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s k L - » c tv -Sc - L weguugen, di« im Sonnenlicht ausgcführt wurden, übertrugen, zahl- Erst im Jahre 1640 unserer Zeitrechnung erfand Walgen Stenin», : umsas- ein Mitglied des Iesuitcnkollegiums in Rom, die sogenannte opti- LH « «O» wächst das menschliche Gehirn? Professor Ton kl in von der Princeton-Universität .eine Autorität für Biologie in Amerika, hat anläßlich des Dayton-Prozesses jetzt seine Untersuchungen über das menschliche Gehirn veröffentlicht, worin er uachweist, daß das Ge wicht des menschlichen Gehirns seit mindestens zwanzigtausend Jahren unverändert ist. Die Inanspruchnahme des Nervensystems im Gehirn mag zu verschiedenen Rassen verändert sein, die Mög lichkeit der völligen Ausschöpfung im Sinne einer Intelligenz kapazität ist für alle Zeiten bisher immer die gleiche gewesen. Professor Conklin glaubt auch, daß eher sich Augen, Ohren, sowie . Gliedmaßen am menschlichen Körper in Zukunft verändern können, als das Gehirn. Eine neue Affenlheocie. Der Anatomieprofessor Wood-Jones an der Universität Adelaine veröffentlicht seine neue Theorie, die von der Darwins wesentlich abweicht und in der Hauptsache da rauf begründet ist, daß sich Menschen nicht aus dem Affen entwik- kelten, sondern umgekehrt die Affen vom Menschen stammen. Er begründet seine Theorie ausführlich und stützt sich in der Haupt sache auf Studien im britischen naturwissenschaftlichen Museum, dessen Material bekanntlich auch Darwin benutzt hat, das indessen Professor Wood-Jones anders interpretiert hat. Nach feiner Mei nung findet sich das sogenannte Zwischenglied in den Tarstus-Ge- beinen, die vor Jahren in der Mongolei gesunden worden sind uird die eine deutliche Rückbildung aus dem menschlichen Körperbau darstellen. Allerlei. Der größte Rebstock der Welt. In Deutschland g.o. . reiche alte Rebstöcke, die meist aus eine stolze Jahrhunderte umfaß sende Geschichte ihres Standortes zurückolicken können. Der größte Rebstock der West, und somit vielleicht auch der älteste, aber wächst und gedeiht in Kalifornien, das überhaupt zu den gese-neten WM- — Die Aniersuchung des Falles Rosen. Zu dein Dop pelmord in der Villa Rosen wird aus Breslau neuerdings gemeldet: Durch die Vernehmung des Dienstmädchens des Professors Marie Grabsch, bekommt die Sachlage ein etwas klareres Aussehen. Die Grabsch gibt zu, dieRufefremderMän- nerstimmen gehört zu haben: „Oeffnen oder wir schießen'" In ihrer Angst versteckte sie sich in ihrem Zimmer, und erst, als sie bekannte Stimmen vernahm, nämlich die der Stock- Schjen Eheleute, wagte sie ihr Zimnicr zu öffnen. Die Aus- '«age, daß sie die Drohrufe von fremden Männern gehört hätte, will die Grabsch vor Gericht beeiden. Wie sich her- aysstellt, war die Grabsch' eine Vertrauensperson Rosens und deshalb der Neumann im Wege. 'Anscheinend lag bei .letzterer Eifersucht vor, denn Professor Rosen soll mit der Trabfch Ausflüße gemacht haben und ihr auch reichliche Ge- wa» die Schönheit kostet? Noch einer amerikanischen Statt- stik wurde im letzten Jahre von amerikanischen Frauen insgesamt 2195 Millionen Dollar für Verschönerungsmittel aufgewandt. Ein kosmetisches Institut in Chicago schätzt den täglichen Bedarf an Farben, Lippenstiften, Puder und Apparatur für Massage, Dauer wellen rc. auf sechs Millionen Dollar. Für Haarfarben werden im Jahre sieben Millionen Dollar ausgegeben. Bilder aus -em Norden. Von Margarete H o d t - Hcydekrug. Sowie die Zeit des Sommerurlaubs da ist, fahren in jedem Jahr unzählige Ferienzllge dem Süden zu. In den meisten Deut schen glüht die Sehnsucht, die majestätische Pracht der Alpen zu sehen, und wer jemals die grünen Matten, die