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DerSWsHeLrMer Tageblatt MAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Auüshauptmannschast, de» Hauptzollamt» und des Be- iirksschulamt» zu Bautzen sowie des Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Btschowwerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Aleukinß und Umgegend Unabhängige Zeitung Mr alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ErschfimwgMvcher TSaltch mtt Ausnahme der Sonn, und Feier- tage. Vyug»n«i» str di« Zeit «ine« halben Monat«: FreiM» Hau» hawrponaüich Mart I.1L beim Abholen in der Geschäft»« stell« wöchentlich « Pfz. Mnzelnvmmer 10 Pfg. (Sonnabend- nummer IS Pfg.) SlrlÄ» Sonnabend, den 7 September 1S35 SSSMSN««Wa»MWM» so. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 46 nun breit« einspaltige Millimeter»!!« 8 Rpf,' Im Tertteil die SO mm breite Millimeterzeile 25 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Fernsprecher Amt Bischofswerda Nr. 444 und 445. ym Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Befärderungselnrichtunaen durch höhere Gewalt hat der Be zieher teinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Tagesschau. * Auf der llnlerelbe bel Hamburg wurde Freitag gegen 10 Uhr abend» eln Au»flug»dampfer au» Stade mit 250 Schulkindern an Sord von der Sturmflut auf die überschwemmten Vorländereien gelrleben, «o er auflief. Den ««inten Bemühungen von Feuer wehr. SA. SS. und NSSK. gelang e». trotz großer Schwierigkei- sta sämtlich« Linder und di« übrigen FahrgM« in Sicherheit za hkinvm. * Vie Senf« Berichle der polnischen Blätter unterstreichen da» Zustandekommen de» Fünftr-Au»schusse» as» persönlichen Erfolg »e» polnischen Außenminister» Beck, dem « gelungen sei, die Z»- stimäntng de» ilalienischen Vertreter» zu diesem Ausschutz zu er ziele«. . * pariser Meldungen au» Rom berichten, daß die Möglichkeit zur Regelung -« italienisch-abessinischen Streitfälle» bestehe durch Anerkennung her italienischen Truppen in Eritrea al» Polhel sruppe de« Völkerbünde» und durch weitgehende wirtschaftlich« Zu geständnisse an Italien. * Rach englischen Meldungen hak Laval die Mitglieder de» Völkerbund«» «lngeladeu, eine internationale Gendarmerietruppe säe den poftMienst in Abessinien zur Verfügung zu stellen. * Der „Populalre" berichtet, daß Frankreich Munition an Ita lien liefere. Am Frritag feien vier Muniüon»züge, au» Lyon s°mm«d, t«, Mödan« «ingelayfeu. * Ver »olitsiche Mitarbeiter d» »Morutngpost" schreibt. Rach- ttchtM Übeß italienisch« Propaganda in Aegypten seien In London ernst «ifgenomwen worden. Man glaube, da» Endziel diese, pro- UvaudUfrlitzWge» sei, jede» Schritt, den England mit den Völker- Uud»müchten tu» sollte, um «inen Streit in Abessinien eiazu- chrünirpt tnit Bsi« poetischen Erhebung zu begleite«. * -lach der letzt« Aufstellung de» Roten tireuze» sind bei der StarmkÄaslrophe in Florida S27 ehemalige Srleg»teilnehmer. die dort an einer Tagung teiluahmen, um» Leben gekommen oder wer ten noch vermltzt. 1ZS Sriegrkeilnehmer nmrdm verletzt. Die Zahl der testen «nd vermißten Zivilpersonen beträgt 119. 1 AvWhrNche» an anderer Stelle. Zam Parteitag der Freiheit. von Reichs» und Preußischen Minister des Innern Lr. Wilhelm Frick. