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Hause kam und dort lärmte. Man band lhm «in Schild mit der Aufschrift ,Lch hab« meinen ganzen Lohn versoffen"' um den Hals und führte ihn durch di« Straßen der Stadt. Kamenz. 11. Dez. Versetzung. Regierungsrat Dr. Merzdorf ist unterm 1. Dezember ds. Jr.zur Amtshaupt« Mannschaft Döbeln versetzt morden. Sein Nachfolger ist Reglerungsrat Glaser, bisher an der Amtshauptmannschaft Glauchau, der zugleich auch als Stellvertreter des Amts hauptmanns berufen worden ist. Aus dem Meißner Hockland. Mederotteudorf. 12. Dez. Lhrlstbautndiebe. Bon Die ben wurden au» einem Bauernwald« 10 Ehrlstbäume ge stohlen. Di« Täter sind von der zuständigen Gendarmerie ermittelt und zur Anzeige gebracht worden. Neustadt. 12. Dez. Weg« Aechbetrua, in der tzo-waid- schäuke wurde ein junger Mann aus Neustadt verhaftet. 3 Tage hat er in einem Schuppen in der Nähe der Gaststätte genächtigt. Er wurde in der Nacht zum Dienstag von der Gendarmerie festgenommen und in das Amtsgericht einge liefert. Schmiedefeld, 12. Dez. Eine Leipziger Zauberkünstler- famtlie mit 3 Wagen und entsprechenden Pferden besucht« Sonntag und Montag unfern Ort. Tin jährig«, Unter nehmen, das auf dem Gebiete der höheren Salon-Magi« und indischen Nationalzaüberei «ine gelungene Vorstellung gab. Mit Humor gewürzt erlebte man die größten Täu schungen der Phantasie. „Meisterschaftszauberer und Sa lonkünstler M. Hirsch — in der Welt herumgekommen und besonders in Bad Ems anerkannt", wie das Programm erzählt — erntete mit allem reichen Beifall. Leider war der Besuch schwach. Einig« Nummern aus der Bortragsfolg« genügen, um anzudeuten, was das Cagliostro-Theater bot: Karten in Dr. Faust's Laboratorium, die goldene Fliege, 3 Hände, Enthüllung aus dem schwarzen Kabinett, Geister konzert, Akrobatengruppe. Lawinensturz von 4 Tischen, Baumceur-Stücke, jugendliches Künstlertum, humoristisch« Borträge und ungarische Tanze. Schmiedefeld, 12. Dez. Mackensen-Erinnerung. An- läßlich eines Bortrages sm Kriegerverein über unfern 88- jährigen Generalfeldmarschall von Mackensen erfuhr man noch manches Persönliche von diesem rüstigen Feldherrn. Einer der zuhörenden Kameraden, der 6 Tage lang al» Ordonnanz- mkk 12Mann die Spitz« im rumänischen Ein marsch führte,-churd« Git-den anderen damals vor Bukarest damit .ausgezeichnet.. Laß er mit Len anderen 8 Tage zum Stab des Felbmarschalls befohlen wurde. Das war natür lich eine Ehre für jeden Einzelnen, eine dankbare Anerken nung. In Viesen 8 Tagen lernt« jeder dle Person des Hufa- rengenerals aus nächster Nähe kennen. Wie «in Vater war er zu einem jeden Kameraden^ seiner Umgebung, von allen hochverehrt, auch von den dortigen, Einwohnern, von denen er ystst Einladungen erhielt. — 1929, nach vielen Jahren also/ traf ihn der betreffende Schmiedefelder Kame rad zufällig inDsrlin, als Mackensen mit Hindenburg und anderen hohen Offizieren zu einer Offiziersveveinigung vorfuhr. Sofort erkannte er seinen Husar, der damals 8 Tage in Rumänien in seinem Stab« weilen durfte. Er iprÄch ihst an Und gedächte mit ihm der vergangenen Zeiten im Weltkrieg«. j k den Abendmahlsgottr,dienst, dem fast alle Besucher noch beigewohnt Haven. Greßröhrsdorf. 