Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 07.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192503073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250307
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-07
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.03.1925
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresden, 6 März. Ein schwerer Verkehrsunfall er eignet« sich am Mittwoch in Loschwitz. Dort kamen vormit tag» in der elften Stunde zwei Arbeiter mt einem schweren, pvllbelodenen Handwagen die steile Schmcizerstraßc herab- gefahren. Da dem Wagen ein Schleifzeug fehlte, kam er ins Nollen und stieß in der Grundstriche auf einen dort stehen den Lastwagen. Der Lenker des Handwagens konnte nicht beiseite springen und wurde an die Deichsel des Lastwagens gedrückt, die ihm den Brustkorb völlig cindrückte. Er starb wenige Minuten daraus. Der zweite Arbeite» kam mit den» WOretke« davon . » — Der Schuh im Münchner Löwenkeller. Bor dem Münchner Schöffengericht stand der Landwirt und Verwal ter seines am Amtnersee gelegenen väterlichen Gutes Ullrich Plötz, der auf dem Gauklerfest im Löwenkeller zu dem er als argentinischer Farmer gekommen war, in grober Fahr lässigkeit die Kunstmalersgättiu Kinzinger erschossen und mit dein gleichen Schüsse die Architektengatiin Deiglmeier ver letzt hatte. Er versicherte, er habe fest daran geglaubt, daß »er Revolver, den er äuf dem einsamen Gute seines Vaters tets schußbereit aus seinem Nachttisch liegen habe, an dein Morgen der Tat entladen worden sei. Er sehe ein, daß er die furchtbare Tat fühlten müsse, bitte aber um eine milde Strafe. Der Abend sollte für Ihn ein Abschiedsfcst seiiv da er wieder nach Argentinien gehen wollte. Der medizinische Sachverständige erklärte, daß die Fräu Deiglmeier nur durch dos Abprallen der Kugel an einem Schlüsselbunde vom Tode Neues aus aller Wett. Das Explofionsunglück in Reinsdorf. Wittenberg. 8tz März. Die Direktion der Westfälisch- Atchaltischen Sprengstosswerke gibt folgende kurze Mittei lung: Im Werk liegen sechs Tote, im Pqul-Gerhard-Stift vier Tote, drei weitere Personen werden vermißt. Vermut- lich sind auch sie tot. Außerdem haben siebzehn Leicht- und Schwerverletzter im Paul-Gerhard-Stift Aufnahme gefun^ den. Die Ursache des Unglücks konnte nicht aufgeklärt wer den, da die Personen des Pulverhaüses, in dem die erste Explosion erfolgte, nicht mehr unter den Lebenden weitem Unter den Verletzte»» befindet sich auch ein Vater und dessen Tochter, die-beide schon bei den Katastrophen wäh rend des Krieges verlstzt wurden. Das Mädchen, die 20- Lhrige Minna Richter, wurde, damals so schwer ver< etzt, daß ihr beide Hände amputiert werden mußten. Der Chefarzt des" Paul-Gerhardt-Stiftes, Dr. Bosse, der sie in diesen Iahrien behandelte- setzte »Hk zwei künstliche Hände an und hofft auch dieses Mal wieder, die Unglückliche, diö zu den Leichtverletztan zählt, durchzubringen. Während des Krieges waren die weit ausgedehnten An lagen der Sprengstoff-Akt.-Ges. voll belegt; die Belegschaft betrug zeitweise 18000 Personen. Gegenwärtig ist die Zahl der Steinsdorfer Werkangehörigen etwa 1800. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 6 März. —' Deutsche Oberschule. Am Donnerstag sand vorm. 10 Uhr im Schulsäale die Trauerfeier zu Ehren des Reichspräsidenten statt. Sie wurde eröffnet durch den Tkauern» arsch aus der Beethovenschen Eroika, von Hvrrn Studienrat Striegler und Herrn Oberlehrer Mehl Hofe gespielt. In einer Ansprache zeichnete darauf Herr Studienrat Leuner das Lebensbild des Ver storbenen und würdigte seine Bedeutung als oberster Ver treter des deutschen Reiches. Aus schlichter und armer Um welf Hot das Schicksal Friedrich Ebert an die höchste Stelle der. deutschen Republik geführt. Mit starkem Willen und uiiermüdlicher Arbeitskraft hat er sich feinen Weg gebahnt. Er ist eil» deutscher Mann gewesen, der in harter Probe be wiesen hat, daß ihm das Wohl seines Volkes über allem stand. In schwerster Zeit hat er sich als Führer bewährt und ist dabei doch der schlichte Mensch geblieben. Sein Tod bedeutete einen Verlust für Deutschland, die Stimmen des Jii- und Auslandes bestätigen uns das. In seiner treue»» Pflichterfüllung, in seiner unermüdlichen Tätigkeit, in seiner Liebe zum Vaterland kann er ein Vorbild für jeden Deui- chen sein. Im Anschluß an die Ansprache erklang das Adagio cantabile aus dem Sextett von Beethoven »ir Violine und Klavier, gespielt von Herrn Studienrat Dr. Sieber und Herrn Studienrnt Striegler. Der Se kundaner Iudci üv trug dann das Gedicht „Mein B a - t crlon d" von Hoffman»» v. Fallersleben vor. Der allge meine Gesang der 7. und 8. Strophe des Gesangbuchliedes 692 „Sieh dein Volk ii» Gnaden an, hilf und segne, Herr, eh» Erbe" schloß die würdige Feier. —* In der Bürgerschule, fand am Donnerstag eine ge meinsame Trau erfrier für den verstorbenen Reichs präsidenten statt. Die Gedächtnisrede hielt Herr Biirger- chullehrer Kloth. Mit kurzen Strichen zeichnete der Redner zunächst den Lebenslauf des Verstorbene», nm im zweiten Teil der Rede düs Streben und Wirken als Reichspräsident in den verstossene»» schweren Jahren zu würdigen. Psalmvcrlesung, Musikstück und Gesänge um rahmten die Feier. —* Zn einer Trauerfeicr für den verstorbenen Reichs Präsidenten Friedrich Ebert hatte die hiesige Ortsgruppe des Rcichsbimners: Schwarz-Rot-Gold eingelädcn. Der Son nensaal war »M-dem Bilde Eberts aul schwarz-rot-goldener Flagge geschmückt. Eine junge Arbeiterin trug einen »oetischen Nachruf vor. Die Gedächtnisrede hielt Herr 11 rn d t -Baützen. Er gab ein Bild von dem Wirke»» des Verstorbenen, dessen volle Bedeutung das Volk erst in dem Augenblick kennen gelernt habe, als der Tod ihn »ms ent rissen. Trotz seines Aufstiegs habe Friedrich Ebert stets das Herz des Arbeiters schlage»» fühlen. Erst in Jahrzehnten werde das arbeitende Volk erkennen, »vas es ihn» zu verdan ke»» habe. Die Rede klang aus in der Aufforderung, gegen über den» Ansturin der gesamte»» Reaktion dafür zu sorgen, daß auf bei» Stuhl Eberts ein würdiger Nachfolger komme, die Republikaner dürften nicht zugeben, daß sein Platz ein genommen werde von einem Gegner seines Lebenswerkes. sie nur mäßig besuchte Feier war umrahmt von stim mungsvollen Vorträgen der Stadtkapelle, sowie des Arbei- .tergesangvereins und des Frauenchores Frohsinn —Ärmenholzverleilung. Am Sonnabend, den 7. März 1925, vormittags von 10—12 