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Maul- m nung des auf alles Schwerin Bc^ikbeam Schlichtung Tchicdsspr 1. Noveml Eiligen E ycder- un laruch. Er wurde au! Kleine politische Meldungen. Hindenburg beim Reil- und Aahrlnrnler. Auf der Nachmit tagskonkurrenz des Berliner Reit- und Fnhrturnicrs am Mittwoch erschien auch der Reichspräsident v. Hindenburg. Prinz Heinrich der Niederlande wohnte der Veranstaltung ebenfalls bei. Bürgerlicher Wahlblock in Magdeburg. Die neuerlichen Ver- handlnnaen zwischen der Deutschnationalen Volksnartei, der Deut sche» Bolkspartei nnd der Wirtschaftspakte! in Magdeburg haben dazu geführt, das, entgegen der Erklärung der Deutschen Volks- Partei, die den Einheitsblock mit Rücksicht aus die abweisende Hal tung der Dentschnationalen in der Locarno-Frage gekündigt hatte, doch noch für die Prooinzialwahlen die gemeinschaftliche Wahlliste erhalten bleibi. Erneute Verschiebung des graften KVO-Prozesses. Vor dem Staatsgericktshof z»in Schufte der Renublik schwebt bekanntlich seit 'ängerer Zeit ein Prozeß ge-x-n die Zentrale der KPD. Die letz ten groftcn kommunistischen Prozesse vor den, Staatsaerichtshos, wie z. B. der Prozeß gegen Neumann und Genossen, sollten nur Vorspiele jenes großen Prozesses gegen die Zentrale der Par tei sein. Kürzlich war auch in bestimmter Form die Rede davon, gewesen, daß die hanvtverhdndlnng in dem Prozeß gegen die Zentrale am 16. d. M. ihren Anfang nedmen werde. Nunmehr wird gemeldet, das, de>- Präses, an dem bezeichneten Termin noch nicht beginne werde. Nach Laae der Dinge erscheint es überhaupt fraglich, ob sich nach im lausenden Iaftre alle Voraussetzungen sür die endgültige Anberaumung der hauptvcrhandlung erfüllen werden. Die Kommunisten in Geldkalamität. In der „Roten Fahne" wird ein Ausruf der Kommunistischen Partei an ihre Mitglieder veröffentlicht, in dem es heißt, daft sich die Partei in schwerer finanzieller Bedrängnis befinde. Moskau zahlt nicht mehr. Jetzt sollen die Mitglieder bis zum 1. Januar „mindestens" eine Mil lion aufbringen. Diese Ziffer zeigt, welche Summen den Kommu nisten bisher aus Moskau zugeflossen sind. Schon wieder verurteilte Landesverräter. Vor dem 4. Straf senat des Reichsgerichts wurde wegen Landesverrats, Spionage nnd schweren Diebstahls gegen den 36 Jahre alten Ingenieur Willi Schmidt aus Mainz und den 31jährigcn Kraftwagenführer Joseph Hofer aus Darmstadt verhandelt. Beiden Angeklagten wurde zur Last gelegt, mittels Einbruchdiebstahls Urkunden und 'Akten, die im Interesse des Staates geheim zu halten waren, dem französischen 'Nachrichtendienst ausgeliefert zu haben. Schmidt hatte vom französischen Nachrichtendienst Belohnungen' bis zu 10 600 Mark erhalten. Das Urteil lautete gegen Schmidt auf acht Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrcnrechtsverlust und Stellung un ter Polizeiaufsicht, gegen Hofer auf zwei Jahre zwei Monate Zucht haus und fünf Jahre Ehrenrechtsverlust. Ans die Strafe wird bei Schmidt ein Jahr, bei Hofer ein Jahr zwei Monate Untersuchungs haft angerechnet. Aus Sachsen. Riesa, 5. Ncw. Einverleibung. Nachdem die Gemein den Gröba, Weida und Neuweida schon seit längerer Zeit zu Riesa gehören, ist nun auch die Gemeinde Merzdorf endgül tig einnerleibt worden. Damit hat.Riesa das 25. Tausend an