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damit onn lr, Gehilfe) m. wen» « will. Nie» i'7 - VL'L^^fÄNSL Ketötigle Reue bei Steuerruwiderhandlrrngen. Don I>r. ror. pol. Hans Kreißig, Volkswirt R. D. V. Oftmqls findet der Steuerpflichtige in beit' Diensträu- inen der Finanzämter, sowie in der Presse nachstehende Be kanntmachung: „Allen Steuerpflichtigen die früher Steuern verkürzt haben und ihre Verfehlungen dem Finanzamt ge maß 8 374 der Reichsabgabenordnung vom 13. 12. 1919 (Reichsgesetzblatt weite 1993) anzeigen, die jedoch augenblick lich nicht in der Lage sind, die verkürzten Steuern in voller Höhe zu entrichten, kann eine ihren wirtschaftlichen Verhält nissen entsprechende Stundung der verkürzten Steuern be willigt werden." Biele Steuerpflichtige dürften ein Interesse daran haben, etwas Genaueres über den angeführten Paragraphen der Reichsabgabenordnung zu erfahren. Der § 374 der Reichsabgabenordnung bestimmt, daß derjenige, der eine Steuerzuwiderhandlung reuig wieder gut macht, straffrei bleibt. Die reuige Wiedergutmachung („betätigte Reue") hat in der Weise zu erfolgen, daß man unrichtige oder-unvollständige Angaben bei der zuständigen Steuerbehörde berichtigt oder ergänzt oder unterlassene An gaben nachholt. Obwohl es selbstverständlich erscheint, so möchte ich doch auf Grund gemachter Erfahrungen darauf Hinweisen, daß die Berichtigung nur in amtlichem Verkehr, nicht in einer persönlichen außerdienstlichen Unterhaltung erfolgen kann. Die betätigte Reue wirkt nur für den Täter persönlich, nicht aber für Dritte. So muß der Teilnehmer (Mittäter, versuch, da, Aiesenlustschtss aus der Hall» zu zsthsa. brach di« vor. der« vteuerung. Und dann kam nach Loch«, der Reparatur di« erst« Fahrt, die mit eine» vollständigen Zertrümmern de» Luft, schiffe» endete. E, ist erstaunlich, daß Graf Zeppelin di« Zähigkeit und »rast besaß, zu einem neuen Luftschiffbau zu schreiten. Endlich fand er «in Nein wenig di« Unterstützung de« Reiche», nachdem er im Jahre 1908 unter Auiovferuna der letzten Bestand« sein«. Privat- vermögens ein neue, Lustschfff erbaut batte. Und nun ging «» aufwärts! Das Reich wollte zwei Luftschiffe erwerben, da, Königs paar von Württemberg, der t-eutsche Kronprinz traten für Hepps- lins kühnes Unternehmen ein. Im Juni 1908 ward ein Luftschiff crbaut, dessen Länge 116 Meter, dessen Durchmesser IS Meter be trug. Die Tragkraft des neuen Luftschiffes betrug etwa IS 000 Kilogramm. Eine herrliche Propagandafahrt über Vie Schweiz er warb den, Grafen Frcnnde und Verehrer in den weitesten Kreisen der Bevölkerung Deutschlands und des Auslandes. Und al, auch dieses Lustschiss bei Echtcrdingen ein Opfer der Naturgewalten wurde, da vergingen nur wenige Wochen und eine Summe von 6 Millionen Mark ward vom deutschen Bolte dem Grafen zur Ver- sügung gestellt, lind nun schritt er zur Erbauung de» berühmt ge wordenen „Z. 1". Die „Luktschissbau-Zeppelin-GeseUschaft" wurde gegründet; es tolgten die berühmten Flüge nach München, die Flüge über Württemberg und schließlich nach Norddeutschland. Und dann rückten allmählich die Kriegvjabre heran, in denen die stolzen deutschen Mnrinelustschis'e CnMnw bedrängten und dann kam der Tag, da das letzte deutsche Luftschiff den Flug nach der „Neuen Welt" antreien sollte, ein Trauertag, der zum riesigen Fest tag des deutschen Volkes geworden. Wie hell schimmerte die Fläche dieses stolzen Beherrschers der Lust, als es die letzten Flüge über deutsche Lande unternahm; ruhig, ein Kind der Sonne, zog das Luftschiff dahin und strahlte in die Herzen der Deutschen das frohe, erhebende Gefühl, das sichere Bewußtsein, daß dieses Luft