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Der sächsische Erzähler : 15.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192511156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-15
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 15.11.1925
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auch ein anderer Genosie, der Essener -ermann, nahmen al, scheinbar harmlose Ausflügler am Spiel teil, gewannen dabei, was andere Zuschauer dann anreizte, auch ihrerseits mitzuspielen. Letzter« ließ man bei kleinen Einsätzen auch gewinnen, dann wurden aber große Beträge gesetzt, die in folge der angewendeten Kniffe regelmäßig verloren gingen. In der ersten Septemberhälfte konnte diese Berliner Glücks- und Falschspielergesellschaft in der Nähe des Liliensteine» festgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit und später erneut im Amtsgericht zu Königstein legte sich Slischka den Namen seines verstorbenen Schwagers Knopf bei, besten Papiere er auch im Besitz hatte. Als erster Angeklagter wurde Sennholz gehört, der erst Mitte August aus der Strafanstalt entlasten, kurz darauf im Grünewald mit Slischka wieder zusammentraf und von ihm zur Fahrt nach Dresden verleitet worden sein will. Während der Derneb- mung des Angeklagten, der cingeh. Angaben über die Kniffe machte und dies auch im Gerichtssaal praktisch vorführte, gartet der Mitangeklagte Slischka in große Wut, er ergriff einen Stuhl und wollte damit den Kollegen Sennholz Nie derschlagen. Cs entstand dadurch begreiflicherweise ein Handgemenge, es gelang aber den rabiat gewordenen An geklagten zu überwältigen und zu fesseln, die Verhandlung konnte dann nach diesem aufregenden Zwischenfall glatt zu Ende geführt werden. Das Gericht verurteilte Sennholz und Slischka wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels und Be trugs, letzteren auch wegen Beilegung eines falschen Na mens und zwar ersteren zu zehn Monaten, Slischka zu einem Jahr zwei Wochen Gefängnis, beide auch zu je fünf- hundert Reichsmark Geldstrafe oder weiteren fünfzig Tagen Gefängnis und dreijährigem Verlust der bürgerlichen Ehren rechte. Nach Verbüßung der Strafen sind die Angeklagten der Landespolizei zu überweisen. Die Ehefrau Slischka er hielt vier Mynate Gefängnis und zweihundert Mark, Haase zwei Monate Gefängnis und hundert Mark Geldstrafe auf erlegt. Erlittene Untersuchungshaft kommt teilweise in An rechnung. Amtsgerichtsrat Wohlrab betonte in der Ur teilsbegründung, es habe sich um ein ganz gemeingefähr liches'Treiben gehandelt, man könne fast von internationa len Verbrechern reden, die allerwärts umherziehen und ihr verwerfliches Gewerbe ausüben. Und um diesen Elemen ten das Handwerk zu legen, sei bei Sennholz und Slischka auf Ueberweisung an die Landespolizei, mit zugekn-- mordet. Gemeinsame» Schöffengericht in Bautzen. Einer Skeuerhinkerziehuvg war der Ferkelhändler Paul Rich. Max Alt mann» früher in Hirschfelde, zuletzt in Zittau wohn haft, beschuldlgt. Er hatte am 17. September 1025 vom Finanzamt einen Strafbescheid mit Geldstrafen von 1600 Mark und 400 Mark erhalten, weil er zßW Umsatzsteuer 812,98 Mark und zur Einkom- mensteuer 166B5 Mark zu wenig angegeben hatte. Altmann hatte gegen den Strafbescheid Einspruch erhoben. Er gab zu, In seine « al» Unterlag« für di« Steuer dienenden Geschäftsbüchern