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Aschegehalt entsprechen den üblichen Normen für hochviskose Öle. Der Gehalt an organisch gebundenem Chlor scheint abhängig von hohen X-Werten oder hohem Ölgehalt oder von beiden zusammen zu sein. Die niedrigsten Werte für organisch gebundenes Chlor ergeben sich bei der Verwendung von Einsatz produkten mit niedrigem X-Wert und niedrigem Öl gehalt. Das heißt also, bei Verwendung von ölfreien Paraffinen. Wie sich aus den erwähnten 12 Versuchsreihen er gibt, besteht zwischen dem Chlorierungsgrad des Pa raffins und der Viskosität der gebildeten Schmieröle eine deutliche Abhängigkeit. Bei graphischer Auswertung erkennt man deutlich, daß der allgemeine Kurvenverlauf trotz Verwendung verschiedener Einsatzprodukte ziemlich gleichartig ist (Bild 2). Aus den Mittelwerten der Versuchsreihen läßt sich die mathematische Beziehung log y = 5,5-10~-x’’ 2 herleiten. Diese Formel gestattet, annähernd zu jedem belie bigen Chlorgehalt (x) der hier benutzten Einsatzpro dukte die Viskosität (.</) des Endproduktes rechnerisch zu ermitteln. 6. V e r m e n d u n g In unvermischtem Zustand ist die Anwendungs möglichkeit der nach diesem Verfahren hergestellten viskosen Öle, besonders der mit extrem hohen Visko sitäten, bisher wenig untersucht. Diese Öle wurden auf ihre Eignung als Brightstock- zusatz für die im Hydrierwerk Zeitz anfallende nied rigviskose sogenannte Motorenölkomponente, ein Schmieröl mit etwa 6,5° E/50° C, untersucht. Alle Syntheseöle erwiesen sich mit der Zeitzer Mo torenölkomponente als gut mischbar. Brightstocköle verschiedener Viskositätsgrade wur den mit Zeitzer Motorenölkomponente so gemischt, daß Mischöle von 12°E/50°C entstanden. Aus den ermittelten Analysendaten läßt sich erken nen, daß die Polhöhen der Öle naturgemäß dort gün stiger liegen, wo in der Mischung der Brightstock- anteil groß ist. Die Flammpunkte und Jodzahlen nehmen mit zu nehmendem Gehalt an Motorenölkomponente erwar tungsgemäß ab. Es ist bekannt, daß bei Mischungen von Ölen ver schiedener Viskositätsgrade die Mischungskurven um so stärker durchbiegen, je größer die Viskositätsdif ferenz der beiden Mischungspartner ist. Die graphische Darstellung der Mischungsversuche zeigt deutlich, daß bei Viskositäten von über 2000° E/ 50° C sich das Mischungsverhältnis von Brightstock zu Motorenölkomponente nur wenig ändert (Bild 3). Brightstock °E/5o °C Bild 3 Es scheint daher wenig sinnvoll, Brightstocks hö herer Viskositätsstufen mit der niedrigviskosen Moto renölkomponente zu Mischölen zu verarbeiten. Außer als Motorenöle wurden Mischungen von Brightstocks und Zeitzer Motorenölkomponente auch zu Getrieb- und Kompressorenölen verarbeitet. Aus den durchgeführten Alterungsversuchen ließ sich nur so viel erkennen, daß, die nach dem geschil derten Verfahren hergestellten Mischöle in bezug auf ihre Alterungsbeständigkeit den zur Zeit in der DDR vertriebenen Ölen ebenbürtig waren. Die praktische Erprobung der Zeitzer Schmieröl mischungen wurde im Sommer 1950 in Verbindung mit dem Zeitzer Fuhrpark durchgeführt. Nach dem positiven Ausfall der Versuchsergebnisse wurde ab November 1950 der gesamte Zeitzer Fuhr park — insgesamt 100 Fahrzeuge aller Typen — zur weiteren Erprobung eingesetzt. Es haben sich bisher keine wesentlichen Beanstan dungen ergeben. Um von 3. Stelle eine objektive Beurteilung über die Brauchbarkeit der nach diesem Verfahren gewon nenen Schmierölmischungen zu erhalten, wurden Öl proben im Anfang des Jahres 1951 dem Institut für Kraftfahrwesen der Technischen Hochschule Dresden zu Fahrversuchen übergeben. Das abschließende Gutachten ist durchaus befrie digend. Die untersuchten Öle haben keinen Anlaß zur Beanstandung gegeben. Es wurde festgestellt, daß die Zeitzer Schmierölmischungen den z. Z. in der DDR