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei hat sich zü allen Zeiten als das große Werkzeug gefühlt, das sich der Führer schuf, um ein neue» Deutschland zu bauen. Alles was diese Bewegung tat, von der kleinsten Versammlung bis zu den größten Aufmärschen, von der ernsten Arbeit in den Schulungslehrgängen bis zu den großen Parteitagen, alles biente unh dient immer nur dem Zweck, das Werkzeug des Führers blank und seinem Willen dienstbar zu erhalten. Hitler, Wille ist Deutschlands Wille. Die Parteitage der NSDAP, waren seit Mer ms hx als bloß« Aufmärsche der mächtigsten Organisation, die je mals unser Volk gestaltete. Sie sind seit jenem Tag, an dem die Hakenkreuzfahne am Marsfeld zu München das erste Mal einem Parteitag die Gestalt und die Prägung der neuen Bewegung gab, Aufrufe und Sinnbilder der Kämpft gewesen, die der Führer um die Seele der Nation führte. Die Parteitage der NSDAP, waren schon in der Systemzeit Kundgebungen, die nickst nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt als große politische Manifestationen gespannt verMgt wurden. Hier marschierten die K ä m p fer einer Bewegung auf, die keine Feste und Festtage, sondern nur Dienst, Opfer und Unterordnung kannte. Hier marschierten nicht die Anhänger und Mitläufer, sondern dieTräger des Kampfeswillens, die harten Soldaten Adolf Hitlers auf, die bereit waren, dem Führer in seinem Kampfe, bis in den Tod, zu folgen. Liese Kampftruppen der Partei haben die Organisatio nen der Bewegung, das Werkzeug des Führers, auch in je nen Zeiten schlagfertig erhallen, dy es schien, als ob aller Kamm um Deutschlands Freiheit vergeblich sei. Sie haben am Ooeonsplatz zu München und auf allen Straßen Deutsch- sands geblutet, m den Kerkern des Systems in Not und Cntbebrung gelitten, und niemals zweifelnd für die Sache de, Führers, die die Sache Deutschlands ist, gekämpft. Sie haben den Terror des Marxismus zerbrochen, die Feigheit der Massen überwunden und die Fahne des Führers im Siegeszug durch das Brandenburger Tor getragen. Die Parteitage von Nürnberg sind ihre Kampf-und Ehrentage. - Parteitag des Sieges! Der Triumph des Willens! — «o haben wir die beiden ersten Nürnberger Reichspartti ¬ tage nach der Machtergreifung, dem Willen des Führers ge mäß, genannt- 1938 marschieren wir zum Parteitag der Freiheit! Was noch vor einem Jahre fast unmöglich schien, ist zur Wirklichkeit geworden: DasdeutscheVolk hat seine Wehrsreiheit wieder! Mehr als 16 Jahre sind verstrichen, seit marxistische Propaganda den Wehrwillen der Nation in entscheidendsten Stunden lähmte und an je nem grauen 9. November 1918 den Frontsoldaten des Welt krieges die Waffen zerbrach. Damals lag, aus der Hölle der Westfront nach Pasewalk gebracht, von Gasgranaten fast völlig ums Augenlicht gekommen, im Lazarett der unbe kannte Soldat Adolf Hitler. Dort faßte er, von einer Nacht umbüllt, in den trübsten Tagen Deutschlands, den festen Borsatz: „Das darf das Ende nicht sein!" Wie weltenweit ist der Weg vom Lazarett in Pasewalk über München und sein Braunes Haus, in die Reichskanzlei des 66 Millionen-Reiches! Wie weit ist der Weg von jenen trüben Novembertagen, in denen Verrat die Wehr des Reichen zerbrach, Deserteure, Marxisten und Verbrecher die Macht um Deutschland an sich rissen, bis zu jenem strahlenden Frühlingstage, an dem der Führer dem deutschen Volke dieWehrfrei- heit wieder zurückgeben konnte. Lin Triumph des Willens hat dies vollbracht, und er ist es, der uns. den Parteitag der Freiheit schenkt. ? .! Zum ersten Mal wird an diesem