wenig-« Geschäfte eingetragen zu haben als in seinem Seheimbuch. A's Grund gab er an, er habe sein« Ferkel meist aus Kredit an dir Landwirte abgeben müssen und von ihnen nur schwer Geld erhal ten können. Deshalb habe er dld Ferkel auch auf Kredit beziehen müssen und sei mit seiner Familie in bedrängter Lage gewesen. Altmnnn zog seinen Einspruch zurück. Da» Verfahren wu-de ein gestellt. Landgericht la Bautzen. Als 2 r.ster vor» Riedersrledersdorf hatte der damals erst 23 Jahre aOe Emil Reinhard Herfurth aus Olbers dorf von April 1923 an sehr eigenmächtig aehandelt und sich da bei schwer strafbar gemacht. Er hatte ein Monatsgehalt von 250 Mark bezogen, war damit aber nicht ausgekommen. Ohne Wissen und Einverständnis des Gemeinderates hatte Herfurth von dein Gemeindekonto bei der Girokasse in Neusalza-Spremberg zwei Pasten von 150 und 350 Mark, ferner von der Gememdekasle Niederfricdersdorf 1000 Mark abgehoben, die als Bezirksumlage zur Ablieferung an die Amtshauptmannschaft Löbau bestimm» waren. Ferner hatte er einen Bürgschastssrbein der Gemeinde rates angeiertigt, unterschrieben und dem Arbeits- und Wirt- schaftsministerium als Sicherheit für ein von dem Schwerkriegs beschädigten Thiele nachqesuchtes Darlehn von 2000 Reichsmark übergeben, obwohl der Gemeinderat die Bürafchastsleistung abgs- lehnt hatte. Vom Gemeinsamen Schöffengericht Bautzen war Her- surth wegen Amtsunterschlagung und Betrugs zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auf die Berufung der Staatsan waltschaft wurde die Strafe auf zehn Monate Gefängnis und drei Jahre Ebrenrechtsverlust erhöht. Das Gericht bewilligte aber eine dreijährige Bewährungsfrist. Wo blieb die Unterstützung -er Genossen? Im „Pirnaer Anz." ist folgendes lehrreiches Inserat zu lesen: Dank! Durch Brand nnglück wurde ich heimgesucht. Dank allen Feuerwehren von nah und fern für ihre Hilfe. Herzlichen Dank auch den werten Herren Gutsbesitzern und Geschäftsleuten von Ottendorf, ferner den Herren Ehrhardt, Scheumann und Pfarrer Börner für Aufnahme meiner Möbel. Viesen Dank auch Herrn Oberamtmann Böhmer, der mir bereitwillig^ eine Wohnung zur Verfügung stellte. Ganz besonderen Donk dem Iungdeutschen Orden für die aufopfernde Tätigten beim Abräumen. Da sieht inan, was wcckre Nächstenliebe ist. Ich werde ewig Schuldner bleiben. Wo blieb aber die i Unterstützung der Genossen, wo blieb da vielversprechende, aber nicht worthaltende Proletariat? Ollo Grnschnlh, Arbeiter, Ottendorf. Also, wenn ein Parteigenosse von einem Unglück betroffen wird, dann komme.n ihm die verlästerten nationalen Mit'stirger. kommt ihm bes.s-sch Lungdeutsche Orden zu Hilfe aber die Partei genossen, die doch die Nächsten dazu wären, halten sich abseits! Neues aus aller Welt. -- Studenlenstrelk In vraz. 400 Studenten der Meli, z n der Universität Prag sind zum Protest dagegen in d.z L.reik getreten, daß sich infolge unzureichender hygienischer Einrichtungen einige Hörer mit Krankheiten infiziert halten. — Uebersall aus den Tischgenossen. Ein frecher lieber- fall wurde in Reichenberg i. B. ouf dem Heimwege einem gemeinsam besuchten Gasthaus aus den Beamten Schmist aus Reichenbera-Nosenthol verübt. Der Fleische - geselle Efsenberger aus M.