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Mau, 29. Nov. Tierquälerei wird bestraft. Das hie sige Schöffengericht verurteilte einen 53jährigen Landwirt aus Eckartsberg wegen Tierquälerei zu einem Monat Ge fängnis. Der Angeklagte hatte in seinem -14 Quadratmeter großen Stall 13 Stück Großvieh untergebracht. Die Tiere konnten in dem kleinen Raum weder bequem stehen noch liegen. Außerdem befanden sich die meisten Tiere in unter- da, Kirchenregiment übernommen. Nach einer kurzen Be sprechung beim Landesbischof begrüßte der Vorsitzende d« Landeskirchenausschusses, Superintendent Ficker, die Räte und Hilfsarbeiter sowie die Mitglieder und Beamten de» Landeskirchenamtes. Unter Berufung auf das Gesetz des Reichsmlnister» für kirchliche Angelegenheiten zur Durch führung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evan gelischen Kirche vom 21. November 1935 sprach er die Er wartung treuer und kameradschaftlicher Zusammenarbeit aus. Der Landesklrchenausschuß hat von Donnerstag an im Gebäude des Landeskirchenamtes ein eigene» Büro einge richtet. Sprechtage sind Montag und Donnerstag feder Woche. Spenden für das WHW. Dresden, 2S. Nov. Au« Sachsen gingen für das Winterhilfs werk 193S/3S weiter folgend« Spenden «in: Franz Lucke, Kunst- Mühlenwerke, Stahmeln, 21000 RM>; Friemann L Wolf S. m. b. H., Zwickau, 20000 RM.; T. Bienert, Dresden-Plauen, 10 000 NM. Weitere ft 10 ooo RM. gingen ein von: Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck L Lo. AG., Leipzig r Kaufhaus Renner G. m. b. H., Dresden: Kommer zienrat T. H. Waldenfel», Plauen: Kreditanstalt Sächsischer Ge meinden, Dresden: Arthur Hecker, Gummiwerke, Dresden; Seidel L Naumann, Dresden: Waldschlößchen-Brauerei, Dresden, 7000 RM.; je b000 RM. von Lingner-Werke, Vertriebs G. m. b. H., Dresden; Felsenteller- Brauerel, Dresden; Ernst Berndt G. m. b. H., Leutersdorf OL.; Dr. Wilmar Schwabe, Leipzig; ft vooo rrm. von Gebr. Langer, Lhemnitz-Altendorf: Familien Freitag, Raschau i. Erzg.; Aktlenbrauverein, Plauen i. V.; Dresdner Handelsbank A.-G., Dresden: Gebr. Friese, A.-S. Kirschau i. Sa.; Ernst Saupe, Limbach, 4800 RM.; Zwirnerei und Nähfadenfabrik Kirchberg A.-G. Hermann Waldenfeld, Kirchberg, 4000 RM.; Hermann Lang, Mechan. Weberei, Plauen i. V-, 3600 RM.; Aktien-Brauerei Löbau i. Sa., 3450 RM.; Louis Glück, Automobilhaus, Dresden, 3400 Reichsmark: Gebr. Kaufmann, Wollhandlung, Crimmitschau, 3000 RM. Wetter wurden zahlreiche Spenden im Betrage von 3000 RM. bis 1000 RM. gegeben. viele Jahre abHequält hätte. Er hatte nichts mehr zu hoffen. Ihm war nur Hoch? seine Ruhe teuer, und er hegte den ein zigen Wunsch, am Ende seiner Tags einen freundlichen Tod erleben zu surfen. Da nun geschah das gänzlich Unerwartete, was diesem unausgelebten Dasein noch einmal Bekräftigung und Aus schwung geben sollte, so daß es nachher nicht heißen konnte: ein verfehltes, sondern vielmehr ein erfülltes Leben! Es ereignete sich in der Theaterkanzlei einer Provinzial hauptstadt des Westens, daß Glöckners „Gast auf Delos" aus gegraben und begutachtet wurde. Da zufälligerweise oder begründetermaßen gerade in diesen Tagen in einer führen den Zeitschrift Glöckners reichlich Erwähnung getan ward, war es bei der allgemeinen Entschluhheftigkeit der Zeit nur noch ein geringer Schritt bis zur Annahme und begeisterten Ausrufung des schwierigen Werkes. Es entbehrt nicht der Komik, als man auf Geheiß des Intendanten den Brief an Glöckner abfaßte, darin man ihm mitteilte, das Unrecht an ihm solle wieder gutgemacht wer den; denn man konnte nicht um die Tatsache herum, daß Glöckners Opermnanuskript fast neununddreißig Jahre