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Der Sächsische Erzähler. s s Ii.anui.L-l » WLr-, WU-, lMM MU » MApothed«« mW ldrvgerl«» «tzSMch st,««Ucüchr Gv«E«^« 1. Veldlatt H« Rümmer 2«l Die Börsenwoche. Die innerliche Schwäche der Börse und die Geldknsis ver ringern die Umsätze an den deutschen Börsen immer von neuem. Die Kursrückgänge sind nicht sehr groh, aber die Tatsache, daß die Hoffnungen auf eine Belebung immer wieder sehr bald Schiffbruch erleiden, verstärkt die Mutlosigkeit. Vorübergehend kam es zu Rückkäufen der Baissepartei, die seit der Enttäuschung über Lo- carno ihre Engagements ausgedehnt hatte, so daß augenblicklich wieder ein Uoverwiegcn von Baisse-Engagements zu verzeichnen ist, das die Kursrückgänge ans börsentechnischen Gründen ver langsamt. Einen gewissen Rückhalt gibt der Börse ferner die Aus- sicht auf das baldige Zustandekommen des westdeutschen Eisen trustes. Die Entscheidung darüber ist freilich noch immer nicht gefallen, aber die Regierung scheint in der wichtigen Steuerfrage für den Trust ein weitgehendes Entgegenkommen zu zeigen. Diese günstigen Momente vermögen aber nicht den Ltquidationsprozeß L lo son- iäh. ruvpe Getreide und Kar. t 8. Juli d. I. mit 131,8 Lies Rainer Geschichte einer Ehe von Leontine v Winterfeld. Copyright by Greiner L Co , Berlin W 30 (22 ^orl.rftunq.» ^Nachdruck nerdoien.i Voll und weich klang jetzt durch die geschlossene Tür die Mondscheinsonate herüber vom Flügel. Lies kniete nieder cm Bettchen ihres Kindes und faltete seine kleinen Hände, wie sie es alle Abende tat. Dabei flog ihre Seele herüber ?n Knut. Und es kam ihr ein lieber, alter Vers in den Sinn: „Meine Seele ist still. Sie kehrte Von Gott zurück. Mein Herz hat nur einen Gedanken, Dich und dein Glück." Kapitel 14. Es war am ersten Adoentsonntag. Der runde Eßtisch bci Professor Rainers war lang ausgezogen für sechs Per sonen. In der Mitte auf dem Tische brannte im Schmuck seiner duftenden Wachslichtchen der kleine Tannenbaum, der keinen ersten Advent in Lies' Hause fehlen durfte. Tannen grün und Lametta lagen auf dem schneeweißen Tischtuch verstreut. Zwei große Teller mit Lebkuchen und Pfeffer nüssen zierten die Tafel. Am summenden Teekessel han tierte Ellen, rosig und frisch, vor wenigen Tagen erst aus Mmer angekommen. Ernst Rainer und Gisela waren auch da. ebenso der junge Römer. Man feierte dankbar und ge mütlich im stillen Familienkreis den ersten Advent, am Abend sollte noch musiziert werden. Wie Klein-Ulli jauchzte über die Lichter am Däumchen! Wie schon eine weiche, stille Aorweihnachtsstimmung über allen lag. „Wie urdeutsch und heimatlich einen diese Sitte doch an,nutet," sagte Römer zu Ellen, die neben ihm saß, „ich bin in meiner Jugend im Ausland erzogen, da habe ich so etwas nie gekannt." Ellen nickte. „Und gerade diese Vorfreude ist fast noch schöner als das Fest selber. All diese kleinen Heimlichkeiten, Arbeiten und Ueberraschungen für seine Lieben machen die Advents bit so unendlich süß und geheimnisvoll." Der sung« Offizier sah nachdenklich in die flackernden Lichtchen. „Ich habe so etwas nie gekannt, denn ich habe keinerlei Angehörige mehr, bis auf einen Bruder, der in Brasilien ist." Mit leicht zusammengeknisfenen, tief verschleierten Augen sah Gisela, oie gegenüber saß, zu den beiden herüber. Tie leiser Spott lag es um ihre Lippen. „Sie scheinen mir Anlage zur Sentimentalität zu haben, Herr Römer. Etwas