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tBO\\E)IK\T-(O\(liflT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig;. Donnerstag - , den 1. December 1853. Erster Thell. Symphonie von L. van Beethoven (Nr. 8, Fdur). Zweiter Thell. Kompositionen von Herrn Hector Herlioz; unter Leitung des Komponisten. Die Flucht nach Egypten, biblische Legende; ftir Tenor- Solo, Chor und Orchester. Die Solopartie gesungen von Herrn Schneider. (Ouvertüre, Abschied der Schäfer, die Ruhe der heiligen Familie.) Abschieds-Chor der Hirten an die heilige Familie. Er zieht fort nun aus dem Lande, Wo ihm die Krippe Wiege war. Seinem Vater, seiner Mutier Bleibe er ein theures Pfand, End er wachse und gedeihe, Und sei gut als Hirte einst auch. Wenn ihn je bei Götzendienern, Wenn ihn dort erreicht das Unglück, Flieh’ er das Land der Verruchten. Hierher kehr’ er wieder zum Glück, Und das arme Hirtenleben Behalte stets er im Herzen lieb. Theures Kind, Gott mög’ Dich segnen ! Gott segne Euch, o glücklich Paar! Möge nie des Schicksals Tücke Zerreissen dieses schöne Band! Mög’ ein Engel Euch verkünden, Euch umschwebend in Gefahr! • Solo. Der Pilgerzug war angelangt bald im ländlich schönen Wiesengrunde. Es wuchsen da die Bäume dicht, es sprudelt’ hell die klare Quelle. Sanct Joseph sprach: Nun rastet aus, hieran diesem klaren Gewässer, von Mühen und Gefahren; geniesst der Ruhe. Das Jesus-Kindlein schlief; die heilige Marie vom Thiere steigend also sprach: Sehl, welch schönen Teppich, weich aus Gras und Blumen, hat der Herr für seinen Sohn! Legt in die Wüste ihn. Sie lagerten sich dann im Schatten am Fusse dreier grüner Palmen. Es gras’l das Thier, es schlief das Kind. Die heil’gen Pilger da wohl eine Weile schliefen, von Träumen süss eingewiegt, und des Himmels Englein die knieten rund umher, anbetend leis den Jesuknaben. Halleluja! Halleluja!