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1. Beiblatt z» vr»««er ISS Der Sächsische Erzähler ... --.VU.»»» Die Aufgaben -er Banken und Girokaffen. Ministerpräsident v. Kittinger und Minister Dr. Fritsch auf der Verbands« Versammlung -es GiroverbandeS sächsischer Gemeinden. Dresden. 24. August. Di« außerordentlichen Verbands versammlungen de» Eiroverbande« Sächsischer Gemeinden und de» Sächsischen Sparkassenverbandes, der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden, der Oeffentlichen Versicherungs anstalt der sächsischen Sparkassen und der Landesbauspar- kaffe Sachsen, Hie am 21, d. M. im Verein-Hause gemeinsam abgehalten wurden, wärey durch die Anwesenheit des Mi nisterpräsidenten v. Killtnger, de» Ministers Dr. Fritsch und des Beauftragten des Reichsstatthalters Direktors Lahr ausgezeichnet. Die in Uebereinstimmung mit dem Ministerium des Innern als der Aufsichtsbehörde der Verbände vorgeschlagenen Satzungsänderungen des Giroverbande« und des Sächsischen Sparkassenverbandes wurden von der Versammlung einstimmig ohne Aussprache angenommen. Ebenso einstimmig wurden auch die neuen Vorstände der fünf Verbände gewählt. E» wurden gewählt für den Giro verband Sächsischer Gemeinden und den Sächsischen Sparkassen» erb and die Bürgermeister Dr. Gottschalk-Leisnig, Dr» Gebauer^kamenz, Dr. Hornig- Grimma, Dr. Rüdiger-Meerane, Dr. Lange-Borna, Lieske- Elsterberg, Geipel-Bad Elster, Jakob-Falkenau, Müller- Ärederitzsch und Seidel-Neukirch. Für dieKreditanstalt Sächsischer Gemein den und die Ländesbau-Sparkasse Sachsen wur den gewählt: Oberbürgermeister Dr. Flemming-Glauchau, Amtshauptmann Dr. v. Craushaar-Schwarzenberg sowie die Bürgermeister Dr. Hofmann-Kirchberg, Dr. Raupach- Freiberg, Dr. Grunewald-Hartha, Dr. Förster-Bautzen, Risse-Oelsnitz, Dr. Wedel-Johanngeorgenstadt, Geipel-Elle- feld, Aho Hing er-Sohl and, Biermann-Wernesgrün und Trätner-Arns darf. Für die Oeffentliche Versicherungsanstalt der Sächsischen Sparkaffen: Oberbürgermeister Dr. Busch- Meißen, Bürgermeister Zeidler-Eibenstock, Dr. Denecke- Döheln, Hübener-LichteNstein-Eallnberg, Burkhardt-Herrn- Hut, Weigel-Wilkau, Winkek-Engelsdorf, Würkert-Brand- Erbisdork und Bach-Niederwiesa. Darüoer hinaus entsenden die Städte Dresden, Leipzig, Ehemnitz, Zwickau und Plauen je, einen Vertreter zum Äiroveroand und Sparkäffenverbano und gemeinsam drei Vertreter zur Oeffentlichen Versicherungsanstalt. Damit ist die Gleichschaltung der fünf Verbände durch geführt. Nach Annahme der Satzungsänderungen für den Giroverband Sächsischer Gemeinden und Wahl des neuen Girooetbandsvorstandes begrüßte Ministerpräsident v. Slllinger die Versammlung mit einer Ansprache, in der er ausführte: Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, um Ihnen dm Dank des sächsischen Volkes für Ihre Tätigkeit in den letzten Jahren auszusprechen. Die Verbände haben es ver standen, das sächsische Volk und we sächsische Wirtschaft durch' schwere Zeiten dürchzulotfen: Wir muffen uns darüber klarsein, daß die Arbeitslosenziffer sinkt, daß wir aber hier in Sachsen noch lange nicht den Rubikon überschritten haben. Es .heißt jetzt gerade für Sie, die Ohren besonders steif zu haltens wo das Arbeitsbeschaffungsprogramm durchgeführt werden soll. Jedenfalls das, was Sie getan haben, ver dient die vollste Anerkennung. Denn Sie haben ein Stück Nationalsozialismus bereits durchgeführt. Sie wissen ja alle, wie unser Programm ist: Die Banken sind für die Wirtschaft und das Volk; aber die Wirtschaft und das Volk sind nicht für die Bankiers