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, V—' Admiral von Schröder Admiral A. L. von Schröder, der Führer dep deutschen Marlnekorpe in Flandern, starb im Alter von 7V Jahren. ' " » Der Verstorbene trat 1871 in die deutsche Marine ein und war hauptsächlich im Soschwaderdienst tätig. Von 1911 bi» 1S12 war er Marlnestationschef in Mel. Am Aus bau der deutschen Flotte hatte er verdienstvollen Anteil. Im Mai 1912 schied er aus dem aktiven Dienst aus. Im Februar 1912 war ihm der erbliche Adel verliehen worden. Bet Kriegsb«inn wurde Admiral von Schroeder wie der eingestellt. Er organisierte das Marinekorps, das fast vier Jahre hindurch in Flandern am äußersten reckten Flü gel der deutschen Front die Wacht hielt, v. Schroeder war als „Löwe von Flandern" im ganzen Feldheer bekannt. Der Nationalverband deutscher Offiziere stand lange Zeit unter Führung des Verstorbenen. . 'M Hitler hat aus Bayreuth an den Kapitän zur See v. Schroeder, Kiel, zum Tode des Admirals v. Schroeder folgende» Telegramm gesandt: „An den Kapitän zur See Schroeder, Kiel. In tiefster Ergriffenheit erhalt« ich soeben di« Mitteilung über den Too Ihre» von mir hochverehrten Vaters, unseres unvergeßlichen Flandernkorpsführers im Weltkriege. Neh men Sie das herzlichste Beileid entgegen, nicht nur von mir, sondern auch von den Millionen meiner nationalsozia listischen Bewegung, die mit mir eins sind in immer dank barer Erinnerung an diesen harten deutschen Führer und besten deutschen Mann." Neues ai»s aller Melt. — Zwei Arbeiter vom Blitz erschlagen. Bei einem Ge witter, das sich am Sonnabend nachmittag über Ulm und Umgebung entlud, wurden zwei Arbeiter, di« mit mehreren anderen auf dem Heimwege von der Arbeit unter einer Eich« Schutz gesucht hatten, vom Blitz erschlagen. 7— Ein Postomnibu» von der Straßenbahn umgewor- fen. Aus Stuttgart wird gemeldet: An der Kreuzung der Lautenfchkqaer- mü> Kronenstraße würde am Sonntag-' nachmittag ein Postomnibus, der mit etwa 30 Personen, darunter zahlreichen Turnern, besetzt war, von der Straßen bahn angesahren und umgeworfen. Sämtliche Insassen wurden auf die Straße geschleudert. 25 erlitten Verletzun gen und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Anlegen von Notverbänden konnten die meisten wieder ent lassen werden. Vier Personen sind schwer verletzt. Lebens gefahr soll nicht bestehen. Die Schuldfrage ist noch nicht ge- klärt. — Ein Schäferhund als Stierkämpfer. Ein tapferer Schäferhund rettete zwei Männern das Leben, die vor einem Dorf in der Nähe der deutschböhmischen Stadt Reichen- berg von einem Stier angegriffen wurden. Das wütende Tier riß einen der beiden Spaziergänger zu Boden, und als sein Gefährte ihm zu Hilfe eilen wollte, wurde auch er von dem Stier auf die Hörner genommen und zu Boden geschleu dert. Die beiden Verletzten wären nicht mit dem Leben da vongekommen, wenn nicht plötzlich ein Schäferhund, der dem Besitzer des nächsten Gehöftes gehörte, den tobenden Stier an- gegriffen hätte. Ein Kampf auf Leben und Tod entspann sich. Auf die Hilferufe der beiden Männer eilten die Dorfbewohner herbei, und mit vereinten Kräften gelang es, den Stier zu bändigen. Die beiden Männer haben schwere Verletzungen dqvongetragen. Der Schäferhund mußte erschossen werden, do der Stier ihm tödliche Wunden beigebracht hatte. Landgericht Bautzen. (Nachdruck verboten» Bautzen. 21. Juli. Eine Einbrecherbande, der schon vorbestrafte Gärtner Friedrich Wagner, der Landarbeiter Kurt Krebs und der Arbeiter Waller Schuster, sämtlich aus Bautzen, wurde heute von der Großen Strafkammer abgeurteilt. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft Mit ihnen war die Wirtschafterin Wagners, die au» Cunewalde stammende Kutschersehefrau Milda Mittasch geb. Ltpke, wegen gewohnheitsmäßiger Hehlerei angetlagt. In der Nacht zum 10. Januar 1SS2 waren in Bautzen der Kontoristin Salm eine Geldkassette, ein Opernglas und eine Handtasche, in der Nacht zum IS. November 1932 der Wohnungsinhaberin Stübner und deren Untermieter Thrans 225 Mk. Geld, sowie Wäsche im Werte von 1000 Mk., !n derselben Nacht dem Tischler Oswald Schmuck, Wäsche, Uhren, 20 .Mk. Geld und verschiedene Gebrauchs- gegenstände, in der Nacht zum 17. Mär; SS dem Bäckermeister Marx Backwaren, Früchte und Fette im Wert« von 200 Mk-, auch 4,70 Mk. bare» Geld, in der Nacht zum 0. Oktober 1032 au» dem Kontor der Firma Löhnert und RStschke se eine Schreib-, eine Rechen» und Durchschreibemaschine gestohlen worden. In der Nacht zum S. April 1SSS waren Diebe in die Wohnung des Oberst leutnant a. D. Harre im Rttterschaftlichen Internat eingedrunaen und hatten 36 Flaschen Wein, einen Rollschinken, Wurst, 50 Eier, Seife und mehrere Pelze im Werte von 1200 RM. erbeutet. Aus dem Konfektionshause von Hamburger waren Ledersachen, Anzüge, Mäntel, rin Portemonnaie mit 25 Mr., «in« Uhr, Zigarren und 435 RM. Silberaeld fortgeschasst worden. Wagner sollte bei allen meist schweren Diebstählen, Schuster in den Fällen Stübner, Hamburger und Oswald, Krebs in den Fällen Harr« und Ham burger beteiligt gewesen sein. Die Mittasch sollte «inen erheblichen Teil der Beute von Wagner al« Geschenk erhalten haben. Ein« von dem Oberstleutnant a. D. Harre ausgesetzt« Belohnung hatte den Erfolg, daß sofort nach dem Einbruch bet Hamburger die drei Spitzbuben gefaßt wurden. Die rastlosen Erörterungen de» Krim!- natzauptwachtmetster, Eichler führten zur Klärung der einzelnen Fäll», obwohl di« Täter sich anfangs aus» Leugnen verlegt batten. E» gelang, «inen großen Teil der Beut« wieder herbelzuschafsrn. Heute gab Wagner zu, di« Diebstähle bei der Salm und bei der Firma Löhnert L Rötschke allein, die Diebstähle bei der Stübner und bet Thrän«, sowie bet Oswald zusammen mit Schuster, den Diebstahl bei Harr« unter Beihilfe von Krebs und den Diebstahl if» Konfektionshaus von Hamburger gemeinschaftlich mit Krebs und Schuster ausgesührt zu haben. Lr erklärt«, zu dem Diebstahl bei der Salm sei er von den im Grundstück der Konditorei von Leh mann wohnenden Sauer» angestiftet worden. Aus dem Geständ nis der drei Diebe ging hervor, daß Schuster di« bet Löhnert L Rötschke gestohlenen Maschinen im Werte von 1130 Mk. von Wagner für 20 Mk. gekauft hatte. Bon der Beute au» dem Dieb stahl bei der Stübner und Thräne hatte Schuster 100 Mk. in bar und fast die^ganze Bettwäsche im Werte von gegen 1000 Mk. erhalten, die Wasche in Sebnitz einzeln verhauslert. Auch von den bei Os wald erbeuteten Sachen hatte Schuster einen Teil abbekommen. Er hatte di« Gelegenheit zum Einsteigen bet Oswald beobachtet und den Wagner darauf aufmerksam gemacht. In den Geschäftsräumen von Hamburaer hatten sich Wagner, Schuster und Krebs drei Stun- den lang aufgehalten und sich in aller Ruhe jeder ihm passende Kleidungsstücke, aber auch Lamensachen ausgesucht. Von den ge- stohlenen 435 Mk. in Silber hatte Wagner dem Schuster 80, dem Krebs nur 20 Mk. abgegeben, wie denn Krebs überhaupt bet dem Teilen der Beute immer sehr stiefmütterlich behandelt worden war. Wagner gab noch an, er