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Der sächsische Erzähler : 18.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192605187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260518
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-18
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.05.1926
- Autor
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Die Kosten des englischen Streiks. London, 17. Mai. Die Blätter erwarten, daß der Schah kanzler am Mittwoch einige Mitteilungen über die Kosten des Streiks machen werde. Das Schatzamt glaubt, daß diese nicht annähernd so hoch sein würden, wie erwartet werde, was besonders darauf zurückzuführen sei, daß ein großer Teil der Arbeit von Freiwilligen ohne Bezahlung geleistet wurde. Der Arbeiterführer Cramp berechnet die Unkosten des Streiks für die nationale Eisenbahnerunion auf 1 Million, für die Eisenbahngesellschasten auf 5i/z Millionen Pfund. Gin Auaenreugenbericht über die Warschauer Kümpfe. Berlin, 17. Mai. (Drahtb.) Ein in Berlin eingelrossener Augenzeuge der schweren Kämpfe. die sich in den Hauptstraßen Warschau» abgespielt haben, gibt darüber sotgende Schilderung: Nach vrm, was ich seil Ucberschreitung der deutschen Grenze in deutschen Zeitungen gelesen habe, ist hier noch keineswegs bekannt geworden, daß die in den Hauptstraßen Warschau» sich abspirlen- den Kämpfe sehr viel blutiger verlausen sind, al» man nach den Be richten ounchmen mußte, mehrere Tage lang Hörle der Kano nendonner überhaupt nicht aus. Infolge der Unmöglichkeit, die al» Schußlinien bcnuhten Straßen zu betreten, war in vielen Häusern schon Hungersnot ciugctrcten, als die Kämpfe als vorläufig beende» anzuschru waren. Selbst in dem Gesandtschafts viertel sind einzelne Gebäude während mehrerer Tage schwerster Bedrohung ausgesetzt gewesen, so daß dos gesamte Gesandtschafts personal mehrerer diplomatischer Vertretungen faktisch viele Tage lang in den Gesandtschaslsgebäuden ei »gesperrt war. Die Dänische und die englische Gesandtschaft haben durch Granat- und Gewehrschüsse sehr erheblich gelitten. Auch die Flaggen der bei den Gesandtschaften sind durch Schüsse beschädigt worden. In di plomatischen Kreisen Warschaus Hal der Putsch selbst da, wo große Polenfreundlichkeil herrscht, einen niederschmetternden Lil »druck gemacht, und der Dolen dadurch eittstehende Pre- stigevcrlust wird sich, abgesehen von den wirtschaftlichen Schäden, sobald nicht wieder ausgleichen lassen. In diesen Kreisen erzählt man übrigens interessante Einzelheiten über die hin- und berschenden Verhandlungen in den ersten Putschtagen. So wird ü. a. berichtet, daß sich General Sikorski nur deshalb mit seinen Truppen nicht nach Warschau in Bewegung gesetzt habe, weil er selbst seiner nächsten Führer nicht sicher sein konnte und befürchten wußte, daß diese im entscheidenden Augenblick zu Pilsudski über gehen würden. Der außerordentliche Sturz des Zloty ist in Warschau bisher noch nicht völlig zur Geltung gekommen. Man siebt ober auch in den Kreisen, die den neuen Machthabern nahc- steyen, wirtschaftlich außerordentlich trübe, zumal ja kein Zweifel darüber bestehen kann, daß die abgesehlc Regierung wesentlich näher an den allgemeinen Geld- und Wirtschostsquellcn saß, als die breite Masse der jetzt ans Ruder gc.'ommeicn Machtgruppe. Parlamentarisch wird sich die Lage nicht ohne weiteres klären las- sen. Die Leute um Pilsudski können in beiden Kammern des gegenwärtigen Parlaments aus keinen Fall mit einer Mehrheit rechnen. Es wird also irgendwelcher verfassungswidri ger Mittel bedürfen, wenn die Pilsudskigruppe am Ruder bleiben will. Man rechnet ziemlich allgemein mit einer raschen Auflösung des Parlaments, will ober nicht glauben, daß die Watz- len für eine neue Ralionalversammlung schon recht bald stattsin- den. Jedenfalls werden Pilsudski und seine Leute vorher eine völ lige