12. Dez. Groß« MalerhilfHpende. Di« Firma F. A. Schurig hat in hochherziger Weise den ansehn lichen Betrag von 4800 RM. für da» Winterhilfswerk ge spendet. Schwurgericht Bautzen. ' '' (Nachdruck verboten.) Bautzen, 11. Dezember. Lin übles Sittenbild. Blut schande und Meineid beschäftigten Richterund Geschworene in der Verhandlung gegen den 40 Lahre alten Franz Willy Neumann uno feine Ehefrau Ida Luise Neumann verw. gew. Köhler geb. Ullrich aus Nieder- sohland a. R. Ida Neumann war von 1011 bis 1918 mit dem verstorbenen Landwirt Köhler verheiratet gewesen. In die im Jahre 1019 mit Neumann geschlossene zweite Che hatte sie eine damals 7 Jahre alte Tochter mitgebracht. vleitkirch (Lausitz) und Umgegend. Reukirch (Lausitz), 12. Dez. Deutsche Heimotfchule (früher Volkshochschul«). Der Beginn de» ersten Lehrgan ges: Einführung tn di« Familientund« kann erst am 18. Dezember erfolgen, da sich noch nicht genügend Teilnehmer gemeldet haben. Anmeldeblätter kann man in den Betrieben, b«i den Blockwarten, beim Berufsschulleiter Mar Böhme und beim Leiter der DHS^ Gaußiger Weg 8, erhalten. Wenn sich nicht genügend Teilnehmer finden werden, muß dieser äußerst wertvolle Lehrgang ganz abae- setzt werden. Di« DHS. bringt etwa« Zeitgemäßes. Volks- aenpsten, nun zeigt Euer Interesse dafür. Cur« Anmeldung könnt Ihr a.uch durch Kinder besorgen lasten. Steinigtwolmsdorf, 12. Dez. Die Sammlung ar -ag« der nationalen Solidarität, am 8. Dez. 1934, ergab in un serer Ortsgruppe den ansehnlichen Betrag von 182,48 RM. Auf die lSaststättensammlung entfallen davon 28.99 RM Allen Spendern wird herzlichst gedankt, Steinigtwolmsdorf. 12. Dez. Am Sonntag, den 16. Dez 1934, findet für Monat Dezember die Liutopsfammlung statt. Die Durchführung liegt wieder in -en Händen des deutschen Winterhilfswerkes und wird mittels Listen, in denen alle Haushaltungen eingetragen sind, durchgeführt. Es wird auch an diesem Tage gebeten, einen entsprechen den Betrag zu spenden und gleichzeitig wird allen besten» gedankt, die an diesem Tag« eine Spende leisten. weiss. 12. Dez. Ein „Bunter Abend" de, Turnvereins i«3 fand am Sonntag im vollbesetzten Saal des hiesigen „Etbgerichts" statt. Dle unter Leitung des Oberturnwarts Richter stehenden turnerischen Hebungen, Tanze und Spiel« der Turner und Turnerinnen sowie Knaben und Mädchen fanden lebhaften Beifall. Besondere Gewandtheit am Reck zeigten noch die älteren Turner und gaben damit «in gutes Zeugnis aus den früheren Tagen Les Turnvereins. Einer Weiynachtsaufführung der Kinder folgte ein gemütlicher deutscher Tanz. Wilthen. 12. Dez. lläb aus dem Leben gerissen wurde der Landwirt Ernst Wünsche von hier, indem er am Sonn tag auf dem Wege zur Kirche, in der er zum Abendmahl gehen wollte, vor der Kirchentrevpe vom Herzschlag getrof fen wurde und verstarb. — Richtfest. Nachdem der Rohbau des Pumphause» unseres neuen Waflerpumpwerkes vollen det und di« Verlegung der Zuleitungen erfolgt ist, fand nun das Richtfest statt. Herr Bürgermeister Otto sprach allen BeteUigten den herzlichsten Dank aus. In Frohsinn und Kameradschaft blieben die Feiernden noch längere Zeit bei sammen. Wilthen. 12. Dez. In einer Amtswalterfihung im Sit zungssaal des Gemeindeamtes erstattet« Ortsgruppenleiter Neumann Bericht über die letzte Dienstbesprechung am 22. November. Es folgte dann dle Verpflichtung von drei neuen Blockroarten. Ferner wurde festgelegt, daß. die Weih» nachtsfeier sämtlicher NS.-Gliederungen am 167 Dezember stattfindet. Die Dienststunden wurden nochmals festgetegt auf Dienstag und Donnerstag Son 19 bis 20 Uhr. — Dle Ortsgruppe der NS.-Kriegsopferversorgung hielt eine gut besuchte Monatsversammlung ab, di« der Schriftwerk, Kamerad Arnold, im Auftrage des Ortsgruppenleiters ein berufen hatte. Kam. Arnold brachte wertvolle Hinweise auf die neuesten gesetzlichen Bestimmungen auf dem Gebiete der Kriegsopferoersorgung und schaffte durch praktische Bei spiele dazu die notwendige Klarheit. Hoyerswerda. 