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Neues aus aller Welt. — Der reiche Arme. Es gibt noch merkwürdige Käuze auf dieser Erde. Einer der größten Sonderlinge segnete jetzt das Zeitliche. Erik Errson aus Schweden brachte es zuwege, im Besitze eines großen Vermögens nicht so viel zu haben, um sich sattessen zu können. Er war der Eigentümer herrlicher Waldungen. Sachverständige schätzen das Ver mögen, das in seinen Wäldern liegt, auf etwa vier Millio nen Kronen. Errson hätte sich nur entschließen müssen, einen kleinen Teil der Bäume fällen zu lassen, und er wäre aller Sorgen enthoben gewesen. Er wollte es aber nicht. Seiner Meinung nach sind die Bäume dazu geschaffen, daß sie wachsen und gedeihen sollen und nicht dazu, daß man sie zu allerlei Jndustriezwecken verwerte. Er wohnte Mit seiner Gattin in einem kleinen Häuschen, hungerte sich redlich durch und ließ es nicht zu, daß man seinen Bäumen ein Leid antat. In seinem Testament hat er verfügt, daß' auch seine Gattin die Wälder in ihrer ursprünglichen Pracht erhalten söllte. Seine Frau ist entschlossen, den letzten Willen des Verstorbenen zu erfüllen. Auch sie wird weiter hungern und darben, damit die Bäume wachsen und gedeihen können. — Ein seltsamer Fall. Die Londoner Gerichtskommis sion, die über den Tod eines dreißigjährigen Prokuristen zu entscheiden hatte, fällte einen Spruch, der in der Kriminal geschichte ziemlich einzigartig dastehen dürfte. Sie entschied nämlich dahin, daß der Tote als Traumwandler gestürzt sei und dabei sein Ende gefunden habe. Man fand den Toten im Vorgarten seiner Wohnung in einer Londoner Vorstadt. Zuerst nahm man Selbstmord an, auch die Möglichkeit eines geht, wenn sie den Getöteten verzehren, oder nur sein Herz oder ein anderes inneres Organ, in dM sie den Sitz der Seele vermuten, zu sich nehmen. Die Papua stehen heute noch auf der primitiven Stufe der Steinzeitmenschen. Ihre Gerät« und Waffen, Beile und Klintzen siröd aus Stein an gefertigt, außerdem wissen sie gewandt mit ihren Dogen und spitzen Dolchen, die aus Knochen gearbeitet sind, um- zugchen. Die Hautfarbe dieser Mensche» ist dunkelbraun, das Kopfhaar schwarz und kraus, die meisten haben kühne Adlernasen. Ganz selten findet man auch yochstirnige Men schen mit rötlich blondem Haupthaar. Mancher Weiße, der sich zu weit in das Innere eines der. Jnsetreiche der Papua oorwagte, mußte seinen Mut mit dem Leben bezahlen. Mit unendlicher Mühe und Geduld erschienen die Werber der „Arbeitsrekruten" immer wieder mit.'threm Schiff an der Küste, bis die Wilden endlich begriffen hatten, dem sie nicht in feindlicher Absicht kamen. Als es endlich mit Hilfe eines Dolmetschers gelungen war, mit dem Häuptling des Stam mes zu sprechen, wurde das scheue Pott allmählich zutrau lich und näherte sich dem Schiff der Weißen ohne Waffen. Nun dauerte es nicht mehr lanae, bis man ein paar junge Burschen bewogen batte, mit auf das Schiff zu kommen und sie ihren Arbeitsstätten zuführte. Die farbigen Arbeiter stellten sich sehr geschickt an, mit Heller Begeisterung probier ten sie die geheimnisvollen Geräte und Werkzeuge der Wei ßen aus. Man machte ihnen einig« Werkzeuge, Hämmer, Zangen usw. zum Geschenk und führte sie nach mehrwöchi ger Arbeitszeit wieder in ihre Heimat zurück. Seit dieser Zeit wurde nun ein regelmäßiger Wervedienst organisiert. Freiwillig melden die Farbigen sich zur Arbeit, und die un verbrauchte Muskelkraft und Energie der Dschungelmen schen wird den weißen Unternehmern zunutze gemacht. Der Tag, an dem das Werbeschiff in dem kleinen Hafen Kaimar«, der zugleich, das größte Papuadorf ist, erscheint, wird von den Eingeborenen mit einem