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Spuren von Dextrin zu einem Zylinder von 10 mm Durchmesser und 10 mm Höhe gepreßt. Unter einer Belastung von 30p 1 * wurde der Zylinder im elektri schen Ofen erhitzt und seine Längenänderung aufge zeichnet. Die Ergebnisse sind in Bild 10 dargestellt. mm 400 800 1200 °C Rohkohle Sm 630° C, E 630° C Sm — Schmelzpunkt E = Erweichungspunkt 01 _ 400 800 1200 Nr. 10: 45 min, 10 at Sm 725° C, E 725° G 400 800 1200 400 800 1200 °C Nr. 11: 45 min, 20 at Nr. 12: 45 min, 40 at Sm 845° G, E 845° C Sm 1235° G, E 810° C mm 01 , , , , 400 800 1200 400 800 1200 400 800 1200 °C Nr. 1: 75 min, 10 at Nr. 2: 75 min, 20 at Nr. 3: 75 min, 47 at Sm 790° C, E 790° C Sm 1020° C, E 725° C Sm 1340° C, E 900° C mm 0 , , , , 400 800 1200 400 800 1200 Nr. 4: 120 min, 10 at Nr. 5: 120 min, 20 at Sm 1260° C, E 815° C Sm 1230° C, E 855° C 400 800 1200 “C Nr. 6: 120 min, 40 at Sm 1305° C, E 790° C Bild 10a. Asche Schmelzpunkt und Ascheerweichungs punkt der Kohle (nach Viag-Verfahren getrocknet) Sm 590° G vor Versuch Sm 655° C nach Versuch Bild 10 b. Ascheschmelz- und -erweichungspunkt von Kohle, die bei 220° C unter Quecksilber erhitzt wurde Erweichungs- bzw. Schmelzpunkte sind aus den Kur ven als Knickstellen einwandfrei zu entnehmen. Die Rohkohle hat, wie Bild 10 zeigt, einen Erweichungs punkt von etwa 630° C. Der Schmelzpunkt fällt mit dem Erweichungspunkt praktisch zusammen. Durch die Viag-Trocknung wird bei 45 min Dämp fungsdauer und 10 atü Druck der Schmelz- und Er weichungspunkt auf 725° C, bei 20 atü auf 845° C erhöht. Erst bei 40 atü Druck kann man auf eine wirksame Verbesserung rechnen. Bei einem Erweichungspunkt von 810° C wurde ein Schmelzpunkt von 1235° C festgestellt. Die Verlängerung der Dämpfungszeit auf 1 * 30 p (Pond) ist die Kraft von 30 g im Normschwcrcfeld (g = 9,90 665 m/sec 2 ). 75 min brachte eine wesentliche Verbesserung. Wäh rend bei 10 atü der Schmelz- und Erweichungspunkt noch unbefriedigend war, ergab 20 atü Druck bereits einen Schmelzpunkt von 1020° C, 47 atü einen solchen von 1340° C. Durch die weitere Verlängerung der Dämpfungszeit auf 120 min erzielte man schon bei 10 atü einen befriedigenden Schmelzpunkt von 1260° C. Tab. 3 zeigt die erreichten Erweichungs- und Schmelz punkte für die verschiedenen Dämpfungszeiten und Drucke. Tab. 3 Herausgelöstes Salz, Erweichungs- und Schmelzpunkt (Viag-Trocknung) Ver such Nr. Dämpfungs zeit min Dampf druck atü Herausgel. Salz (in % IV K ) °/o Erweich.- punkt °C Schmelz punkt °C 1 75 10 34,2 790 790 2 75 20 36,2 725 1020 3 75 47 50,0 900 1340 4 120 10 37,4 815 1260 5 120 20 30,5 855 1230 6 120 40 60,0 790 1305 10 45 10 12,4 725 725 11 45 20 25,6 845 845 12 45 40 32,1 810 1235 Versucht man die gewonnenen Ergebnisse auch in Bild 9 einzutragen, so sieht man, daß ungefähr 36 °/o des Wasserlöslichen aus der Asche entfernt werden müssen, damit eine Verbesserung des Schmelzpunktes auf ca. 1200° C erreicht wird. Dieser Wert von 36% wird nach Bild 9 bei 10 atü und 120 min, 20 atü und 75 min und 40 atü und 45 min Dämpfungsdauer er zielt. Geringere Mengen entferntes Salz in der Grö ßenordnung von 10—25 % des Wasserlöslichen sind in bezug auf Schmelzpunkterhöhung unbefriedigend. Es wurde außerdem bewiesen, daß die Salzmenge, die mit dem unter Temperatureinfluß aus der Kohle abflie ßenden Wasser entfernt wird, nicht genügt, um eine wirksame Verbesserung des Ascheerweichungspunktes durchzuführen. Bei dem unter E beschriebenen und in Tab. 5 mit Hermine-Henriette-II-Kohle bei 220° C und 51,0 atü Stickstoff aufgeführten Versuch wurden ca. 14 % des Wasserlöslichen aus der Asche herausgelöst. Der Erweichungspunkt stieg nach Bild 10b von 590 auf 655° C. Man sieht aus Bild 9, daß der größte Teil des Salzes während der Dämpfung und der Entspan nung aus der Kohle entfernt wird. f) Versuche zur Beeinflussung der Trocknung 1. Mehrmaliges Entspannen Es wurde versucht, eine Verbesserung der Trock nung durch zweimaliges Aufheizen und Entspannen zu erreichen. Zu diesem Zweck wurde die Kohle zu erst auf 10 atü aufgeheizt, dann entspannt, anschlie ßend auf 20 atü Dampfdruck gebracht und unter Bei behaltung der Aufheizungs- und Dämpfungszeit der vorher beschriebenen Versuche wieder entspannt. Dann wurde zweimal auf 20 atü aufgeheizt und zwei mal entspannt und schließlich ein Versuch mit den Stufen 20 und 40 atü durchgeführt. In keinem Fall wurde ein besserer Trocknungseffekt erzielt gegenüber einmaligem Aufheizen bei dem höheren Dampfdruck. Durch mehrmaliges Heizen und Entspannen kann also keine Verbesserung der Trockenwirkung erreicht wer den (Tab. 1).