11. Dez. Strafe für Trinker. Ein noto rischer Trinker, der mehrfach seinen Arbeitslohn vertrunken und Frau und Kinder in Not zurückgelaflen hatte, wurde nach mehrmaliger Verwarnung durch di« Polizei in Hoyers werda festgenommen, als er wieder sinnlos betrunken nach Diese» Kind blieb Sei iht, wurde van Neumann unterhalten und erzogen und dieser hatte also als Pflegevater des Kindes zu gelten. Neumann «ar angeklagt, seit 1930 wiederholt mit feiner jetzt 22jäbrtg«n Pflegetochter Geschlechtsverkehr gepflogen tzw. unzüchtige Handlungen verübt zu haben. Er und seine Ehefrau find ferner beschuldigt,, in einem Unter haltsrechtsstreit« des von der Pflegetochter am 18. 10.1930 geborenen unehelichen Kinde» gegen einen Zimmermann au« Niedersohland als Kindesvater vor dem Amtsgericht Löbau wissentlich ein falsches Zeugnis mit einem Eide be kräftigt zu haben. Staatsanwalt Straube begründete dir Anklage. Als Verteidiger waren R.-A. Dr. Naumann- Bautzen für Frau Neumann und R.-A. Dr. Dllger-Bautzen für Neumann tätig. — Nach Bekanntgabe des Eröffnung-- beschlustes wurde oie Oeffentkichkelt ausgeschlossen. In dem Unterbaltsvrozeß hatte Neumann ausgesagt und beschworen, er habe niemals mit seiner Pflegetochter geschlechtlich ver kehrt oder Zärtlichkeiten mit ihr ausgetauscht. Frau Neu mann hatte unter Eid ausgesagt, st« habe niemals beobachtet oder auch nur den Verdacht gehabt, daß ihr Mann mit ihrer Tochter etwa» hätte oder ihr nachstelle, es sei auch Lug und Trug, daß sie zu einer Frau Freudenberg g^agt habe, ihr Mann (Neumann) laste da» Model nicht zur Ruhe kom men. — Beide Angettagten wurden für schuldig befunden. Neumann erhielt 2 J<chre 6 Monate Zuchthaus und 6 Jahre Ehrenrechtsverlust. Ihm wurden 2 Monate Untersuchungs haft angerechnet. Fvau Neumann wurde zu 1 Jahr Zucht-. Haus und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. wegen gewerbsmäßiger Abtreibung wurde gegen den fett dem 18. August 1934 in Untersuchungshaft sitzenden 38 Jahre alten Robert Kurt Starre aus Laußnitz, Amtsh. Kamenz, verhandelt. Er legte ein Geständnis ab, daß er in den Jahren 1931 bis 1933 weiblichen Personen in Buhlau, Dresden, Stenz, Reichenbach bei Königsbrück und Forst i. d. Lausitz gegen Bezahlung die Leibesfrucht besei tigt hatte. Er hatte sich dafür DerKitungen von 50 bis 150 RM. bezahlen lasten. Staatsanwalt Dr. Krade» bean tragte sein« Bestrafung. Al» Verteidiger war R.-A. Dr. Kretzschmar aus Bautzen tätig. Das Urteil lautete auf 2 Jahr« 6 Monate Zuchthaus und 3 Jahre Ehrenrechtsver- lust. Die Ausübung seines Berufe» wurde ihm auf 5 Jahre unterlagt. wegen Meineid ins Zuchthaus. Als schuldig bekannten sich dl« 36jährige Lina Frieda verw. Dien « l geb. Kirsche und der 30 Jahre alt« verheiratete Fritz Paul S trauß aus Dittersbach a. d. Eigen, die wegen Meineides angeklagt waren. Die Dien«! hatte am 3. 1. 1934 ein außereheliches Kind mchoren und hätte einen gewissen Räpke als Vater ihres Kindes angegeben. Auf besten Antrag waren sie und Strauß vor dem zuständigen Amtsgericht und spater auch noch vor dem Landgericht Bautzen alS Berufrmasgericht eid lich vernommen wvrden. Sie hatten beide in Abrede gestellt, miteinander Geschlechtsverkehr unterhalten zu haben. Diese Aussagen waren falsch gewesen. Die Diene! erhielt 1 Jahr 3 Monat« Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverlust. Dem Strauß wurde straftnildernd zugebilligt, daß er sich bei wahrheits getreuer Aussage einem Strafverfahren wegen Ehebruchs ausgesetzt haben wüttre. Er wurde zu 10 Monaten Gefäng nis und 2 Jahren Ehrverlust verurteilt. Verteidigt wurde di« Diene! von R.-A. Dr. Wägst er aus Bautzen, Strauß durch R.