sei von einem bei Harre bedienstet ge- wesenen rothaarigen Mädchen darauf aufmerksam gemacht worden, daß dort viel zu holen sei. Dieses Mädchen habe sich sicher auch «inen Damenpelz, den er dort gestohlen und wahrend der Diebes arbeit in «ine Gartenlaube gehängt hab», angeeignet. Bon ihm kenne er nur den Rufnamen „Elsa". Früher hatte Wagner deist Kriminalbeamten Eichler gegenüber eingestanden, daß er zu sammen mit einem „Unbekannten" den Einbruchsdiestahl bei dem Bäckermeister Marx verübt habe. Er hatte alle Einzelheiten und die Oertltchkeiten genau geschildert und bi« Beute und deren Weg bringung angegeben. Heute bestritt er, diesen Diebstahl ausgesühkt zu haben. Er wurde aber diesbezüglich durch die präzise Aussag« des Kriminalhauptwachtmelsters Eichler voll der Täterschaft über führt. Mit Ausnahme des Falles Löhnert L Rötschke wurden viele bei den anderen Diebstählen erbeutete Gegenstände und Lebensmittel tm Besitz der Mittasch vorgesunden. Einen Teil der gehehlten Sachen hatte der Ehemann Mittasch, der früher zusam men mit Wagner gestohlen hatte, zu seinem Schwager, dem Tisch ler Zschorno, nach Jenkwitz geschafft. Krebs ist übrigen» der Schwiegersohn der Mittafch. Wagner, Schuster und Krebs waren offensichtlich bestrebt, die Mittafch nach Möglichkeit zu schonen. — Der große Umfang der Strafsache hatte die teilweise Mitarbeit de« Krimtnalinspektors Richter, sowie der Kriminalkommissare Dach», Huschmann, Pfeiffer, Noack und Schicketanz erforderlich gemacht. — Wagner wurde wegen schweren Diebstahls im Rückfall in 7 Fällen zu 4 Jahren Zuchthaus, Schuster wegen schweren Dieb stahls und Hehlerei zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, Krebs wegen schweren Diebstahls und Beihilfe und die Mittasch wegen einfacher Hehlerei zu je 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Dem Wagner wurden auf 5 Jahre, den übrigen Bestraften je auf 3 Jahre di« Ehrenrechte aberkannt. — Die Untersuchungshaft wurde auf die Strafen angerechnet. — Der Auftakt des Deutschen Turnfestes in Stuttgart. Am Sonnabendabend und in der Nacht zum Sonntag traf Sonderzug auf Sonderzug in Stuttgart ein, und auch am frühen Sonntagmorgen kündigte Marschmusik wieder die Ankunft neuer Turnerzüge an und so ging es auch den ganzen Sonntag über, der hell und fast zu warm anbrach. Mit dem Feldgottesdienst und der Gefallenenehrung im Hofe des Neuen Schlosse» wurde er eröffnet. Die riesigen Tri bünen. waren restlos ausoerkaust und ein« vieltausendköpfige Menschenmenge wohnt« im Schloßgarten der erhebenden Feier bei. Nach dem Einmarsch der Turner, der Turnerehrenkompagnie, der SA., der Schupo und der Fahnenkompagnie des Jnf.-Regt. 13 mit den alten Feldzeichen begann dann die Feier mit einem Choral, an die sich Ansprachen de» evangelischen und des katholischen Geist lichen anschlossen. Eine stille Äedenkpause, während der die Kapelle das Lied vom guten Kameraden spielte, galt den Gefalle nen. Nach dem gemeinsamen Gesang „Großer Gott, wir loben dich" nahmen Abordnungen der Turner über 50 Kränze in Emp fang, um . sie an den Ehrenmälern der Stuttgarter Friedhöfe nie derzulegen. Eine schönere und würdigere Einleitung des Sonn tags konnte es nicht geben. Dann erklang überall Musik in den Straßen Stuttgarts. Die Teilnehmer der drei großen Festzüge marschierten zu ihren Stell plätzen und ganz Stmtgart war auf den Beinen, um dieses große Schauspiel mitzuerleben. Bon drei Seiten bewegten sich lange Züge mit historischen Gruppen der Turner und Sportler durch die