großen Fest gefeiert. Schon von weitem sieht man ein« groß, Menge von Män nern und Frauen am Ufer stehen, die mit wilden Gesten zu dem ankommenden Schiff herüberwinken. Der schwarze Steuermann Wagi, von dem die Sag« »macht, daß er selbst früher Gefallen an Menschenfleisch gefunden habe, ist der begeistertste Anhänger und Werber des modernen „Arbeits dienstes". Er weicht seinem Herrn, einem alten eUglischen Kapitän, nicht von der Seite und hat sich vor kurzer Zeit zum Christentum bekehrt, mit dessen Lehre er es sehr ernst nimmt. Lautes Geschrei und wilde Tänze begrüßen die Ein neue» Telegramm-Schmuckblatt -er Reichspost. Dieses Formular wurde von der Retchrpost anläßlich des großen Parteitags in Nürnberg herausgeaebeN und kann unter denselben Bedingungen wie die sonstigen Glückwunsch-Schmuckblät ter bestellt werden. — — utsV» -sre» isserung des Rundfunks, der heute nicht ittler deutscher Kultur, sondern auch gierung und Volk dient. Sie findet —, _.id Wege der Fernübertragung. „Mu- Pt durch« Telephon" ist die neueste Losung. Trotz der Vervoll kommnung der Sende- und Empfangsmethoden beim Rundfunk, die schon fast an Vollkommenheit grenzen, machen sich bei der drahtlosen Uebertraaung doch immer noch kleine Störungen be merkbar, deren Ursachen hauptsächlich in atmosphärischen Gege- benheittn zu suchen sind, die aber trotz ihrer Geringfügigkeit ge rade bei wertvollen musikalischen Darbietungen den Genuß beein trächtigen können. Hier ist die Drahtübertragung vorzuziehen. Dieser Gedanke an sich ist nicht neu. Schon vor mehr al» zwei Jahrzehnten wurden Vorführungen der Berlsner Königlichen Oper auf telephonischem Wege nach dem kronprinzlichen Palais Überträgen. Man verwendete hierbei komplizierte Mikrophone und Lautsprecher. . . Dies« Methode geriet später wieder in Vergessenheit, da die Sende- und Empfangsgeräte für die Drahtübertragung noch zu Unvollkommen waren, als daß sich ein weiterer Ausbau gelohnt htztte. Heute, da die Konstruktion derartiger Apparate auf einem hohen Niveau aogelangt ist, soll sie wieder aufaegriffen werden. Ist d«k letzten Jahren sind bereits sogenannte Rundsunkvermitt- lUNgsanlagen eingerichtet worden, bei denen von einem Rundfunk- eMpfänger aus Drähte zu den Wohnungen ganzer Siedlungen führten. Es gibt aber nur verhältnismäßig wenig Angeschlossen«. In München hat*man den gelungenen Versuch gemacht, Opernvor- führvngen regelmäßig durchs Telephon an eine bestimmte An- zqhl von Abonnenten zu senden. Diese» Perfahren wurde aber spater wieder eingestellt, da es sich nicht rentierte. Jetzt hat die Reichspost alle Vorbereitungen getroffen und die letzten technischen Schwierigkeiten beseitigt, so daß die Möglichkeit besteht, Opern und Konzerte über die Drahtleitungen jedem an das Fernsprechnetz An geschlossenen zu übermitteln. Es ist auch daran gedacht, den Rund- fünkempfang durch die Drahtleitung in Gegenden zu senden, in denen Empfangsgeräte durch Einflüsse elektrischer Anlagen gestört werden oder besonders unter atmosphärischen Störungen zu lei den hoben. , , Noch eine andere neue Aufgabe wird in Zukunft der Fern- sprechlritung zufallen, die nicht auf dem Gebiete der Akustik zu spchen ist. Der Fernschreibverkehr, der bisher ein Privileg groß- ttr Unternehmen war, soll auch jedem Privatmenschen zugänglich gemacht werden. Die erste Fernschreiblinie wird auf der Strecke Perlin—Homburg eingerichtet. Hier wird nicht nur «in besonde rer Feinschreibvermittlungsdienst auf den Telegraphenleitungen eingerichtet, sondern jeder Angeschlossene wird selbst seine Fern schreibtelegramme auf der Telephonleitung erledigen können. Die Teilnehmer am Vermittlungsdienst auf Telegraphenleitungen