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Der Sächsische Erzähler 6v. Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Mschosswerda DKXDtRS, den 18 Mai 1V2« Beiblatt zu Nu««ee IIS Die Marschmusik des Zapfenstreichs, die in den zeitigen Abendstunden des Sonnabends in allen Teilen der Stadt ertönte, erinnerte unsere Mitbürger daran, daß die Frei willige Feuerwehr nun mit ihnen das Fest ihres 60jährigen Bestehens zu feiern gedenke. Um 6 Uhr hatte eine Abteilung der Wehr einen Kranz für die im Felde gebliebenen Kame raden oin Ehrenmal niedergelcgt. In den teilweise schon geschmückten Straßen bemühten sich junge Damen mit lie benswürdiger Unwiderstehlichkeit um den Verkauf der Fest- obzcichen. Der Feslkommers nahm um i/„v Uhr mit den Klängen eines von der Kapelle Böttcher aus Schmiedefeld schneidig gespielten Marsches sei nen Anfang. Der Schützenhaussaal, in dem der Kommers »mter Beteiligung der Bürgerschaft und vieler geladener Käste stattsand, wies grün-weißen Fahnenschmuck auf. Vor der Bühne befand sich, flankiert von grünen Lorbeerbäumen, ein Transparent leuchtender elektrischer Kerzen mit einer „60". Kommandant Völkel richtete herzliche Begrüßungs worte an die Erschienenen, und hieß besonders willkommen den Obcraufsichtsführenden, Hernr Bürgermeister Dr. K ü h n, die Mitglieder des Ehrenausschusses, die Stadtver ordneten und den Stadtrat von Bischofswerda, die beiden noch lebenden Gründer der Wehr, Herren Stadtrat a. D. L ö h'n e r t und Obersekretär i. R. A p v 0 lt, die Vertreter der Kirche, Schulen, Gerichtsbehörden usw., die Ehrenkame- roden und die Hauptleute hiesiger und auswärtiger Wehren. Machtvoll erklangen die Gejangsvorträge der drei hie sigen Gesangvereine „Liedertafel", „Militärgesangverein" und „Männergesangverein", die G. Wohlgemutes „Heilige Heimat" und später „Des Liedes Kristall" von Schmidt un ter der Leitung des stellvertr. Dirigenten des Militärgesang- vercins, Herrn Lehrer Lösche, zu Gehör brachten. Wie die Sänger, so bemühten sich auch die Turner für die Verschönerung des Abends. Die Turnerinnen vom Tv. 1848 zeigten ihre Kunst im Keulenschwingen. Die jungen Mädchen in den kleidsamen schwarzen Tyrnkostümen boten mit ihren Hebungen ein prächtiges Bild. Turnerinnen vom Turnverein „Jahn" führten überaus gut gelungene und schöne gymnastische Uebungen vor. Nachdem musikalische Darbietungen der Kapelle und ein Marsch des Spielmannszuges der Feuerwehr verklungen waren und die Turner unter 30 Jahren der beiden Turn vereine, 1848 und Jahn, sehr exakte Uebungen gezeigt hat ten, ergriff Herr Bürgermeister Dr. Küh n das Wort zur Festrede und führte dabei aus: „Ich habe die angenehme Aufgabe, Ihnen im Namen der be grüßten Ehrengäste und Behörden den Dank auszusprechen für die freundlichen Worte dcr Begrüßung, und verbinde hiermit die Glück wünsche dcr Stadt. Stadt und Feuerwehr sind eng miteinander verbunden. Die Stadt hat cs stets als ihre Ehrenpflicht angesehen, diejenige Organisation, die ihr die Sorge für den Feuerschutz ab- nimmt, nachhaltigst zu unterstützen. Das Verhältnis zwischen Stadt und Feuerwehr war so stets das denkbar beste. Wenn eine Zivil person ihren 60. Geburtstag feiert, pflegt