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mng »dem trger men. haft, ydn- 4 1 1 4 7 7 3 13 5 1 1 1 3 1 2 1 1 Gz 5 i prach sie lange Das Bewußtsein zu sterben erschütterte sie >as andere» muh sie Lag und Stacht gequält Der graue Tag Eln Tag. ln fahle Hebel elngesponnea. Durch die kein Lächeln brach. Ein grauer Tag. verdrossen und versonnen. Lin Tag. der nichts versprach. — Ein Tag. schon früh in Dämmerung verschwc»-- Ja kalte Nacht zurück. : An einem solchen Tage ist's gekommen. Das unverhoffte Glück! Frida Schanz. haben, Am dritten Tage schrieb ste einen Vries; ich habe ihn gelesen und weiß noch Dort für Dort — „Liebster", schrieb ste. „Du weißt nicht, mit welcher In nigkeit ich Dir noch einmal, -um letzten Mal«, schreibe. Ich habe In den letzten Tagen viel nachgedacht bald werd« ich vom Denken ausruhen können — und so groß in mir der Wunsch nach Ruhe ist. zittere ich vor etwa« da, ich stets vor Augen sehe: Deine Trauer die Dich lähmt. Dich müde sür neue Werke macht, Dir da» Tor für eln neue» Leben ohne mich verschließt — Du mit dem Gedanken kann ich nicht schlafen gehen. Du sollst mir nicht böse sein und mußt nur denken, daß ich Dir helfen will, mich zu vergessen, wenn ich Dir das fetzt sage: Ich habe Dich nicht allein geliebt; ich war so lange ohne Dich Nenne es Täuschung oder Untreue — aber nun wird es Dir leichter sein, nicht wahr? Wäre ich gesund geworden, hättest Du es nie erfahren." Sie sind über diesen Brief erstaunt, meine Freunde. Es war die erste Lüge dieses Mädchens. Di« Liebe, die für ste das Lebenselement war. opferte sie, um dem Leben eine» anderen freie Bahn zu geben, als sie ihr eigenes für sinn los erkannte. Treu war sie, glaube ich, wie keine zweite. Der Brief fand Glauben. So groß war die Enttäu schung des Mannes, daß er nie mehr mit einem Wort nach der Kranken fragte. Aber heute hat sein Name einen gro ßen Klang — Eine Lücke nur hatte die gut erdachte Kette. Der Arzt hatte sich getäuscht. Das Mädchen genas." Verwundert schauten wir aus unserem Zuhören auf. Fast griffen unsere Stimmen ineinander: „Wie, sie konnte leben? Sie zerbrach nicht an ihrem eigenen Werk? Und der Mann konnte sehen, daß sie ver bittert, enttäuscht, vielleicht menschenscheu und mit gestorbe- nem Empfinden ins Leben zurückkehrte? Ist da» denn mög lich?" Schwester Erika strich langsam mit der -and über ihr Kleid und sah uns mit einem Lächeln atz, das der Urquell aller Güte schien: „Cs ist möglich, meine Freunde. Schauen Sie mich an; ich bin es ;a selbst, von der ich erzählte. —" Das letzte Geschenk. Skizze von Paulrichard Hensel. Seitdem die Oktoberwinde unseren Spaziergängen im Park des Sanatoriums «in Ende bereitet halten, faßen wir ost in der gemütlichen Diele zusammen oder der eine ging zum andern in da» Zimmer und die Zeit verging mit Plau dern. Brettspielen und Lesen. Man besann sich aus seinen eigenen Gedanken wieder aus die Gemeinschaft mit den anderen, und das etwas bange Gefühl des Abgeschlossen seins, wenn Nebel vor den Fenstern hingen und der Regen an die Scheiben tropfte, löste sich in dem verlangen, sich mit zuteilen und verstanden zu werden, auf. Einer der Patien ten, wir waren unserer zwölf, lag im Sterben. Oder viel mehr schien ihm diese Wohltat nicht vergönnt, denn er litt, ohne daß ihm ein« Hoffnung auf Gesundung blieb, litt und lebte — Wie ost an manchem Abend hatte sich Schwester Erika zu unserem kleinen Kreis gesetzt, vier Männer verschiedenen Alters