-Notwosser fiel den Schmist plvtz. lieh an und raubte ihm die Brusttasche mit 5000 Kronen Efsenberger wurde bereits verhaftet. — Line halbe Million ergaunert. Ein unerhörter Be trug wurde zum Schaden des Fabrikanteil Fritz Müller gu? Grottau (Böhmen) verübt. Der wegen Unregelmäßigkeiten entlassene Steuerbeamte Karl Brücke!, der Eisenhänd!« Friedrich Kühnel und der Steuer-Verwalter Emanuü Chyhle aus Reichenberg hatten eine Art „Steuerberatung' gegründet und dabei der Firma Müller eine Steuervcr- schreibung von 18 Millionen Kr. ausgerechnet. Gelänge ihnen die Erwirkung einer Ermäßigung, waren 10 vv n Hundert als Provision ausgemacht. Dem Kleeblatt war aber bereits bekannt, daß die St:ucrrerschreibung nur / Millionen betrug. Als nun die Firma die amtliche Zustel lung auf 7 Millionen Kr. erhielt, war sie hocherfreut ui a zahlte nach und nach auf die Ermäßigung von 11 Millionen Kronen den Dreien eine halbe Million Kronen aus. Her nach kam ihr die Sache verdächtig vor. Nun klagte Kühnel den Fabrikanten air und dabei kam der Betrug ans Tages licht. Das Kleeblatt wurde verhaftet. Bei der Haussuchung fand man eine immense Korrespondenz, aus der hervorging, daß das „Steucrberechnungsgeschäft" blühte und sehr ein träglich war. Weitere Betrugsfälle werden erhoben. — Ein Jahr unschuldig im Zuchthaus. De- Arbeiter Neuer aus Manen war im vorigen Jahre auf die eidliche Aussage eines A'be'tskolleaen bin voin Koblenzer Gericht wegen Eii-bruchsd ebstahls zu einem Jahre Zuchthaus ver urteilt worden. Nach seiner Freilassung betrieb er da, Wiede-aufnabmererfahren mit dem Erfolge, daß in der jetzi gen Verhandlung der damalige Belastungszeuge zugeben mußte, daß er selbst den Einbruch begangen und zwc''s Sclbstentlastung e'nen Meineid geleistet habe. — Schwere Erubenkalaflrophe in Sow'etrußland. ?n "en Navhtagruben von Groznij bat ein ExplosionsbranL sieben Arbeiter getötet und 14 verletzt. — Slrenaer -stra-d .«-iste in Schweden. -In diesem Jahre läßt sich der Winter in Schweden außeror- deutlich streng au. An rcrs''irdenen Stellen sank die Tem- vcratur bis ouf 24 Grad Eclfnm so daß in mehreren Häfen bereits ernste Eish'''derniste entstanden und u. a. der Hafen von Lulea fest einsror. Llnksut von jedem ?kunci verlenge men gratis den neuesten Vsn6 der irssi-ttausbücüere!! Qsnsrsl-Vsrtrstunz und QroÜ se?r der V UW. dlürnbsrq: Oeorz Dresse i, Wsisseritrstr. 36, 14S23. Dresdner Musikbrief. Dresden, 13. November. In der Erkenntnis, das PoUnnis „Hochzeit im Fasching" in der ursprünglichen Fassung nicht zu Hal- «en sei, hat sich die Opernleitung entschlossen, Striche und Umstel lungen vorzunehmen, die zwar etwas mehr Leben in die mit so hohen Kosten inszenierte Neuheit bringen, ihre Handlungsarmut aber nicht beseitigen und deshalb ihre Leistungsfähigkeit nicht stet- gern werden. Wäre nicht Eva-Plaschke v. d. Osten so ausgezeichnet in ihrer komischen Rolle, so würde das Interesse für das Stück längst erloschen sein. — Ein Konzert der von K. Pcmbaur begrün- beten und geleiteten Vokalkapelle ließ deren bereits erzielte hohe Leistungsfähigkeit in sehr schwierigen, 16 bis 24stimmigen Wer- len aufs neue erkennen. — Zwei französische Pianisten, Peret und Ealame, führten sich mit einem Abend für zwei Klaviere günstig ein. Ihre Technik ist ebenso vortrefflich wie ihr Zusammenspiel, ihre Vortragsweise aber entspricht unserem deutschen Empfinden nur wenig. Mozarts köstliche Sonate O-äur spielten sie mehr vir