Volltext Seite (XML)
der einzelnen Länder und Staaken verschiedene Wege ge gangen, das starke Bindeglied gemeinsam kulturellen und völkischen Erlebens. So wird das Band, das wir zunächst zur Verbindung gemeinsamer wirtschaftspolitischer Angelegenheiten knüpf- ten, zum Symbol völkischer und im weiteren Sinne rassi scher und stammverwaiidtcr Zusammengehörigkeit, und die unausgesprochene Sehnsucht nach endlicher Vereinigung der getrennten deutschen Brüder gibt dieser Zusammenarbeit ein eigenartiges Gepräge. Uber den am Schluß der Tagung abgehalrenen großen Beuerntag mit Festzug und Fahnenweihe des neuen grü neu Banners des Steirischen Bauernbundes wird später le dichtet werden. Jedenfalls zeitigen die beiden zwischenstaatlichen Tn gungen di« Bildung einer gewaltigen Einheitsfront des Landvolkes germanischer Zunge, eines ehernen Bollwerkes gegen die rote Internationale, gcgrüirdct auf den mächtigen sittlichen Grundlagen gleicher Stammeszugehörigkeit rind Arbeitsfreude. Schon dieser knappe Bericht läßt vermuren, daß in Graz fleißige und heilsame Arbeit geleistet worden ist. Die Größe des Niederschlags im einzelnen freilich wird sich erst auf Grund eines ausführlichen Berichts beurteilen lassen. Rücklieferung von Kleie aus „Umlagegetreide". Die Vertreterversammlung des Reichs-Landbundes hatte in ihrer Sitzung am 15. September u. a. die Forderung ei hoben, daß den Landwirten die Kleie ans dem „llmlagege- lreide" wieder zur Verfügung gestellt werden solle, und zwar zu Preisen, die den Preisen des abgeliefenen Umlage getreides entsprechen. Schon bevor dieser Beschluß erging, hatte der Reichs-Landbund von sich aus eine diesbezügliche Eingabe an das Reichsministerium für Ernährung rind Landwirtschaft gerichtet. Auf diese Eingabe ist nunmehr so! genüer Bescheid ergangen: „Bei Ausarbeitung des Gesetzes über die limgesta! lung der Getreidewirtschaft ist die Möglichkeit eingehend geprüft worden, ob eine Rücklieferung von Kleie an die Landwirte entsprechend den von diesen ans ihr Liefersoll abgelieferten Getreidemengen durchführbar ist. Dabei hat sich ergeben, daß die Durchführung einer derartigen Rücklieferung einen sehr erheblichen Aufwand an Arbeits kraft und Frachten erfordern würde. Mit Rücksicht hier auf und den insbesondere von landwirtschaftlicher Seite geforderten Abbau der Reichsgetreidestelle mußte von einer Rücklieferung abgesehen werden. Eine Abänderung des auf der neuen Getreidegesetzgebung beruhenden Zu standes ist nicht angängig." Also kein Entgegenkommen! Wir können die Ausführungen des Reichsernährungs- mrmsteriums keineswegs als stichhaltig ansehen. Da die Bewirtschaftung ganz überwiegend durch die Kommunalver bände erfolgt, so können die Kommunalverbände doch wohl dafür sorgen, daß die Kleie aus dem Um tagegetreide auch wieder an die Landwirte, die geliefert haben, zurückgegeben wird. Irgendwelche besonders schwie rige Arbeit können wir uns dabei nicht recht vorstellen, und wenn tatsächlich auch ein klein wenig mehr Schreibarbeit entsteht, so pflegen doch die Beamten in den Kreiswirlschasts stellen wahrhaftig nicht so überlastet zu sein, daß sie nicht noch ein paar Minuten für dieses Geschäft übrig haben soll ten. Mit dem von der Landwirtschaft geforderte» Abbau der Reichsgetreidestelle hat die ganze Sache u. E. gar nichts zu tun. Gründe sollen bekanntlich nie Haare haben, aus daß man sie nicht an denselben herbeiziehen kann! Auf diesen hier angeführten Grund trifft das aber jedenfalls zu. Der Reichs-Landbund wird sich mit dieser Erledigung der Angelegenheit nicht zufrieden geben und wird versuchen, auf parlamentarischem Wege noch etwas zu erreichen. Es entspricht doch tatsächlich nur der Billigkeit, wenn die Land wirte, die zu Preisen, die die Erzeugungskosten kaum, viel fach nicht decken, ihr Umlagegetreide abliefern müssen, dann wenigstens auch gerechterweise die Kleie zu entsprechenden Preisen zurückbekcmmen. Es ist, wie wir hier nochmals wie derholen wollen, ein Unding, die Zwangswirtschaft teilweise aufrecht zu erhalten, aber nur in dem Teile, der für die Landwirtschaft