man stolz zurückzublicken auf das, was sie bis dahin zurückgelcgt hat. Noch viel mehr Grund hierzu hat aber die Freiwillige Feuerwehr, deren Wesen In erster Linie in treuer Pflichterfüllung besteht. Es ist deshalb recht und billig, zurückzublickcn auf den Werdegang, und derRückblick wird einen Ausblick auf die Zukunft geben. Die Freiwillige Feuerwehr Bischofswerda ist ein Kind der Turncrei. Sie ist aus dem im Jahre 1848 gegründeten Turnverein zu Bischofswerda her vorgegangen. Am 18. Januar 1865 trat der Turnverein an den Rat der Stadt Bischofswerda heran und legte ihm in einer Eingabe — nach dem Beispiel anderer Städte — die Bildung einer freiwil ligen Turnerfeuerwehr nahe. Durch Natsbeschluß vom 14. März 1866 erfolgte die Genehmigung des für die zu bildende Turner feuerwehr aufgestellten Grund- und Disziplinargesetzes und am 29. März 1866 die Genehmigung durch die Stadtverordneten. Im Mai 1866 wurde durch den damaligen Baumeister Paul Wagner das junge Kindlein aus der Taufe gehoben. Der Gründer war also der Baumeister Paul Wagner, der die Wehr 6 Jahre lang geleitet hat. Wie aus dem Grund- und Disziplinargesetz hervorgeht, war jedes aktive Mitglied des Turnvereins verpflichtet, zugleich Mitglied der Turnerfeuerwehr zu sein. 11 Jahre hat dieses Tochterverhält nis bestanden. Sehr bald aber stellte sich heraus, daß die dauernde Verbindung zwischen Turnverein und Feuerwehr Grund zu inne ren Reibungen gab. Man wurde sich klar, daß es zweckmäßiger sei, wenn man beide Vereine trennte und schied, und 1877 ist unter der Leitung des damaligen Kommandanten Moritz Wagner und des Turnoereinsoorstandes Robert Plasntck die Trennung er folgt. Die Freiwillige Feuerwehr ist mit einem Mannschaftsbestand von 46 aktiven und 15 passiven Mitgliedern in ihre Selbständigkeit getreten. Die Verwaltung, Anschaffung und Instandhaltung der Requisiten ist auf das Feuerwchrkommando übergegangen. Seit dieser Zeit sind insgesamt 10 Hauptleute bei der Feuerwehr tätig ge wesen. (Ihre Namen wurden bereits im „Sächsischen Erzähler" veröffentlicht.) „Der Mannschaftsbestand» der im Jahre 1000 aus 1 Ehrenmitglied, 21 passiven und 71 diensttuenden Mannschaften be- siand, hat sich im Laufe der Zeit, und zwar bis zum Jahre 1926, ständig vermehrt. Heute kann die Wehr auf einen Bestand von 21 Ehrenmitgliedern, 86 passiven und 94 diensttuenden Mannschaften blicken. An besonderen Ehren- und Festtagen war der Wehr fol gendes vergönnt: Der Verbandstag ain 18. Juni 1882, das 20jäh- rige Stiftungsfest am 24. Oktober 1886, das 25jährige Stiftungs fest am 13. Sept. 1891, das 27. Derbandsfest des Laus. Feuerwehr verbandes am 13., 14. und 15. Juli 1901 in Bischofswerda; das 50jährige Stiftungsfest konnte, da es in die Kriegsjahre fiel, nicht gefeiert werden. Von den Gründern der Wehr sind noch zwei am Leben, es sind dies die Herren Stadtrat a. D. Clemens Löhnert und Obcrsekrctär a. D. Hcinr. Appolt. Ich begrüße sie kn Dank- borkcit und Verehrung, ebenso diejenigen Ehrenmitglieder» die seit der Zeit dcr Sclbständigmachung der Wehr angehören, die Herren Ernst Bauer, der leider verhindert ist, und Herr Karl Grabig, der heute unter uns weilt, weiter die Mitglieder