lang in der „Tiefe des Archivs" geruht hatte. Zu Glöckners Glück wurde das hochwichtige Schreiben nicht von ihm selbst in Empfang genommen. Frau Gabriele las es zuerst. Sie las mit Brille und ohne Brille; es blieb dasselbe. Sie eilte zu ihren Kindern. Auch di« wußten es zunächst nicht zu fassen. Erregt flüsterten sie durcheinander. Der Vater hielt gerade seinen Nachmittagsschlaf. Zu der un geheuren Freude, zu dem Stolz auf einen Menschen, der ihnen plötzlich in neuem Licht« erschien, zu diesen Gefühlen gesellte sich sogleich die Sorge, wie der Vater dem glückhaften Anschlag gewachsen sein werde. Sie alle kamen überein, es ihm nur ganz allmählich mitzuteilen und das herrlich« Er eignis in viele einzelne Kostproben zu zerlegen. Frau Gabriele erzählte ihrem Gatten also zunächst in gleichgültigem Tone von dem großen Glück, das kürzlich ein alter, verkannter Dichter gehabt haben soll, dessen Stück plötz lich angenommen sei, nach so viel Jahren, nach unzähligen Jahren. Glöckner lächelt trübe: „Ach Gabriele, das ist doch wohl nur ein Märchen." Nein, sie hätte es bestimmt gehört. Sie käme nur nicht gleich auf den Namen. „Und wenn schon", sagt Glöckner verdrießlich, „was frommt uns das? Mir selbst geschieht doch ni« ein Wunder." Frau Gabriele zuckt die Achseln. „Kann man das so genau wissen?" „Wärme nur keine alten Torheiten auf." Aber Schritt für Schritt führt sie ihn dahin, wo sie ihn haben will. Er wird allmählich — es dauert Tag« — in eine Hoffnungsbereitschaft verseht, die ihn selber nach einer Schick salswende ausblicken läßt. Jetzt ist er seinem Glück gewachsen. Mit wenigen, trok- kenen Worten wird es ihm kundgetan. Er drängt es ab, wehrt sich verzweifelt: „Nein, nein, ich will es nicht haben Es soll Schluß damit sein. Ich will keinen Ehrgeiz mehl haben, will nicht mehr von vom beginnen. Ich bin siebzig Aber schon nach einer halben Stund« des Besinnens fügt er sich in sein unvermeidliches Glück. Am gleichen Abend noch wird der Antwortbrief geschrieben. Tags darauf sitzt e» über einer Abschrift seiner Oper, sieht sie gewissenhaft durch schüttelt liebevoll den Kopf, fühlt sich an manchen Stellen wie von grünendem Moder angehaucht, von manch einem Satz bis zu Tränen hingerissen. Frau Gabriele atmet auf. Das Gefährlichste ist für den Augenblick überstanden. Es bleibt noch die Aufführung mit ihren stürmischen Hochgefühlen und elektrischen Spannungen^ Vielleicht wäre es gut, Glöckner von einer Teilnahme abzue raten. Aber er ist jetzt Funke und Feuer für das Unternehmen« Schon die Vorbereitungen verjüngen ihn sichtlich. Auf Anraten des Ersten Kapellmeisters kürzt er das! Finale, das ihm zu langweilig geraten ist. „Ich werde doi eine besondere Fermate anbringen", sagt er zu seiner Frau« Sie hat vergessen, was «ine Fermate bedeutet. Sein Gesicht bewölkt sich. Ist es so lange her, daß er mit ihr Gesprächs über das Schaffen des Komponisten führte? „Eine Fermate", erklärt rr, „ist ein Stillhatten, ein Ab-« bremsen. Der Dirigent behält den Stab in der Höhe, so lange die Pause dauern soll. Ich nun gedenke an der Stelle, wo das Hauptmotiv der öden Landschaftsstimmung, das so genannte fchuttfarbige Motiv im Finale verklungen ist und in das Oliventhema übergehen will, an dieser Stelle gedenk« ich eine große Fermate einzulegen. Sie muß ungeheuer wirken." Mit jedem Tag scheint sich Glöckner zu verjüngen. Manchmal ist ein gefährliches Irrlichtern in seinen Augen, so daß Frau Gabriele mit Sorge denkt, ob es nicht doch zu viel des Glücks für ihn sei. Aber den Abend der Aufführung verbringt er in ausge- zeichneter Gesundheit. Er zeigt keine übertrieben« Nervo sität, sondern