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über das JYfassenverhältnifs jetzt lebender Kiesel-Infusorien u. s. w. 5 Durch die sehr interessanten Beobachtungen des Hrn. Prof. Göppert in Breslau über das Vererzen weicher organischer Theile, welches er mit dem Versteinern aber nur vergleicht, und durch ihn ausdrücklich ist die Ansicht in Umlauf gekommen, als könne alles Versteinern der Infusorien ein Durchdringen ihres weichen Körpers von fremder Kieselmasse sein. Es ist aber für die geologischen Verhältnisse von entschiedener Wichtigkeit, diese Ansicht nicht festzuhalten, vielmehr den eignen Kieselgehalt dieser Formen ins Auge zu fassen und hervorzuheben. Im Lehen selbst haben viele Infu sorien der Jetztwelt denselben Kieselpanzer, welcher, durch Anhäufung seiner zahllosen Millionen, Felsmassen zu bilden vermag. Ja gerade dieser Umstand, dafs die Kieselmasse keine fremde, sondern eine den Organismen zugehörige, von ihnen organisch, wenn nicht hervorgebrachte, doch activ verwendete ist, gehört zu den allerbenmrjteiiswert.he.sten Umständen bei die sen Erscheiiyiiie'<M»r- TOIira ^^ des organischen Wirkens arrUcTasFeste der Erde in unserer Erkenntnifs ein mindestens von Tage zu Tage wachsender genannt werden kann. Schon in einer früheren Mittheilung habe ich bemerkt, dafs der Halb opal des Polirschiefers von Bilin aus Organismen zusammengesetzt ist, welche eine Kieselmasse cämentartig vereinigt. Diese Organismen sind völlig deut lich selbst Kieselthiere und nicht erst verkieselt, ja -ea-rst-Ma -ebenfalls klar, dafs der Procefs des Bildens einer glasigen oder hornsteinartigen Steinmasse nicht ein Erhalten der Organismen zur Folge hatte, sondern, dafs umgekehrt dieser Procefs aus einem Zerstören und Auflösen der Kieselorganismen be stand, deren am meisten aufgelöste Substanz die Cämentmasse bildet, welche die weniger aufgelösten, gröbern Fragmente oder ganzen Schaalen umschliefst. Weniger deutlich ist dieser Procefs bei den Feuersteinen zu verfolgen, allein auch hier sind unverkennbare Spuren eines gerade eben solchen Verhaltens. In dem den Feuersteinknollen zum Grunde liegenden Kieselmehle der Kreide sind nämlich nicht, wie im Polirschiefer von Bilin, die organischen Bestand teile sämtlich noch unverletzt in ihrer organischen Form erhalten, sondern nur die Spongillen-Nadeln, und die Pyxidiculae sind als bekannte gröbere Kieselformen noch sichtbar und auch diese von einem Auflösungsprocefs vielfach angefressen, alle übrigen kleineren Organismen sind, wie es scheint, durch denselben Procefs meist in unförmlichen Kieselstaub verwandelt. In den Feuersteinen von glasiger Substanz, welche rasch genug in jenen festen B