seit den Jahren: 1877 Herr Karl Rehnert, 1878 Herr Herm. Plasnick und Herr Karl Sachse, 1882 Herr August Güldner, 188S Herr Herm. Große, 1887 Herr Adolf Werth, ne und seit 1888 Herr Bruno Grafe. Wir sind stolz auf diese alten Mitglieder der Frei willigen Feuerwehr, die auch gern unserem Rufe gefolgt sind. Wir dürfen hieraus entnehmen, daß das gegenseitige Verhältnis zwi schen alten und jungen Feuerwehrleuten stets das beste gewesen ist. — Die Feuerwchrrcquisitcn waren bei der Begründung sehr be scheiden, wurden aber im Lause der Zeit immer mehr vervollkomm net. Den Schlußstein oder besser die Krönung, bildete vor einigen Jahren die Anschasfung der Motorspritze. Vielleicht wir» auch einmal wertvolles Glied In jedem Gemeimvsen. Was mag wohl di» Freiwillige Feuerwehr in den 60 Jahren ihre» Bestehens alles geleistet haben, wieviel Gefahren mag sie von der Stadt ab gewendet haben! Das alles kommt uns an ihrem Jubeltag« besonders zum Bewußtsein. Man kann wohl sagen: hätte es im Jahre 1813 in Bischofswerda schon eine Feuerwehr gegeben, wäre die Stadt nicht so vollständig niedergebrannt. — Wenn ein Mensch seinen 60. Geburtstag feiert, denkt er an da» End« seines Lebens. Die Feuerwehr steht aber auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit. Sie wird hundert Jahre und älter werden. Das ist freilich noch ein langer Weg, aber wir wünschen ihr auf diesem Wege alles Gute. Zum Ausdruck besten bitte ich anzustoßen auf ein dreifaches „Gut Wehri" Herr Kommandant Völkel verlas hierauf drei «1»- gelaufene Glückwunschtelegramme, des Landesverbandsvor sitzenden Reinhold. Hteerane und der Freiwilligen Feuerwehren von Sebnitz und Poppschütz. Herr Handelskammerpräsident Kommerzienrat Hust« betonte, daß es wohl auch ihm, als dem dienstältesten Ehren mitglied zustehe, einige Worte zu sprechen. Als lanMhri« ger Vorsitzender des Feuerwehrausschusses erinnerte er att die Sparsamkeit der früheren Zeit gegenüber der Bewilli- gungsfreudigkeit der gegenwärtigen städtischen Körperschaf ten und hob hervor, wie um kleine Anschaffungen, wie 100 SHeter Schlauch, gefeilscht werden mußte. Er zollte sodann - dem Kommandanten Worte der Mrerkennung, daß es ge lungen sei, die Wehr auf eine so hohe Stufe zu bringen, «H die Stadt stolz auf sie sein könne. Sein Hoch galt dem Kom mandanten und den Unterführern. Herr Brandinspektor Fischer erinnerte daran, d«A Herr Kommerzienrat Huste im Feuerlöschausschuß stets M die zeitgemäße Vervollkommnung der Wehr eingetreten fS und brachte ihm hierfür seinen Dank zum Ausdruck. Im Namen des Sächsischen Militärvereins überreicht Herr Molkereibesitzer Ullmann der Frsiw. Feuerwehe eine Trommel mit freundlichen Worten und besten Glücke wünschen. Herr Kommandant Völkel stattete hierauf den Dank der Wehr ab. / Weitere Glückwünsche erfolgten seitens des Herrtt Branddirektors.Nitsche-Großenhain, einem gebürtigE Bischofswerdaer, des stellv. Hauptmanns ZiegenbalL von der Fabrikfeuerwehr Buschbeck L Hebenstreit, und da» Herrn Fabrikbesitzers Willy G ro ßm ann-HerrmairU im Namen der Fabrikfeuerwehr F. G. Herrmann L SohM Auf der Bühne zeigten ältere Turner der beiden Tuäb- vereine, von denen der jüngste 33 und der älteste 84 