schiff, erbaut von den Erben des Grafen Zeppelin, erbaut nach sei nem Geiste, nach seinem Können nicht das letzte sein werde, das deutsches Können und deutsche Technik erschaffen haben. tätigt« Reue von der Bestrafung befreien. Lor heffpftL- weise seines Vorteils wegen taLakstouerpfllchtig« War«, von denen er weiß, daß Steuern für ste hinterzogen stnd, an sich bringt, kann sich nicht durch spätere Selbst«nzetg« Str«!' sreiheit erwirken. Straffreiheit durch betätigte Reue wird nur unter gz, wissen Voraussetzungen erwirkt. Erstens darf der Steuerpflichtige noch nicht anaogotgt oder eine Untersuchung gegen ihn «ngeleitet sein. Hierbei sei darauf hingewiesen, daß das Gesetz von den Atnanzde» Hörden fordert, die Einleitung der Untersuchung aktenkundig > zu machen. Dieser Aktenvermerk darf aber kein Schein»«» merk, der die Möglichkeit zur betätigten Reue nicht ausschift- ßen würde, sein, sondern es muß ihm die Fortführung des Strafverfahrens folgen. Durch die Einleitung ein« Straf verfahrens hört die Auskunttspslicht des Steuerpflichtigen auf, und es ist unzulässig, daß die Behörde Zwangsmit tel gegen den Steuerpflichtigen anwendet. Hierdurch soll vermieden werden, daß die Finanzämter die ihnen iM Steuerermittlunas- und Steueraufsichtsverfabren gegebam Macht dazu mißbrauchen, von dem Beschuldigten Angabe» und die Herbeischaffung von Beweismiteln zu erzwingen, die im Strafverfahren gegen ihn angewendet wenden kännen. In seinem Kommentar zur Reichsabgabenordnung sagt Ge» natspräsident Becker hierzu folgendes: „Da es sich um Le» selbe Behörde handelt, Ist die Abgrenzung schwer. Die Ein haltung der Grenzen setzt ein hohes Maß von Pfiichtgestchl bei den beteiligten Beamten voraus. Di« Gefahr besteht nicht sowohl darin, daß die Zwangsmittel de» ß AK auch Einleitung der Untersuchung mißbraucht werden, ab» durstu daß diese Einleitung verschoben wird, um zunächst mrftr dein Vorwande der Steuerermittlung oder der Steuerauf sicht Belastungsmaterial zu beschaffen. Dem werden Le Aufsichtsbehörden unnachsichtig entgegentreten müssen.* Mit der größten Schärfe ist auch der Praxi» manch« Finanzämter entgegenzutreten, die bei dem geringster. Ver dacht der Steuerhinterziehung oder Steuergefährdung, ohne hierfür feste Anhaltspunkte zu haben, ein Strastrerfahren einlciten, um den Steuerpflichtigen die reuige Wiedergnt- machung gemäß 8 374 unmöglich zu machen. Hierdurch wird die Wohltat des 8 374 in das Gegenteil verwandelt, in dem vollkommen ehrlici-e Steuerpflichtige ohne Grund in et» Steuerstrasverfahren verwickelt werden. Die zweite Voraussetzung für Straffreiheit ist, daß den Täter keine unmittelbare Entdeckungsgefahr zur Berichti gung veranlaßt hat. Beispielsweise kann eine BerichtigMKg der Steuererklärung unmittelbar bei einer plötzkchen BL- , cherrevision nicht mehr Straffreiheit begründen. DWgDgM liegt eine unmittelbare Gefahr der Enweckung deka» mM vor, wenn ein Steuerpflichtiger bei einer Vernehmung M Ermittlungsoei fahren merkt, daß der Beamte Bemacht schöpft, oder wenn ein Dritter mit einer Anzeige bei »In« Steuerbehörde droht. (Becker: Kommentar zur Reichstag»- abgabqnordnung). Es ist nicht erforderlich, daß der TÄ« die Berichtigung aus eigenem Antriebe vornimmt. Drittens muß der Täter, falls eine Steuerverkürzuug oder die Gewährung eines Steuervorteils bereits oingetvBen ' ist, die Nachzahlung des hinterzogenen Steuerbetroge» nach' dessen Festsetzung innerhalb der bestimmten Frist leisten. Stundung und Ratenzahlung wird gemäß der anfang an- gesüh.