-A. Dr. Dil g»r - BaiLen. Staatsanwalt Löffler hatte di« Anklage betzrustdet. Erfolgreiche Revifkm beim Reichs gericht. ' V (Nachdruck verboten.) Nochmalige Verhandlung ungeordnet. Das Schwurgericht Bautzen hatte IN der Hauptverhand lung vom 20. April o. I. den praktischen Arzt Dr. med. Gotthard IugelausSchmö l l n bei Bis.chofswerda wegen versuchter Abtreibung zu 1 Jahr Gefängnis verur teilt. Gegen dieses Urteil legte der Arzt Revision beim Reichsgericht ein, über di« jetzt vor dem 4. Strafsenat höch ster Instanz verhandelt wurde. Der Angeklagte machte geltend, es seien zwingende Prozeßvorschriften über di« Oeffentlichkeit des Verfahrens voM Bautzener Schwurgericht Wintervögel. In der Natur ist es wieder still geworden. Die Mehr zahl unserer Vögel ist südwärts gezogen, dem nahrungs armen Winter ausweichend, und klein nur ist die Zahl der Arten, die auch in der rauhen Jahreszeit der Heimat die Treue hält. Unter ihnen sind die lebhaftesten noch die Meisen, deren Bedeutung der Naturfreund aber vielleicht gerade jetzt erst richtig zu erkennen vermag. Geschäftig Nestern und fliegen sie in den laublosen Aesten und Zwei gen der Bäume unserer Gärten umher, sie emsig nach ver- borgenen, winterruhestden Insekten und deren Entwick- lungsstadien absuchend. Unnennbar groß sind die Mengen, die die rastlosen Vögelchen vertilgen, und wer es weiß, daß gerade die kleinsten Vögel den relativ größten Nahrungs bedarf haben, wird auch den Nutzen verstehen, den di« Mei sen dem der Natur gegenüber oft so undankbaren Menschen stiften. Die Obst- und Beerenerträgniste wären ohne diese kleinen Gehilfen des Menschen manches Mal viel, viel ge ringer, und auch unsere Wälder würden wahrscheinlich häu figer noch als dies ohnehin der Fall ist, von Insektenplagen heimgesucht, wenn die Meisen und einige ihnen nahestehen den Arten, wie Kleiber, Baumläufer usw. hier ihre Tätig keit einstellen würden. Größeren Schädlingen, wie den lästigen Mäusen, stellt eine Anzahl Tag- und Nachtraub vögel nach, die vom Herbste an, wenn die Felder abgeerntet sind und leer stehen, ihnen hier besonders gut beikommen können. Ihre Tätigkeit kann der Mensch noch dadurch unter stützen, daß er auf Feldern und Wiesen sogenannte Raub vogelkrücken errichtet, meterhohe Pfähle, die oben ein halb meterlanges Querholz tragen, aufstellt, die die mäusever tilgenden Vögel mit Vorliebe als „Anstand" benutzen. — Dar Heer der im Herbste abgezogenen Vögel wird wenig sten» teilweise ersetzt durch bet uns überwinternde nordische bzw. nordöstliche Arten. In der Haupffache sind es Drostel und Finkenoöael, die zumeist auf beerentragenden Baumen, wie der Eberesche, dem „Buglbeerbaam" des Erzgebirges, ihrer Nahrung nachgehen oder allerlei Sämereien, bald dicht über dem Boden auf Brachländereien, bald aber auch, wie Erlen- und Birkenzeisig, hoch auf Bäumen ausklauben. Die Menge der bei uns erscheinenden Winter gäste ist allerdings den stärksten jährlichen Schwankungen unterworfen, ohne daß wir jedoch immer wißen, worauf die größere oder geringere Zahl ober gar das gänzliche Aus bleiben zurückgehen. In den. meisten Fällen allerdings mögen das jeweils herrschende Wistte.rwetter und die gegebe nen Nahrung-Verhältnisse di« entscheidende Rolle spielen. Eine besonder« Freude bereitet dem kundigen Naturfreund das Erscheinen der hoch im Norden beheimateten, farben- prächtigen Seidenschwänze mit den leuchend roten Horn- Plättchen am Ende der Flügelfedern. Gern stellen sie sich in den Gärten und Parkanlagen ein, wo sie sich am letzten Se gen beerentragender Bäume und Sträucher gütlich tun. Einige Arten erscheinen nur in längeren Perioden bei uns; dann aber vielfach in größeren Masten, invasionsartig. Das gilt besonders vom