eine fast leidenschaftslose, feldherrlich« Heber« legonheit. Zwar läßt die symphonische Oper das Publikum kalt, aber den Berufenen unter den Hörern gewinnt dieses jugendliche Werk eines Greises in steigendem Maß« Ach tung, ja eine Art nüchterner Begeisterung ab. Die Insel Delos mit ihren Trümmerhatden, ihren sieben oder acht Hirten und Fischern, den sagenhaften, im Spiel der Waldhörner aufgeisternden Erinnerungen an große Zeiten, vor allem aber dieser Gast, der eigentlich kein Mensch ist, sondern der verdichtete Bringer der Fruchtbarkeit, der dann mit unsäglich wehen Quinten wieder entschwindet, dies alles ist natürlich nicht geebnet, «inen Theatererfolg im üblichen Änne zu bewirken. Aber Glöckner ist glücklich Soin Auge leuchtet, und als die große Fermate jedes Herz in seinem Bluttakt zu hemmen droht, da genießt er den in Sekunden zusommengepreßten Wonneschaüer vor nachträglichen Er füllung nach einem jahrzehntelangen Leerlauf. — Einige Tage später ist Glöckner immer noch in erhabe ner Glücksstimmung. Er wartet, fast ohne, daß «r es weiß Er sieht nicht, daß ttzr Achtungserfolg im AllMrdischen zu versanden droht. Da erreicht ihn «in Telegramm. Er selber nimmt es dem Boten ab. Zu sM eilt Frau Gabriel« her bei. Glöckners Finger zittern. „Der Preis," stammelt er mit einem von Seligkeit ent stellten Gesicht, „das ist der Preis! Oeffne Du." Sein« Lippen sind weiß geworden. Plötzlich sinkt et zurück, lächelnd noch, aber schon leblos. Das Herz bleibt reglos. Der große Dirigent über Leben und Tod will keinen Taktschlag mehr. Erst nach Stunden lesen sie das Telegramm. Hierin wird mitgeteilt, daß in dieser Saison die beiden noch ausstehenden Aufführungen nicht stattfinden könnten — aus programmatischen Gründen. Fortsetzung im näch sten Herbst, „Das hätte ihn gekränkt! Wie ihn das gekränkt hätte! schluchzt Frau Gabriele zu den Kindern. Glöckner aber lächelt weiter, «in überraschter Sieger. Er hat die höchste Auszeichnung, den schönsten Prem bekommen: Er hat, was nur wenigen beschieden ist, den Freudentod sterb«» dürft». Die große Fermate. Erzählung vonArnoldKrieger. *) (Nachdruck verboten.) Martin Glöckner erhob sich vom Liegesofa, wo er nach der Untersuchung eine Weile geruht hatte. Er strich nach denklich über sein schön erhaltenes, weißes Haar. Der Arzt hatte in dem zarten Körper des Greises keine Krankheit fest stellen können. Die Kopfschmerzen und sonstigen Beschwer den seien lediglich eine Begleiterscheinung des Witterungs umschwunges. Nur müsse sich Glöckner vor schweren Er regungen hüten, auch vor freudigen. Ueber das letzte konnte Glöckner nur bitter lächeln. Frau Gabriele, die Gattin des alten Musikers, hatte sich nicht mit dieser allgemeinen Aeußsrung zufriedengeben wol len. Sie mar ein aufs Gründliche gerichteter Mensch und drängte den Arzt um genauere Auskunft. Warum ihrem Mann Erregungen schaden könnten und sogar freudige? Ob denn sein Herz schwach sei? Er hätte doch immer ein gesun des Herz gehabt, und in jüngeren Jahren sei er gewandert und habe Bergsteigen und Schwimmen betrieben. Der Arzt erklärte, daß die Arterien brüchig geworden seien, und daß ein zu starker Blutdruck die «ine oder andere schadhafte Stelle zum Bersten bringen könnte. Davon gebe cs unter Umständen einen Schlaganfall. Gerade die Hirn adern dürften nicht in Spannung versetzt werden. „Also achten Sie bitte auch darauf, gnädig« Frau, daß sich Ihr Gatte geistig nicht überanstrengt. Aber vor allem, wie gesagt: keinerlei Erschütterung." Der freundliche Arzt hatte sich dann verabschiedet, und Frau Gabriele gab sich denselben Gedanken hin wie ihr Mann. Die beiden älteren Söhne