Einwohnern überschritten. Planitz, 5. Nov. Tödlicher Unfall. Fuhrwerksbesitzsr Keil stürzte beim Aufsteigen auf seine?! rollenden Wagen ab, er wurde überfahren und tödlich verletzt. Oberwiesenthal, 5. Nov. Die Einweihung des neucr- richkelen großen Fichlelberghauses findet am Sonntag, 8. November, statt. k. Re ii» Neukr und - siciümg ii über dem Prömiieri Li?r seit ! gestellt, d lcren Kn eine Anzl ' zc Sam f'.cuünchei bringt. Willi Herman waren, ihrer Fe Vaui Dorfes, auf der Aleiftenb her wur den mit ober nac »or Chri rrickncrg Scwdbed eüuvand hebt sich sich abze o nbc ui phicrt w kav n och ve des Bä« des Ste wagen leftungei dauerns ürastwc berichtet MitteLstandsführer beim Reichskanzler. Berlin, 4. Nov. Beim Reichskanzler Dr. 'Luther fand heute mit den Führern des Berliner Kartells des selbständi gen. Mittelstandes eine Preisabbaukonferenz statt. Reichs- tagsahg. Drewitz trug die Wünsche des Kartells vor und sstrach die Verwunderung darüber aus, daß man einseitig gegen den Mittelstand bei der Preissenkungsaktion vorgehe. In der Aussprache ergriffen Reichskanzler Dr. Luther, der Reichsernährungsminister und der stellvertretende Reichswirtschaftsminister das Wort. Der Reichskanzler ver wahrte sich im besonderen gegen den Dorwurf, daß die Kon sumvereine einseitig behandelt, d, h. bevorzugt worden seien. Jur «nt»affnung«frase. Berlin, S. November. (Drahtb.) Einer Korrespondenz» Meldung zufolge soll die interalliierte Militärkontrollkom» Mission die Einwände gegerr die jetzige Organisation der Heeresleitung zurückgezogen haben. Die gegen die Stellung des General« v. Seeckt gerichteten Forderungen dürsten daher gegenstandslos geworden sein. Wie das Bernntt Tageblatt härt, wird die Antwort der Botschafterkonserenz auf die letzte deutsche Note in der Entwaffnungsfrage etwa am 10. d. M. in Berlin erwartet. In längeren Ausführungen bat er die Vertreter der -and- werk», die Preissenkungsmaßnahmen der Reichsregierung nach allen Kräften zü unterstützen, da der Regierung die Ausgabe nicht kicht gemacht würde. Die anwesenden Ver- tretpr vckn Handwerk und Kaufmannschaft sagten ihre Mit arbeit auch ju. allerdiugs unter der Voraussetzung, daß dis Kontrollmahnahmen in andere Bahnen gelenkt würden, wie bisher. Cs wurden dann noch einige andere den Hcindwer- kerstcmd und die Kaufmannschaft l essende Fragen be sprochen. Nach'etwa'zweistündiger »Aussprache sickerte die Reichsregierung zu, daß sie sich mit der preußischen Regie rung und den anderen Ländern in Verbindunff fetzen würde, um die zur Zeit bestehenden Kontrollmaßnahmen anders zu gestalten. Die Hoffnungen auf den Völkerbund werden wie üb lich enttäuscht werden. Hat doch der Völkerbund vor kur zem erst den im ganzen Saargebiet verhaßten französischen Präsidenten Rault im Amte bestätigt, wartet man doch seit sieben Jahren vergeblich auf die Entfernung der französi schen Soldateska, die nach dem Friedensvertrag an der Saar nichts zu suchen hat und angeblich nur zur Aufrechterhal tung der Ordnung dort weilt. Wie diese Aufgabe gelöst wird, zeigen die randalierenden Rüpel des ruhmvollen 3. Dragonerregiments in vorbildlicher Weise! Sie hoben an scheinend den „Geist von Locarno" in vollem Umfang be- griffen. lsilduna de, letzte uebun Anwendung wähnten S gen wurde» verbunden j sich nicht