Uhr, findet im hiesigen Bau hof Verteilung von Armenholz an die im Verzeichnis einge tragenen Personen statt. —* Schulausführung. Der Vorverkauf für die xrste Schulaufführung wird Sonnabend abend geschlossen. An der Abendkasse sind Karten nur noch zu erhöhten Preisen zu haben. Die Besucher seien ferner darauf aufmerksam ge macht, daß Textbücher zur Märchenoper „Das Zauberwort" im Vorverkauf und an der Abendkasse zum Preise voN 20 -Z abgegeben werden. —* Die Aufhebung der staatlichen Schlachtsteuer hat das sächsische Finanzministerium endgültig ab gelehnt. Ii» dem Bescheid, den das Ministerium auf die verschiedene»» Eingaben erteilt hat, heißt es: „Bei den jetzt geltende»» Steuersätze»» entfällt nach hier angestellten Berechnungen auf ein Pfund Fleisch (Schlachtgelvicht) im Durchschnitt ein Schkachtsteuerbetrag von noch nicht ganz drei Pfennigen. Dies bedeutet nach den hier Ende Oktober 1924 auf Grund genauer Unterlage»» getroffenen Feststellungen eine steuer liche Belastung des Fleisches in durchschnittlicher Höhe von r/„ des Kleinverkaufspreises. Das Finanzministerium glaubt nicht, daß im Falle der Aushebung der Schlachtsteucr Vie Klein Verkaufspreise nennenswert sinken würden: dazu ist die eben angegebene steuerliche Belastung zu gering Bon dem Landesausschuß des sächsischen. Hand- Werks wird ferner die Wirtschaftlichkeit der Schlachtsteucr angezweifelt weil die früheren Erfah rungen mit der Ncberwachung und der Einhebuug der Schlachtsteucr bcwiesen hättcn, daß hiermit ganz erheblich« Aufwendungen verbunden seien Richtig ist, daß in den letzten Jahren vor dein Erlaß des neuen Schlochtstsuerge- setzes vom 24. Juli 1923, als trotz der cingclrctcnen Gcldent- Wertung die Steuer noch nach den alten, aus der Friedens- Sketßea, 0. Mär«. Der B«h»tzof»v»bau in Meißen tritt diese» Jahr in ein besonders lebhafte» Stadium, das beweisen die in letzter Zeit vom Reubauamt erfolgten Aus- fchreikungem ichor Preislisten zur Ausführung ^dßr Md-, Maurers m«d Hckvstarbelten für die Absenkukg und Unter führung der Dresdner Straße mit etwa S000 Kubikmeter Massenbewegung, 1000 Quadratmeter Gtraßenaufbruch, 800 Kubikmeter Beton sowie Umbauten innerhalb der Pri- vatgrundstücke. Die Schüttungsarbeiten auf dem Bahnhofs- geländo gehen lasch'vorwärts. Die mächtigen Betonpfeiler, die die künftige Hasie tragen, sind in kurzer Zeit zwischen Schüttungsmassen verschwunden, und die Bauzüge, die die Masse»» heranbringen. stehen schon auf der Höhe bis an die Dresdner Straße heran, die in Zukunft für die Betriebs gleise erfordeilich fein irird. An der Fabrikstraße wird rüstig gebaut und auch die Clbbrücke wird nun bald dem Abbruch verfallen, wenn die neutz Brücke jertiggestellt sein wird. Zuerst werden die stromauf liegenden Joche um gebaut. . - Strehla, li. M»-. Tödlich verunglückt ist bei einer hiesigen Bcreinssestlichkeit. der Hilfszugschaffner Schenker aus Oschatz Er hatte an der Veranstaltung als Vorturner teilgenommeu und erlitt bei einer Uebung am Gerät eine»» Sturz, »der »hm eine»» schweren Schädelbruch beibrachte. Schenker, der verheiratet mar, starb noch im Laufe der Nacht. 