Seltene» heutzutage. Mehr ein lieber- bleibiel aus der Zeit der apfelgrünen Fräcke und Reifrvcke." Römer lächelte. „Cs gibt Augenblicke und Situationen, gnädige Frau, die einen weich machen — vorübergehend — weil sie einem zeigen, wie viel einem doch eigentlich fehlt; — das braucht aber darum noch lange nicht Sentimentalität zu sein. Die Sonntag, - v den IS NooratL-er IVA stand von 2,IS M aoveischan. Immerhin stboostelgt dstsi Preis noch den Friedenspreis um SS Pro». Vas die Prei entwicklung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse betrifft, zeigt sich bei der Preisbewegung dieser Truppen der satb mäßige Charakter von sehr ausschlaggebender Rolle. Li reno -. v. die Indexziffer der Gi - - - - tosfeln seit ihrem Höchststand vom - - Prozent des Friedenspreise» bl» zum 4. November auf V7,8 fast unaufhörlich gesunken ist, hat der Inder der Gruppe Fette, Zucker, Fleisch und Fisch trotz aller Preisabbaube- mühungen vom IS. April bis 80. September eine Steige- rung von 126,6 aus 151L erfahren. Erst von da ab macht sich, entsprechend der allgemeinen Preisbewegung wieder ein Absinken bemerkbar. Sesamtindex: Die Großhandels ziffer aller Waren weift eine Abwärtsbewegung auf, die nach vorübergehender Erholung um die Oktobermitte An fang November ein scharfes Tempo anschlägt. Soweit die Preise zurückgeganaen sind, ist die» in der Hauptsache auf den Einfluß des Weltmarktes oder auf die Kreditnot zurückzuführen. Wirkliche Erfolge können nur durch Beseitigung der Auswüchse auf dem Gebiet der Kar telle erreicht werden, sowie durch Steuer- und Tarisabbau und durch Einwirkung auf das Zinsniveau Der Export wird sich nur heben, wenn die Rohstoffkartelle ihre Preis politik aufgeben, die noch deutlich oie Spüren der Infla tionszeit aufw-isen. Wenn die Kartellvorschriften über Preise und Ziele verschwinden, wird sich Umsatz und Kon sum heben und oer Zinsverlust an den Vorräten sich wesent lich vermindern. Verstärkte Nachfrage wird dann die Pro duktion vermehren uno preisverbilligend wirken. Jetzt ver teuert gerade die geringe Nachfrage infolge der hohen Preise die Produktion. Die hohen Preise im Jnlande haben bereits dazu geführt, daß -er deutsche Exporthandel seinen Bedarf im Ausland« eindeckti Die Unternehmer, die, statt mit den Preisen herunterzugehen, auf Vorrat arbeiten und zur Durchhaltung der Vorräte Wucherzinsen zahlen — für solche Zwecke sind Monatszinsen von 2-3 Proz. keine Sel tenheit — gehen langsam, aber sicher ihrem Ruin entgegen. Der Abbau der Preise wird nicht gelingen, wenn nicht vor her ein Abbau der Vorräte, die in vielen Fällen die Haupt ursache der zahlreichen Insolvenzen sind, durchgeführt wird! ' »Goethe hat einmal gesagt: Leiden bildet den »mischen und lehrt ihn, sich selber erkennen." Jetzt sprang Gisela von ihrem Schaukelstuhl. „Kinder, die beiden da katztt ich nicht mehr mit «sehen. Jetzt sind sie sogar schon Sei Goethe angelangt. Herr Römer, wollen Sie nicht Neber kn ihren Musikpause» nur- chen als philosophieren?" Römer und Ellen lachten und traten zu den anderen. „Ich habe wieder etwa- gelernt in betreff mein«, Spieles," sagte Ellen. Dann fttzte sie sich neben Lies. „Glaubst du auch, Lies, haß jeder, der ein wirklicher Künstler sein will, erst ein Schicksal hinter sich haben muß?" Römer nickte. „Wir haben alle unser Schickst»!, eh« da» nicht « Uns herantrltt, stecken wir noch in den Kinderschuhen." Gisela lachte laut auf. „Unglückliche