mi zu vergleich verschiedene eine Armsti nische Bew, icin Mahn! im entspreö pin, dann Tanz wirkt den Straus nahm ihn Miehlich e merkbar. - dcr aus tz iung fein Die zahlrei verliehen b —8- Dienstag, i seiner B Theater picht nur < Umgebung, ist, ein pa, wird gelar vor Augus bild seiner Linslechtur sucht, lach, Äolksschwc lichste schili willen «in zu welcher Erohdrebr iirch, Stei denkt näck sein Iah vormittag, Wnau, < ebenso wii leiten unl lags )44 sieben Ge cingelader srüh 7.10 -* 1 gemeldet: Äbzuholer erkennunx wird vor« die Iugei durch irg« ! ewpfohler gendämte von Epitur ein Hirt, von Virgil ein Gastwirt, von ColuchI bus ein Holzschneider, von Shakespeare ein Metzger, voM Luther ein Bergmann, von Sixtusv. ein Schweinehirt, vo» Franklhr ein Seifensieder, von Rousseau ein Uhrmacher, voM Murat «In Gastwirt. — Der Verlobungsrlng im Herzen. Der 26 jährige PhD vatbeamte Wilar machte seinem Leben auf eine wohl kauM noch dagewesene Art ein Ende. Seine Braut hatte ihm deM Verlobungsrlng mit'einem Absagebrief zurückgeschickt. AuM Schmerz darüber beschloß er, zu sterben. Er lud in einH alte Pistole großen Kalibers außer der Kugel auch den goiD denen Ring. Dann schoß er sich in die Brust und starb ni!W dem Verlobungsring in seinem Herzen auf der Stelle. — Der älteste deutsche Richter. In München ist derl Oberlandesgerichtsrat Ludwig von Stubenrauch im Wrl von 98^ Jahren gestorben. Er war der älteste deutsch«! Richter und wird vielleicht auch der älteste Münchner wesen sein. An seinem 70. Geburtstage trat er in den Ruh,.» stand. Zwei Tage vor feinem Tode hat er noch einen ziergang unternommen. — Die Tragödie eines Scheintoten. In der kleinem Gemeinde Bruszy bei Könitz (Polen) hat sich eine Tragöd!,I abgespielt, die offenbar einen der seltenen verbürgten Fäll,I eines Scheintodes zum Inhalt hat, zumal der ganzen Sach-I läge nach die Annahme einer Beraubung.des Grabes voll-I stündig wegsällt. Amtlich wird folgendes festgestellt: LlftI eine Frau Broblewsky, eine Polin, in ihrepi Familienb,.! gräbnis beerdigt werden sollte, machte man die furchtbar,! Entdeckung, daß der vor mehreren Jahren verstorben,! Gatte dieser Frau offenbar nur scheintot war und lebendig! begraben wurde; denn der Sarg war auf die Seite gewor-I fen, und aus einem Spalt, der durch den mit Gewalt in diel Höhe gedrückten Deckel gebildet worden war, ragten einel Hand und ein Fuß heraus. Offenbar hatte der lebendig Bc-I grabene die entsetzlichsten Anstrengungen gemacht, sich aus! seinem fürchterlichen Gefängnis zu befreien; denn es gc-I hört große Kraft dazu, den Deckel eines Metallsarges in diel Höhe zu biegen. Er mußte aber schließlich zugrunde gehen,! da er sich nicht ganz von dem Sarge befreien konnte, und! nur die durch den Spalt des aufgebrochenen Sarges! hcrausgesteckten Gliedmaßen zeugen von der entsetzlichen Tragödie, die sich abgespielt hat. — Wunderbares Doppelgängers»»,. Die Gäste eines! Wilhelmshavener Gasthauses waren dieser Tage Zeugen, einer eigenartigen Szene. Ein Unbekannter trat ein, schritt! zum Schanktisch vor und blieb beim Anblick des Wirtes wie angewurzelt stehen. Der Wirt stand gleichfalls wie vom Schlage gerührt, zitterte dann an allen Gliedern und starrte dem Ankömmling ganz eptgeistert ins Gesicht. Nun wurden die Gäste aufmerksam, sie traten