tuos als musikalisch, auch die Haydn-Dariationen von Brahms ver süßlichten sie. Wie ganz anders wirkte das Spiel von Gerhart Münch, der trotz seiner kaum dem Knabenalter entwachsenen Ju gend schon ein ganzer Künstler ist. Ihm ist die Technik nie Selbst zweck, erstaunlich feine Auffassung, blühend schöner Anschlag und maßvollster Pedalgebrauch zeugen von seiner begnadeten Bega- bung, von der man das Höchste erwarten darf. Ein Kammer- mustsabend des Bärtisch-Ouartetts, in welchem ein klangschönes Streichquartett von Th. Blümer mit Recht viel Beifall fand, und ein Aufsührungsabend der Orchesterschule der Staatskapelle, in dem man sehr beachtliche Schülerleistungen hörte, vervollständigten den musikalischen Inhalt der Woche. F. A. G. Wochensplelplon der Sächsischen Slaatsthealer. Opernhaus. Sonntag (15.): „Götterdämmerung" (5 bi» 10). — Montag: „Boris Godunow" (,'47 bis 10). — Dienstag: „Riga- letto" (88 bis gegen 10). — Mittwoch: „Die Zauberflüte"; Ta- nuno: Iaro Dworsky a. G. (7 bis 10). — Donnerstag: „Die ver kaufte Braut" (88 bis 10). — Freitag: Zweites Sinsoniekonzert; vormittags 812 Uhr: Oesfentliche Hauptprobe. — Sonnabend: .Madame Butterst«)" (88 bis 10). — Sonntag (22.): „Fidelio" (83 bis gegen 10). — Montag: Hochzeit im Fasching" (88 bis gegen 811). Schauspielhaus. Sonntag (15.), zur Erinnerung an Schiller- Geburtstag (10. November): „Wilhelm Teil" (88 bis 811). — Montag: „Kyritz-Puritz" (88 bis nach 10). — Dienstag: „Der mu- tige Seefahrer" (88 bis gegen 10). — Mittwoch: „Jugend" (88 bi» 10). — Donnerstag: „Das Große Welttheater" (88 bis gegen 810). — Freitag: „Da^Große Welttheater" (88 bis gegen 810). — Sonnabend: „Der Mitige Seefahrer" (86 bi» gegen 10). — Sonntag (22.): „Die Kronbraut" (7 bis gegen 10). — Montag: »Lugend" (88 bis 10). Lenlral-Iheater. Sonnabend, Sonntag, Montag, Dienstag: „Pension Schüller". Mittwoch und Donnerstag: „Wer weint um Iuckenack". Freitag und Sonnabend: „Pension Schöllrr". Sonn- ,ag (23.) und Montag: „Wer weint um Iuckenack". Spielplan de, Albert-Theater» vom 15. bi» 23. November. Sonntag (15.), nachm. 38 Uhr: »Fabale und Liebe", abend» 78 Uhr: „Fasching". Montag (15.): „Die Wild«nt«". Di«n»tag: „Ein Spiel von Tod und Liebe". Mittwoch, nachm. 38 Uhr: „Kabale und Liebe"; abends 78 Uhr: „Die Wildente". Donnersiag: „Die große Katharina", „Der Heiratsantrog". Freitag, zum ersten Riale. ,Der Tokaier", Komödie in drei Akten von Hans Müller. Sonn abend (21): „Der Kreidekreis". Sonntag (22.): „Ein Spiel von Tod und Liebe". Montag (23.): „Der Tokaier". Spielplan des Residenz-Theaters. Sonntag (15.). 38 Uhr: »Gräfin Mariza"; abends 78 Uhr: „Anneliese von Dessau". — Montag: „Anneliese von Dessau". — Dienstag: „Anneliese von Dessau . — Mittwoch, 38 Uhr: „Anneliese von Dessau , abends 78 Uhr: „Der Zigeunerbaron". — Donnerstag: „Gräfin Mariza". — Freitag: „Gräfin Mariza". — Sonnabend (21.), zum ersten Male: „Die vertauschte Frau". — Sonntag (22.), 38 Uhr: «Anne liese von Dessau", abends 78 Uhr: „Der Zigeunerbaron". — Montag (23.): „Die vertauschte Frau". Aus den Lichtspieltheatern. Kammcrlichlspiele: Die Liebesbriefe der Doronin von L. Ein Mia-May-Film vom alten Schlage, das sagt genug. Die Handlung spielt zum größten Teile im schönen Italien, „wo die Sonne ewig scheint — die Trauben reifen — wo es keine Sorge gibt" —. Herrliche