Volltext Seite (XML)
Sk. 77 7S. Jahrgang. Sonntag, den 3 AprU 1S21 Die Kündiauna des Ubeeklditdlen- abznbauen, ist zu weit gegangen. Venn zwischen der jetzigen entstand«, «Uitärifcha Som^ikationen, insbesorchere mit Art des lwerschichte»verfahrens und ihrem völligen Ber- Österreich, und es beftarck die Besorgnis, daß es zu einen» an- sest» Auch dort trat die en in Tätigkeit mtt ten Polizeidoamten mit der blanken Waffe auseiiumderge- trieden, ohne daß es zu besonderen Zwischenfällen gekommen wäre. Werter wurden von der Polizei noch 25—äO 000 blätter mit aufre" tag abend war« Die Wiederholung de» Oel»»itzer Verbrechen» auch in Lnga geschettert Dresden, 2. April. Dir Kommunisten Haden dasselbe Verbrechen, wie bei der stoaMchen »rüde .Gottesiegen" bei Oetsmtz am Mittwoch nachmittag auch auf der Kaisen» Augusta-Grube ' Sirene zumeist die ganze Beo« buben von den zurzeit de» La Das Ende des ungarischen Abenteuers. Berlin, 1. April. Die ungarische Natioaosterfammkmg hat am Freitag entschieden: Sie hat sich in einer überraschend scharfen Form gegen Karl gewandt und einstimmig einen veschluhantrag des Abg. Karl Henh, Mitglied der Bartet der Steinen Landwirte, angenommen, in weichem die National versammlung den unerwarteten Besuch Saris als Ruhe- Urbekterfchast zu leisten. Angesichts dieser Sachlage halb die Mtiou der deutschen Bergarbetterschast m «werständkich. . Dom alten Bergarbeiterverband wird die Hoffnung' «-gesprochen, daß ein Rückgang der Erzeugung auch bei, Wegfall der Überschichten nicht stattfinden werd«, da die mit ihr verbundene körperliche Ertüchtigung der Arbeiterschaft eine Hebung der Leistung in der regelmäßigen Schicht zur Folge haben werde. Es ist jedoch zu fürchten, daß es mit dieser Hoffnung genau so gehen wird wie mit den an die Einführung de» Achtstundentages geknüpften Erwartungen. Auch damals wurde prophezeit, daß die Verkürzung der Ar beitszeit nicht einen Rückgang der Leistung, sondern sogar vermutlich dessen Hebung mit sich bringen werde. Wie das Ergebnis sich gestattet Hot, ist zu bekannt, als daß nochmals Schichten — zweimal wöchentlich je SA Stunden im An- tchkch an die regebnähige Siebenftundenschicht —für fie außerordentlich belastend sei und deshalb nicht mehr llkcher ertragen werden könne. Deshalb aber die Lderschichten ganz völligen »er- Österreich, und es bestmch die Besorgnis, daß es zu einem schwindenlassen liegen eine Menge anderer Möglichkeiten, Zusammenstoß zwischen der österreichischen Wache und dem die sowohl den berechtigten Wünschen der Bergarbeiter wie ungarischen Militär kommen werde. Montag schritten die auch den Interessen der Allgemeinheit Rechnung tragen. Alliierten diplomatisch ein. Zunächst der italienische Vertre» Dazu gehört der Vorschlag, die Überschichten nicht zweimal ter, dann die Vertreter Frankreichs und Englands gesondert« wöchentlich je 3ZH Stunden lang verfahren zu lassen, son- Außerdem intervenierten am Montag dier südslawische Ge dern sie — wie auch -er Einigungsvorschlag zum Ausdruck sandte und der tschechoslowakische Geschäftsträger und gebracht hat — in Dauer von rund einer Stunde an die re- schließlich der rumänische Gesandte. Sehr entschieden wurde gelmäßiae Schicht anzuhängen. Diese Regelung hat den darauf hingewiesen, daß die Botschafterkonferenz in der großen Vorteil, -aß sie ohne weiteres durchgeführt werden Angelegenheit Karls einen sehr klaren Standpunkt einge rann, daß die körperliche Belastung der Bergarbeiter sich nommen Hobe. Das tschechische Ministerium für auswär- im Vergleich zu der jetzigen wesentlich verringert, daß ihre tige Angelegenheiten hat gleich Montag früh mit