Tage in Nürnberg die DeütM Wehrmacht fr «i von allen Fesselnder Ge- waltdiktate an chrem Obersten Befehlshaber, dem Führer und Reichskanzler, vorüberziehen. Die Wehr ohne Zwang, in alter Ehre und neuer Freiheit, — ein starker Schutz des Reiches und de» Friedens. Ehre, Freiheit und Frieden sind die Hochziele des Füh rers, die Hochziele des ganzen deutschen Volkes. Alles wol len wir diesen höchsten Gütern der Nation unterordnen und mit allen Kräften an der Seite des Führers als sein- alte Garde, die durch Not und Tod, durch Nacht zum Sieg zusammenstanü, kämpfen für Deutschland ! Sie Ml! SMllMk ill MlMg eiMlssseil. DNB. Nürnberg, 6. Sept. Während auf dem Reichs parteitaggelände und in der Stadt Nürnberg alles fieber haft an der Fertigstellung der gigantischen Aufmarschan lagen und an der Ausschmückung der Stadt arbeitet, trafen am Freitagnachmittag auf dem Bahnhof Dutzendteich und im Nürnberger Hauptbahnhof bereits die ersten Sonder züge ein. Pünktlich um 13,48 Uhr kam der erste Sonder zug mit 1200 Berliner Hitlerjungen im Bahnhof Dutzend teich an. Im Laufe des Nachmittag folgten 4 weitere Son derzüge der Hitlerjugend aus Duisburg, Minden in- West falen, Flensburg und Glerwitz, während im Hauptbahnhof der erste Sonderzug mit politischen Leitern aus Berlin ein lief. MMWMM « M Ml ei« UWMUW? Paris, ?. September. (Eig. Funkmeld.) Der römische Sonderberichterstatter der „Alliance Lconomique ek Finna- rlöre" will die Auffassung maßgebender italienischer Kreise über eine mögliche Regelung des italienisch-abesslnischen Streitfalles wiedergeben, indem er darauf hinweist, daß map die Italienischen Truppen in Eritrea al» eine Polizei- trum»e anerkennen könnte, die im Namen und Auftrag des Völkerbundes handel« könne. Ls würde sich nach italieni scher Auffassung also darum handeln, in Genf eine Einigung auf der Grundlage sehrweitg eh end er wirtschaft - lichet! Zugeständnisse an Italien und vielleicht sogar ein« italienischen Protektorate» über einen Teil Abessiniens herzustelleu. Der Negus, so erkläre man italienischerseiks, würde einen solchen Vorschlag apnehmen können. Dagegen würdet» einige Fürsten in dec Provinz die» wahrscheinlich ablehnen, und ihre Haltung würde den italienischen Trup pen Gelegenheit geben, vor allem in der Gegend von Adua einige Strafexpedlkionen durchzuführen. Voraussetzung für eine solche Lösung sei natürlich die Anerkennung des italienischen Standpunktes durch den Völ kerbund in der Frage der Stellung Abessiniens in den inter nationalen Beziehungen, sowie die Zustimmung Englands. Obgleich man sich auch in Rom darüber klar sei, daß bei dem augenblicklichen Stand der Genfer Verhandlungen we nig Aus icht dafür vorhanden sei, müsse berücksichtigt weäien, daß gewisse diplomatische Vertreter in der italieni schen Hauptstadt im Sinne einer solchen Lösung arbeiteten. Man erkläre in Rom weiter, daß weder Italien noch England bis an die Höchstgrenze der Zugeständnisse gegan gen seien und daß die gegenseitige Auffassung unter dem Einfluß des französischen Ministerpräsidenten noch eine we sentliche Annäherung erfahren könnte. Der Genfer Sonderberichterstatter des gleichen Blattes bestätigt in gewissem Sinne die Möglichkeiten, die man in Rom für ein« Lösung des Streiffalles sehen will. Der Gen fer Berichterstatterausschuß werde der italienischen Regie- runghöchst interessante Vorschläge unterbreiten. Man werde sich