-ten Bekanntmachung bei Vorliegen schwieriger wirt schaftlicher Verhältnisse von den Finanzämtern bewilligt werden. Der Sächsische Erzähler. Fünfundzwanzig ^Zahre Zeppelin. , Von Heinz Verger. tRachdruck verbot»») Am 21. August wird die „Luftschiffbau-Zeppelin-Geseklschast" in Friedrichshasen festlich den SS. Geburtstag an den ersten Aus- stieg eines Zeppelinluftschiffes begehen. Es war am 2. Juli 1900, al» zum ersten Male ein Zeppelinlustschiff nach dem starren System seine riesige Flugyalle am User des Bodensees verließ- Viele Lahre des Planes, des Versuchs, auch der Enttäu schung waren vorausgeganzen, Jahre oes Kampfes, Jahre des Mißerfolges sollten noch folgen, wenige Jahre, die zum herrlichsten Sieg deutscher Technik sühren sollten. Cs mag wohl schon in den ersten Tagen des Krieges 1870-71 gewesen sein, als dem damaligen württembergischen Generalstabs, osfizier Graf Zeppelin, der die erste deutsche Patrouille ins Fein- bestand geführt hatte und als einziger von acht Mann zurückge kehrt war, unserem kühnsten Eroberer der Lust, der Gedanke ge kommen ist, daß man wohl in künftigen Kriegen eine andere Form des Kundschaftens haben würde und haben müsse — und danials schon mag ihm wähl der Gedanke an das lenkbare Luftschiff in aller Deutlichkeit vor Auge» getreten sein. Im Jahre 1884 gab dann dem wagemutigen Offizier, der zu Anfang der sechziger Jahre drüben in Amerika als Zuschauer des Sezessionskrieges seine Tapferkeit mehrmals bewiesen hatte, der Versuch, den die französischen Offiziere Krebs und Renard mit ihrem Luftschiff „La France" erfolgreich unternahmen, neuen Ansporn. Im Jahre 1891 nahm dann Generalleutnant Graf Zeppelin seinen Abschied, um sich mit aller Kiast seinen Lustschiffplänen zuzuwenden. Man kann wirklich von Graf Zeppelin sagen, daß er „mit ganze." i'erzen mil ganzer Sc.'!«, und damit allem Vermögen" für die Idee des lenkbare» Luftschiffes »ach starrem System gelebt hat. 1894 war bereits ein wesentlicher En'-uri fertig gestellt; jedoch staatliche Unterstützung, aus die der G..,, rechnete, blieb ihm ver sagt. Jahre neuen Planens und neue» Versuches vergingen, bjs 1898 eine „Aktiengesellschaft zur Förderung der Molorlusthbil fahrt" ins Leben gerufen werde» konnte, deren Kapital eine Mil lion Mark betrug. lind nun ging man in Manzell bei Fried richshafen ans Werk. Graf Zeppelin hatte eine Wasserfläche er- wählt, uin bei den Versuche» der -Steuerung, die er ja noch yichi beherrsche» konnte, das Schift aut festem Boden nicht zerschellen zu lassen. Das „Schwäbische Meer" war ob sejner Größe dazu wohl geeignet; es war ihm aber auch heimatlich verbunden, denn auf der ,Znsel" Konstanz, in dem alten Klostergebäude, dem jetzigen berühmten Infelhotel, wurde ja Graf Zeppelin am 8. Juli 1838 geboren. Das erste Lustschiss hatte eine Lange von 128 Meter und einen Durchmesser von 11,7 Meter. Das Wesentliche an Graf Zeppelins Konstruktion war, daß er ein Gerüst aus Aluminium herstellte, das etwa zweieinhalb Mal so lang war, wie die Höhe der Berliner Siegessäule und nur weniges hinter den Türmen des Kölner Doms zurückstand. Das Luftschiff mußte so lang ge baut werden, um eine Gassüllung von 11000 Kubikmeter ausneh men zu können, da das Schiff eine Tragkraft von etwa 12 000 Kilo gramm erhalten sollte. Baute doch Gras Zeppelin fein Luftschiff zu dem Zweck, daß es einer großen Personenzahl mit reichlichem Gepäck für lang dauernde Fahrt dienen möge, zu dem Zweck des Krieges, zu Zwecken der Forschung. > Wohl war das Ergebnis der ersten Fahrt über den Bodensee überraschend günstig; aber es gab noch viel zu bessern und zu än dern — und die öffentliche Meinung war voll der Zweifel und der Skepsis. Graf Zeppelin mußte nicht nur Erfinder und Erbauer und Verbesserer sein, er mußte auch Agitator