Schneehäupter der Bergriesen, die märchenhafte Schönheit der Seen und Sturzbäche und den unheimlichen Reiz der tiefen Schluchten kennen gelernt, wer die reine, leichte Luft der Gebirgswelt geatmet hat, der wird, sowie er als freier Mensch den Wanderstab zur Hand nehmen darf, wie durch Zauverkrast immer wieder in die südlichen Gegenden gezogen. Daß auch der N o r d e n unendlich -viel Wunderbares lind Schönes zu bieten hat, kommt manchem gar nicht in den Sinn, und doch ist nichts lohnender als eine Reise über die Ostsee nach Kopenhagen. Vor Jahren machte ich ost Segelpartien mit einem alten See mann, der in seiner Jugend und in der Zeit seiner besten Mannes jahre alle Meere der Welt befahren hatte. Dieser alte Seebär be teuerte mir immer wieder, daß seine schönsten Reisen ihn über die liebliche blaue Ostsee nach Dänemark geführt hatten. Ich glaube heute, daß er recht hatte. Gewiß, die Nordsee, der atlantische Ozcan und die südlichen Meere bieten eine Fülle großartiger Wun der, wer aber die Ostsee in ihrer stillen Schönheit genossen hat, wird sie niemals vergessen können. Die Reise nach Kopenhagen erfordert keine nennenswerten Strapazen. Man besteigt in Berlin den O-Zug, und wenn man erster oder zweiter Klosse sährt, so braucht man in Warne rn ü nde nicht einmal sein Abteil zu verlassen, um auf die Fähre zu gelangen. Die Zollangelegenheit ist bald erledigt, und fröhlich geht man auf den, Schiss umher oder sitzt bei einer Erfrischung aus einem bequemen Stuhl, während der Dampfer die Wellen durchschneidet, um mit jeder Minute der nordischen Inselwelt näher zu kommen. Die Seekrankheit ist kaum zu befürchten, da das Meer an heiteren Sommertagen selten bewegt ist. Ruhig gleitet das Schiff dahin, manchmal umschwärmt van unzähligen weißen Möwen. Schon nach zwei Stunden ist die Insel Falster erreicht, und wieder saust man im O-Zug dahin. Wiesen und Felder der Insel zeigen fast dieselben Bilder wie die norddeutsche s Tiefebene, nur die fremdländischen Namen der Stationen und die in dänischer Sprache geführte Unterhaltung der Mitreisenden er innern daran, daß man sich bereits aus ausländischem Boden be findet. Liebliche Landschastsbilder entzücken das Auge während der kurzen Dampsersahrt zwischen den Inseln Falster und Sec - ! land. In schlanker Fahrt bringt darauf der V-Zug die Reisenden direkt nach Kopenhagen. Eine Stadt des heiteren Lebensgenusses! Vergnügt wandert pnan inmitten des frohen, bunten Gewimmels den großzügig ange- silegten Boulevard entlang, der viel Aehnlichkeit rr>t den belebten s Straßen gleichen Namens in Paris und Brunel Dieselbe Lebensfreude überall —, aus dem Rathauspla^, Kr-nigsneu- mortt, am Sund. Hellgrüne Kuppeln von ber -hr»»»«.-? G-tzäuden und Kirchen ragen hinaus in die klare, durchsichtig« Luit, blitzen im Sonnenschein, erinnern an die vielen grunbedeckien Hauser in Moskau. Wohin lenkt man zuerst seine Schritt«, um die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens kennen zu lernen? Natllrlich zum Tivoli. Ein großzügiger Vergnügungspark! Musik aus allen'Wegen. Unaushörlich klingen die heiteren und ernsten Melodien an das Ohr Längere Konzertpausen wie in Deutschland kennt man in Kopenhagen nicht. Dazwischen eriöa, hm und wieder das stim- k mungsvolle Glockenspiel dcr Uhr cmes nahen Kirchturms. Pan- I tomimischen Vorführungen, Karussells, Lustschaukeln und anderen Vergnügungen begegnet man in weiten Abständen voneinander in dem"großen Garten. In den Restaurants ist an Erfrischungen alles zu haben, was die Zunge eines verwöhnten Europäers begehrt. Drei Tage genügen kaum, um dem Durchreisenden einen Be griff von den Kunstschätzey Kopenhagens, die in der Glyptothek und in