heran und sahen zu ihrem größten Erstaunen, daß sich zwei Männer gegenüberstanden, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. Jeder von ihnen glaubte seinen eigenen Geist zu sehen. Als sich dann die, Zungen lösten, ergab es sich, daß sie einander völlig fremd», nicht im geringsten miteinander verwandt sind. Aber andere Uebereinstimmungen ergaben sich zur größten Verwunde rung aller: beide waren im gleichen Jahre geboren, beide hatten im gleichen Jahr geheiratet, beider Töchter waren am gleichen Tage geboren und beider Töchter hießen Ursula. Reichlich Stoff für okkulte Vermutungen! — Bekämpfung des Gassenhauers. Der Berliner Aus schuß zur Bekämpfung der Schmutz- und Schundliteratur veranstaltet alljährlich eine Tagung, die von Vertretern staatlicher und städtischer Behörden Deutschlands, von Ju gend- und Volksbildungsverbänden aller Richtungen be sucht wird. Die diesjährige Tagung behandelt Wesen und Wirkung des Gassenhauers und Wege zu seiner Bekämp fung. Aus der Oberlauf. Bischofswerda, 5. November. —* Fernsprechnachldienst. Nachdem -in verschiedenen Orlen der Umgebung Fernsprechnachtdienst eingeführt wor den ist, wird die Einrichtung ununterbrochenen Dienstzs auch für Bischofswerda erstrebt. Da nach den gesetzliiWi Bestimmungen Dienstoerlängerungsanträge vom Publikum ausgehen müssen, hat der Stadtrat die Teilnehmer in einem Rundschreiben aufgefordert, den Antrag zu unter stützen.' Zustimmende Erklärungen sind an den Stadtrat zu Bischofswerda (n i ch t an das Postamt) zu senden. Wenn etwa 150 Teilnehmer zustimmen, ist die Einführung des Nachtdienstes gesichert. An Kosten entstehen für jeden Anschluß vierteljährlich 3,30 Mk., ab 1. Januar 1926 nur noch 3 Mark. Mit Zunahme der Anschlüsse vermindern sich die anteilmäßigen Kosten weiter. Sollte einem Teilneh mer das Rundschreiben nicht zugehen, so wird es sich emp fehlen, die Zustimmungserklärung durch Postkarte an den Stadtrat zu Bischofswerda gelangen zu lassen. —* Gymnastische Hebungen und Tänze der Hilde Mahnke-Kchule. Fräulein Hilde Mahnte, Dipl.-Lehrerin aus Bautzen, gab mit ihren Schülerinnen gestern abend in den Sonnensälen eine Vorführung gesundheitlich-künstleri- scher Gymnastik und Tänze nach der Methode Mensendieck- Menzler. Wie bekannt, beabsichtigt Fräulein Mahnke, diesen Winter hier einen Kursus künstlerischer und körperlich ausbildender Gymnastik zu eröfsnen, für den diese Veranstaltung als Werbeabend gedacht war. Im ersten Teile de» Abends kamen nach einigen einleitenden Worten der Veranstalterin, die auf Zweck und, Ziele der von ihr verfolgten Methode hinwies, gymnastische, insbesondere Spannung»- und Entspannungs-Uebungen der Schülerin nen zur Vorführung, und zwar nach Kommando und Kla viermusik allgemeine Nebunaen, Schwungübungen, Gehen, Laufen, Springen. Es wurde dabei der systematische Aus bau der Methode, di« zur Anmut und harmonischen Aus Neues aus aller Welt. — Der Staatsanwalt als Betrüger. Hier wurde der polnische Staatsanwalt Hurczyn verhaftet, weil er bei Ge richt deponierte Gelder in Höhe von 50 000 Zloty unterschla gen hatte. — 150 Brandstifter sestgenommen. In Königstadtl (Tschecho-Slowükei) und Umgebung sind schon seit langer Zeit erschreckend viele Brände entstanden. Nunmehr ist es gelungen, eine weitverzweigte Brandstifterbande