Jahast alt waren, ganz erstaunliche tuürerische Leistungen, die «HU» liche Bewunderung und Anerkennung seitens der Zuschanek! fanden. Die Böttcher-Kapelle und der Spielmannszug hakt« da Laufe des Programms verschieden« schöne nnnikalische Dar bietungen gebracht. Mit einem Lortzingschen Potpourri «M zwei Märschen erreichte schließlich nach 12 Uhr der Festkonti mers sein Ende nach einem Schluß- und Dankeswort de» Kommandanten Völkel. Der Soaalaguwraeu brachte früh 6 Uhr den Weckruf. Die Morgensonne ant blauen Himmel prophezeite guten Verlauf des Wetterpro gramms. Bischofswerda aber hatte zu Ehren seiner Gast» und seiner Jubelwehr ein prächtiges Festgewand angezogen. Die Straßen der inneren Stadt boten ein farbiges Bild, Hier hing in fast jedem Hause eine Fahne. Ueberall sah matt die grün-weißen oder schwarz-weiß-roten Farben, hier und dort die Stadtfarben blau-gelb. An den öffentlichen G« bäuden und einigen Privathäusern flatterten di« neueit Reichsfarben. Birkenbäume im jungen Grün der Blätter faßten die Häuserreihen ein. Blumen hinter den Fensterns Girlanden über den Straßen, Kränze an den Häuserfronten gaben der Stadt ein liebliches, buntes Aussehen. Im Saufe der Vormittagsstunden marschierten di« verschiedenen Wehren des Bezirks mit Musik in Bischofswerda ein, war doch für diesen Tag ein Be-' zirtsübungsmarsch nach hier angesetzt worden. Die ankom menden Wehren wurden auf dem Marktplatz vott Ehrenkamerad Heinrich und Führer Wiltgrupp empfangen und begaben sich darnach nach dem Schützenhaus, Der Festzug. Mittags 1 Uhr stellten die Wehren aus dem Schützen-> platz und in der Lindenstraße. Der Abmarsch erfolgte pünkt-' lich 1.30 Uhr. Durch die Bautzner Straße bewegte sich der Zug durch die Albertstraße, Kamenzer Straß« nach dem Markt, durch die Große Töpferaasse, Lutherstraße, Dresdner Straße, Markt, Herrmannstraße, Stolpner Straße, Bis marckstraße, Bischofsstraße, Hohestraße, Bahnhofstraße, rund' um den Markt, Kirchstraße, Schützenplatz, hier wurde der Zug aufgelöst. In der Stadt säumte eine große Menschenmenge di« Straßen. Aus den Fenstern wurden den Wehrleuten Blu men zugeworfen. Der Festzug der 31 Wehren mit 7S4 Mann, in ihren Uniformen und Helmen, boten einen schönen Anblick. Im Zuge spielten mehr als ein Dutzend Kapellen und Spielmannszüge. , Die Angriffsübung der Freiwilligen Feuerwehr Dischofswerda. Um 2.48 Uhr nachmittags, kurz nach Auflösung d«s Fest zuges, ertönte die Rathaussirene, der die Signalhörner mik dem Signal „Großfeuer" antworteten. 41/2 Minuten später gab die erste Schlauchleitung vom Hydranten in der Bautz ner Straße Wasser auf das gedachte Brandobsekt, das Städt. Schulgebäude in der Bautzener Straße; ca. 10 Mi nuten spater traf die Motorspritze ein. Der angebliche Brand wurde mit zwei Hydrantenleitungen von der Bautzener und Kirchstraße mit je einem Strahl von 11 mm Stärk« bekämpft, die Motorspritze sandte ferner mit einer Nordost- leltung von 20 mm Stärke und drei Südostleitungen von je 12 mm Stärke Wasser. Der ganzen Uebung lag folgender Plan zugrunde: Brandobjekt: Ocstl. Flügel des Schulge bäudes. Windrichtung: N.