mancherlei Museen zu bewundern sind, zu geben. Schon um das T h o r w a l d s e n - M u s c u m gründlich kennen zu lernen, würde ein Aufenthalt von einem Monat nicht genügen. Stau nend steht mai vor den vielen stolzen Marmorstatupn, von denen der berühmte ..Iasvn", der in Rom entstand, ein klassisches Bei spiel ist. Diese Leichtigkeit, diese spielende Zierlichkeit der Glieder und Formen! Schon das Studium der Hände der Statuen oder der Gestalten im Halbrenef würde allein Stunden um Stunden in Anspruch nehmen. Im Hose des Museums findet man das Grab Thorwaldsens, schlicht mit Eseu umrankt, ohne Stein oder Denk mal. Nicht die interessantesten, mohi aber die bekanntesten Werke Thorwaldsens birgt die stolze Frauenkirche. In Ueberlebens- größe steht dort dcr Segnende (5 h r i st u s vor dem Altar und scheint den vielen, die inh sehen, zuzurufen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid!" Außer vielen anderen Sehenswürdigkeiten ist besonders der „Einzug in Jerusalem" im Hälbrelief außerordentlich beliebt. So schön die Frauenkirche auch sein mag, äußerlich wird sic noch ubcrtrosfen von dcr Freüerikskirche, die auch „Mar morkirche" heißt und zu dem Herrlichsten gehört, was der Norden an Bauwerken zn bieten vermag. Als hochinteressant zeigt sich auch die nähere und fernere Um gebung von Kopenhagen. Unvergeßlich können an klaren Sommer tagen ein Spaziergang aus der „Langen Linie", einer weit ins Meer hinaus führenden Mole, oder Ausflüge in den Wald von Klampen b'org oder nach Charlottenlund sein. Bon den stolzen Schlössern möge hauptsächlich Frederiksborg bei Hillcred erwähnt werden, dessen prunkvoller Rittersaal mit all sei ner bunten Plastik und Halbplastik jedem Besucher außerordentlich gefällt. Um die nordische Natur, die sich besonders in steilen, zerklüf teten Felsen offenbart, kennen zu lernen, ist eine Reise nach Hel- singborg durch das Kattegat nach Gotenburg, das an holländische Städte erinnert und weiter über die poesievollen Trollhättafälle nach Stockholm durchaus zu empfehlen. In der schwedischen Hauptstadt nimmt der Fremde mit Staunen wahr, daß neben den Häusern, in den Straßen hin und wieder schroffe Felsenwände aus Granit aussteigen. Immer wieder wird er daran erinnert, daß die Stadt auf felsigem Boden erbaut ist. Kunde von der modernen schwedischen Baukunst gibt unter ande rem das Opernhaus. Außerordentlich reizvoll ist der Hafest mit seinen ewig wechselnden Bildern. Erinnerungszeichen an geschicht liche Begebenheiten und historisch berühmte Personen finden sich überall. - Auf der Rückreise lohnt es sich, das rosenumsponnene Wisby aus Gotland, dessen Ruinen von entschwundenem Glanz erzählen, zu besuchen. Wie ein letzter Gruß der nordischen Natur muten die Klippen der Insel an. Bornh ol m. Die Kreidefelsen der Insel Rügen und das bunte Hafenbild von Saßnitz verkünden da rauf den Reisenden, daß sie wieder auf deutschem Boden stehen. ländern gehört. Den Baum bedeckt alljährlich em reicher Riesen segen von Trauben, und seine Verästelungen müssen durch Balken werk gestützt werden, da seine kostbare Last jedes leichte Latten werk zu Boden drückt. In Kalifornien steigt die Weinerzeugung von Jahr zu Jahr. Anbau und Kultur kosten verhältnismäßig wenig, so daß der Winzer sehr annehmbare Ergebnisse erzielen kann, quantitativ wie qualitativ, da auch die allgemeine Boden beschaffenheit und das Klima des Landes der Rebe sehr günstig sind. Die Zeit jedoch, wo der kalifornische Wein den Welthandel beherrschen wird, dürste noch ziemlich sern liegen. Da Kalifor nien vorwiegend Rotweine und süße Weine erzeugt, so würde auch später der deutsche Weinbau davon nur wenig berührt werden. sch, Laterne, aus