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«ahnmgsauftinhme ein und verkriechen sich . A> ihren Bmtcrvcrstecken. Als solche dienen ihnen Rinbenrisse, gelockerte Borke mid Bohr gänge anderer Insekten, gelegentlich verkriechen sie sich auch im Erdboden und wohl auch in den Fugen von Stemlerrassen. Bis in den Herbst hinein behalten die Käser ihre Beweglichkeit und «erlassen häufig, besonders wenn sie gestört werden, vie Verstecke. Dabei fressen sie nichts ad« nm wenig, trinken jedoch häufiger. Bon etwa Ende Oktober an scheinen die Käfer srei- Hflflig keinen Ortswechsel mehr vorzunehmen. L Natürliche Einflüsse auf die Ver wehrung deS Apfelblütenstechers. Die Larven können sich nur in solchen Knospen ent wickeln, deren Kwnenblätter sich infolge der Be- fiedelung nicht öffnen. Aus ein« offenen Blüte Ml die Larve leicht heraus. Auch ist sie der Limmrkung von Sonne und Regen nicht ge- waHeu. Tamm werden die Birnenknospen, die »eist schnell« aufblühen, als der Larvenfraß wirksam wird, viel seltawr als Apselknospen belegt. Auch Apfelknospen, die zm Zeit d« Eiablage schon weit entwickelt waren, öffnen sich zm Blüte, He die Larve dem Ei entschlüpft ad« ehe sie ihre Zerstörungen in der Knospe vornehmen kann. Schimmelpilzen und Füulnisbakterien fallen viele Larven mch Puppen zum Opfer. In manchen Jahren jedoch wird die Vermehrung des Blutenstechers noch erfolgreicher durch die Tätigkeit mehrerer Schlupfwespenarten ein- aesckMnkt, deren Larven sich häufig in den KüKerlarven entwickeln und sie dadurch töten. Meisen und Spechte stellen den Käfem »ach, von denen vrele, deren Verstecke dem Regen, Frost und Wind leicht zugänglich sind, str strengen Wintern zugrunde gehen. 6. Bekämpsungsmaßnahmen. Die Erfahrung lehrt, daß alle natürlichen Feinde die AHl der Blütenstecher nicht wirksam genug ver mindern können. Der Obstbauer muß sich also selbst an der Bekämpfung beteiligen. Nn wirklich durchgreifendes Mittel ist jedoch leider noch nicht bekannt. Einige Maßnahmen aber sind, namentlich bei gegenseitig« Ergänzung, wohl geeignet, den Schädling zurüctzudrängen. t. Sorteuwahl. In Legenden mit er- fichrungsgcmäß starkem Auftreten des Bluten stechers: pflanze man möglichst spät mlstreibende, ater schnell durchblitzende Apfelsorten an (vgl. 8.). Hierfür eignen sich besonders der „Königliche Kurzstiel",',Späher des Nordens" tind mancher orts der „flwte Eiserapfel", da diese drei Sorten auch von d« Blutlaus nicht befallen werden. Auch „Boikenapfel", „Gravensteiner", „Gelber Richard" und „Cox' Orangen Renette" sollen wenig unter dem Blütenstecher zu leiden haben. An übrigen verwerte man die Erfahrungen der örtlichen Obstbauvereine. II. Abfangen der Kaser, a) Abklopsen. Von Mitte März bis zur beginnenden Blüte Ümn man in den Morgenstunden die Mer leicht vom Banme klopfen. Man tvähle sonnige Wmgen, an denen eine mäßige Wärme die Küfer aus ihren Verstecken l)ervorgelockt hat, Hw» ab« das Fliegen noch nicht ermöglicht, «»ter die Bäume legt man Tücher. Tie Aste »HM ruckartig erschüttert werden, an, besten Ruch Anschlägen mit einem starken, mit Stofs «Wwcküten Knüppel. Tie herabgesallcnen chen mit allem aus die Tücher ge- BlatNverk zur Vernichtung in einen chüttet, dessen Boden mit Petroleum . — i») Anlegen von Fallen. Ein älteres MM ist das Anlegen von Fanggürteln an den Ndonen. Zweifellos können hierdurch größere Wochen von Käfem vernichtet werden, wobei «u «Mch gleichgültig ist, ob man nur von Papi« bÄeckte