Aufnahmen werden gezeigt, die schon allein den Wert des Films ausmachen. Dazu haben wir eine sehr nette Handlung, die unschuldigen Liebesabenteuer einer einsamen Frau von Welt mit dem echten heißblütigen Sohn Südlands, sich zuletzt zu dramatischer Höhe steigernd, und doch mit einem glücklichen, ver söhnlichen Schluß, — also ein Publikumsfilm, der das Haus süllcn wird. Mia May spielt so schön, so elegant, wie wir es stets von dieser feinen Darstellerin vornehmer Frauenrollen gewohnt sind, und auch die übrigen Darsteller stehen dem nicht nach. Die Regie lag wohlaufgehoben in den Händen Henrik Galeens, dessen Name allein für einen Erfolg bürgt. Und der ist auch da. Der Lheaterbesitzer aber erwartet nun einen — Kassen erfol gl Olympia-Lichtspiele: Die Rach» des Inferno. Cs ist eigentlich ein Rätsel, daß erst jetzt ein Filmregisseur auf den Gedanken gekommen «st, Dantes ,-Göttliche Komödie" für einen Großsilm ersten Ranges zu verwerten. Cs war ein Ameri kaner, Henry Otto, der diesen Gedanken verwirklicht hat, der diese gewaltige Dichtung des großen italienischen Meisters in Bis- dern von unerhörter Wirkungskraft vor uns auferstehen ließ, wc- ntgstens soweit es sich um die Wanderung Dantes unter Virgils Führung durch die Hölle, das Inferno, handelt. Henry Otto hat einen modernen Rahmen dazu geschaffen: ein amerikanischer Mil- lionär mit vielen schlechten Eigenschaften und einem bösen Ge wißen erhält Dantes Buch geschenkt. Velin Lesen desselben schläft er ein und begleitet im Traum Dante und Virgil bei ihrer Wan derung, sieht später di« Folgen seiner bösen Taten und wird selbst in der Höll« zu ewiger Strafe verurteilt. Schließlich wacht er auf, sieht daß alles nur ein Traum war und beginnt al« Gebesserter ein neue» Leben, — eine Dearbeitung also, di« stark an Dicken»' „A Eristmas Earol" erinnert. — Ein deutscher Regisseur freilich hätte schon aus Ehrfurcht vor dem Dichter dies« „Modernisierung" unter lassen, und es ist schad«, daß nicht «in Mann, wie der Regisseur Lang, diesen ungeheueren Stoff angepackt und daraus «in Werk von gleicher Tief« und Geschlossenheit, wie einst die „Nibelungen", geschaffen hat. Der Foxftlm geht mehr in die Srelt«, ist mehr -us Mass«MWiicku>g eingch«St; ab«r wir müjftn di«se Leistung«, doch dankbar anerkennen, sie sind großartiger und künstlensthcr ge worden, als man einen« Amerikaner je zugctraut batte. Dante 'Alighieris unerhörte Schilderungen seiner Höllciißchtt sinden hier eine bildliche Wiedergabe, nue sie vhmitastiscker und entsetzlicher gar nicht auszudenlen ist. Wer diese Bilder so recht auf sich einwirkcn löst, verläßt das Theater von Grauen aesckn!- lctt. Zu Tausenden treiben die armen Seelen — cs sind uim ersten Male in Filin uuzälstigs Massen vollständig nackter Men schen verwendet worden! — im Höllenseucr ihr Wesen, scheußliche Dämonen, Finnen und Hüllengeister schwingen die Geißel, immer neue Seelen verbrecherischer Menschen werden über den Acheron gesetzt und von den Teufeln in freundlichen Empfang genommen: im flüssigen Golde schmelzen die Habgierigen und Wucherer, in ewiger Schmach schmachten die Dirnen, ün Teiche des Blutes er trinken immer aufs neue d's Mörder, — nein, es ist mit den arm seligen Worten wirklich nickt zu beschreiben. — Zuviel sind der Bilder der Schrecken. Die Regie der Massen, bei der die Ameri kaner stets eine glückliche Hand bewiesen, feiert großartige Tri umphe, und mit ihr die Rhotogranhi--. In Hellem Not ans Schwarz malt sich das jagende Bild, grausig schön! Dantes selbst ist ausge zeichnet wiedergegebcn worden, sein Darsteller bringt eine her vorragende Leistung zustande. Man muß den Film gesehen habenl kMükmIc ss« ' «454 ni). virekNon: vk. r.. ISeer u. tulms VijU — Voetienl-es: 10: XVIr1,e!