-Ostwind. — Infolge Estendefek- tes ist im Dachstuhl des öl l. Flügels ein Brand entstanden, der« am IS. und 16. Mai 1926. die Zeit kommen, wo es uns möglich wird, eine Automobilspritze zu beschossen. Sie können aber.gewlß sein, daß die Stadtverordneten auch in Zukunst wie bisher alles tun werden, um ihr Interesse für die Freiwillige Feuerwehr zu begründen. — Die Belastung der Stadt durch die Feuerwehr ist in den früheren Jahren außerordent lich gering gewesen. In den letzten Jahren ist das aber auch wesent lich anders geworden. Die Stadt hat ans städtischen Mitteln nicht unerhebliche Beiträge aufbringen müssen. Aber immer hat eine seltene Einstimmigkeit im Stadtverordnetenkollegium bei der Bewil ligung von Mitteln für die Freiwillige Feuerwehr geherrscht. Wenn die Stadt beute ohne besonderes Geschenk kommt, so liegt das daran, daß die Stadt vorher schon die neuen Ausrüstungen für die Feuer wehrleute gegeben hat. — Das meiste, was Ich Ihnen vortrug, waren nüchterne Zahlen und Tatsachen. Doch dem, der zwischen den Zeilen zu lesen versteht, zeigt sich, welche gewaltige Arbeit, wieviel Gemcinsinn, Selbstaufopferung und Nächstenliebe darin verborgen liegt. Die Feuerwehr ist allezeit bestrebt gewesen, sich stets nach ihren hohen Zielen zu betätigen. So darf der Rückblick zu einem Ausblick werden. Er wird in uns die Ueberzeugung wachrufen, daß der Feuerschutz Bischofswerdas in guten Händen ist. Das soll uns eine Genugtuung sein, und eine Mahnung an die, die der Feuer wehr noch heute fernstehcn und schließlich doch am meisten mit ihr zu tun Huben. Die Arbeit der Feuerwehr ist nicht mit äußeren Ehren gekrönt, wie vielleicht manche sportliche Betätigung. Des halb ist es nötig, daß diese gemeinnützige Arbeit nicht auf wenigen liegt. Sie ist freiwilliger Bürgerdienst und trägt wie kein anderer dazu bei, die sozialen Gegensätze zu überbrücken. Wie das Feuer keinen Unterschied kennt, so kennt auch der Dienst der Freiwilligen Feuerwehr keinen Unterschied, und hier gilt nur die Leistung. Darin liegt die große Bedeutung der Wehr. Der Rückblick gibt uns aber auch die Ueberzeugung, daß die Freiwillige Feuerwehr sich allezeit würdig ihrer Vergangenheit erweisen wird, getreu ihrem Wahrspruch: Dem Nächsten zur Wehr, Gott zur Ehr, Einer für alle, alle für einen! Das sind ja nicht Gelegenheitsworte, ein Schmuckstück, das bei festlichen Gelegenheiten heroorgeholt wird, sondern die Freiwillige Feuerwehr hat in den 60 Jahren ihres Bestehen» nachgewiesen, daß sie allezeit nach ihrer Losung handeln wird. So dürfen wir hoffen, daß dieser Geist der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe und der freiwilligen Unterordnung unter die selbstgewählte Aufgabe allezeit auch in Zukunft lebendig bleiben wird. Ich bitte Sie, un serer Dankbarkeit für das, was die Wehr bisher geleistet hat, und unseren guten Wünschen für die Zukunft dadurch Ausdruck zu geben, daß Sie sich mit mir von den Plätzen erheben und aus rufen: die Freiw. Feuerwehr von Bischofswerda, sie lebe hoch! huch! hoch!" In dieses Hoch stimmte die Versammlung freudig ein. Im Anschluß an die Festrede wurde zu den Ehrung« geschritten. Die Wehr trat im Glieds vor der Bühne an, und Herr Bürgermeister Dr. Kühn richtete kurze Worte an die Wehrleute. Er