Klärung der Verhältnisse in den Randgebieten Polens her- bclzuführen suchen, um ihre dorl sehr viel schwächere Anhänger schaft vor Neuwahlen entsprechend zu stärken. In Warschau war man auch in den Kreisen der jetzigen Regierung über die Zustände In den früher preußischen Gebieten völlig unorientiert und gab s>^> übertriebenen Hoffnungen auf eine zahlreiche Anhängerschaft In Westpolen hin. Warschau, 17. Mai. Die „Warszawianka" gibt die Ge samtzahl der Opfer der Kämpfe in Warschau mit 205 Talen und 8666 verwundeten an. Diese Liste ist aber noch nicht vollständig. Das Kabinett Bartel ist gestern vom Staatsoberhaupt Ralay vereidigt worden und hat sein Amt angelreken. Neues aus aller Wett. Die „Marge" in Alaska gelandet. Neuyork, 15. Mai. Die „Norge" landete sicher in Teller (50 Meilen von Nome) 2 Uhr morgens Neuyorker Zeit. In ternational Service meldet: Präsident Coolidge erhielt die drahtlose Nachricht, daß die Amundsen-Erpedition wohlbe halten angekommen ist. Die Botschaft wuroe durch die Flot tenradiostation Nome gesendet und lautet: Transpolarslug erfolgreich, ergebene Grüße Lincoln Ellsworth. Neuyork, 16. Mai. Die „Norge" ist in Teller entleert worden. Amundsen und Ellsworth haben sich in einem Mo torschiff nach Nome begeben. Nome trifft bereits Vorberei tungen zum Empfang Amundsens. Die „Norge" ist zur Verschiffung nach den Vereinigten Staaten bereit gemacht. Teller ist gegenwärtig vereist. Die Landung eines Damp fers, sowie die Verladung des Luftschiffes wird erst nach Mo naten möglich sein. Neuyork, 16. Mai. (Drahtb.) Neber das Ergebnis der Nordpolfahrt der „Norge" liegt nunmehr der folgende erste Bericht vor: Die Nordpolexpedition Amundsens hat auf ihrer Fahrt kciir Neuland entdeckt. Das Schiss geriet am Mittwoch hin ter den» Eispol in schwere Nebelwolken, die sich jedoch zeit weise teilten,.io daß ein Ueberblick über die Gegend möglich war. Hicrlnß wurden lediglich ungeheure Eismassen festgr- stellt. Im Verlaus der Fahrt bildeten sich an allen Teilen des Schisses Eisschichten. Die Mannschaft mußte infolge dessen dauernd die hierdurch entstehenden Beschädigungen am Schiss flicken. Die „Norge" erreichte, ohne vom Kurse abzuwcichen, Point Barrow. Hier wurde das Wetter aber derart schlecht, daß eine Kursänderung beschlossen wurde, da sonst die Gefahr bestand, daß das Schiff im Nebel auf die Berge Alaskas stoßen könnte. Eine genaue Orientierung war bei Point Barrow infolge des außerordentlich stürmi- sckzen Wetters nicht mehr möglich. Die „Norge" flog darauf, die Küste Alaskas links lassend, der Beringstraße zu, um un ter Umständen in Sibirien landen zu können. In der Be- ringstroße bildeten sich wieder neue Eisschichten. 'Da das Flickmaterlal verbraucht war und di« Mann- chost sich in einem außerordentlich erschöpften Zustand be- and, geriet das Schiss in einen kritischen Zustand. Aus die- em Grunde wurde beschleunigte Landung beschlossen. Dos Schiss erreichte nach 71stündiger Fahrt am Freitag mor gen Teller, wo die Notlandung stattsand. New Port, 17. Mat. (Drahtb.) Nach einer Meldung der Associated Preß aus Nome mußte das Motorboot, in dem die Mannschnst der „Norge" »ach Nome gekommen ist, 14 Meilen über das Eis der Partclarence-Bni bei Teller geschleppt wurden, ehe offenes Wasser erreicht wurde und die Fahrt nach Nome bc ginne» konnte. An der Mündung des Schlangcnslusscs, 7 Meilen westlich Nome, halte sich eine Gruppe von Eskimos und Weißen versammelt, um die Besatzung der „Nome" zu begrüßen. . Acrscb-e- denc Einwohner von Nome brachten ein Gefühl der Mißslim» mung gegen Amundsen zum Ausdruck, weil er, nachdem der nor wegische Bizelonsul in Nome von ihm veranlaßt worden war, für Hilfeleistung bei der Landung des Lustschiffes 100 Mann zusam- wcnzubringen, doch die „Norge" nicht nach Nome gebracht hat. — Der zweite Steuermann der „Norge", Leutnant Ritzer Larsen, er klärte, man habe am