Liebe meinen Sie wohl, Herr Römer? Sie sind rührend." Römer schüttelte lächelnd den Kopf. „O nein, gnädige Frau. Ich hoffe sogar, daß mein Schicksal eine glückliche Liebe sein wird. Aber schließlich ist ja Schicksal und Schicksal ein kleiner Unterschied." Vom Fenster war Ernst langsam zu den ander«» ge treten. „Ich habe neulich «in Bild vom Schicksal gesehen, hq» war furchtbar. Ein eherner Koloß schleifte in jeder Hanp einen Menschen an den Haaren über die Erde, recht» eine Frau, links einen Mann. Wohin sie gerissen wurden, muß ten sie folgen. Es war «in so qualvoller Ausdruck kn ihren Gesichtern? > „Fatum — Kismet", sagte Römer langsam. Ellen sah ihn an. „Das klingt so fremd und düster, daß man Angst höben könnte vor der Zukunft. Und so etwa» Düsteres wünschen Sie mir?" „O, nicht» Düster«»!" Er sah ihr in die Augen. — „Nur ein Erleben, ein tiefes, gewaltig«». Damit Ihr Spiel noch größer und reifer werde. Und warum fürchten? W« kommen soll, kommt. Niemand kann seinem Schicksal aus weichen." Da bat Lies, die ihren Jungen unterdessen zu V«tt g» bracht hatte: „Spielt uns doch jetzt einmal ein Abendlted. Sitte. Pas hören alle gsrne und macht so früh." — (Fortsttzimg folgt.) Die Wirtschaft-Woche. Prsifs »ad preisseakuagsaktion. — Vorräte und wucherzinfea. Die Frage der Preise und da« Nreissenkunasproblem beherrschen wieder einmal all« Zweige des Wirtschaft»- liebens. Die Regierung will zum Zweck« der Preissenkung leinen energischen Kampf gegen die großen Kartell« durch- I führen, sie weist darauf hin, daß bereit» etwa 1600 Kartelle l,uf Aufforderung der Regierung ihre Preist gesenkt hätten, l Insbesondere sei die Valutaklausel und die „freibleibend"- l Klausel bei sehr vielen Kartellen in Wegfall gekommen. I^och wichtiger sei — nach Ansicht der Regierung — der l Einfluß ihrer Preissenkungsaktton nach der Richtung ae- I wejen, daß eine Heraufsetzung von Preisen unterblieben sei. I gn der Oesfentlichkeit wird demgegenüber mit seltener I Uetereinsttmmung darauf hingewiesen, daß die Regierung I hauptsächlich gegen den Einzelhandel vorgehe, während sie I es bei dem vorgehen gegen die Kartelle an der nötigen Energie fehlen lasse. Jetzt will man sogar einen „Preis- jenkungsdiktator" ernennen und eine Novelle zur Gewerbe ordnung soll gemeinschädlicht Preisvereinbarungen von Innungen verbieten. Als Prelsdiktator nennt man zwei Namen: August Müller und General Gröner. Derartige Aktionen der Regierung sind, genau wie das frühere Eingreifen der Gesetzgebung in den komplizierten Sang der Preisbewegung, zum Scheitern verdammt. Um seine Urteilsmöglichkeit zu gewinnen, muß man zunächst Klarheit über die Preisbewegung gewinnen. Die Groß- handelsindexziffer ist vom 28. Oktober bis 4. November um Proz. auf 120,7 Proz. zurückgegangen; Agrarerzeugnisse gaben um 0,2 Proz. auf 115,8 Proz., Jndustriestoffe um 0,7 auf 188,7 Proz. nach. Für Oktober ergibt sich ein Rückgang der Ziffer um 1,7 aus 128,7. Ein Hauptcharakteristikum jeder Wirtschaftskrise ist eben da» mehr oder weniger frei willige, meist zwangsweise vor sich gehende Sinken der Preise. Am aufschlußreichsten für die allgemeine Wirt schaftslage für ein Industrieland wie Deutschland ist die Be wegung am Eisenmarkt. Der deutsch« Eisenmarkt liegt un ter chronischem, sich verstärkendem Druck der ausländischen Konkurrenz. Nicht nur saarländische», sondern auch loth ringische», luxemburgisches, tschechische» und österreichisches