da. Die Gewinne, die Sie gemacht haben, sind dem Volke zu gute gekommen. Das ist Nationalsozialismus. Und so haben Sie schon einen Teil dazu beigetragen zum Ausbau des nationalsozialistischen Staates. Sie haben den Giro gedanken in Sachsen ausgebaut unter der bewährten Leitung Ihres Präsidenten Dr. Eberle und ihm zum Durchbruch verhalfen, so daß er hier in Sachsen nun an der Spitze marschiert und andere Staaten noch weit zurückstehen. Wir gehen noch schweren Zeiten entgegen; aber sie müssen überwunden werden und sie werden über wunden werden. Hierauf führte Ministerpräsident Dr. Fritsch etwa folgendes aus: Der rasche Verlaus dieser Sitzung hat gezeigt, daß auch in Ihren Verbänden die neue Zeit nunmehr zum Durch bruch gekommen ist. Der Gedanke der Girooerbände ist ein Gedanke des nationalsozialistischen Programms ge wesen, der unter der kraftvollen Führung Ihres Präsidenten Dr. Eberle sich vor 25 Jahren schon im alten System ein wurzelte und so ein Stück Gedankengut der neuen Zeit wurde. So sind die Verbände schon im vergangenen System ein Bollwerk gegen die damalige Wirtschaftsauffassung ge wesen, die durch die Weltanschauung des Internationalis mus bedingt war und den Begriffen Volk, Staat und Wirt schaft einen völlig verkehrten Sinn beilegte. Die politische Organisation des Staates lebte ohne Verbundenheit mit dem Volke nur der Erhaltung ihres Bestandes. Die Wirt schaft und die Banken waren nicht Diener des Volkes, son dern zur selbständigen Organisation geworden, die nur das Volk, den deutschen Arbeiter und Mittelstand ausbeuten wollte. Das gesammelte Geld benützte man nicht dazu, um es den Wirtschaftskrisen der Sammelstellen, sondern den Zen tralstellen zuzufübren. Man zag entsprechend der damaligen Wirtschaftsauffassüng Riesenunternehmungen auf und gründete Konzerne, die mit dem Geld des Mittel standes und des kleinen Mannes den Mittelstand zerstörten. Es ist ein unermeßliches Verdienst Ihres Präsidenten Dr. Eberle — und wir sind stolz darauf, daß Sie in Ihren Verbänden ein Bollwerk geschaffen haben, das von Sachsen ausging, und daß Sie sagten, wir wollen das Geld des klei nen Mannes nehmen; aber wir wollen es nicht nach Berlin schicken, sondern wir wollen es dem kleinen Manne wieder zu führen. Das ist ein gesunder Ge danke und vor allem «in Gedanke, der ganz National sozialismus ist. Im neuen Staate erwachsen neue Aufgaben. Die Ge meinde als die Urzelle des Staates wird in unserem Reiche von ganz'besonderer Bedeutuna sein. Sachwalter eines nationalsozialistischen Gutes müssen aber auch bis zur letzten Konsequenz nationalsozialistisch handeln. Der Weg ist Ihnen schon in jahrelanger Praxis oorgezeichnet. Machen Sie sich nie die Praxis mancher Großbankinstitute zunutze und seien Sie sich klar, daß Sie nicht für einen kleinen Kreis von Industrieunternehmungen, sondern f ü r den breiten Mittel st and da sind. Helfen Sie, wo Sie helfen können. Wir wollen eine starke wirtschaftliche Existenz jedes einzelnen Volksgenossen. Dazu mitzuhelfen, ist Ihre Aufgabe. Dann werden Sie Ihr Teil beigetragen haben zum Wiederaufbau unserer sächsischen Wirtschaft und zum Aufbau unserer gesamten deutschen Nation. Bei Besprechung des Geschäftsberichts des Sachs. Spar- kasien-Verbandes wurde besonders auf die erfreuliche Ent wicklung des Sparkassengeschäfts seit Januar 1933 hinge- wiesen, die das große Vertrauen der Bevölkerung zu den neuen Verhältnissen und insbesondere zu den Sparkassen zeigt. Die Einlagen bei den Sparkassen stiegen im laufen den Jahre Um fast hundert Millionen, Die