der sich dann die Photographie und erst im Jahre 1877 da« Kinematoskop, der letzte Vorläufer unsere« Filmapparats, daxch Edward Muzchridge entwickelt«. fsHeM Vaden-uDHM l-f-n. SsMkWMauiSH daß zwischen der Neumann und Professor Rosen Zerwürf- niss« bestanden, die ihn veranlaßten, die Mahlzeiten außer Hause «tnzunetzmen und er- »acht, in -ine Wohnung zv- rückzukehrm. Bei der Dernehmung der Neumann, die Mitt woch vormittag nochmals am Tatorte vorgenommen wurde, stellten sich wettere schwere Verdachtsmomente gegen sie ein. Sie mußte den Vorgang des Herablassens an einer aus Bett bezügen und Laken hergestellten Strickleiter wiederholen. Auch wurde ihr vorgeholten, warum sie nicht lieber in den dicht belaubten Garten geflüchtet wäre, als in.den unwirt lichen Kaninchenstall, in dem sie sich angeblich die ganze Nackzt aufgehalten haben will. Die Villa ist weiter polizei lich abgcsperrt, nur die Grabsch hat Zutritt, um die Hunde und das Geflügel zu füttern. I» Bischofswerda ist em Verein für Bewegungsspiele gegrün det worden. Anmeldungen nimmt der Kassierer, Herr Jost Stoy, Bischofswerda, August Kö.nP-Straße 3, entgegen. Ucber die Ziele des neuen Vereins wird uns geschrieben: Es bedarf wohl kaum dcr Ausführungen, daß der Sport für jeden Menschen ein Erzieher von allseitiger Bedeutung ist. Er ist aber nicht nur Sache des einzelnen, sondern geradezu Volks pflicht. Wir brauchen ein starke-, gesundes, arbeitskräftiges, ein daseinsrcudigcs Volk, daß die großen Aufgaben der Zukunft lösen kann. Aus diesem Grunde Muß der Sport mehr zur allgemeinen Volkssache werden. Wir haben so gut wie gar kein Militär. Dcr schnöde Versailler Vertrag verbietet uns dies. Vor dem Kriege be gann die Welle für Körperkultur weite Kreise zu schlagen. ' Dem Turnen und dem Spiel wurde Aufmerksamkeit zugewcndet. Von über 4000 Schulen in den Städten hatte fast jede ihren Turnplatz, ein Drittel,sogar ihre Turnhalle. Die Zahl der Sportvereine wuchs. Dazu kam noch die soldatische Ausbildung, die auf jeden Fall eine gründliche Körperschulung bedeutete. Viele mußten ihren Körper stählen, ob sie wollten oder nicht. Mancher wird wohl erst beim Militär erfahren haben, was der Mensch überhaupt auszuhalten imstande ist. Heute wirkt diese Schule nicht mehr. Wenn man bedenkt, daß infolgedessen Tausende und Abertausende, die sich viel leicht körperlich nicht stählen, nicht mehr gezwungen sind, etwas besonderes für ihren Körper zu tun, wird man erst ermessen, wie viel das für die gesamte Volkskraft und den Lebenswillen aus- machl. Der «port ist heute allerdings wie vieles andere eine teuere Sache geworden. Turnhallen, Spielplätze, Geräte, Anzüge und alle Dinge für den Sport kosten viel Geld. Also auch hier eine Bildungssperre. Cs handelt sich hier aber um Sein oder Nichtsein. Daher wird auch der Staat für den Sport mehr tun, als er es bis her für gut befand. Die Städte mit ihren Behörden interessieren sich jetzt auch. Es werden Spielplätze gebaut. Man hat die Wich tigkeit des Sportes erkannt. „'Nur in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele", sagt em bekannter Spruch. Ritterliche Ge sinnung wollen wir entwickeln, ui» der linmoral unserer Zeit ent- gegenzütretcn. Darum sollen unsere Jünglinge nicht nur den Rumpf beugen und strecken, die Arme heben und senken, darum lassen mir sie kämpfen. Im Kampfe entwickelt sich der Sportmann zum Charakter. Die Jugend, die im Ringen mit schweren Wider ständen seitens der Eltern, Schule, Staat und verständnisloser Oef- fcntlichkeit wuchs und erstarkte und dem Sport in unerschöpflicher Begeisterung einen Platz an der Sonne erobert hat, dieselbe Ju gend will das neue Evangelium jetzt ins Volk tragen und wird da