Erz fanden den Weg über die deutschen Grenzen. Ganz be sonders verderblich.wirkt sich in der letzten Zeit die zuneh mende Verschlechterung der französischen Währung aus. In den amtlichen Jndexkategorien kommt diese kritische Ab wärtsbewegung der Cisenpreise kaum zum Ausdruck, da sie Mischziffern darstellen. Was die Kategorie Kohle, Eisen betrifft, so zeigt sich im Zeitraum Oktober bis Anfang No vember eine große Beständigkeit (Index unverändert 119,8 gegenüber 121,i. im Durchschnitt September). Als Grund für diese Abschwächung ist die Herabsetzung der Umsatzsteuer von 1^ auf 1 Proz. anzuführen. Bei der Betrachtung der Truppe Textilien ist eine sehr unbeständige und den Schwankungen der Allgemeintendenz folgende Abwärtsbe wegung festzustellen. Betrug zum Beispiel der Preis für amerikanische Rohbaumwolle (loco Bremen) im Durchschnitt August noch 2,53 pro Kilogr., so stellte er sich im Durch schnitt September auf 2,45, um am 15. Oktober den Tief- -n der Börst outzuhallen. Zahlreich« Bontsirm« >n Berka « IM Reiche sehen sich » einem «.Arm Abbau -ezwunge, uaU ser Abbau geht aus Liquidltätsaründen nicht ohne «in« perrG rung >rr Hausse-Engagement, ab,Mn bitter«» Börsen«»»» tvw tn Aeler Woche geprägt: höchsten»10 Pr°zent d«r «a sind flüssig, die übrigen S0 Prozent überflüssig. verMminmbM. ken auch die vielen neuen vnsolomuen Im Warenhandel und in «» Industrie, di« zum Teil ZwanaseAtuÜonen kn Sesalg« tzattett, Da» Publikum tritt am Kafsa-Jndustriewartt «etter al, perl auf, einmal deshalb, weil salbst kleine Summen heutzutage - Rolle spielen, und zum anderen, «eil di« ungünstigen Wlnschi nachrichten, vrttiebseinschränkungen, dl« Zunahme der und dl» Furcht vor neuen Sanierungen bei dielen Aktiengesell ten di« Neigung begünstigen, sich auch de, letzten Reste, an besitz zu entledigen. - von Einzelheiten ist zu erwähnen,-daß sich Kallawrst tm Zu>: sammenhang« mit der Aussicht auf «in« amerikanisch« AnstttzsM holen konnten. Auch Schiffahrt,wert« waren auf Meldungen eine leichte Besserung de, Weltfrachtenmarkt«,, sowt« am. KWst der Hansastädte gebessert, vt« „Amerlkawerte" waren bet ftWm Seschäft kaum behauptet, da man Voraussicht, daß di« Entschei dung de» für di« Freigabe der deutschen vermögen allein «ntschch. denden amerikanischen Kongresse, noch lang« Zett auf sich wchtten lasten dürste. Eine wesentlich« Befestigung erfuhren di« Vertn pO Puloergrupp«, weil man von dem internationalen MckcknmW Hreisvorteile für die deutschen vefellschaften erwartet. Ein«. W-- llolung konnten Waggonaktirn, Tertilwrrt« und AutopapteretnM-. setzen. Die österreichisch-ungarlschen Vorkriegeanleihen fa«M weiter auf Zusatzkäuf« ein«, der Nachfolgestaaten Beachtung, chutt- so russisch« und bosnisch« Papiere. Der Psandbriefmarkt sumd Kp Zeichen der Erholung und Beruhigung, - Der nüchterne Beobachter muß konstatieren, baß in dem sttzk gen Kursnivrau, dos sich seit einem halben Jahr etwa halbiert hat- bei vielen Papieren selbst «t« ungünstigen Moment« schm, mm, Ausdruck gekommen sind» und daß unter der Ungunst d«r Verhältnisse auch die Aktien von Geschäftszweigen leide«, bst »st Aussicht auf r«ativ günstige Dividend«, eröffne«. hat es übrigens auch zu jeder Zeit gegeben. Nicht bloß die apfelarüncn Fräcke und Reifröcke wußten davon ein Lied chen zu sin.zcn, auch schon Puderzopf und Rokoko, Eisenhar nisch und Nonuonkleid." „Donnerwetter, sind Sie aber gleich poetisch, Römer!" Knut sah