wer den zunächst mit der Fernschreibvermittlungsstelle verbunden. Die Anlage wird mit einer Wählereinrichtung versehen, so daß jeder Teilnehmer jeden anderen erreichen kann, ohne eine Vermittlüngs- sMe anzurufen. Zum Fernschreibverkehr auf Telephonleitungen gehört außer der Fernschreibmaschine ein Zusatzgerät, in dem die Telegraphier ströme für die Uebertragung auf Fernsprechleitungen transfor miert werden. Der Anruf erfolgt genau wie beim Telephon. Der Mells-W del Wurzes Allem. Moderne Arbettswerbung in Neu-Guinea. — Zivili sierte Kannibalen. — Farbige Arbeilsfreiwillige. — Rührseliger Abschied der Arbeilsrekrulen. Von Wilm Clemens. Die europäische Zivilisation mit ihren mannigfaltigen Etvungenschaften auf den verschiedenst Gebieten dringt nach und nach siegreich bis m die entferntesten Winkel der Welt vor. Zwar gibt es noch immer weite Landstriche, die noch nie der Fuß eines Weißen betreten hat, doch rastloser For schergeist findet Mittel und Wege, der alten Mutter Erde ein Geheimnis nach dem anderen zu entreißen. Allerdings hat es lange gedauert, bis man einsah, daß es eines Kultur volkes unwürdig ist, als triumphierender Eroberer über die farbigen Dölkerstämme herzufallen und sie sich als Sklaven dienstbär zu machen. Dfe Zeiten sind vorbei, da die Farbigen wie wilde Tiere eingefangen und zusammengetrieben wurden, um qneinandergekettet auf ein Schiss verkrachtet zu werden, vyn dem aus mit Menschenware ein schwunghafter Handel getrieben wurde. Seit kurzer Zeit ist man zu einer ganz neuen, modernen Art der Arbestswerbung übergegantzen, hj« sich besonder« in Australien, wo in den riesigen Kokos- Plantagen, Baumwollfeldern, Gold- und Kupferbergwerken Tausecke von Arbeitern gebraucht werden, gut bewährt. Auf dem Festland von Neu-Guinea und auf den vorge- kqgerten Istseln lebt das Volk der Papua, dessen Angehörige für di«.Arbeit in den Bergwerken und Pflanzungen gewor ben werden. Freiwillig kommen die Eingeborenen an ihre Arbeitsstätten, eine Art von Vertrag wird abgeschlossen, der sie für bestimmte Zeit — meist ein paar Monate — ver- pfuchtet. Nach Ablauf dieser Zeit werden sie mit dem Schilf wieder in ihre Heimat zurückgebracht. Die Höhe der Löhn« bestimmt die Regierung, die Vas Mandat über die Papua stämme hat. Es war keine einfache Sache, sich die Menschen im In- nern der Dschungel, auf den einsamen In eln, dienstbar zu Mchen,. Noch vor wenigen Jahren huldigten diese Pötter YP» Kannibalismus, der in ihrem eigenart gen Zauber- und tzeetenglauben begründet ist. Sie glauben, daß der Mut und die Tapferkeit des Erschlagenen auf sie selbst über- LeUnehmtr kann auf Fernsprecher oder auf Fernschreibmaschin« schalten. Ist der angerufen» Teilnehmer nicht anwesend, dann schattet sich selbsttätig die Fernschreibmaschin« «in und nimmt hi« Nachricht entgegen. Dl« Gebühren für dl« beiden Arte» des Fern schreiben, sind so gehalten, daß eine rege Teilnahme des Publikum» erwartet werden kann. Die Deutsch« Retchspost hat mit der Einführung dieser Neuerungen eine ausgezeichnet« Lat vollbracht. A. S. Morste« wurde erwogen, ohne für den Zustand der Leiche damit eine Erklärung zu finden. Am Tage vorher war dar Prokurist auf «ine Letter gestiegen, um seine Antenne auf denwDach nachzusehen. Die Wirtin hörte plötzlich läut« Schreie und sand ihren Mieter, der au» zehn Meter Höhe abaestürzt war, im Garten liegen. Ein Arzt ordnet« die Ueoerführung in «in Krankenhaus an, aber schon am Nach mittag desseloen Tage» kam der Gestürzte wohlbehalten in seine Wohnung zurück. Sn der nächsten Nacht folgte dann der zweit« Sturz, der zu seinem Ende führte. Di, Londoner Kommission erklärt sich ihn nun so, daß