auszufor schen, die es auf die Versicherungssummen abgesehen hatte. Bisher sind über 150 Personen in Haft genommen worden. Weitere Verhaftungen stehen bevor. — Eine ganze Familie unter Vergistungverscheinungen erkrankt. Aus Schwetzingen (Baden) wird berichtet: Hier erkrankte eine ganze Familie mit Dienstmädchen und Wasch frau nach dem Genuß von Schwartenmagen unter sehr schweren Vergiftungserscheinungen. Auch eine ganze An zahl anderer Personen, "die von demselben Schwartenmagen gegessen haben, sind schwer erkrankt. — Vergmannslos. Am Montag abend wurden auf dem Hans-Heinrich-Schacht der Fuchsgrübe in Weißstein bei Waldestburg beim Befahren einer Strecke durch plötzlich hereinbrechcndes Gestein- drei Bergleute verschüttet. Ein Steiger konnte nur als Leiche geborgen werden. Die beiden anderen.Bergleute kamen mit leichten Verletzungen davon. — Eia Förster von Wilderern erschossen. Im Walde von Kepp, Kreis Oppeln, wurde der Förster Müller bei einem Kampf Mit Wilderern erschossen. Einer der Wilderer wurde schwer, ein anderer leicht verletzt. — Au Tobe qcohrfeigl. Am Dienstag wurde die Frau eines Artisten namens Neubeck in Pankow verhaftet, weil sie beschuldigt wurde, ihre Tante erschlagen zu haben. Die Tante ist 68 Jahre alt und sührte die Wirtschaft des Artisten. Als Neubeck am Dienstag nach Hause kam, fand er seine Tante röchelnd im Bett. Sie konnte noch angeben, daß die Frau dagewesen sei und mit einem Brett auf sie eingeschla gen habe. Die Tante verstarb kurze Zeit darauf im Kran kenhause. Frau Neubeck gab zu, der Tante einige Ohrfei gen gegeben zu haben, weil sie sie nicht ins Zimmer lasten wollte, mit einem Brett jedoch habe sie nicht geschlagen. — Der Frachllaben km Frkseurladen. Ein schwerer Unfall ereignete sich in Glasgow. Ein mit Steinen belade ner Wagen stieß im Gleiten gegen die Geschäftsladen eines Friseurs und eines Schuhmachers. Cs gab einen Toten und siebest Verletzte, darunter drei Schwerverletzte. Brand einer böhmischen Wirkwarenfabrik. Die Wirk warenfabrik der Firma Edelstein in Ullersdorf bei Teplitz in Böhmen ist durch einen Brand zum größten Teil zerstört worden. Der Schaden beträgt zwei Millionen Tschechokro- nen. — Ein Kind von vier Hunden angefallea. Am Forst haus Rothenburg am Kyfshäuser wurde das 3 ^jährige Söhnchen des Försters Sippach, das an der Straße spielte, von vier Hunden überfallen, die ihm 25 Bisse befrachten. FranMrfche Soldateska im Saar gebiet. Saarlouis, 4. Nov. Eine tolle Schießerei veranstalte ten sieben französische Soldaten in Fraulautern. Cs handelt sich u»y Angehörige des in Saarlouis stationierten und durch ' andere Ausschreitungen bereits übel berüchtigten 3. Drago ner-Regiments, die sich zum größten Schrecken der Einwoh ner das Vergnügen bereiteten, in betrunkenem Zustand 14 Laternen nach und nach „abzuschießen" und sodann eine neugepslanzte Baumanlage zu zerstören. Bet dem Erscheinen der Polizei ergriffen die Soldaten die . Flucht. Die von der französischen Gendarmerie angestellten „Ermittlungen" blieben natürlich ergebnislos. Die Empö rung der Bevölkerung ist ungeheuer, und man erwartet im Saargebiet, daß der Völkerbund endlich Maßnahmen er- . greift, um die wehrlose Bevölkerung angesichts der in letzter . Zeit sich ausfällig häufenden Uebergriffe vor ihren angeb lichen „Beschützern" zu schützen. I. KIdsrt, Ssotien, Lnuangendnn bl«. 