Strohsxile oder, alte um die Stämme bindet oder ob man Men, aus Wütpappe gefertigten Gürtel (Abb. 2, 3 und 4) anlegt. Auf jeden Fall mH eine, zumeist vernachlässigte Forderung erfüllt sein: Die Fanggürtel müssen bereits Ansang Juli*) angebracht sein, da sonst ein Teil der Käfer sich andere Winterlager sucht. Femer müssen möglichst alle natürlichen Unterschlüpfe beseitigt, also die Obststämme geglättet, Baum stützen und Baumpsähle entrindet werden usw. An einem iühlen Septembermorgen sind die Ringe das erste Mal vorsichtig (die Käfer sind noch nicht erstarrt !) abzunehmen und die heraus geschüttelten Käfer zu vernichten (vgl. Abb. 5). Die Gürtel werden danach Wied« um die Stämme gelegt und an einem frostfreien Novembertage endgültig abgenommen. Die nützlichen Spinnen, die sich ost massenhaft in den Gürteln verstecken, sind selbst an kühlen Tagen beweglich und ent kommen. Die Gürtel werden dann mit den Käfem und sonstigem Ungeziefer (vgl. Flug blatt 40, 1912) in einem gut schließenden Back ofen für bis Stunde erhitzt. Die Schädlinge sterben, tvährend die Gürtel für das nächste Jahr 'gebrauchsfähig bleiben. — Dasselbe Fang verfahren kann nian auch im Frichjatzre zur Zeit der Eiablage anwenden: Die für die Rächte schutzsuchenden Käfer (vgl. ^) nehmen häufig die Fallen an, die nach warmen Tagen ani darauffolgenden kühlen Morgen auf ihrer» Inhalt zu untersuchen sind. Besser hat cs sich im Frühling bewährt, den Käfern zusammengerollte und in Abbildung.">. Axuere «kitt ei««» »e>»a»»«iirtcl« »ori» ,ks«»«r»en »»«klbliitkuHkcktr«. Astgabeln eingeklemmte Lappen als Nacht versteck anzubietcn. Tas tägliche Absuchen und Wiederauslegcn dieser Fallen geht leichter als bei Gürteln vonstatten und verspricht auch darum größeren Erfolg, weil viele Käfer ihr Rachtverstcck schon freiwillig in Astgabeln aus suchen. — e) Ablesen der „verbrannten" Knospen. Dieses Bersahren lohnt sich nur in Heineren Betrieben, besonders bei Spalier- und Fonuobst. Zu beachten ist, daß das Absammeln der ver trockneten Knospen jo früh wie möglich ge schehen muß. Tie Knospen werden kräftig zerdrückt oder verbrannt. III. Anwendung von Giften. Tie tu der Knospe liegenden Larven sind mit Giften nicht zu erreichen. Tie Gittempsindlickilcit der Käser ist recht gering. Daher ist eine Be- Handlung der Apfelbäume mir Arscnbrnhcn inr Frühjahr zur Vernichtung der Blütenstecher nahezu erfolglos. Tie Käser fressen zu dieser Zeit auch nur wenig von den vergifteten ober flächlichen Teiler» der Knospe»», sondern bohren mehr in deren Jimeren». Etwas günstigere Aussichten hat man in» Ium, die Juugtäfer zu vergiften, tzjc oberflächlich sressen. Ta sie aber nur die Unterseite der Blätter benagen, ist es ost nicht möglich, mit Spritzmitteln den Blättern einen genügenden Gistübcrzug zu vcrschasfen, und auch staubförmige Arscnmittel scheinet» nach den bis jetzt vorliegenden Untersuchungen kaum *) Dieses frühzeitige Anlegen der gauggürtel »st bedenklich in ben Gegenden Deutschlands, .wo .erfahrungsgemäß die Obstmade in jäbrlich zwei .Generationen auflrstt. Man uni, e damit der zlveiren Generation die beste Gntwickümg*- Nköalichkeit Leben. Erfolge zu versprechen, die stu Verhilft ui? zn Unkosten und Arbeit stehen. Wo bei der vielfach durchgeführten Winter behandlung der Apfelbäume mit 10 v. H. Ob ft- baunlkarbolineutn (nur von bekannten guten Finnell zu beziehen!) Blütenstechei in ihren Verstecken von oer Brühe stark getroffen werden, gehen sie größtenteils