lebten in ihrer Näh«, brav und gradlinig. Der jüngste aber, der mit seiner verwitweten Schwester zusammengezogen war, unterhielt seine Eltern. Er w<v Pfarrer, ein etwas absonderlicher, im Grunde sehr gütiger Mann, der seine Eltern niemals die Wohltat fühlen ließ, der aber anderseits in ihrer Lebensgemeinschaft den Eindruck von Enge und Versftllthoit nie aufheben konnte. Eine unerwartete Freude? Nein, davor brauchte man keine Furcht zu haben. Ja, früher einmal, vor dreißig, vierzig Jahren, sogar noch vor zwanzig, da hatte man gehofft und gerungen, mit dem Leben gehadert und bei der gering sten günstigen Aussicht innerlich aufgejauchzt. Martin Glöckner hatte ein verfehltes Künstlerleben hin ter sich. Mit prachtvollem Anlauf war er dereinst auf das Ziel losgestürmt. Eine neue Gattung von Oper wollte er schaffen, eine symphonische Oper mit offenem Orchester, ein allbeseeltes Musikwerk, darin der Mensch nichts anderes ist als das eingeschmeidige Instrument. Immer neue Versuche unternahm Glöckner. Sein stärkstes Werk blieb der „Gast auf Delos", das jedoch ebensowenig beachtet wurde, wie seine übrigen Opern. Lange Zeit hoffte Glöckner, durch «In« öffentliche Aus zeichnung von dem Fluch des Verkanntseins erlöst zu wer den. Es bildete sich bei ihm die feste Wahnvorstellung, er werde den Marschner-Preis erhalten. Auch später noch, als er es aufgegeben hatte, Opern zu schreiben und sich durch Kapellmeisterei und in seinem Lehrerberuf für Musik aufrieb, sprach er gelegentlich von dem Preis, der ihm einmal zufal len müsse. Dann wurde es still und stiller um den Alten. Als seine Finger zum Klavierspielen zu steif wurden, zog er zu seinem Sohn, dem Pfarrer, für dessen Studium er sich so *) Arnold Kricgcr, der junge Dichter, wurde als Erzähler be kannt. An größeren Arbeiten veröffentlichte er die Roman« „Spiel- raum für Monika" und „Mann ohne Volk". ernährtem und vernachlässigtem Zustand. Drei Stück Großvieh waren in einem völlig mangelhaften Berschlag in einer Scheune untergebracht. Löbau, 29. November. Verke-rsnasall. Auf der Gör- litzer Straße wurde Bürgermeister Friedrich aus Soh- land a. R. von einem Kraftrad angefahren und schwer ver letzt. Mit einer Gehirnerschütterung und erheblichen Ge- slchtsverletzungen mußt« er ärztlicher Behandlung zugeführt werden. sä. Dresden, 29. Nov. An die Slaaisopee verpfllchkeL Nach erfolgreichem Probesingen ist der Opernsänger Fritz Altmann aus Pirna al» lyrischer Bartton an die Dresdner Staatsoper verpflichtet worden. Dresden, 29. November. Schwer verunglückt. Am Donnerstag wurden auf dem Dahnkörver unweit des Hauptbahnhofs zwei Arbeiter einer Privatbauflnna, die mit der Aufstellung eines Lichtmastes beschäftigt waren, durch eigenes Verschulden von einem Ranglerzuge gestreift, Die beiden Verunglückten, die erhebliche Kopf- und Rücken- Verletzungen davontrugen, mußten dem Krankenhause zuge. führt werden. Dresden, 29. Nov. Ein drelfter Bursch«. Am Diens tag versuchte ein 29—25 Jahre alter Bursche, der sich in ein an der Dürerstraße gelegenes Mokkereiproduktengeschäft elngeschlichen hatte, die Ladenkasse zu plündern. Er wurde von der Inhaberin überrascht, ergriff auf seinem Fahrrad« die Flucht und entkam. Dresden, 29. Nov. Krafträder gestohlen. Am Diens tagabend entwendete ein Dieb von der Sophienstraße weg ein Kraftrad Marke DKW., Kennzeichen ll2701. Am Mittwoch wurde auf dem Iohannesring ein Kraftrad Mar ke Zündapp, Kennzeichen 11—52145, gestohlen. Dresden, 29. Nov. Sollidtebe am Werke. Am Diens tag wurden an verschiedenen Stellen der inneren Stadt Kollidiebstähle verübt, wobei die Täter erhebliche Werte er langten. Sie