und verschiedener Denkungsart und doch Freunde. Me, glaube ich, hat eine Frau so viel Achtung gefunden wie diese, die immer bereit war zu helfen, immer das Wort fand, das allein das rechte war. Man beachtete es kaum, ob ihr Haar blond war oder braun, so wenig war sie uns Weib, wenn wir sie „Schwester" riefen, lag mehr darin als die Bezeichnung eines Berufes. Wir hatten von dem unglücklichen Hausgenossen ge sprochen und einer warf die Frage auf, ob es nicht zu ver- teidigen wäre, wenn unheilbare Kranke durch einen ärzt lichen Eingriff von ihren Leiden erlöst würden. Ihr Le ben fei zwecklos, quäle sie und ander»; warum da nicht dis Tat einer Befreiung, die den Arzt mehr zum Helfer würdigt als seine Anwendung all der Mittel, di« nur einem Aufflackern und Aufpeitschen dienen, ohne heilen zu kön- nen. Die Ansichten darüber hatten uns in Feuer gebracht und jeder dachte wohl heimlich an die Möglichkeit, auch ein mal hilflos werden zu können, verloren, ein unbrauchbares Ding in der Well. Würde man ruhig durch die dunkle Tür eintreten oder würde man, sich selbst täuschend, immer wie- der nach einer Möglichkeit greifen, die noch ein paar Tage, ein paar Wochen schenkt? Niemand wollte «ine Auskunft darauf geben. Da sagte Schwester Erika, die zwischen uns saß: „Ich habe noch nie davon gehört, daß es Tatsache wurde, was Sie verteidigen wollen: Daß man dem Sterben den das Sterben leicht macht. Aber ich habe ost gehört- und auch gefühlt, denn vielen gelingt in solcher Lage nicht mehr die Erfüllung eines Wunsches, daß gerade die, die keine Öffnung mehr hoben als die Hoffnung, bald erlöst zu werden, plötzlich den Wunsch fasten, irgendeinem Menschen Cntes zu tun. Was sie selbst nicht mehr erleben können, lall einem andern möglich werden, wenn es auch ihr eigene» Leiden vermehrt. Sie sind verschwiegen, meine Freunde, nicht wahr? Sch darf Ihnen die Geschichte eine» Mädchen erzählen — Cs war hier in diesem Hause, al» eines Morgens der Chefarzt von der Patientin, die vollkommen im Klaren über ibr Leiden war, kurz und bündig gefragt wurde: „Lieber Herr Doktor, ich will nicht» mehr von Ihnen al» die ehrliche Beantwortung einer Frage: Darf ich noch Hoffnung haben aber nicht? Täuschen Sie mich nicht." Der Arzt hatte st« ernst angesehen und war hinauf gegangen. Draußen sagte er der Schwester: „Ich kann «r ihr nicht sagen, Schwester, tun Sie es schonend." Und die Schwester war ehrlich. Diese Patientin hatte «inen Freund, einen Gesiebten — die Welt hat so viel« Bezeichnungen dafür — einen Men schen, der mit ihrem Leben fest verbunden war. Nieman dem war es entgangen, welche belebende Wirkung es auf das Mädchen ausübte, kam ein Brief von ihm und wie traurig ste wurde, blieb ste eln paar Tage ohne Nachricht. Wenn man mit ihr sprach, fühlte man, setzt denkt ste noch an die, und da», und nun sind ihre Gedanken plötzlich bei dem Freund. Ihre Liebe war so stark, daß ste mit ihren Gedanken die Trennung überbrückte und den Entfernten immer vor sich sah, oder bei ihm war, mit ihm lebte. Nach jener ernsten Frage an den Arzt sprach sie lange mit niemand. Das Bewußtsein zu sterben i nicht. Aber etwa» andere» muß sie Tag und Brillanten. Skizze von Grete Mass 4. Als der Hochzeitstag der jungen Dorrit von Strauß herannahte, kamen, um an der Hochzeit teilzunehmen, ihre zahlreichen Verwandten aus Norddeutschland und Süd deutschland. Dorrits Elternhaus war groß genug, um diese Ehepaare und Vettern und Kusinen zu