zugrunde. Da aber viele Käfer nicht auf den Bäumen über wintern, bringt auch diese Arbeit keinen durch schlagenden Erfolg. Ob die gelegentlich fürs Frühjahr empfohlene Bespritzung der Kronen mit schwachen Lösungen von Obstbanm- karbolineum, um die Käfer durch den Geruch zu vertreiben, Erfolg verspricht, kann bezweifelt werden. Ae NeWsfenheit des TriMMerr. Von l)r. Wieser. Diese ist nicht ohne Einfluß aus den Stoff-, wechsel des tierischen Körpers, bei der Kul> sogar von erhcblikt)cm Einfluß auf die Milch ergiebigkeit. Zunächst ist zu kaltes Tränkwasser, das unter 10" 6 hat, schon deshalb nachteilig, weil der Tierkörper zur Erwarmung des zu kalten Tränkwassers die Wärmequelle liescru muß und hierzu natürlich einen Mehraufwand an Flitter benötigt. Pferde bekommen nicht selten nach zu kaltem Sausen schwere Koliken, aber auch Rindvieh ist in dieser Beziehung nicht unempfindlich. Weil aber zu Kalles Wasser dem Tierkörper nicht bekömmlich ist, soll daraus nun nicht etwa der Schluß gezogen werden, daß das Wasser nunmehr recht warm verabfolgt werden müsse, das wäre gleichfalls verkehrt. Versuche, die nach dieser Richtung angcstellt worden sind, haben ergeben, daß zu kaltes Wasser ebenso wie zu warmes, mit 20 Grad Celsius, dem Tiere nicht bekömmlich ist. Das Brunnenwasser erlangt die zun» Tränken geeignetste Temperatur non etwa 10 bis 12 Grad Celsius dadurch, daß mau cs in den Ställen in einem Wasserbehälter stehcu läßt, der nach jedesmaligem Tranken sofort wieder gefüllt wird. In den meisten landwirt schaftlichen Betrieben ist dieses Verfahren auch eingkfiihrt und praktisch erprobt. Noch prak tischer nach jeder Richtung ist die Anlage einer Selbsttränke, die es ermöglicht, zu jeder Zeit und nach Belieben gut temperiertes Wasser aufzunebmcn. Die Tiere nehmen bei der Selbst tränke das Wasser immer nur in kleinen Mengen auf, sic saufen es dann nicht io hauscnweife wie beim Tranken aus dem Eimer oder der .Krippe nur zu bestimmten Tages zeiten. Was nun die aiifzunehmeiide Wasser menge anbelnngt, so richtet sich diese nach der Milchabsonderung, der Harn- und Darm- entlecrnng und der Hautausdiinstuiig, und diese Menge muß notwendigerweise ersetzt werden, sonst läßt der Milchertrag nach. Eine genügende Wassrraufnahme ist eben unerläßlich für den geregelten Verlaustes gesamten Stoffwechsels. Es kann sowohl ein Zuviel wie auch ein Zu wenig an Wasser dem Tiere schaden Nun ist zwar die Verabfolgung einer gut temperierten Wassrrmenge durch Tränken oder durch Selbst tränken recht angebracht, weit besser aber ist es trotz alledem, die Tiere täglich eine Tränk« im Freien aufsuchcn zu lassen, damit sic wenig stens für kurze Zeit während des Tages sich außerhalb des Stalles bewegen und frisch« Luft schöpfen können Das trägt sehr viel zürn Wohlbefinden bei, von dem auch in hohem Grade die Absonderung dei Milch abhängt. Dieser Kleine tägliche Spaziergang vom Stall zur Tränke und zurück gibt auch Gelegenheit, rindernde Kühe ausfindig zu machen, lus- besondere solche, bei denen das Rindern im Stall ohne deutlich wahrnehurbare Kennzeichen auftritt Beobachten wir die Tiere während des Sausens draußen vor dem Tröge, so be merken wir, daß ihr Waiserbediirsnis doch recht verschieden ist: die einen brauchen mehr, die anderen weniger Wasser Vielfach werden aber auch die schwächeren Tiere von den stärkeren vom Wclssertroqc obiedrängt und er halten somit nicht genug Wasser. Hier muß drn» «ufgestatzt »erden, baß all« Lier« g-