sein für seine Luft- schissplüne und erst im Jahre 1905 konnte ein zweites Luftschiss sertiggcsteitt werden, über dein freilich kein günstiger Stern zu herrschen schien. Denn waren auch eine Fülle von Verbesserungen und Neuerungen an diesem Schiss angebracht, schon bei dem ersten '«'PA'«2,."' : " ' VeMitt«»»»er ivl von ihr nicht, und « f»dt «yr «Ny Aar nick kam er auf einmal zur Befinnund. „Zum „Dableiben! Ich habe mich die ganze Rächt schlagen, aber e» ist besser so. Ich maa da» «! „Wie du nur bist!" sagte er an diesem Tage nach einer flüchtigen Liebkosung „Immer, als trete man dir zu nahe. Babette. Und solltest doch recht glücklich und zufrieden sein." „Ich möchte es wohl," rief sie. „Aber kann ich es denn? Du bist selbst nicht mehr, wie du warst. Statt daß du mich mit Schonung behandelst, gibst du dich nicht viel anders, als alle eures Blutes, so als wolltest du mir zeigen, daß du auch einer von denen bist, die mir übelwollen." „Babette!" „Ja, es ist so. Du weißt, ich stehe allein ,du weißt, ich werde mit Argwohn und bösem Willen betrachtet. Aber du gibst dir nicht die leiseste Mühe, mich das vergessen zu lassen." „Stimmungen," sagte er, „Stimmungen, wie sie euch diese Monate wohl bringen." Aber die Aussprache erregte sie sehr. „Du solltest dann mehr Rücksicht darauf nehmen," klagte sie. Mein Gott! Wenn du mich nur immer davon überzeugen wolltest, daß ich einen starken Halt an dir habe; aber du denkst gar nicht an mich und an das kommende Leben, du bist ganz mit dir beschäftigt und tritt so auf, daß man sieht, es ist dir nur um deinen inneren Menschen zu tun, an dem ich, ach, so wenig teilhabe." „Bielleicht habe ich auch meine Gedanken und Pläne," sprach er unbedacht, „und meine es nur gut, wenn ich dich nicht damit behellige." „Siehst du," rief sie, ich weiß « ja. Du glaubst nicht, wie mir ist. Was wißt du von meinen heimlichen Schmer zen! Mir ist oft, als hätte ich dich verloren oder sollte es doch bald. Es ist nicht da» Todesgefühl, da» ich nicht los werde, etwa» anderes ist es. Wenn ich nicht den Garten und den Weinberg hätte, wo ich mich an dem stillen Wachs tum fattsehen kann, ich wüßte nicht, wohin mit mir." „Liebe," sprach er, „du bedenkst nicht, wie du mir un,- recht tust. Ich bin mir wohl bewußt, daß ich dir jetzt manche» zugute halten muß. Aber du hast dar, war ich nur Dunkel nennen kann, auch gegen mich hervorgekehrt, hast er so gesteigert, daß er mir oft schwer wird, geduldig zu sein. Ich habe oft dar Gefühl, daß du jetzt, wo wir von allen,»erlassen sind, di« andern in mir bekämpfst" „Tu' ich da«? Run wohl» dann muß «in blind« Trieb in mir da» Rechte suchen, warum machst du dich nicht frei, ganz frei von allem, was mich immer bedroht hat? Warum bist du noch immer mit halben Herzen am der andern „Still doch," bat er, „ftrt mit den Einbildungen. Sieb einmal liebst« Babette, ist da» di« Aestsovtelan mw Mst hin, Bereiter einer Zukunft sind wir, ist dir da» zu wenig, du Trägerin eines neuen Lebens?" Sie sah ihn groß und forschend an. Aber dann brach sie in heftige Worte aus: „Das weiß ich am besten, Günter, und mein Gefühl bedarf wahrlich keiner Ermunterung. Aber wie du es aussprichst, so ist es doch etwas anderes. Du drückst mich hinab, du machst mich klein vor meinem Kinde, du beraubst mich meines eigenen Wertes vor ihm. Nur Trägerin! Nur Dienerin in eurem Werke! So seid ihr, ihr Flambergs! Grausam bist du — und ich Törichte dachte, daß ich nicht mehr sei als nur — ein Durchgang. Und ich will mehr sein, — für das, was da kommt!" Da meldete das Mädchen den Oberst. Er polterte in seiner ungenierten Art herein, aber mit einem Gesicht, von dem