der Prokurist, durch seinen ersten Sturz aufgeregt, in der Nacht da« ganze Er- lebni» noch einmal geträumt habe, und zwar so stark, daß ec ausstand und in schlafwandelndem Zustand da« gefähr liche Unternehmen noch einmal in allen Einzelheiten aus führte. Er stürzte dabet auch diesmal ab, jetzt aber tödlich. Schluss jetzt mit -em Rekord» wähnst««! Die Lehren aus der Essener Tragödie. Durch da, tragische End« der Essener Schwimmerin Ruch Litzig sind Zustände beleuchtet worden, die wohl noch Gegenstand eingehender Untersuchung werden dürften. Das junge Mädchen hatte, wie gestern ausführlich berichtet, einen Angriff auf den Dauerschwimmrekord unternommen, den sie auf 100 Stunden binausschrauben wollte. Nach 7S Stunden wurde Ruch Litzig sterbend au« dem Wasser ge zogen. E« handelte sich hier keineswegs um einen sport lichen Rekord, sondern lediglich um ein« geschäftliche An gelegenheit. Das Mädchen bat mehrere Male, den Rekord versuch abbrechen zu dürfen, aber die Veranstalter willigten nicht ein. Ts erscheint geradezu unglaublich, daß zu diesen Veranstaltern auch die eigene Mutter gehört«. Ms die Schwimmerin immer mchr unter der Kälte des Lasser« zu leiden hatte und dem Zustand völliger Erschöpfung nrch« war, griff inan zu eigenartigen Mitteln. Man gab Pisto lenschüsse ab und brachte Uebungshwidgranwten zum EzKlo- dieren, um durch den Lärm da» Mädchen wachguhmren. Es wird sogar behauptet, daß man schon am Tage vorher zu anregenden Mitteln gegriffen hatte, ein Verfcchren, da« bekanntlich ost verbotenerweise bei Rennpferden angewandt wird. Ein Sportarzt war nicht zu sehen, und die Vorbe reitungen zu dem Rekordschwimmen erwiesen sich später al- völlig unzureichend. Es ist geradezu grotesk, daß man, um ein paar Mark zu verdienen, eln junges Menschenleben auf dies« Weise aufs Spiel setzte, und es bleibt nur zu hoffen, daß durch diesen Skandal das Ipteresse der Behörden auf derartige „Rekord versuche" gerichtet wird. Was wir auf diHem Gebiete in den letzten 18 Jahren über uns haben ergehen lassen müs sen, spottet jeder Boschrechung. Es gibt kaum eine Tätigkeit oder auch Untätigkeit, in der nicht irgendein Nichtstüer einen Rekord ausgestellt hätte, und es ist bedauerlich, daß die Spekulation dieser Leute nie fehlschlägt; denn erfah rungsgemäß gibt es immer reichlich viel Dumme, die sich als Zuschauer einfinden, die „großartigen Leistungen" ge bührend bewundern und applaudieren und dann, um ein paar Pfennige oder Mark erleichtert, nach Hause zurückkeh ren in dem erhebenden Bewußtsein, einen Augenblick von historischer Bedeutung erlebt zu haben. Noch in aller Erinnerung sind dis Herren Hunaerkünst- ler, di« angeblich tage- und wochenlang nichts zu stch nah» men und dabei doch ganz g^und und munter waren. Solch, der berühmteste Hungerkünstler, lag 40 Tage, ohne etwas zu essen. Durch die Wände eines Glaskastens konnte man dieses achte Weltwunder betrachten, das auf einem behag lichen Ruhebett eine Zigarette nach der anderen rauchte, gelegentlich einen Schluck Selterswafler schlürfte und sich im übrigen offensichtlich über die Dummheit derer lustig machte, die es mit großen Augen bestaunten. Von ähn lichem Kaliber waren die Dauertänzer, eine Sorte, die heute hoffentlich ausgestorben ist. An ihrer Spitze marschierte ein Herr Fernando, der sich stunden- und tagelang nach den Klängen einer Jazz-Kapelle im Foxtrott und Tango wiegte, hoimkehrenden Arbeiter, die da» Schiff verlassen. Zuerst werden die leuchtenden Kattungewänder bewundert und eingehend geprüft, die die Farbigen in den Siedlungen der Weißen erworben haben. Einige haben für den Lohn, der ihnen für ihre Arbeit ausgezcchll wurde, Ziegen