7 Flöha, 6. März Durch einen verhängnisvollen Zwi schenfall verunglückte in Plaue-Bernsdorf auf der Rückfahrt von eitler Radtour der aus Ebersdorf gebürtige Filialleiter Rosahl tödlich. Aus der stark fallende«» Straße löste sich plötzlich hie Luftpumpe am Rahmen seines Rades, fiel zwi schen die Speichen und entriß so dem Wahrer die Steuerung Rasahl fuhr msi. solcher Wucht gegen eine»» Straßeilbaum, daß er bewußtlos liegen blieb. Kurze Zeit nach dem Unfall starb er an den erlittenen Verletzungen. Rochlitz, 6. März An der elektrischen Leitung hat sich der einzige Sohn des Standesbeamten Länge in Großmil- kgu schwer verbrannte Er wär an, einem Leitungsmast hinaufgeklettert und blieb mit den Händen in den. Drähten hängen. Eine Hand Mußte ihn» abgenoMinen werde»»» Auerbach i. v.. 6. März; Die Talsperre bei Mulden berg i. V. wird spätestens im Sommer 1925 fertiggLstellt lind iir Betrieb genommen »»'erden, Po daß nach dem erst maligen Anspannen fdes Wasserspiegels voraussichtlich, im Herbst mst der TrsiiklWsserabgabe begonnen werden kapu. Mit dein Wasserveksyrgungsverband Talsperre Muldenberg in Falkenstein i. P. ist ein Lieferungsvertrag in Vorberei tung, durch den sich dieser verpflichtet, vom 1. Januar 1926 an die gesamte z»»K Vsrsügullg stehende Trn.i'wasserimmge abzunchmen, Die Wässerkraftanlagen, bei Aue am Schwarz- »vasscr, bei Waldenburg an kür Zwickauer Mulde und bei Klosterbuch an-der-Fr»siberger Miilde werden im Frühjahr 1925, dir Wasserkraftänlage Wurzen voraussichtlich am 1l Januar 192Y m Betrieb genommen werden. Die Ver wertung der gewonnene»» elektrischen Energie soll der Aktiengesellschaft Sächsische Werke gegen angemessenes Ent gelt übertragen rverdei». Di« Arteit»»z«Oerles»«g »ei der Sise»d«tz«. In der R«ht, Mp DS»»«Ht<U. häbe« a» .oftrzelnrn Stellen in Dresden »E Elßemni tz Eiseubahnarbeit'er »ie Arbeit niedergelegt, vbchohl Hie Lohnverhäüdlungen in Berlin noch schweben. Dank der getroffenen Maßnahmen ist die Aufrechterhaltung de» Verkehrs sichergestellt. Der Präsident der Reichsbahndtrektion Dresden hat folgenden Ausruf a», das Personal erlassen: stuerwarlet de» Ausgang» der in Berlin schwebenden Lohnverhondlungen und unter Nichtachtung der Volks trauer um den Herrn Reichspräsidenten haben an einzel nen Dienststellen im Laufe dieser Rächt Arbeiter ohne vor herige Streikankündlgung die Arbeit niedergelegt. Diese« Verhalten ist pflichtvergessen und mit der Ehre der sächsi schen Eisenbahner unvereinbar. Ich warne ernst und eindringlich, sich durch Unverantwortliche zu einem glei chen pflichtvergessenen verhalten verleiten zu lassen und fordere alle Eisenbahner aus, alle Kräfte aufzubleten, daß der Betrieb in vollem Umfange aufrechterhalten wirk Zugleich stell» ich hiermit den Streikenden eine Frist, bl» heute mittag 2 Uhr zur bedingungslosen Wiederaufnahme der Arbeit. Richterscheinende haben sich al« entlasten zu betracht«», Zur Vorgeschichte des Eiseubahnerstreiks stellt rie Pressestelle der Reichsbahndirektion Folgendes fest: Die- Eisenbahnergewerkschaften hatten die den Löhn Und die Ar beitszeit betreffenden Bestimmungen des Lohntärifvertrages für den 28. Februar gekündigt, woraus die.Hauptverwal tung der Reichsbahngesettschaft mil den Spitzenvcrtretungen der Eisenbahnergewe» kschaftcn in Verhandlungen eintrat. Hierbei wurde eine