gesamten Spar einlagen bei den sächs. Sparkassen betrugen am 31. Juli in Neu- und Altgeschäft 1048 Mill. Mark. An Aufwertungs guthaben sind bisher in Sachsen 270 Mill. Mark zurückge zahlt worden, d. s. 53,5 Prozent der gesamten Aufwertungs- Masse, obwohl in Sachsen noch kein gesetzlicher Zwang zur Auszahlung besteht. Mit Worten des Dankes, insbesondere an die anwesen den Vertreter der Staatsregierung, schloß Präsident Dr. Eberle die Sitzung. , Aus Sachsen. Die Wohlfahrtserwerbslosigkeit in Sachsen erstmalig unter dem Vor- jayrsstand. Dresden, 25. August. Nach den Meldungen der säch sischen Bezirksfürsorgeverbände an das Statistische Lan desamt hat sich die Zähl der Wohlfahrtserwerbslosen auch weiterhin verringert. Ende Juli 1933 wurden in Sachsen 253 928 vom Arbeitsamt anerkannte Wohlsahrtserwerbslose gezählt gegenüber 265 322 am 30. Juni, so daß eine Abnah me von mehr als ).1000 oder 4,3 v. H. zu verzeichnen ist. Berücksichtigt man noch die 8157 Personen, deren Anerken nung als Wohlfahrtserwerbslose das Arbeitsamt am Stichtag noch nicht ausoesprochen oder abgelehnt hatte, und Aufammerrfchlutz der sächsischen Mustkerschaft. Dresden, 25. August. Die sächsischen Musikerverbände haben sich unter der Leitung des Parteigenossen Schestak, dem Leiter der Abteilung Musik in der Kulturpolitisch?» Ab teilung der NSDÄP., in dieser Abteilung zusammengeschlos sen. Die Abteilung Musik der NSDAP, ist im Freistaat Sachsen die einzige, parteiamtlich anerkannte Musiker-Cin- heitsorganisation. Alle bisher unorganisierten sächsische» Musiker finden in der Abteilung Musik der NSDAP, ihre zuständig« Organisation. Sämtliche anderen Verbände, Vereinigungen usw. sind damit überflüssig. .- die 44675 von d«n Bezirkssürsorgeverbänden laufend un terstützten Arbeitslosen, di« nach den früher geltenden Grundsätzen als anerkannte Wohlfahrtserwerbslos« zp zählen gewesen wären, so ergibt sich, daß in Sachsen End» Juli 306 760 oder 55,2 v. H. aller bei den Arbeitsämter gemeldeten Arbeitslosen der gemeindlichen Erwerbslosen fürsorge zur Last fielen. Damit wird der Dorjahrsstchid' der Wohlfahrtserwerbslosigkeit zum ersten Mal« unttr-' schritten. ' '> 7^ Der Landesleiter des Reichsluft, fchutzes. Dresden, 25. August. Wie mitgeteilt wird ist durch hqL Präsidium des Reichsluftschutzbundes e. V. Berlin der Ma jor a. D. Dietz in Großenhain zum Leiter der Landesgrup-, pe Sachsen des Reichsluftschutzes bestellt worden. Er hat seine Tätigkeit bereits ausgenommen. Die Geschäftsstelle^ befindet sich Schloßstraße 25. 7 -- Neue Männer im Mitteldeutschen Rundfunk. Leipzig, 25. August. Zum Sendeleiter im Mitteldeut schen Rundfunk wurde Kurt Eggers ernannt. Eggers ist gebürtiger Berliner.' Er hat sich vor allem als Dichter und Dramatiker einen Ruf geschaffen. Die musikalische Oberleitung des Mitteldeutschen Rund funks wurde durch Verpflichtung von Hans Weihbach als Generalmusikdirektor in die Hände eines der ersten deut schen Dirigenten gelegt. Weißbach ist neben seinem Wirken in Düsseldorf. Las ihm den Rang einer der bedeutendstes Musikstädte verdankt, seit Jahren regelmäßiger Gastdirigent in London, Paris, Wien, Budapest, Stockholm, Kopenha gen, Madrid, Amsterdam und Haag und ebenso bekanitt durch seine alljährliche Gastdirigententätigkeit bei der Frank furter Museumsgesellschaft, beim Mannheimer National- theaterorchester, bei den Hamburger und Münchener Phil harmonikern und den anderen deutschen Konz-rtgesellschast ten. . ' Vor -er Eröffnung der Leipziger 1 Messe. ' ' ' Leipzig, 25. August. Zur Eröffnung der Leipziger