größt« Haushaltführung erleichtert wird, und daß schließlich auch Beschleunigung Beziehungen zu allen «liierten Macht« noch die Abtransportmöglichkeiten weniger schwer sich ge stalten als bisher. Das einzige Bedenken liech darin, daß die Bergarbeiter fürchten, auf diesem Umweg könne ihnen eine ihrer hauptsächlichsten Errungenschaften, nämlich die Siebenftundenschicht, genommen werden. Aber diese Sorge wir- zerstreut dadurch, daß durch gesetzliche Bestimmung den Bergarbeitern eine Arbeitszeit zugestanden wird, die eine Stunde kürzer ist als die für cmdere Berufe und Ge werbe gültige. Gegen den Vorschlag spricht sonnt eigentlich nichts. Es ist dringend zu wünschen, daß möglichst bald Ver suche unternommen werden, die der deutschen Dolkswirt- Weiter es Abflauen des Kommunistenaufstandes. Berit», 1. April. (W. T. B.) Zn Mitteldeutschland ist eine weitere Beruhigung eingetreten. Die Unternehmung gegen Wiehe hat zu einem vollen Erfolg geführt. Es ist. dort eine Hundertschaft der Polizei zurückgelassen worden, die Streifen in der Umgebung unternimmt. Die Süuberungs- und Entwaffnungsrcktion in der Provinz Sachsen wird von, fliegenden Kolonnen durchgeführt. Noch völliger Unter-. drückunA des Aufstandes wird eine Umgruppierung und Vermehrung der Polizeikräfte in der Provinz Sachsen vor sich gehen, da die rapid «»gewachsene Zahl der Arbeiter in keinem Verhältnis steht zu den bisher dort stationierten Polizeiorganon. Ein ai tzerordentliches Gericht Pir Sachse«. Dresden. L April. Der Reichsminister der Justiz hat auf Grund der im Reichsanzeiger Nr. 74 vom S1. März 1«Lt veröffentlichten Verordnung des ReichspriMenten über die Bildung außerordentlicher Gerichte vom 29. März 1921 die — ... - - de» Maßgabe angeordnet, daß sein Amtsbereich den Frei staat Sachsen umfaßen soll. Das außerordentliche Gericht nimmt feine Tätigkeit sofort auf« Mttzlückter Anschlag gegen da» Dresdner PolizeiprLfidin«. In Dresden foftden am Donnerstag vier kommmü- ische Bersammtvngen statt. Nach den Versammlungen oer- rchte eine etwa 800 Mann stark« Bande in das Dresdner «als auf Setten der anderen Länder zu finden gewesen, f Schon vor dem Kriege zeigte sich die Richtigkeit dieser »e-' -aß die Rückreise des ehemaligen Karsers Kark m «nem Son- hÄuptung, da bei Streiks im Ausland (erinnert sei an den . Bevgarbeiterstreik 1912) die deutsche Arbeiterschaft gefchlos- fep in Sympathiestreiks trat, während umgekehrt botterschaft der anderen Länder sich niemals zu derartigen Aktionen verstand. Auch in der letzten Zett hat sich zur Ge- «üge erwiesen, -atz das Soltdaritätsgefühl eine rein deutsche Angelegenheit ist. Weder -er Friede ns vertrag von Der- tzuilles noch das Diktat von Spa, noch die jetzt in Verbindung mit wirtschaftlichen Zwangsmaßnahmen erfolgte Besetzung deutscher Städte hat die Arbeiterschaft der Entente zu be- »egen vermocht, ihre zwar wiederholt versprochene, aber nie HttvnUngarns ««geführte Hilfe der von Versklavung bedrohten deutschen, Urbesterfchast z» leisten. Angesichts dieser Sachlage ist -es- -- - -- - - n-ut-ktbon Beraarbettericbatt mekr als mittag aus Stenunnanger nach »u-apeft, wo er sofort von deutschen sergarvenericyasr meyr empfangen wurde. Es wurde bis 4 Uhr nachmittags verhandelt, worauf Karl nach Steinamanger zurückkehrte, wo er beiifi Bischof Quartier nahm. Dorthin folgten ihm auch Gras Veth len und Andrafsy. Die Verhandlungen mit Harchy wurden am Montag telephonisch fortgesetzt. Sie nahmen folgenden Verlauf: Gleich Sonntag mittag nach dem Essen, als der Exkönig verlangt«, daß Horthy die Regierung niederlege, wies die ser auf die Situation hin, die entstehen könnte, insbesondere