Nordpol nur Eis und offenes Wasser gefun den. Doch habe man kein Land entdecken können. Die „Norge" hat am Nordpol beträchtliche Zeit verbracht, um wissenschaftliche Beo bachtungen machen zu können. Das Luftschiff senkte sich dabei bis auf 600 Fuß über die Eisfläche und stieg dann wieder bis zur Höhe von 4000 Fuß. lieber Point-Barrow bildete sich Eis, auf den lau fenden Propellern des Luftschiffes. Dieser Eisbelag brach dann ab »nd durchschnitt eine große Gaszelle, so daß durch den Verlust an Wasserstoff das Lustschiss äußerst schwer wurde. Auf dem Weg von Point-Barrow »ach Teller wurde die Fahrt jedoch durch günstigen Wind unterstützt. Im ganzen hat die Mannschaft der „Norge" 72 Stunden in der Luft verbracht. Sie kam in Teller sehr ermüdet, aber in bestem Gesundheitszustände an. Vor der Landung wurde ein Anker nusgeworfen und der zweite Mechaniker Sergeant Arduino begab sich aus den Boden hinunter, nm das Landungsmanöver zu leiten, das bei ziemlich heftigem Wind vonstatten ging. Die Landung in Teller vollzog sich ohne alle Zwischenfälle. Nachdem einige Kinoaufnahmen ge macht worden waren, wurde das Luftschiff in 50 Minuten ent leert und unter Leitung vom Oberst Nobile abmontiert. Die Be standteile des Luftschiffes sollen für einen etwaige» Neuauskauf aufgehoben werden. Leutnant Omdal, der die Absicht hat, noch einmal nut dem Motorboot nach Teller zurückzufahren, erklärte, daß die Maschinen des Luftschiffes in guter Verfassung gewesen sind und ihre Aufgabe glänzend erfüllt haben. Amundsen stellte fest, daß er jederzeit genau gewußt habe, wo sich die „Norge" bc- sand. — Der Lxsultan Mohammed VI. gestorben. Der letzte Großsultan der Türkei Mohammed Wahideddin-Khan Vl., ist am Sonnabend in San Remo gestorben. — Vooksunglück in Pommern. In Neustettin angelten ein Malermeister mit einem Bruder und ein Malerlehrling auf dem Wallach-See in einem Boote, das kenterte. Die beiden Brüder ertranken. Der Lehrling wurde gerettet. — Zu Tode geboxt! Auf der Grube Bertha in der Nähe von Liebenwerda vergnügten sich mehrere junge Leute im Baderaum unter der Brause, indem sie miteinander rangen und boxten. Plötzlich schrie ein junger Bergmann auf und fiel besinnungslos zu Boden. Er hatte einen Boxhieb in die Herzgegend bekommen, an dem er sogleich starb. — Sechsundzwanzig Gebäude niedergebrannt. Durch eine schwere Brandkatastrophe wurde das Dorf Lutherau in Mecklenburg heimgesucht. Das Feuer breitete sich, begün stigt von dem Winde und der Trockenheit, schnell über dis ineist mit Strohdächern versehenen Gebäude aus. Von zwölf Hofstellen sind sechs Wohngebäude und 20 Scheunen und Ställe mit viel Vieh und Geräten abgebrannt. Ein Feuerwehrmann, der von einer cinstürzenden Giebelmauer begraben wurde, erlitt den Tod. Eine schwere Brandoer- lctzung trug ein Brandmeister davon. Einige andere Perso nen wurden ebenfalls verletzt. Es heißt, daß auch ein Kind umgekommen sei. Etwa 100 Personen sind obdachlos. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt. Nur ein Teil des Schadens ist durch Versicherung gedeckt. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 17. Mai. —* Line Geldtasche gefunden. Im Schalterraum des Postamtes ist am 15. Mai eine Geldtasche mit Barinhalt ge funden worden. Der Verlierer wolle sich beim Postamt melden. —* Schont die Natur! Die Wanderzeit hat begonnen. In großen Scharen ziehen unsere Mitbürger hinaus, um in der aufblühenden Natur Erholung zu suchen von der Arbe-t der Woche. Welch herrlichen Anblick bieten die Wiesen mit ihren unzähligen Blumen und die Bäume und Sträucher mit ihrem zarten Grün und ihrem Blütenmeer. Tvnkt da ran: Wie ihr euch freut an dem schönen Kleide, in oem sich jetzt die Natur eueren Blicken darbietet, so wollen es auch die tun, die hinter euch kommen. Daruin schont die Natur, zertretet nicht unachtsam das zarte Grün, reißt keine Blüten von den Bäumen und