dünnschnäbeligen Lannenhaher, den wahrscheinlich das Mißraten seiner Hauptnahrung, der Zirbelnüsse, aus seiner sibirischen Heimat in unsere Breiten treibt. Vor wenigen Jahren fand in Ürnitholögenkreisen ein Masseneinfall nordischer Büntspeche größt« Aufmerk samkeit. Während sich die Ankunft und der Durchzug Lieser wandernden Spechte ziemlich lückenlos beobachten und ver folgen ließ, ist von einer Rückwanderung dagegen fast gar nichts zu beobachten gewesen, so daß anzunehmeit ist, daß von den großen Masten der Mgel. nur ein verschwindend kleiner Teil seine nordische Heimat wieder gesehen hat. Wahrscheinlich sind derartige Masienwänderungtn Mit ihrer hohen Vernichtungsziffer eine weist Maßnahme der Natur, die darpit eine, durch äußere Umstände bewirkte plötzliche übermäßige Vermehrung einer einzelnen Art wieder aUs» gleicht. 7, . / Streiflichter aus der Tierklinik. Kleines Schicksal ans vier Beinen. Von Manfred Amersdorffer. Manchmal kann man das Leben doch von einer anderen Seite ansehen, wenn man es aus der Perspektive unserer vierbeinigen Hausgenosten betrachtet, Manches Schicksal kann man finden, das unbeachtet weibt, weil es sich ,mur* um ein Tier handelt - Auch Tierkliniken können Manche» offenbaren. Da ist die Geschichte mit Lüx. Lux ist ein prächtiger Schäferhund, er kam in dle Klinik, weil er ohne sichtbare Ur sache an der rechten Hinterpfote lähmte. Auch der kundig« Blick des Tierarztes konnte nichts finden. Erst die Röntgen ¬ aufnahme brachte es an den Tag: Ein sieben Zentimeter langer Fremdkörper steckte unter der Haut. Die Operation förderte «inen Glassplltter von dieser Länge und einem Zentimeter Breite zutage. Rätselhaft, wie das Tier dazu gekommen war! Doch nun konnte der Besitzer Auskunft geben. Lux hatte, wenn auch vergeblich, «inen Einbrecher verfolgt, und war in der Hitze der Jagd durch einen Fensterflügel gesprungen. Man hatte die Wunde des Tieres wcchl bemerkt, aber wei ter kein Arg gehabt und gemeint, das würde wohl von selber heilen. Lux hatte glücklicherweise «ine gesunde Natur; er kam trotz seiner gläsernen Beineinläge ohne dauernden Schaden davon. Ein besonderes Heldentum bewies auch «in« kleine -weihe Katze. Besagte Miez muß auf einem Abendspazier- igäng einen schadhaften Dnchtzaun übersprungen haben, wo, beiHr vielleicht ein DrahtDck an den Kopf schsüg. Der Be sitzerin des Tieres fiel nur auf, väß'die Äatze mit einem MÄe sehr häuslich geworden war und Me mehr ausging. Daß sie «in Auge immer geschlossen hi«t, uwrde fast ein Jahr lang nicht beachtet. , > - Da kam Miez wegen einer anderen Krankheit in die' Tierklinik. Der Arzt untersuchte daä Tier und stellte fest, daß' es vor geraumer Zeit durch eme . Verletzstng oin Auge eingehübt batte. Aach dieses weiße'Äätzchen'gewann seist« Lebensfreude wieder. Hatte es sich Mit Md einem Auge vor der stnnvelt geniert? Vielleicht denn, nun bekam es ein schönes Glasauge eingesetzt üNL schleicht wieder munter durch den Garten. And dann war Noch di« Sache mit dem Pudel, der Gold hamsterte Mit diesem Pudel kam lein Herr zum Tierarzt und klagte, dich das Tier seit einiger Zett nUt recht fressen wk«te. DK erste Untersuchung «rgtch stichst Rechtes; der schwarze Pudel schien gesund, nur etwäs entkräftet. Man versuchte es mit einem Brechmittel. Und rbäs würgt« der Hund da ans Tageslicht? Einen schlichtest Goldreif und ein goldenes Zehnmarkstück ! Wo der Pudel diese wertvolle, wenn auch unverdauliche Nahtüna zu sich nahm, blieb im Dunkel, denn seist Herr vermißte ksiese Schätze nicht. Der schwarze Pudel war jedenfM» nach dieser Kur wie der gefund und wird tn der Wahl seines Futters künftig vorsichtiger sein