jeder ablesen konnte, er bringe wich tige Nachricht. Als er Babette im Zimmer ihres Mannes sah, stutzte er und suchte seine Aufregung zu verbergen. Aber daß ihn auch die Gatten mit so ernster Miene begrüßte, er höhte feine Sicherheit nicht. „Guten Tag, liebe Babette," sagte er und zwang sich, in der alten Weise zu scherzen. „Du siehst wohl au», da» freut mich. Aber was für Gesichter alle beide? Doch kein Streit, will ich hoffen. Das fehlte noch. Nun, man kann nicht immer lachen. Ich kann's auch nicht. Eigentlich wollte ich ein paar Worte mir dir allein sprechen, Günter — aber das hat ja Zeit, wir können einen Spaziergang machen nachher, wenn es dir recht ist" „Ich gehe gern," sprach Babette besorgt. „Doch nicht», worüber ich mir Gedanken machen müßte? „Nein, nein. Eine ärgerliche Sache, aber ganz geschäft lich — wegen — ja wegen — Du bist ja so gut lieb« Nichte, es soll durchaus kein Mißtrauen sein." „Dann kann ja auch Babette hören," wandte Günt« unruhig ein; »es wäre mir lieber, Onkel Waldemar, wann es nicht eben Geheimniffe sind; wir haben k«in Hehl vorein ander, und Babette wird durch ungewiße Andeutungen nur geängstigt, sie ist jetzt oft ft retzbar." Babette stand schon an Lr Tär, ab« pe sich noch >M einem stummen Blick zurück. Die Flambergs. Roman von Rudolf Heubner. l40 Forbetzuiiy. (vlachdruck verbalen.! Die Wirkung in der Ferne blieb nicht, aus. Frau Mal mine empfand vom Morgen an eine sonderbare Unruhe, für die sie keinen Grund wußte, vie war ohnehin sehr in sich gekehrt, seitdem sie sich die Frage vorgelegt hatte, ob sie das Haus verlassen sollte. Der leichtsinnigen Anwandlungen — wie sie das nannte, was ihr in den letzten Monaten aus . dem rascher bewegten Blute emporgestiegen war — schämte sie sich fast in der Stille, die sie ganz zu sich zurückführte. Ein tieferes Leben blühte ihr aus dem Gemüte auf, schöne, von ihr selbst bisher kaum geachtete Leidenschaften freuten sie nun mehr als das bißchen Reiz einer unverwelkten Ju gend. Aber die sanfte Bewegung des Herzens, die ihr die ses Hineinsinnen brachte, gab ihr nur einen neuen, undcut- baren Reiz, von dem sie nichts ahnte. Sie war gern allein und heute mehr als je, und vergrub sich in hundert ablen kende Beschäftigungen. Noch seltsamer sah es mit Babette aus. Ihr Zustand, von dem außer Günter noch niemand wußte, hatte sie sehr reizbar gemacht. Eine unbesiegbar« Angst ging immer mit ihr. Sie bangte um ihr Leben und sie bangte um da» Kind, das sie unter dem Herzen trug. Oft war eine über- schwengliche Freude in ihr, aber nach diesen kurzen Minuten konnte sie kaum mehr eine Erinnerung an ihre alte Fröh lichkeit und ihr altes Vertrauen zum Leben in sich wach- rufen. Der Gedanke an die feindseligen Gesinnungen fast der ganzen Familie lastete immer schwerer auf ihrem Geist. Was sie erst verspottet hatte, wurde ihr nun zu einem Gegenstand quälender Sorge. Sie witterte überall Gefahr für sich und für das kommende Leben und hatte verlernt, sich leichtmütig darüber hinwegzusetzen. Finchen war selten zur Hand, um ste zu zerstreuen; sie hatte in den Geschäften eine« wirtschaftlichen Hilssverein» einen großen Wirkungskreis gefunden, der sie ganz in Anspruch nahm. Und Günter, verwandelte» Wesen bedrückt« Babette nun mehr, al» daß es pe beruhigte und ermutigte. Er ging so heiter und sicher umher, in einer so bewußten Männlichkeit, daß er kaum wieverzuerkennen war. Aber das machte ihn ihr fremd; und was sie sonst mit Eifer gelobt hätte, schien ihr jetzt, wo sie mit sich selbst nicht fertig werden konnte, widerspyuhsooll erweckte ihren Argwohn. Da nahm sie erst rechi ihre ganze «rast zusammen, um » " -"-ILLÄ LLÄLLk