>a!l:n.>rIirirI>Irn: Vio'I- u. 8,um- »oNprei,e. H IN.IZ: -Ne ZkiNmr grillig <> >2! iNiUmr-mu-N- »ul 6em ilupl-III- plionol». § 12.55: l-Iumn-g /rilreirlun. <> >>5: »»--en- un6 l'reseederjclil. S 5: l.«nöiv. Vir,,eliul,,n.irliriel:len. «VieLrNv'une. H b.IS: I.»v6>v. Virl«>>»Il»- vnctiriclile»: ztiNejluncen 6e, ielprlLer zievsmle». Sonni»r, IS. X'ovemdcr. 8.50—S: Oreellionrerl s. 6. vniver»ilLI,l!>rcI>e (Prut. zUNIsr). H V: ziorueuiriei. >1 — 11.70: 1l>. Vorl-sun- über LK»ri>1Uerk8gi.' «11« Wien. Scli°-i,pie1-r. I'rol. «'iu6,: „lir-Nim." H 11.70—12: S. Vorn. pro«, vr. 5>.»r»: „pkv,ik 6e« vreNnN«." H >2—> <vie,6en>: INlll-ikslisdie Siun-Ie. INii».: X. SekiiUs <X1»rineUe>. X. XOltr-cliau tXlsrinelle), V. Xooclicntivner (I»roig. »gmil. v. 6. S1»»ikope-. 7k Nlume, <X1»v.). I. Vreltivven. vuo I. X1»rinette u. f-l-oit «SdiUttc. Xnoekcn'-»uer. NIumer). 2. VcUrr, Loncerlino I. XlsrinrN« ISclilltte). Z. SNo -N. -iv-isio 3 N. fa^nU-Xkm?erl N-üur (Xnoc!iei>!>«u,r). 4. zio?»!-!. SerkNXll? I. 2 Xl»un-It. u. g-u-aN lSclillllc. Xött?5<!>iau. XnocI,ei>Ii»i!.r). 6 4—0: 7onrmu.-i'< IVecnskot», sn or-Ii.U H 7—7.S0: 2. Vorlr. Or. z. Xul'N: „Von SooncnrN-ukcIwn uncl "ii- klelükr i-i " O 7.S0—8: 2. Vorlr. 7>r. U. Xun-Il-. äUeadurr: „l).« Ut-rari-rk« im XumNunk": „Vs, QersmN-unsI-vrlll." H 8.IL: „lleipenUer". vi-m» cvn Ib-rn. - I'er,.: kusu Nelen« Divine. Vj,»« z«, I4»iinlm«nn, u. Xsmmeriieern zi-inlr! rinn z,-,nnse«i: Osvsia ziviae, zinler, >kr kvtm: X. vvtr; I'asioe »Uen-Ie-s- Üenl. «VinS : 7i,eINe« klm-Uesnd: O. O1e!e-i- msnn; Nexine Xn,,IesniI: U-I. Ilim-Nunx: küsu kleine, ke,i!rnnr >I> I4or«cl-ea. O >0: SpoeUunkckienei. Uoni»», IS. Sloveinlik«. 4—S.S2: Vredener NuaölunIclcspeHe. 1. YScndsck. Ouv. „Orpneu» In ck«r OnIer»e1N'. 2. volroni, INenuell. Z. iUrsnll, Nreut euck <Ie, l.rden,. 4. >l!>;c>eni, >-»nI. ». ..g»v«11erl« NI,Nenn»", s. LioNinv, rriNiIino». crivnclie». b. Ueli-, «Inte« elem I iniienlnmm «. „KiUrcden". 7. KNcliiel«, Xoi-nct v»e<u». 8. Leiter, üntg ». „Dee Oker,iei I>r", 7—7.20: Vvrir. vr. lünler: „Vknrum «ollen -vir «Ile grini, erlorsclien?" <> 7.30—8: Vortr. Lieigr. Vlnzner: „per«, krinnerunxen «n meinen Vnler." H 8.15: Sieetrieii Viiiaer-^benil. tNil».: VI»r« NerlmnU-SclmMiek (Logr>n), ,2. 5«. 7opilr <Tenor), k. I'o,,onr <8»ri1on). 1. UrlUoNll, Xk«Iiie<l ». „SonnenIIemmin" klvpilr). ,2. Oe,»n« 6er Ir>» ». „SoimenSiminen" IVI. l>erl»r6-!icl-iillliel-). 3. von Xelnlurä» juneee l.Iel>» ». „Nerroe ViI6lsnir" (po,,onv). 4 Verena, XI,se ». ,,ver Xodolö (ci. Ver>i»r6- SekuUIiek). 5. ViNicti» 8onnenre,»nr ». „8ans6i«ln«h" (7ov!tr). S. 8cl>«»n- vei8' Xd»Ä>!e6 ». „8»n-6ieiricl>" <VI. OrrU-rN-5ctiuNde8). 7. v», Stlrrtirn vom 6icke», ktteo pl-nnelnic'ien « „tiUrclien «eil vnmm" (?o«o»r). 8. N»<ttLe«uur ». „8cl>v»rr,c>:«»nenreic>i" (O. 0erd«r6-8cIwIII>eü v. 7°opitr). H krrt- «U Ür,ku»Ür«m>6e, Le »um»4rv«, Sexter bSn» voll«».
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