beherbergen. Es war im zweiten Stock eine Reihe sonst unbenutzter Fremden zimmer vorhanden und die Familie selbst rückte zusammen so gut sie konnte. Unter den Verwandten, von denen die Braut einige überhaupt zum ersten Male sah, war auch eine Kusine ihres Vaters: eine Hanna von Strauß, heute ein Mädchen, das dem SO. Lebensjahre nicht mehr ferne war. Die Familie ^ah dieser Hanna, von der sie wußte, daß sie ein eigentümliches Lebens- und Liebesschicksal gehabt, mit ungewöhnlichem Interesse entgegen. Sie lernten in Hanna einen stillen Menschen von feiner Zurückhaltung und schlichtem, unauffälligem Wesen und Auftreten kennen. Dorrit konnte ihre Verwunderung kaum verbergen. Sie be saßen Jugendbilder von ihr, die einen ganz anderen Ein druck ihrer Persönlichkeit vermittelt hatten. Sämtliche Bild niste zeigten eine elegante Weltdame mit einem heiteren, beinahe frivolen Einschlag. Dazu paßten auch die Berichte von Dorrits Vater, der Hanna in seiner Jugend gekannt hatte und von ihr erzählte, daß sie eines der schönsten und reichsten, kapriziösesten und umschwärmtesten Mädchen ihrer Heimatstadt gewesen. Auf einem Tisch« aufgebaut lagen die Hochzeitsge- schenke. Dorrit selbst führte Hanna von Strauß und zeigte ihr jedes einzelne der kostbaren Stücke. Den Glanzpunkt dieser Sammlung von Kostbarkeiten bildete ein Diadem aus Bril- lauten, da» zu dem einstmals in einer Hand vereinigten Trbschmuck der Familie gehörte, der später in einzelnen Stücken an Kinder und Enkel verteilt wurde und von dem Dorrit zur Hochzeitsgab« fetzt diese» Diadem al» Geschenk erhalten hatte. Dorrit nahm da» Sammetetui, in dem da» wertvoll« Kunstwerk lag, vom Tische und hielt e» der Kusin« ent gegen, um ihr Gelegenheit zu geben, es in der Nähe betrach ten zu können. Aber Hanna von Strauß sah auf die fun kelnden Brillanten mit einem Ausdruck in den Augen, der dem Ausdruck de» Entsetzens sehr nahe kam. Sie wurde ungewöhnlich blaß. Um ihr« Lippen erschienen Linien de» Leiv», di« im Alltag verwischt waren, aber nun, wie bet einem Bilde, besten wahre ursvrünasichs Züge au» der Uebermaluna hervortreten, plötzlich sichtbar wurden. Hanna stieß da» Kästchen mit den kostbaren SDeintn jäh zurück und eilte aus dem Salon. Dorrit hörte, w« ste di« Treppe em porlief und sich in ihr Zimmer zurückzoa, aus dem sie auch an diesem Abend nicht mehr zum Vorschein kam. Am nächsten Morgen in der Frühe — alle, außer den Dienstboten schliefen noch — hört« die junge Braut, die bet Sonntagsgedanren. kz Sonntag nach Trinit. 1. Kor. IS, VS: .Ihr wißt, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn, vergeblich gelebt? November, da» Ende aller Sommer- und Herbstesherrlichkeit. Isald naht der Totensonntag. Traurigkeit liegt über den Landen. «Ille» vergeht, all« vergehen— Wie, wenn Im näch- Iften Jahr die nicht mehr bet mir wären, mit denen ich arbeite, lache «und scherze? C» schauert mich. — Oder gar (ich wage es kaum zu Identen), wenn ich selbst nicht mehr da wäre, ich, dem es doch io s^diwerständlich ist, daß ich lebe und leben bleibe? Könnte es stzinn wirklich sein, daß sch in diesem Jahr« vergeh«? Furchtbarer iGeMkel I Wir müssen die Antwort einem Höheren überlasten. Aber s^ll es doch sein könnte, wollen wir alle Kraft zusammennehmen, -aß unser Leben nicht vergeblich sei. Ein Ehristenleben soll keine Null sein unter den vielen Nullen, di« auf der Erde herumlaufen. Sind unter den Hunderten von Menschen, die du kennen ge. lernt hast, nicht 