oder Hüh ner erworben. Die Tiere, die sich seltsam, genug in dieser Wildnis ausnehmen, werden immer von neuem mißtrauisch betastet. Auch Tabak, Messer, Spiegel, Laternen, Leder gürtel, Angelgeräte und tausend andere Kleinigkeiten haben die Heimkchrecken ihren Sippen mitgebracht. Diese Wun derdinge lösen natürlich hellste Begeisterung aus. Das große Freuden- und Wiedersehensfest wird mit allerlei selt- iamen Zeremonien begangen, und di« Weißen ziehen es vor, sich an der Küste in der Ntibe ihres Schiffes aufzuhal ten, denn es soll schon öfter vorgekommen sein, daß «in Wei ßer, der sich, auf die Freundschaft der Papua vertrauend, zu weit ins Innere vorwagte, verschwunden ist. Ganz im geheimen kommen bei besonderen Opferzeremonien noch Fälle von Kannibalismus vor. Am Morgen -es nächsten Tages, wenn der erste Freu denrausch vorbei ist, beginnt die Werbung. Ein Dolmetscher macht di« Vorzüge der Arbeit auf den Plantagen und in den Bergwerken der Weißen klar, malt venockend die Wunderwelt der weißen Zivilisation aus, und den letzten Rest von Mißtrauen vertreiben die Heimgekehrten selbst, die ohne Ausnahme mit großer Begeisterung von chrem „Arbeitsdienst" erzählen. Den ganzen Tag über dauert die Werbung. Wenn sich genug Arbeitswillige gemeldet haben, werden ihnen Plätze auf dem Schiff angewiesen, und nach und nach werden die neuen Arbeitsrekruten auf den» Schiss verstaut. Bei Eickruch der Abenddämmerung lichtet da« Schiff die Anker. Und nun beginnt eine herzzerreißende Tränenekstase. Die Zurückbleibenden wälzen sich heilend und schreiend auf dem Boden, mit scharfen Gegenständen bringt man sich Verletzungen bei, da» Geschrei der Frau«, ist oft unerträglich. Selbst starke Männer machen keine Ausnahme und heulen wie Nein« Kinder. Sleichgmütig schaut der Kapitän zu. Schon viele Male hat er diese W- schievsfzenen miterlebt. Wenn di« weinenden und schreien den Angehörigen, die die Angeworbenen noch bi« auf das Schiff begleitet haben, nicht rechtzeitig an Land gehen, nimmt der schwarze Steuermann auf ein Zeichen des Kapi täns den großen Feuerlöschschlauch zur Hand und spült die Hartnäckigen von Bord, die dann schwimmend da« Ufer er reichen. Schwierigkeiten erst einmal überwunden, wird Spanien in -Er europäischen Politik auch wieder «in Faktor werden, dqsen Bedeutung wir nicht unterschätzen dürfen. I Ar MMsl MM ttt Zrss. tzluflkübertraoung und Fernschreiben — -le neuen Aufgaben de« Telephon«. ' Di« Reichspost ist »in« Behörde, drr man selbst bet bösestem Wüten nicht nachsagen kann, daß st« am alten Zopf hinge und Neuerungen nicht zugänglich sei. Sn den letzten Jahrzehnten war ihr «in» ganz besondere Rolle »zugefallen, denn ihre Ausgabe war es» «ine Reih« technischer Neuerungen aufzugreifen und auszu hauen, di« sonst nie der großen Mass« hätten zugute kommen kön nen. Telephon und Telegraph sind Dinge, die wir uns au» dem hastigen Leben nicht mehr wegdenken können, und doch Eden wir ihre Segnungen heute in nicht annähernd so hohtm Maß« genießen, wenn die Post sie nicht in ihre Obhut genommen hätte. Besonder» klar erkenntlich ist für uns hwü» di« Arbeit der Post in ihrem jüngsten Zweig, dem Rund- mnkwesen. Da» Radio hat im Sturm da» ganze Land erobert, es hat völlig neue Perspektiven eröffnet und hat vor allen Dingen die. Bevölkerung auf dem breiten Lande dem kulturellen Geschehen nahegebracht. Aber die Post ruht nicht auf ihren Lorbeer«» aus. Sie arbeitet weiter an der Verbesserung des Rundfunk», der heute nicht nstr al» ein bedeutender Mittler deutscher Kultur, sondern auch al« Bindeglied zwischen Regierung und Volk dient. Sie findet «ich immer neue Mittel und Wege der Fernübertragung. „Mu-