ungünstig ist, während man ihnen einen klei nen Vorteil, den sie hier wenigstens früher hatten, vorenr- hält. Die Zusammensetzung des Bodens. Es ist bekannt, daß inan durch die chemische Ume. suchung wohl die Nährwertmengen des Bodens an Kall. Hali, Stickstoff, Phosphorsäure nsio. bestimmen, doch da durch noch nichts über die Löslichkeitsverhäitnisse, also über s die derzeitige Bodenfruchtbarkeit erfahren kann. Es wer den daher immer wieder praktische Düngungsversuche j empfohlen. Aber der Landwirt vermag sich anch vielfach ! mil Hilfe der Pslanzenindikalion einen gewissen Anhalt für s die Zusammensetzung seines Ackers zu bilden. Es stehr s eine gewisse Wechselbeziehung zwischen den Wachstumsfak tcren und dem Vorkommen der diese Verhältnisse zusagen Len Pflanzen. Ein bestimmter üppiger Pflnnzenwuchs weist auch aus einen bestimmten Bodengehalt hin. Wo haben Srickstoffinditatoren lnitrophile Pflanzen) in der Vogelmiere, Melde, Brennessel: Kalkindilatoren in oer Hauhechel, im Huflattich u. v. a., während uns Tarier ampser und Saatwucherblume auf Knlkmnngel, Ackerhoru kraut auf Stickstossmangel Hinweisen. Derartige Beobaeb tnngen — das Auftreten von Sumpfpflanzen auf Wiese and Acker läßt ein Enkwäiserungsbedürfnis erkennen -- können sehr wichtig sein, da es doch offenbare Verschwele düng wäre, auf stickstoffhaltigen Böden geileren Stickstoff dünger, aus kaikhalrigem Boden Kalk auszustreuen. Hieran- ist zu ersehen, daß cs nicht immer die Arbeit alleine ist, fon der» daß auch der offene Blick seine Erfolge zeitigt. Kleintierzucht, Für Kaninchenzüchter. Vornehmlich im Winter werden manche Kaninchen von einem Lungen- oder Leberleiden be fallen, das durch einen kleinen etwa 30 mm langen Wurm hervorgerufen wird, der sich in den genannten Organen fest saugt. In der Regel tritt diese Krankheit da am, wo IIn- reinlichkeit in den Stallungen herrscht. Die besallenen Tiere husten, bewegen sich träge oder kriechen in sich zusammen, verlieren die Eßlust und magern ab. Ost endet das Leiden dann mit dem Tode. Als Vorbeuge- bzw. Heilmittel sorge man für gute, reine Lust, Reinlichkeit im Stalle, gutes Fut ter: Kleeheu, Hafer, Brotrinden. Kleie uiw. Empfohlen wird auch, den kranken Tieren einige Fichtenzweige, an denen noch die Nadeln sitzen, vorzulegen oder auch etwas Lupinensamen unter das Futter zu mischen: beide Teile sollen der Krankheit enlgegenarbeiten. Da das Winterfutter für Kaninchen in der Regel weni ger abwechslungsreich ist als im Sommer, auch weniger saftig, werden manche Züchter über Verstopfung bei ihren Tieren zu klagen haben. Bei dem gewaltsamen Drängen lassen sie nicht selten einen klagenden Laut hören, der Leib schwillt an und der Appetit verliert sich. Ost hilft in diesen Fällen plötzliche Futteränderung. Man reiche den Tieren gelbe Wurzeln und Hanfsamen, unter das Weichfutter ge mischt. Empfehlenswert ist auch, den Tiereir mehrmals täg lich ein Gemisch aus gleichen Teilen Milch und Honig zu geben. Im übrigen ändere man seine bisherige Fütte- rungsweise, verabreiche mehr saftiges, weniger stopfendes Futter. Geflügelzucht. Die Pflege des Geflügels im Winter bedingt zum gro ßen Teil die mehr oder weniger gute Leistungsfähigkeit des selben im Sommer. Leider wird diesem Erfahrungssatz noch vielfach zu wenig Rechnung getragen. Wie oft noch müssen die Tiere im Winter mit kleinen, eingeschlvssenen, dunklen und kalten Räumen fürlieb nehmen, die dann auch noch im Punkte der Reinlichkeit sehr viel zu wünschen übrig lassen. Dazu geseilt sich dann auch noch in der Regel völlig unzweck mäßige und unzureichende Fütterung. Da ist es nun kein Wunder, daß die Tiere „zurückgehe-n," wie man wohl sagt, und einen Teil des Frühjahrs, ja, nicht selten bis in den Sommer hinein, dazu gebrauchen, verlorene Kräfte wieder zu ersetzen und leistungsfähig zu werden. Gerade im Win ter verlnngi das Geflügel die sorgsamste Pflege von feiten des Züchters, während es im Sommer sich schon vielfach selbst zn helfen wissen wird, schütze darum deine Tiere im Winter vor den Unbilden der Witterung und reiche ihnen