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20 Ehr es beug der Kreide noch vielfach erkennbar sind. Schon im Grunde des Meeres sammelten sich wohl die gleichartigen und gleich schweren abgestorbenen Körperchen lagerweis zu einander und umhüllten die Tange und Spongien. So lange die Kalkfragmente noch lose Theilchen waren, so lange sie noch eine kalksandarlige lose Masse bildeten, konnten sich auch die von oben neu aufgelagerten Kieselkörperchen durch den Kalksand hindurch zu tiefer lie genden gleichartigen Schichten senken und diese vergröfsern, andere Mengen bildeten kleinere Nester und Lagen im Kalksande. Diese Lagen und Nester finden sich auch in den durch die allmäligen grofscn Veränderungen der Erd oberfläche über das Meer erhobenen Kreidefelsen. Sehr allmälig, wie es scheint, durch noch unbekannte Processe der wechselseitigen chemischen Einwirkung der Theilchen, entstanden gewifs spät die kleinen platten Körper chen, welche ich als die regelmäfsigen conctituirpnden Theilchen der Kreide in einem früheren Vorträge nachgewiesen habe, und andrerseits traten die Kie- seltheilchen in jene bald lockere Verbindung als Schwimmstein und weifser undurchsichtiger, oft fast noch kreideartiger Hornstein, bald in jene festere Verbindung als wahrer Feuerstein. Der weitere Hergang dieser ^ erände- rungen ist noch unerklärt, dafs er aber in dieser Folge geschehen, läfst sich, wie mir scheint, wohl doch erkennen und ich möchte dem früher vorgetrage nen Bilde des Processes, der Entstehung der Halbopale und Feuersteine, als sei er dem einseitigen Eindringen von Wasser in eine Mehlmasse vergleichbar, in so fern jetzt untreu werden, als ich beim weitern Nachforschen bemerkt zu haben meine, dafs der Procefs immer von einem oder mehreren Mittel punkten bei den Feuersteinen anfängt, nach aufsen allseitig um sich greift und noch fortwährend in Thätigkeit zu sein scheint. Ob zu diesem V erschmel- zungs- und Verglasungs-Processe ein Aufenthalt der Massen im W asser nöthig war, ob letzterer vielmehr dem Processe hinderlich war und nur ein gewisses geringes Feuchtigkeitsverhältnifs in der Luft nöthig war, ist unentschieden und der Forschung steht hier ein grofses Feld offen, wo nach allen Richtun gen hin interessante Ergebnisse den erwarten, welcher mit Eifer und Umsicht der V issenschaft nützen will. Dafs sich beim Raseneisen samt der Gelberde und beim gemeinen und Edel - Opal samt seinem Steinmark ähnliche Verhältnisse zeigten als beim Polirscliiefer und Halbopal, dem Kieselmehl rmd Feuerstein, berühre ich hier nur, das erstere schliefst sich an die Bildung des Polirschiefers eng an,