Skadl zur großen Festwiese de» 15. Deutschen Turnfeste» auf dem Wasen. Was hier die Stuttgarter geboten haben, übertraf alle Erwartun gen, nicht allein in bezug auf Ausschmückung desselben, sondern auch auf die Ausgestaltung. Im Gesamtbild gaben die Turner und Tur nerinnen den Ton an. In das schimmernde Weiß der Turner tru gen aber die Sportler eine leuchtende farbige Tönung. Eine nicht zu übersehende Menge stand entlang der Straßen. Es würde zu wett führen, auf Einzelheiten einzugehen. Nur eins sei gesagt, daß diese Festzüge wie herrliche Wandelbilder vorüberzogen. Auf der Festwiese löste sich der Zug nur zum Teil auf, denn das Gros der Teilnehmer sammelte sich hinter der großen Tribüne, um an dem Aufmarsch zur Einweihung der Adolf-Hitler-Kampfbahn. mitzuwirken. Diese wurde zum Höhepunkt der sonntägigen Ver anstaltung. Heber 50 000 Menschen waren Zeuge der Feier. Die Kampfbahn, mit allen Erfahrungen der Neuzeit erbaut, ist ein Schmuckstück. Riesige Trapersen ziehen sich um fte, musterhaft sind die Laufbahnen und Sprunganlagen. Das große Spielfeld ist ein einziger schöner grüner Rasenteppich. An der Westseite steht die über 100 Meter lange Tribüne mit ihrem weitausladenden Beton dach, ein Meisterwerk neuzeitlichen Tribünenbaues, kraftvoll in sei ner Formenbildung, bezwingend in der Linienführung. Von dieser herrlichen Tribüne genießt man einen wundervollen Blick auf Stuttgarts Höhen und Täler. Nach dem Aufmarsch der über 20 000 Turner und Sportler, der SA-, SS. und Hitlerjugend nahm die Feier ihren Anfang. Ueber A)000, so hob Oberbürgermeister Dr. Strölin in seiner welherede hervor, stehen auf dem Spielfeld in straffen Marschsäulen, als Symbol der Geschlossenheit und des deutschen Volkes, in der Mitte die kampferprobten Scharen-der Stuttgarter SA., SS. und Hitlerjugend, ihnen zur Seite Stuttgarts Turner, die treuen Hüter von Jahns völkischem Vermächtnis. Seine durch reiche Gedanken und lebendige Form ausgezeichnete Rede schloß der Oberbürger meister mit den Worten: So gebe ich dieser dem Sport geweihten Anlage den Namen „Adolf-Hitler-Kampfbahn". Dieser Name sei eine ständige Mahnung und ein dauernder Ansporn für gegenwär tige und die kommenden Geschlechter. Diese Kampfbahn diene aus schließlich der Gesundung und Kräftigung unseres Volkes und sei nem geistigen und sittlichen Wiederaufbau. Mit einem brausend ausgenommenen Sieg Heill auf den Reichskanzler Adolf Hiller, den Reichspräsidenten von Hindenburg und auf das deutsche Vater land klang die Rede aus, die begeisterten Beifall weckte. Dann sprach der Vorsitzende des örtlichen Hauptausschusse», Dr. Obermeyer, der im Namen der Turnerschast Grog-Stutt garts der Sportlerschast den innigen Dank zum Ausdruck brachte für das, was in dieser Haüptkampfbahn und den sonstigen Anlagen des Wasen geschaffen worden sei. „Die Glocken unseres Herzen» läuten das 15. Deutsche Turnfest ein", so schloß er mit einem drei fachen Sieg Heil! Reichsstatthalter Murr ließ seine zündende Rede mit einem begeistert ausgenommenen Ruf Deutschland hoch in Ehren" ausklingen. Als Abschluß sang ein Chor der Tur nersänger das Lied „Deutschland, du mein Vaterland". Damit war die Weihestunde beendet und dann sahen sich Tausende und aber Tausende die Festwiese und das Verpslegsoorf mit seinen Riesen zelten an. Ein buntes Bild: Die fahnengeschmückten Tribünen während der ersten Vor- führungen. Oer erste Tag des Stuttgarter Turnfestes. Schulknaben sind zur Vorführung von Mas- seufreiübungen auf der Festwiese angekelen.