Vereinbarung getroffen, daß auch nach dem 1. März die gekündigten Bestimmungen des' letzten Ta- »ifoertrages als ungekündigt gelten sollten, bis "die Verband-, lunger» zum Abschlüsse gekommen feie»,. Ungeachtet dieser Bindung und unerwartet des Ausganges der Verhandlun gen, hat der Deutsche Eisenbahnerverband die Führung des Streiks übernommen, ohne daß diese»»» die sonst übliche An kündigung voraüsgegaugen wäre. In» Laufe des heutigen Tages ist außer auf den im Morgenbericht erwähnten Dres dener und Chemnitzer Dienststellen noch auf einigen ande-, re»» die Arbeit, teilweise nicdergelegt worden, u. a. ii» Rxi-' chenbach, Riesa und Engelsdorf. . Die Betriebslagc hat sich hierdurch aber nicht wesentlich, geändert, da die ausgefalle nen Posten in der Hauptsache mit bereitwilligeu Beamten und sonstige»» Ersatzkräften besetzt werden konnten. Insbe sondere konnte der Personenverkehr ungestört durchgcsührt werden. Die vom Deutschen Eisenbahnerverbänd verbrei teten gegenteiligen Mitteilungen, z. B; über. Störung des' Personenverkehrs uon Dresden-Hauptbahnh. treffen nicht zu. Di« Bezirksleitung des Deutschen Eisenbahnetverbandes teilt mit: Im Bereich der Reichsbahndirektion Dresden sind bis heute abend die Arbeiter und Hilfsbeamten in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Reichenbach, Riesa, Zittau, Radebeul, Köhschenbroda, Heidenau, Schandau Und Königstein in den Ausstand getreten. Weiter habe»» die Arbeiter und Hilfs beamten in Görlitz und Kott b u s die Arbeit niederge legt. Die Funktionäre des Deutschen Eisenbahnerverbandcs m Halle sind heute abend zur Beschlußfassung über den Ausstand zusammcugetreten. In» Laufe der Nacht ist mit einer weiteren Ausdehnung des Ausstandes zu rechnen. Die Christliche Gewerkschaft de,Uscher Eisenbahner hat durch ein Flugblatt Ihre Mitglieder aufgefordert, sich an dein Streik zu beteiligen. Der Dresdner Friedrichstädter Güterbahnhof hätte bis heute abend rund 120 Güterzüge abfertigen müssen, aber nur acht davon konnten abgelassen werden. Die vom Dresdner Hauptbahnhof abgehenden PersoUenzüge konnten zum Teil nur mit größeren oder klei neren Verspätungen abgelassen werden. .Bon Berlin trifft soeben die Nachricht ein, daß die Reichsbahngesellschast die Verhandlungen mit sten Organi sationen ergebnislos nbgcbroch esu und ein« allgemeine Aufbesserung der Bezüge abgelehnt'.hat. Die Verhandlun gen sollen am Sonnabend wxitergeführt »verdem Näch-A»tz iwhme des eingangs genaimtHi Verbandes wird nunmelA eine'rv eitere Ausdch nun g des Aus stia »des be stimmt zu erwarten sein. Angeblich sollen auch die B e- amten mit in den Streik '.einbezogen werden'. Die Lage, habe sich durch den ergebnislose»» Abbruch der Verhandlun gen sehr verschärf», »nid es »niisie mit einer stärkeren Stoc kung des Personenverkehrs -innerhalb der Reichsbahn- dircltion Dresden gerechnet werden. 