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Chor der Sylphen und Gnomen. Schlaf, schlaf sanft und süss! Ein magischer Schleier, Golden und blau, Hüllet dich ein. Schlummre sanft! Wonne fülle deine Brust. Dort glänzt dein Stern, du athmesl frei und freier; Tag wird’s für dich; deine Qual wird zur Lust. Mephistopheles. Schlummre süss! ein magischer Schleier etc. Chor. Der See vertheilt die Fluth, Um die grünenden Hügel Glänzen flüssige Spiegel Hell in purpurner Gluth. Den Ufersaum entlang Lässt die Freude sich hören Bei Tänzen und Gesang. Den Berg hinan zu klimmen, Treibt Diese kecker Muth; Andere lachend schwimmen In silberheller Fluth. Faust. mit Ouvertüre zum römischen Carneval MF' Die Ausführung der Chöre haben die Mitglieder der Singakademie und des Pauliner Sänger-Vereins, in Verbindung mit dem Thomaner-Chore, gütigst übernommen. Chor. Bings dehnt sich Wald und Feld. So weit der Himmel blauet, Wohin das Auge schauet, Ist eine Zauberwelt! Hier winken schwere Trauben, Von gold’nem Licht erhellt. Dort schattig grüne Lauben, Um Küsse zu rauben. Und Alles grünt und blüht, Entwickelt neue Keime, Der Freude Odem zieht Durch diese lichten Räume. Sieh! dort das Liebespaar An jenes Bachs Gestade, Entfloh’n der frohen Schaar, Sucht unbemerkte Pfade, Und ihnen folgt ein Kind, Vertieft in süsses Sinnen, Schön, wie Rosen sind, Wenn Lieb’ und Lenz beginnen. Dies süsse Kind — Faust, wird dein Lieb chen sein. Mephistopheles. Der Zauber wirket, Sein Herz ist mein. Mit euch, ihr Geister der Luft, Muss ich zufrieden sein. Wieget sanft ihn ein! (Die Geister schweben noch einige Zeit schweigend um Faust und verschwinden dann nach und nach.) Margarethe! Mephistopheles und Chor. Bald ist Gretchen dein. Der See vertheilt die Fluth etc. etc. Alles regt sich im Freien, Aller Streben ist eins; Jeder eilt, sich zu freuen Dieses glücklichen Seins. Allen lachet die Sonne, Allen grünet der Hain, Doch die süsseste Wonne, Faust, ist, geliebt zu sein. Die Schöne versöhne dich, Faust, deinem Glück. Schlaf sanft und süss! Faust. Margarethe!