2 oder S gewesen, die deiner Seele besonder» wohl- getan, sie gefördert, ermutigt haben, die deinem Leben eine ziel sichere Richtung gaben, die dich vielleicht vom Rande des Abgrun des zurückgeristen haben mit starker Hand? Du segnest sie. Für- wahr, sie haben nicht vergeblich gelebt, und wenn ste in diesem Jahre scheiden mühten, sie würden durch dich weiter wirken. Gleiche ihnen, sei auch andern Halt, Vorbild, Führer, Berater, Reiter. Dann bist du nicht vergeblich über di« Erde gegangen, du hast da» Höchste getan, wa» du tun konntest, denn was du tatest, reicht mit seinen Wirkungen bis in die Ewigkeit hinein. Kaus« di« Zell aus. Wende dich-mit ganzer Seel« zu Gott. Hah dein Leben mit unvergänglichem Inhalt gefüllt werde, unk dann wende dich zu den Menschen und beglücke sie, leite sie, dien« ihnen, kurz: sei ihnen «in Segen. Sonnenaufgang Ihr Lager verlosten hatte, um ImGyktM Himbeeren und Johannisbeeren für den Mittagetlsch^M »stücken, auf dem Gortenkie» «inen leichten Schritt, Pl» M ich au» ihrer gebückten Stellung «thob, sah sie Hanna iNU Strauß auf sich zukommen in «snech einfachen, eng amchsiist ßenden schwarzen Kleid, da» ihr im Verein mit oem gUU gescheitelten, grauen Haar fast etwa» Nonnenhaste» verlier „Ich habe Dich gestern erschreckt, mein arme» Kind/ sagte sie milde. „Es waren die Brillanten, die in mir 'die ganze Vergangenheit heraufb^chworen. Ich will direrzählest. wa« es mit mir und den Brillanten für ein« Bewandt« nis hat. Du weißt. Ich bin von meinen Großeltern erzogen und b->i ihnen ausgewachsen. Großvater war eln Millionär. Da er mit abgöttischer Liebe an mir hing, ward ich allas« mein und mit Recht al» seine Alleinerbin betrachtet. Gs waren da allerlei nahe Verwandte der Großmutter, dl» auch Anteil auf die Erbschaft gehabt hätten, aber meine Groß mutter, die ihren Mann abgöttisch liebte, war mit allem ein verstanden, was er für richtig hielt. Sch wuch» la «tnchi Luxus auf, wie er wohl für ein junge, Mädchen ungemähst- lich ist. Geld und Geldeswert bekam ich satt. Reisen M- Vergnügungen kannte ich in Hülle und Fülle. Obwohl jung, war ich schon blasiert. Satt, abersatt war ich allen Freuden, die die Gesellschaft einer reichen Erbt bieten vermag, satt, übersatt war ich von den Schmeich« und Liebesbeteuerungen meiner Anbeter. La setzt« ich meiner exzentrischen Launen ins Werk. Ich besthVß,cHh reisen. Allein, in den einfachen Kleidern einer GovßM nante, mit einem billigen Handköfferchen reiste ich in. «in» xbeliebige kleine Stadt, von der ich vor meiner Reite nicht einmal den Namen gekannt hatte. Da niemand wagte, Mst Vorstellungen zu machen oder mir einen Rat aufzvdÄtzaesj. fuhr ich, in meinem Anzug und Aussehen einer kleinen Gou vernante nicht unähnlich, ab. In tiner kleinen Stadt, last« sie mich mit dem Phantasienamen Holmberg nennen, mie tete ich mir ein Zimmer zu einem Mietpreis von monatlich zwanzig Mark. Niemand kannte mich. Jeder hielt mch für ein armes, junge» Mädchen, das sich den täglichen Lebensunterhalt verdienen mußte. ; Meine Wirtskeute waren ein altes, ehrwürdige« Laß- rerpaar. Sie hatten einen jungen.