durch dem Vaterlands und uns allen zum Helfer werden. — In manchen Ländern ist der Sport schon viel mehr Volkssache geworden. Genannt seien nur England und Frankreich, auch in Amickta kst «« Hine Selbstverständlichkeit, daß feder, we» ndl er auch sei, irgend einem Sportverein angehört, und dem Turn und Sporiwef«, lassen Staat, Gemeind« und private Gesellschaften dir weiteste Förderung angedeihen. In England und Amenka er- kannte man schon längst, wie sehr der Sport zur Erhöhung der Lebenstüchtigkeit bellrägt, wie sehr er ini besonderen dfe Schädi gungen de» Industrialismus nusgleichen kann. Wenn man dort Armeen gleichsam aus dem Boden zu stampfen vermochte, so hatte die Kräftigung der jungen Menschen durch den Sport daran ein« bedeutenden Anteil. - Bei uns — auch in Bischofswerda — müssen die Gemüter im mer noch mehr für den an sich so guten Sportgedänken mobil ge macht werden. Gerade die Sportler, die den Segen am eigenen Leibe erfahren, mögen für ihn in Bischofswerda werben, i Gewiß ist das Jnterelle für ihn sehr gestiegen, aber nicht im erwünschten Maße und nicht immer in der rechten Art. Denn verhehlen wir uns nicht, bei vielen, denen das Wort Sport Interesse erweckt, er schöpft es Sinneskitzel oder bloße Sensationslust. Nicht die Tau sende, hie zum Sportplatz strömen, um hinter den Barrieren dem Ausgang eines Wettspieles zuzuschauen, ebenso nicht wie die Be- ' rufssportler, sondern einzig und allein die, die aus Liebe zur Sache hinausgehen, die dos Bedürfnis nach Lebenskraft und den stärken den Quellen der Natur stillen wollen, die im frohen Spiel mit den anderen oder in hingehender Einzelbetätigung Seele und Leib draußen gesunden lasten, die Kraft und Freude gewinnen und ge sundet und gekräftigt der neuen Tagcspflicht cntgegenschreiten kön nen. — Für die Erziehung unserer Jugend — und nur solche kom men als Träger einer gesunden Kultur in Frage — ist der Rasensport ein gutes Mittel. Die Erziehung hat zwei Seiten: eine verhütende Tendenz. Sie wird ablenken von allem, was Ge fahren für einen werdenden Charakter in sich schließt. Neben schlechter Gesellschaft kommen hauptsächlich der Leib und Seele ver giftende Hintertreppenromane in Frage. Er ist die Quelle, aus der viele gescheiterte Existenzen getrunken haben. Die Jugend will im Geiste leben, was ihr die Wirklichkeit oorenthält: Handlungen. Für eine nach Taten dürstende Jugend ist unser Sportplatz in Bi schofswerda das gegebene Betätigungsfeld. Hier wird der junge Mann mitten in die Handlung hineingestellt: er hat nicht nötig, sich hinter Phantasien zu verkriechen; hier kann seine überschäumende Kraft sich austoben an harmlosen Widerstanden im Kampf mit und gegen Seinesgleichen. Wir schlagen also der Jugend die Schund lektüre aus dcr Hand. Unser Bewegungsspiel und unser Kampf moment bringen dieses zuwege.- — Verhütende Tendenz! In den Tagen der erwachenden Sinnlichkeit bedarf der junge Volksgenosse ganz besonders unserer Unterstützung, weil viele Menschen in die ser Zeit die Richtung für das Leben erhalten: da braucht er Ab lenkung von dem gärenden Prozesse, der sich in seinem Innern ab spielt. Ablenkung braucht er mehr als Aufklärung. Wir verschaf fen ckhm diese und bringen ihn über eine Sandbank hinweg, auf der so viele standen. — Wir sind bei unserer Bevölkerungsfülle ein Jndustrievolk und müssen cs auch auf absehbare Zeit bleiben. Das bedeutet aber für Millionen ein Dasein fern von der Natur, ein beständiges Atmen im Brodem des Steinmeeres der Städte, ein Zermürben der Lei bes in den Speichern, Hi engen Stuben zwischen rasselnden, häm mernden Werkzeuge» und Maschinen. Diese Beschäftigung kann nicht anders, als de» Körper zerreiben, ihn vor