10. kaeneu» 1V7K. Ille «nck Iportortttrnt. I Das Kind wurde schwer verletzt in die Klinik nach Nordhau- I sen gebracht. — 2V Mädchen in einer Heilstätte an Gasvergiftung erkrankt. In der Schulbadeanstalt in Dittersbach im Waldenburger Revier H-urden am Sonnabend 26 Mädchen das Opser einer Gas vergiftung. Die in einer Waldheilstäite untergebrachten Mädchen badeten unter Aullicht einer Schwester, als plötzlich nach einigen i Minuten sämtlichfMSdchen ohnmächtig zusammenbrachen und von den aus dem Badeofen ausströmenden Gasen betäubt liegen blie ben. Eines dieser Mädchen konnte das Freie erreichen, brach je- doch auf dem Hof bewußtlos zusammen. Dadurch wurde das Lehr- personal auf die Vorgänge im Innern des Baderaumes aufmerk sam und konnte noch rechtzeitig Hilfe bringen. Ein Teil der Mäd chen hat sich im Laufe des Abends soweit erholt, daß sie in die Heilstätte zurückgebracht werden konnten, während die übrigen in das Waldenburger Knappschaftslazarett übergeführt wurden. Es besteht die Hoffnung, daß auch die Schwerkranken mit dem Leben davonkommen dürsten. — Freiligralhs Sohn in Rol. Der 78jährige Sohn des Dichters Ferdinand Freiligrath befindet sich in bitterer Not. Der Greis ist gezwungen, trotz seines hohen Alters täglich 14 Stunden zu arbeiten, um sich seinen Lebensunterhalt not dürftig zu verdienen. — Esperando als Weltsprache amtlich anerkannt. Die Inter nationale Konferenz der Staatenmitglieder des Welttelegraphen vereins hat soeben im Verfolg der Empfehlung der 5. Vollver sammlung des Völkerbundes Esperanto amtlich anerkannt. Art. 7 der Internationalen Telegraphcnordnung ist entsprechend vervoll ständigt worden. Diese Zusaftbestimmung gibt dem Esperanto endgültig den Charakter der amtlich anerkannten Weltsprache. — Der kehle Franzose. In Frankreich hält die Bevöl kerungsabnahme an. Auf 100 Geburten kommen immer 102,3 Todesfälle. Mit mathematischer Genauigkeit läßt sich auf dieser Grundlage berechnen, wann „der letzte Franzose" Frankreich bevölkern wird. — Amerikanische TNordstalistik. Während der letzten zehn Jahre wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 85 000 Mordtaten begangen, davon über 80 Prozent von Personen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren. Die Kurve ist immer noch im Ansteigen begriffen. — Aegyvlische Angcnkrankheit in der Pfalz. Aus Haß loch in der Pfalz wird gemeldet, daß die sehr ansteckende und mit Recht gefürchtete äayptifche Augenkrankheit unter den dortigen Schulkindern stark aufgetreten ist. Die er krankten Kinder wurden zur Behandlung nach der Heidel berger Klinik gebracht. — Kein Nobelpreis für Medizin. Das medizinische In stitut in Stockhdlm hat beschlossen, in diesem Jahre keinen Nobelpreis für Medizin zu verleihen, sondern die Summe für das folgende Jahr aufzuheben. — 400-Zahr-Feler der Universität Marburg. Für das der Universität Marburg zur 400-Iahr-Feier darzubrin gende Geschenk der Provinz Hesten-Nastau sind an Spenden bereits 850 000 .41 gezeichnet. Als Iubiläumsgeschenk ist die Errichtung eines kunsthistorischen Instituts geplant. — Die Väter großer Männer. Der Vater von De in, sthenes war ein Schmied, von Euripides ein Obst- und Gemüsehändler, von Sokrates ein mittelmäßiger MlWUvr,