7 Der „sächsische Zeiiungsdienst" in Dresden teilt mit: Die Aufrechterhaltung des Verkehrs, kannte tro'tzden», sicher gestellt werden, da die ausgefallenen Posten in der Haupt sache mit arbeitswilligen Beaniten und sonstigen Crsastkräf^ ten besetzt werden konnten. Insbesondere konnsi der Perso nenverkehr ungestört durchgeführt werden. Die. vorM Deut sches. Eisenbahiierverband verbreiteten gegenteiligen Mel- dustgen, zum Beispiel über Störung des Personenverkehrs ab Dresden Hauptbohnhoi sind, wie uns von der Reichs bahndirektion Dresden mitaeieilt wird, unzutreffend. * Dresden, 6. März. (Drahtb.) Die Pressestelle der Reichsbahndirektion teitt mit: Im Lauf« der Sergängene« Rachk hat sich die Streiklage im Bezirk der Reichrbahndirek- tion Dre»deu nicht wesentlich verändert. Die Zahl der strei kenden ist etwas angewachien durch den Zutritt von Arbei- «er», au« den Bahnhöfen Zittau und Freital—Potfchappel. Durch Heranziehung von Erfätzkräften ist der Güterverkehr überall aufrecht erhalten worden. Auch aus den großeä Verschiebebahnhösen ist der Zu und Ablauf der Güterzüge durchaus zufriedenstellend. Der Personenverkehr hat nach wie vor keine Beeinträchtigung erfahren. Aus dem Gerichtssaat. * Der falsche Abt van INariaeinsiodcln. Vor dem Schöffengericht Breslau stand der 65 Jahre alte Lagerhalter Theile aus Wcberswinkel, eii» vielfach mit Zuchthaus vorbe strafter Verbrecher. Theile war in» Oktober im volle»» Or nat eines geistliche»» Abtes im Kloster der Barmherzigen Brüder erschienen, hatte sich als Abt des Klosters Maria- einsiedeln cingefühi» und erzählt, daß er aus München komme. Er sei vor der Einfahrt in Dresden in seinen» Bahn abteil von Räubern überfalle»», betäubt und beraubt »vor der». _Ju Breplau. sylle ein Sangtorium errichtet werden. Das BÄislaver'KlSstöX-scklle, die Oberaufsicht übernehme»». Die Kaütiom von 40 lM Mark sollte entweder das Kloster in Breslau oder öiik Bankier hinterlegen, den er. in Breslau be-- reits gewonnen habe. Der falsche Abt spielte seine Rolle so, natürlich, daß ihn»-der Betrug beinahe gelungen wäre. Der dreiste Betrüger wurde jetzt wegen Betruges, Urkundenfäl schung und Beilegung eines falschen Namens zu 3 Jahren Zuchthaus: und einer Woche Haft verurteilt. , . - —- , gerettet worden fest Der »raawonwo», veamtva,e uni«, Annahme mildernder Umstände zwei Jahre Gefängnis. Das Schöffengericht sprach eine Gefängnisstrafe von einem THbriWgendeAptelerel. In Zwischenahr in Olden- bürg.fgnd .mast den Läjährigen Schulknaben Bruns tot im Hühnerstall auf: D-x Junge hatte in der Schule etwas vom Radis gehört und wahrscheinlich den Plan gefaßt, sich selbst einL.Anläge zu machen. Er verband einen Draht mit der elektrischen Leitung, wurde vom Strom getroffen und getötet. « — Fester Im größten Arsenal der Wett. Ein Feuer, das für London furchtbare Folgen hätte haben könne»» und das Tausende von Pfund Schaden anrichtete, wütete in» WooliviMArsenäl. Dieses Arsenal ist das größte der Welt. Die Mutmasfabkik brannte in zwei Stunden vollständig nieder. Aus allen Teilen Londons waren Löschzüge eingr- troffen. Zum Glück wehte der Wind in einer günstige»» Richtung, . sollst hätten die Flammen die Explosivfabriken erreicht, ' — SW Flugzeug in eine Schule gestürzt. Aus Lon don wird gemeldet: Bei einer Flugübung, die der Leutnant Montgomery in der Grafschaft Handshire aussührte, stürzte der Aeroplan, st» eitle Schule. Ein Lehrer und mehrere Schüler würden schwer verletzt, während der Flugzeugführer selbst ohne schwerere Verletzungen davonkam.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)