erbeuteten «in Paket mit 18 M«ter englischem Herrenstoff, einen grauen Karton mit Zubehörteilen für Staubsauger, eine Sendung Gardinen, einen Ballen mit 34 Meter rostbraunem Svortstoff und ein Kolli mit schwarzer Kunstseide und Rockstoff (schwarz, marine, dunkelgrau). Dor Ankauf des gestohlenen Gutes wird dringend gewarnt. Dresden, 29. November. Die Elbeschiffahrk in Sachsen im November. Die al» Folge der im letzten Drittel des Bormonats in Böhmen aufgetretenen Reaenfälle hervorge rufene Besserung des Wasserstande» der Elbe hielt im ersten Drittel des Monats November noch an. Obwohl der Was- erstand dann wieder erheblich zurückging, wurde der Tief land der Vormonate nicht wieder erreicht, und die Traa- ähigkeit der Fahrzeuge konnte zum Teil bis zur Bollschif- igkeit ausgenuht werden. Der Dresdner Pearl zeigte am 1. November mit plus 22 Zentimeter seinen günstigsten und au» Männern der Kirche «Inen Landesklrchenausschuß. DI« Ge- schäft»führung des Reichskirchenausschufses vom 17. Oktober 1V35 findet sinngemäß aus die Geschäftsführung des Landeskirchenaus schuss«» Anwendung. 8 2. Der Landesklrchenausschuß dal auf der Grundlage der Ver fassung der Deutschen Evangelischen Kirche mit dem Belchskirchen- ausschüß zusammenzuarbeilen. Er kiftt und vertrllt die Laude». Arche und «rläßl Verordnungen l« lnnerkirchllchen Aogelegenheilen. Für Verordnungen mit rückwirkender «rast bedarf er der Zustim mung de» Reichsmlnislers für die kirchlichen Angelegenheiten. Der Landeskirchenausschuß übt die kirchenrrgimenl. llchen vefugnlss« a«. Die» gilt insbesondere von den im 8 1 des SIrchengesetze, zur Abänderung der Kirchenverfasftng vom 1. August 1SZZ (trirchl. Gesetz- und Verordnungsblatt de« Ev.-luth. Landeskirche de, Areistaate, Lachsen S. 7g) genannten «echten. Dle Stellung de» Landerblschof». Der Landesblschof hat da» Recht, jede geistliche Amtshandlung vorzunehmen, insonderheit zu predigen. Er hat einen kirchlichen Sprengel. Im Einvernehmen mit dem Landesklrchenausschuß wirkt er bei der Einführung der Superintendenten, den Ordinationen und den kirchlichen Prüfungen und bet der Arbeit de» Landeskirchen- amles mit. Das Landeskirchenamt erledigt di« laufenden Verwal- tungsgeschäste nach den Grundsätzen des Landeskirchenausschusses und unterstützt den Landesklrchenausschuß bei der Ausübung seiner kirchenregimentlichen Befugnisse und der Leitung der Landeskirche. Der Landeskirchenausschuß regelt die Geschäftsordnung des Landes- kirchenamtes. Der Landesklrchenausschuß führt dle Vien stau sticht übe« die Mitglieder und Beamten de, Landeskirchenamle«. Er kann ein Mitglied de, Landeskirchenamte» beauftragen, den äußeren Ge- schäftsgang de, Landeskirchenamlr zu leiten und die vienstausslchl über die Beamten zu führen. Eine Finanzableilung gebildet. 8 4. Bei dem Evangelisch-lutherischen Landeskirchenamt Sachsens wird eine Iinanzabteilung gebildet. Die Bestimmungen de» 8 4 der ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Siche rung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 3. Oktober 1S3S finden entsprechende Anwendung. 8 5. Die Verordnung tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tag in Kraft. Sic gilt längstens bis zum 30. September 1937. Entgegenstehende Bestimmungen treten für die Dauer dieser Ver ordnung außer Kraft. Der Larr-eskirchenausschuß nimmt seine Geschäfte aus. i-ä. Dresden, 29. Nov. Nachdem der für die sächsische Landeskirche durch Reichskirchengesetz vom 21. November 1935 gebildete Landeskirchenausschuß am 27. November zu seiner 1. Sitzung zusammengetreten ist, hat er am Vormit tag des 28. November die Leitung der Landeskirche und