der Zeit krank und schwach machen. Dazu kommen die tausend schädlichen Einflüsse unserer modernen Falsch- und Ueberkultur. Gegenüber diesen drohenden Gefahren bedürfen wir eines machtvollen Gegengewich tes — und dazu ist in erster Linie dcr Sport mit berufen. In Bischofswerda ist ein Sportplatz erbaut worden. Run, wir wollen dies zu schätzen wissen nnd ihn benützen. Darum treten Sie ein in den Verein für Bewegungsspiele, welcher es sich zur Aufgabe gemacht Hal, die Leichtathletik, deu Rasensport und auch den Schwimmsport ernstlich zu betreiben. Es gibt in Bischofswerda so viele Männer, die großes Interest« für den ^wrt zeigen. Tre tet in den neuen Verein em, dann wirb auch der-Sport in Bischofs werda wie in s» vielen anderen Stützten ave« VMmnt gemacht werden. amtttcher Feststellung elf Menschenleben gefordert. Die Zahl der Schwerverletzten beläuft sich auf 70, die der leichter Ver letzten auf 78. Die eingeleiteie Untersuchung hat, wie der Gisenbahnminister mitteilte, als Ursache des Unglücks die .. . ---- - ' " ' der von Amiens einsuhr. Ob auch eins >en der fast , „ ,, .Zagen mit Sicherheit nicht feststellen. Auch sollen im Schnellzug zu leicht« und ausgesahrene Wagen zur Verwendung gekom men sein. Durch den schlechten Zustand der Eisenbahnstrecks innerhalb des Bahnhofes von Amiens dürfte das Unglück vielleicht nicht veranlaßt, aber in seiner Auswirkung noch verstärkt worden sein. Der Lokomotivführer des Unglücks zuges ist vollkommen zusammengebrochen. Zugzusammenstoß. pari», 16. August. Der v»Zug Amsterdam—Paris ist gestern abend 1 Uhr in der Nähe des Bahnhofes Lendit auf einen von Lille kommendn Personenzug aufgefahren, der gerade, nachdem das Signal die Ausfahrt sreigegeben hatte, sich in Bewegung setzen sollte. Der Gepäckwagen und die letzten vier Personenwagen des Personenzuges wurden zertrümmert. Dem „Matin" zufolge spricht man von drei Toten. „Journal" berichtet von einem Toten und 40 bis SO Verletzten. Erst nach den Aufräumungsarbciten wird es möglich sein, die Verluste genau festzustellen. Unter den Opfern befinden sich auch Leute, die nach Amiens gefahren waren, um ihre bei dem dortigen Eisenbahnunglück umge kommenen Angehörigen zu rekognoszieren. Zugentgleisung. Paris, 16. August. Infolge solcher Weichen, ent ¬ gleiste am Freitag nachmittag 5 Uhr 20 Min. der Personen zug Dieppe—Paris vor dem Bahnhof Pontoise. Ein Wagen erster Klasse wurde zertrümmert. Vic'- Personen wurden verletzt, davon eine schwer. Vorläufer de» Film«. Bor annähernd, fünftausend Jahren wurden in China die ersten Filmbilder gezeigt, die dem heutigen Stand der Filmtechnik nicht gar so wesensfremd gewesen sind. Es handelt« sich allerdings damals noch um lebende Schattenbilder, die dadurch aufgenommen wurdeiz, daß die Tänzer vor einer Oellampe 1 üinzten, und daß durch einen Scheinwerfer die Figuren aus eine dahinter liegende weiße Fläche geworfen wurden . Zur selben Z«t war aber auch schon in Aegypten das lebende Filmbild be ginnt, und zwar wurde es durch polierte Stahlsplegel hervorge rufen, di« auf eine weiße Wand in einem verdunkelten Raum Be wegungen, di« im Sonnenlicht ausgcführt wurden, übertrugen. WWW Neues aus aller Well. Schwere GisenLahnutrfälle in Frankreich. Opfer und llrfachen der Eisenbahnkatastrophe bei Amiens. Amiens, 16. August. Die Entgleisung des Schnellzuges Paris—Boulogne, di« hier am Donnerstag erfolgte, hat nach i _ . Gisenbahnminister mitteilte, als Ursache de- Sbertriebene Fahrgeschwindigkeit festgestellt, mit" der Zug in den Babnhof i s.Z. Explosion der Gasbehälter erfolgte, ließ sich wegei vollkommenen Vernichtung der betreffenden W Schwerverletzten beläuft sich auf en auf 78. Die eingeleiteie Unt