lachend zu ihm herüber. „Wohl gar ein verborgener Dichter?" „I Gott bewahre!" Römers hübsches, offenes Gesicht wandte sich der Haus frau zu. „Aber soll man da nicht einfach poetisch werden, wenn man da so mitten in ein deutsches Familienfest kommt? Und noch dazu dieser Kontrast: Gestern um diese Zeit Besichti gung und heute Adventsbaum." Lieg nickte ihm freundlich quer über den Tisch herüber zu. „Es freut mich ja so, Herr Römer, wenn es Ihnen bei uns gefällt. Ellen, willst du nicht noch einmal To« einschen- ken?" „Ja, dann aber zur Musik," drängte Knut, „Römer, Sie haben meine Schwägerin Ellen noch gar nicht Geige spielen hören. Sie werden sich freuen." Ellen errötete leicht über das Lob ihres gestrengen Schwagers. „Rede ihm nur nicht zu viel vor, Knut, nachher ist er enttäuscht." Der junge Doktor war der einzige, der schweigsam war und nicht viel sagte. Als die Lichter am Adventsbäumchen niedergsbrannt waren, gingen sie in den Salon, wo schon Römers Cello am Flügel lehnte. Sie musizierten lange. So lange, daß Gisela ungedul dig wurde. Lies saß glücklich mit einer Weihnachtsarbeit; sie hätte stundenlang zuhören mögen. In einem mattlila Kleide saß Gisela zurückgelehnt im Schaukelstuhl und rauchte. Ihr Mann stand am Fenster, den kleinen Ulli auf dem Arm. In einer Pause während des Spiele» trat Römer zu Ellen, die vor dem Notenständer kniete, ein Buch suchend. „Ich wußte nicht, daß Sie so spielten, gnädige» Fräu lein — ich danke Ihnen. Ihr Schwager hatte recht. Nur eins fehlt an ihrem Spiel." Sie sah ihn fragend an. „Man merkt Ihnen an, so seelenvoll Ihr Anstrich ist, daß Sie, wie soll ich sagen, noch nicht» erlebt, nicht» durch gemacht haben, verstehen Sie mich nicht falsch. Aber jeder Künstler reift nur durch sein Schicksal — durch Glück oder Unglück. Sehen Sie, wenn ich Ihr Spiel gehört hätte, ohne Sie persönlich zu kennen, würde ich mir sofort sagen, da» ist eine Künstlerin, aber «ine, die erst im Werden ist. Noch ist Ihr Spiel nicht persönlich genug. Sie kennen die Tiefen und Höhen des Leben» nicht. , Sie hatte ihm aufmerksam zugebvrt. ' „Sie mögen recht haben, Herr Römer. Mein Weg ist glatt und eben bi» jetzt dahin geloufen, Leid kenne ich eigentlich nur vom Hörensagen." Er strich weich mit der Hand über sein Instrument. Au» dem Verichtssaal. Die Falschspieler la der Sächsischen Schwel, vor sitz- richt. Ein größerer Strafvrozeß, Der sich gegen Berliner gewerbsmäßige Glücks- und Falschspieler richtete, kam am Donnerstag vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zur Verhandlung. Die Anklag« richtete sich gegen dB Tffch- ler Sennholz und Haase, den Schlächter Sltscht, und gegen dessen Ehefrau Slischka geborene Sckvntkdenck. sämtlich in Berlin wohnhaft und vorbestraft,» dere gelten Sennholz und Slischka al» gewerosmkWg Glücksspieler. Nach dem ErSfsNungsbesckluß wurde« w vorgenannten Angeklaatsn des gewerWinäßigeu Glück, spiels und gemeinschaftlichen Betrugs, Slischs noch der Beilegung eine» falschen Namens befchuchißt. 4 sind gemeinsam von Berlin nach Dresden gef haben in der Dresdner Heid« ttnd vornehmlich in fischen Schweiz gegen Ende Lügust and Lnfan auf öffentlichen Wegen das Dreikartspiel — 1 chen — veranstaltet, haben vorübergehende zur Teilnahme aufgefordert und letztere dann rupft. So begannen Sennholz oder Slischka in de» WM der Bastei, am Kleinen Winterbera oder aus anderen gen und Plätzen das Spiel, hi« Slischka oder Haas«, ck