bedauerte, daß die wirtschaftlichen Der- hältnisse es nicht ermöglichten, den zu Ehrenden die Dank barkeit der Stadt in einer reicheren Form zum Ausdruck zu bringen. „Seien Sie aber überzeugt," sprach er, „daß deshalb die Dankbarkeit nicht geringer ist. 2m Namen des Stadt rats Bischofswerda überreicht« er den Herren Stadtrat und Branddirektor Boden, Führer Reißbach und Oberfeuerwehrmann Lin den« u die Litzen für 30jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr Bischofswerda und Sanitäter Max Lehmann für 25jährige Dienste. Den Ausgezeichneten sprach er gleich zeitig den Dank der Stadt für ihre treuen langjährigen Dienste und die herzlichsten Glückwünsche für die Zukunft aus. Die Wehr widmete jedem von ihnen 2 silberne Löffel. Herr Kommandant Völkel konnte dann folgenden 12 Wehrleuten die Litzen für 5jährige Dienstzeit überreichen: Steiger Walter Albrecht, Steiger Kurt Synnatschke, Steiger Max Menzel, Hornist Ernst Simmchen, Hor nist Friedrich Kluge, Hornist Erich Wendschuh, Hor nist Erich Steglich, Sanitäter Walter Steinert, WekrmMN Georg Karisch, Wehrmann Willy Polenk, Wehrmann Kurt Grünberg, Webrmann Paul Fried rich. Gleichzeitig gab er bekannt, daß die Freiw. Feuer wehr ihren Mitgründer, Herrn Obersekretär i. R. Heinrich Apvolt zum Ehrenmitglied ernannt hat. Diesem wurde die Ehrenurkunde überreicht. Herr Branddirektor Fischer überbracht« den Jublla- ren die Grüße und Glückwünsche de» Landesausschuss«, des Verbandes der Amtshauptmannschast Bautzen und des hie sigen Bezirk«. Der Landesausschuß hat die früheren Ehren zeichen wieder einaeführt. Herr Branddirektor Fischer hatte nun den Auftrag, im Namen des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren Herrn Sanitäter Mar Lehmann das tragbare Ehrenzeichen für 28jährige Dienstzeit zu über reichen. Das ZÄchen wird am grün-weißen Bande auf der linken Brustseite getragen. Herr Kommandant Völkel überreichte den Jubilar«, im Namen der Kameraden der Feuerwehr ein Geschenk und forderte diese auf, weiter zu arbeiten zum Wohle der Stadt und der Allgemeinheit. Im Namen der geehrten und ausgezeichneten Kameraden sprach Herr Stadtrat Boden den heimlichsten Dank aus und ver sicherte, daß diese auch in Zukunft der guten Sache treu blei ben würden. Mit dem Feuerwehrmarfch endete der eiste Teil d« Programms. Nach der Pause naht« die Schar der Gratulanten, di« dem 60jährigen Geburtstagskind ihre besten Wünsche aus drückten. Zuerst taten di« di« Kameraden Vahle-Bur- kau und Haufe- Frankenchal im Namen ihrer Wehren. In humoristischer und herzlicher Weik« überbrachte Herr Gastwirt Lobten die Glückwünsche d« Gastwirtsvereins von Bischofswerda und Umgebung und überreicht« der Wehr «in klein« Angebinde in Form von Bargeld als Zeichen der Dankbarkeit. Herr Oberstudiendirektor Dr. Skößner ergriff hierauf das Wort und führte aus: .Jeder Mensch begegnet auf seinem Lebensweg ganz ver- schiedenen Persönlichkeiten. Die einen sieht er gern kommen, die anderen lieber gehen. Zu den letzteren gehört in gewissem Sinne die Feuerwehr. Wer von uns möchte mit ihr zu tun haben? Lieber sehen wir sie gehen, als daß wir sie rufen möch ten. Trottdein und gerade deshalb ist sie «In lebenswichtiges,