laßt die Blümchen stehen, die schon auf dem Heimwege in eurer Hand verwelken. —* Für Rentner und hypolhekengläubiger! Vom deutschen Rentnerbund e. V. geht uns folgende Mitteilung zu: Auslegung § 28, Abs. 2 des Aufwertungsgesetzes. Unter Verzinsung ist die Zinszahlungspflicht zu verstehen, d. h. cs sind an diesem Tage erst die gesamten rückständigen Zinsen vom 1. Januar 1925 zu zahle»» und nicht erst vom Tage der Wiedereintragung an. Mit der Verbreitung dieser Rechts ansicht würden zahllose Einsprüche zurückgenommen werden. Das Kammergericht soll in diesem Sinne entschieden haben. —* Achtel auf die Bluttaus. An Apselspalier- und Zwergbäumchen, die im vergangenen Jahre von der Blut laus befallen waren, ist es Zeit, darauf zu achten, ob sich Neuansiedlungen zeigen. Man darf sich dabei nicht darauf verlassen, daß inan etwa im vergangenen Herbst und im Frühling Blutlausmittel verwendet habe und nun endgültig vor» der Bluttausplage befreit sei. Jetzt sind die Blutlaus herde noch klein. Anfang Mai sitzen in der Regel nur ein zelne Läuse an den Wundstellen der Bäume, insbesondere an Quetschungen, die infolge schlecht ausgeführten Scheren schnittes entstanden, ^ras ^achsa-auen enoroerr »cyarze Augen, rveil die Läuse noch ganz vereinzelt sitzen »ind viel, sich auch noch nicht oder nur unvollkommen den weißen „Pelz" zeigen; aber diese Mühe lohnt sich, »veil inan mit jeder einzelnen Blutlaus, die man jetzt tötet, den Herd einer ausgedehnten Verbreitung vernichtet. Splllwth, 17. Mai. Die Feier der Diamantenen Hoch zeit des Herrn Georg Maximilian Crostag mit seiner Gattin Anna Florentine geb. Borsdorf an» vorigen Sonn- abend gestaltete sich zu einer herzlichen Kundgebung der Liebe und Verehrung weiter Kreis^für das Jubelpaar. Am Vormittag wurde dasselbe im engeren Familienkreise durch Herrn Pfarrer Voigt aus Göda eingcsegnet, der seiner An sprache das Wort des 126. Psalms: „Der Herr hat Großes ai» uns getan, des sind wir fröhlich," zugrunde legte und ihm zugleich, die Glückwünsche der gesamten Kirchgemeinde Göda aussprach, sowie eine vom Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium gewidmete Glückwunschurkunde aus händigte. Bald darauf erschiene»» mehrere Deputationen. Herr Rittergutsbesitzer Stärker auf Großseitschen würdigte die Verdienste des Jubilars um die Landwirtschaft, der früher namentlich ii» der Körkommission ein sehr eifriges Mitglied-gewesen ist, und überreichte ihm iin Namen der Kreisdirektion der Landwirtschaftskainmer in der sächsische»» Oberlausitz eine Sonderehrenurkunde. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Vereins Göda II, Herr Gutsbesitzer Richard Zieschang aus Kleinpraga, überbrachte die Glück wünsche und eine Festgabe dieses Vereins, den Herr Erostag einst mitbegründet hat. Für die Molkereigenossenschaft Lcutwitz, die der Jubilar vor 42 Jahren mit ins Leben ge rufen hat, erschien der jetzige Vorsitzende, Herr Gutsbesitzer Oskar Haufe aus Kleinpraga mit Herrn Gutsbesitzer Rich. König aus Leutwitz und Herr»» Molkereidircktor Lehmann und überreichte dem Jubelpaare mit dein Danke und »nit den Glückwünschen der Genossenschaft eine»» kostbare»» Blumen korb. Der Gemeinderat zu Spittwitz stellte sich mit Herr»» Bürgermeister Kurzreiter vollständig ein, um dem ver ehrte»» Jubelpaare mit den» Danke cm Bild als Festgabe darzubringen. Angehörige, Verwandte, Rittergutsherr schaft, Freunde vor» nah und fern erfreuten das Jubelpaar »nit ihren Glückwünsche»» und Segensgrüßen, mit pracht volle»» Blumenspenden und mannigfachen Geschenken. Lei der wurde die Freude durch einen Autounfall beeinträchtigt, den einige Angestellte des Gutes »nit dem Auto des Herr»» Handrick an» Nachmittag erlitten, wobei der Chauffeur an scheinend ernstliche Verletzungen davongetragen hat und das Auto, das beim Einbiegen voi» der Staatsstraße ii» dei» Spittwitzer Weg auf einen Steil» am Wegesrande