nicht nur auf wirtschaftliche Zugeständ- nljse beschränken, sondern avch gewisse finanzielle und tech nische Erleichterungen anbleten, sie es Italien ermöglichten, eia Aklionszentrum zu errichten und Abessinien im Sinne der italienischen Interessen zu durchdringen. Hierbei werde mau berücksichtigen, daß auch der Negus auf seine Rechnung komme. Um zu verhindern, daß Italien dieses Angebot emeut zurllckweise, werde man diesmal ein Sicherheits system damit verbinden, das den Befürchtungen Musso linis Rechnung trage. Man erinnere in Genf in diesem Zusammenhang an die Unterredung, die der französische Ministerpräsident auf der Fahrt nach Genf mit dem englischen Minister Eden ge- habt habe und in deren Verlaiff Laval bereits einen Sicher heitsplan entwickelt habe, der sich auf einer internationalen Polizei aufbauen soll. Diese Polizei, die sich vornehmlich aus Mitgliedern neutraler Staaten, insbesondere Schwedens, zusammensetzen soll, könnte jedoch unmittelbar unter italie nischen Einfluß gestellt werden. Der Sonderberichterstatter des Blattes erklärt abschließend, daß diese Formel bereits. Gegenstand eines Meinungsaustausches sei. Lavals neuer Wan. London, 7. Sept. (Eig. Funkmeldg.) Der in Senf be findliche diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph glaubt zu wissen, daß Laval einen neuen „Plan einer fried lichen Regelung" ausgearbeitet habe, der in einer Beziehung von den Pariser Vorschlägen ganz beträchtlich abweichen soll. In Paris war vorgesehen, in Abessinien eine abessinische Polizeitruppe unter europäischen Offizieren einzurichten. Unter Berufung auf die erfolgreiche Einsetzung einer Polizeitruppe im Saacgebiet, habe Laval nunmehr die Mitglieder des Völkerbundes eingeladen, eine internatio nale Truppe für den Polizeidienst in Abessinien zur Verfügung zu stellen. Ein solcher Vorschlag würde natürlich allgemein Anfragen der Delogierten bei ihren Regierungen notwendig machen. Aus Kreisen der italienischen Abordnung ist dem Bericht erstatter ober versichert worden, daß Italien sich nur dann zufriedengeben würde, wenn sich der Völkerbund die italie nische Verurteilung Abessiniens zu eigen macht. Italien wolle offenbar den größten Teil Abessiniens in Besitz nehmen und sei keineswegs damit einverstanden, daß der Völkerbund die Aufrechterhaltung der Ordnung in dem Lande in eigene Hand nehme. Die Italiener in Genf glaubten nicht, daß Mussolini sein politisches Ziel erreichen könne, wenn nicht seine 200 000 Mann tief ins Innere Abes siniens vorgedrungen seien. Dann würde «ins „annehm bare Regelung" nach italienischer Meinung nicht schwierig sein. Das erste Kompromiß. Der FünferausfchuK gebildet. Genf, 7. Sevtember. Der Völkerbund hat nach lang wierigen Verhandlungen am Freitagabend einen Ausschuß von fünf Mitgliedern zur weiteren Behandlung und fried lichen Lösung des italienisch-abessinischen Konflikts eingesetzt. Der Ausschuß hat die gestern schon gevlante Zusammen setzung. Lr besteht aus dem französischen Außenminister Laval, dem englischen Völkerbundsmlnister Loen, dem polnischen Außenminister Beck, dem türkischen Außenmini ster A r a » und dem spanischen Delegierten Madartaaa, der auch den Vorsitz übernehmen soll. Diese vorläufige Kompromißlösung ist nur dadurch zustande gekommen, daß die italienische Delegation formell einleukte uud so die ge stern von ihr selbst hervorgerufenen Schwierigkeiten be-