Herbmesse 1933 am 27. d M., 10 Uhr, im Alten Rathause zu Leipzig hat der Reichsstatthalter in Sachsen, Martin Mutschmann, sein Erscheinen zugesagt. Im Anschluß an diese Veranstaltung werden um 111/2 Uhr in Halle VH des Aus stellungsgeländes der Technischen und Baumesse die Eröff nungsfeierlichkeiten der Braunen Großmesse folgen. Hier bei werden u, a. der Präsident des Industrie- und Handels tags sowie der Reichsstände des Deutschen Handels und des Deutschen Handwerks, Dr. v. Renteln. sprechen. An beiden Veranstaltungen nehmen prominente Vertreter der Reichs regierung, der Länderregierungen, der NSDAP sowie zahl reiche Ehrengäste des In- und Auslandes teil. Für den Tag des Sportgeräts,,der im Rahmen der Leip ziger Messe am Sonntag, den 27? August, 19 Uhr 30, in der Alten Handelsbörse am Naschmarkt stattsindet, hat der Reichssportführer 0. Tschammer und Osten die Schirmherr schaft übernommen. Er betonte damit, welche Bedeutung er der Frage Geräte und Geländesport, die hier zur Erör terung kommt, beim'ßt. SllllMiMZeltlM für ü» fMmrkelM ii MttNü mlM. Dl« rl«fia«n Kochkessel werden au»S«>nau«rk. Nürnberg steht bereit» völlig im Zeichen de» kommenden Parteitag» -er NSDAP, zu dem fast «llüooo Teilnehmer in der Fronkrnstad» «noartet werden. Dl« uaterbriaaaag und Verpflegung solcher Menschenmaffrn bereitet na türlich den mit der 0raaal- satton beauftragten Führern einige« Kopfzerbrechen. Dor den Loren der Stadt ist «in riesige« Zelllager im Ent gehen, in dem dl« auswärliarn Säst« n»t«rg«dracht und or- köpigt »erd««. Dresden, 25. August. Abschied vom Amt. Nach 44- jähriaer segensreicher Tätigkeit im Dienste der Kirche geht Oberkirchenrat l). Dr. Siedel am 1. Oktober in den wohl verdienten Ruhestand. In der Dresdner evangelisch«» Domkirche war er seit 1927 als 1. Prediger tätig. Dresden, 25. August. Jahreshauptversammlung des Dresdner Verkehrsvereins. In Anwesenheit des Dresdner Oberbürgermeisters Zörner und zahlreicher weiterer, Ehren gäste hielt der Dresdner Verkehrsocrein am Mittwochabend im Vereinshause seine diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende, Dr. Schumann, erstattete, nachdem er die Anwesenden herzlich willkommen geheißen hatte, den Jab. resbericht, in dem er einen umfassenden Uebetblick über die erfolgreiche Arbeit des Vereins während des vergangenen Jahres gab. Der Dresdner Verkehrsverein umfaßt heute 900 Mitglieder und dürfte damit wohl der größte Deutsch- lands sein. Aus der Grundlage, die während der letzten zwei Jahre geschaffen wurde, könne auch in Zukunft wxuer- gearbeitet werden. Nach dem recht beifällig aufgenomme nen Vortrag wurden die Vorstandswahlen vorgenommen. An der Spitze des Vorstandes steht auch im neuen Jahr Dr. Schumann. Großes Interesse wurde dem Vortrag Stadtrat Krügers über „Der Dresdner Verkehrsverein und seine Bedeutung für die Stadt Dresden" entgegengebracht. Nach der Vorführung von zwei Tonfilmen, die das schöne Dresden und seine Umgebung zeigen, wurde die Versamm lung mit einem Sieg-Heil auf den Reichspräsidenten und unseren Volkskanzler und dem gemeinsam gesungenen Horst Wessel-Liedes geschloffen. Hohenstein-Ernstthal, 25. August. Mißtrauensantrag gegen einen Bürgermeister. Während der letzten Stadtver- ordnetensikung kam es zu mehreren Zusammenstößen zwischen Vertretern des Kollegiums und dem 1. Bürger meister Dr. Wagner. Als sich Dr. Wagner schließlich in persönliche Angriffe gegen den Ortsgruppenleiter der NSDAP, erging, sprach die NSDAP.-Fraktion unter dem Beifall der Tribunenbelucher gegen drei Stimmen der Mit-