auffuhr und umstürzte, erheblich beschädigt wurde. Die sonstigen In sasse»» kamen »nit dem Schrecken davon. Am Abend wurde das Diamantene Brautpaar durch ein Ständchen freudig überrascht, das ihm der Männergesangverein zu Göda unter Leitung des Herrn Lehrer Wachs brachte, worauf es der Vorsitzende des Vereins, Herr Baumeister Hans Pollack jun. mit cinein Rosenstrauß begrüßte Möge dem würdigen Jubelpaar, dem es vergönnt war, dieses so seltene Fest zu feiern, nach seinen» arbeitsreiche»» Leben eil» weiterer freund licher Lebensabend beschieden sein. Bautzen, 17. Mai. Vierhunderkjahrfeicr. Das 400- jährige Bestehen feiert Anfang 1927 das Gymnasium Vudis- sinum in Bautzen, eine der ältesten Schulen Sachsens, mit einem Wiedersehen seiner alten Schüler. Anschriften er beten an Stadtrechtsrat Monse, Dresden, Rathaus. I. Bautzen, 17. Mai. Großzügige Flugveranskaliungen, wie sic vordem die Lausitz noch nicht gesehen hat, waren für Sonntag in Bautzen geplant. Veranstalter waren der Bautzener Verkehrs verein und die Aero-Expreßluftbctriebs-G. in. b. H. Leider war das Wetter den Veranstaltungen nicht günstig. Der orkanartige Sturm, der voi» früh ai» über die Lausitz dahinsauste, stellte die Flüge beinahe ganz ii» Frage. Der Sturm »var so stark, daß bei spielsweise eine Flugmaschine mit 77 DL. in 900 in Höhe trotz Voll gases nicht mehr vorwärts kam, sondern abgetrieben wurde. Das Gefährlichste aber waren die Böen und Windlöchcr, so daß an die Flieger die allerhöchsten Anforderungen gestellt wurden. Ein lang jähriger Pilot berichtete unserem Korrespondenten, daß er bei sol chem Wetter überhaupt noch nicht geflogen sei. Wenn die Flieger trotzdem starteten, so legt das Zeugnis ab von den, kühnen Geiste, der im deutschen Flugwesen lebendig ist. Statt der angemeldcten 5 Flugzeuge waren nur 3 erschienen, nämlich „Leipz. Neueste Nachrichten" (Führer Dr. Gullmann), eine der besten deutschen Kunstslugmaschinen mit Ausmaßen von 7,40X5,60 m; „Leipziger Messe" (Führer Jng. Hempel) und „Cleire Meisterschaft" (Führer Lieben), ein Kriegsflugzeug mit 200 ?8. Alle drei Flugzeuge sind in Leipzig-Mockau stationiert. Während die ersten beiden kleinen Maschinen (mit je 77 ?8.), sich lebhaft an den Vorführungen be teiligten, konnte die letztere nur wenig in Tätigkeit treten. Die vorgesehenen Passagierflllge mußten ganz unterbleiben, desgl. das Ballon-Abschiehen. Leider mußte auch der Clo»» des ganzen, der Fallschirmabsprung durch den Fallschirmpiloten Meisterknecht (Halle) abgesagt werden. Zwar wollte dieser gern den Sprung ausführen, doch gestattete dies die Flugpolizei nicht. Dafür war durch Flugzeugparade, Geschwaderfliegen, Luftkampsvorführungcn und Kunstflüge für Abwechslung iin Programm reichlich gesorgt. Von letzteren erregten die wagehalsigsten Loopings, Rollings und Trudel das Staunen der Menge, und die kühnen Piloten wurden beim Landen Immer mit lauten» Beifall empfangen. Zuletzt gab es noch etwas für die Kinder: eine», Schokoladenregen. Ein Flug zeug fuhr über die Köpfe hinweg und warf mehrere Kartons Kon fitüre»» der Firma Felsche (Leipzig) ab. Die Zuschauermenge zählte »»ach vielen Tausenden. Aus allen Gegenden her brachten die Autobusse, die ungezählte Sonderfahrten cinrichten mußten, Schau lustige heran. Den Ordnungsdienst übte gemeinsam ein Aufgebot Dresdner Lustpolizei, Landgendarmerie und Reichswehr aus. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen, die Veranstaltungen nahmen einen befriedigenden Verlauf. Zwei der Flugzeuge flogen an» Abend noch nach Leipzig zurück, das dritte mußte Zurückbleiben, cs will bei gutem Weiter am Montag Passagicrflüge ansführen. Kamenz, 17. Mai. Der Betrieb der Kraftpostlinie Schwepnitz—Straßgräbchen—Bernsdorf (Oberl.)—Hoyers werda wird vom 16. Mai an wegen geringer Benutzung ein gestellt. KSkMS-bMUleick!"1
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