^Sohn, der auch in Hobst- berg als Lehrer wirkte. Ich brauche Dir, einer gksuAichs« jungen Braut, nicht zu erzählen, wie Lieb« zwischen Mei jungen Menschen entsteht. Nach einigen Wochen verlssttm wir uns. Ich hgtte Oskar Meister nicht» von meinem Goh ren Reichtum erzählt. Er hielt mich sür eine mittellose Vais», die nur noch die Großeltern besaßt Ich Netz ihn in NchiW Glauben. Ich wollte ihm mit der Wahrheit, die ihn, toi« H glaubte, aufs glücklichste überraschen würde, eine FraM machen. Ich nahm von ihm Abschied. ^Zwet Woche» Um ter, bei Beginn seiner Ferien, woltte er mich kn Beelln, W» Hause meiner Großeltern, aufsuchen. Mein Großvater in feinest grenzenlosen Lieb« -st »Hk widersetzte sich meiner Verlobung mit dem mittellcsien Sich rer einer Kleinstadt nicht. Ex schenkte mir al» Brautge schenk den Schmuck der Familie, der au» kostbaren Brlllast- ten bestand. Alle meine Vorfahren hatten sehr reich« Mäd chen geheiratet. Eine jede hafte bn Laufe der Jahrzehnte ein Schmuckstück zu diesem Schatz heigesteuert. E» gab d«P Brillantdiadem, das jetzt da» «ine geworden ist, es gab eiste Brillant-Agraffe, Brillantnadeln, eme lange glitzernde Bist- lantenkette, einen Fächer, strahlend von kleinen Brillant«! mit Saphiren und Rubinen, Brillantschnallen für hi« Schuhe, Brillantarmbänder, Brillantringe. Und dieser gapz« ungeteilte Brillantenschatz wurde mir launischem Kind« un geteilt in die verwöhnten HSyde gelegt. Mein Bräutigam kam. Ich eitles, dummes Ding verfiel auf «inen törichtem Plan. Sm «roßen Gesellschaftssaal, im Kreise meiner Freunde und Freundinnen, die alle den vornehmsten Häu sern der Stadt entstammten, wollte ich ihm im vollen Glanz« meines Reichtums und meiner Brillanten entgegentreten. Ganz plötzlich sollte es sich ihm offenbaren, daß da» arme Aschenputtel, das er zu freien glaubte, ln Wahrheit ettze Prinzessin war. Er kam am Nachmittag an. Ich holte ihn nicht selbst vom Bahnhof, fonhern schickt« einen Diener mit unserem Wagen, der, laut meiner Anwei sung, auf jede Frage meiner Bräutigam» die Auskunft zu verweigern hatte. In unserem Hause wurde er in -Wit luxuriöse Gastzimmer geführt. Ein Diener bracht« ihm Frack, Lackschuhe, Manschettenknöpfe au» hoselnußgroßen Brillanten. Er wurde gebeten, sich zum Verlobung-Mahl anzukleiden, nachdem er einen Imbig genommen. Der Im biß, den ich ihm servieren ließ, bestand au« ausgesuchten Delikatessen. Später, viel später erst besann ich mich darauf, wst amp- zenlos verwirrt er durch die fürstllche Umgebung «Wor den sein muß, in die er geführt wurde, umgeben von schchtt- qenden, alten Dienern, während die Braut unsichtbar bsteb. Ich aber hatte in jenen Stunden an andere» zu denken. Ich schmückte mich mtt einem Eifer und einer Freude, ws« ich sie lange nicht mehr gekannt. Ich liebte meinen Verlobten, der nichts von meinem Reichtum geahnt und mich um Mei ne» eigenen Selbst willen siebte, mit ganzer Kraft. Ich freute mich auf den Augenblick, in dem ich zu ihm sogen konnte: „Siehe, Schätze der Wett sind mein. Alle», Wo» mir gehört, gehört auch dir .. . , Der Diener führte meinen Verlobten in den Sask, in dem ich und «ine glänzende Gesellschaft keiner harrten. Pr kam. Er kam nicht im Frackanzua mit diamantenen Man« schettenknöpfen, er kam in seiner bäuerischen Joppe, di« «r daheim zu tragen pflegte. Ich stand unter d«n Kronleuch tern. von der Seid« meine, Kleide» war kaum etwa« zu erkennen, so flimmerte mein« ganze Gestalt, die von den Brillanten, die ich trug, wie *on einem bunten Feuerschtin beglitzert wurde. Er starrte mich an. - Er stieß «inen Fluch au», daß mich «in Schalchern über lief „Gott soll dich strafen, daß du dein Spiel getrieben mit einem armen Menschen," rief er au». „Brlllanten, s» Brillanten hast du, aber kein Herzi" - Für Frau und Helm ».ZLL-M . — ——