darauf, daß die innere Politik in Ungarn sehr schwierig sei. Er verwies weiter auf die Verfassung und gab zu bedenken, daß die große Entente sich ausdrücklich gegen Karl ge stellt habe und daß auch die kleine Entente einen sehr klaren Standpunkt eingenommen habe. In Budapest wurden diese Ereignisse verheimlicht. Als sie aber bekannt wurden, ent stand in allen politischen Kreisen große Verwirrung. In Westungarn, besonders in der Umgebung von Steinamanger wurde die Situation in militärischer Hinsicht schwie- ria. Unter den Soldaten entstand eine Bewegung, einer- aevester sei fest» sich Karl sofort zur Verfügung zu steilen, andererseits den Schutz ^cer Beschleunigung Beziehungen zu allen alliierten Mächten ausgenommen und der Regierung in Budapest mttgeteilt, daß, wenn Exkönig Karl nicht sofort aus Ungarn ver schwinde, die Verfügungen getroffen werden, die es in die sem Falle für notwendig erachte. In diesem Sinne kam es im Laufe des Montag und Dienstag zu einem Einverneh men bezüglich des gemeinsame« Vorgehens mit Italien und Südslawien. London und Paris wurden von diesen Be schlüssen in Kenntnis gesetzt- Der Kriegsfall in Südslawien. „ Belgrad, 1. Shrril. (W. T. B.) Die Zeitungen melden, ÜL K-LM^mAMswirr- r><ch der jugoslawische Ministernrt beschlossen hat, im Falle dlrrch dre Kundrgung des ÜüerMchten-Abkonumr» eimr Wiederkehr Habsburger auf den ungarischen entstehenden Schädigungen möglichst schmll aus der Wett den Bezirk von Pecs zu annektieren un- Szegedin zu zu schaffen. Vom deutschen Bergmann hangt «f längere-besetze», da er ein solches Ereignis für einen easus dell, am Zeit hinaus Zukunft Deutschlands ab: dieser Berantwvr- kebeo »krd- tung mühte er sich bewußt sein. , abkommens i« Ruhrbergbau. Von A. Heinrichsbauer-Efje« Sett Mitte Marz werden im Ruhrbergba» Überschichten Nicht mehr verfahre». Di« Folge ist die, daß wöchentlich eine Minderförderung von 200—250 000 Taimen zu ver zeichnen ist, die auf das Jahr umgerechnet auf rund 10—12 Millionen Tonnen sich erhöht. Um diesen Betrag verringert Ich natürlich die Menge Kohle, die der deutschen Volkswirt- sthast zugefuhrt wird, da Ersparnismöglichketten an anderer Stelle nicht bestehen. Entscheidend ist jedoch, daß die Position der Entente eine außerordentliche Stärkung erführt. Gerade jetzt fangen allmählich die Rückwirkungen des Versailler Vertrages und des Diktates von Spa auch in den Ländern der Entente an Ich bemerkbar zu machen. Der englische Kohlenbergbau hat im Ausland weite Absatzgebiete verloren, Detriedseinschrän- tun gen und Arbeiterentlafsungen verbunden mit ziemlich erheblichen Preisabschlägen waren die Folge. Ähnlich ist die Lage in Frankreich, wo auch Stillegungen in größerem Umfang in der letzten Zett an der Tagesordnung waren, selbst bis nach Amerika hat diese Krise übergegriffen. Nun eröffnet sich mit einem Schlage der Entente ein neues Absatz gebiet, nämlich Deutschland, in dem weder Gewerbe noch Hausbrand den oben gekennzeichneten Ausfall ertragen kön nen, da beide bereits Einschränkungen von 60—70 Prozent ihres notwendigen Bedarfs sich haben gefallen lassen müssen, die deshalb zur Einfuhr fremder Kohle genötigt sind. Di« hier aufgestellte Behauptung ist mehr als Vermutung, sie ist Tatsache. Denn ein englischer Dampfer mit Kohle ist bereits hi Emden angekommen, und die ihm entnommenen Kohlen And schon auf dem Wege zum Jnduftriebezirk; die Ankunft von zwei wetteren Dampfern ist für die nächste« Tage ange- kkWigt. Nur die Beherrschung Deutschlands mtt auslän discher Kohle fehlte noch, um die Unterjochung Deutschlands ratter fremde Wirtschaft zu vollenden. Bezeichnend ist die Begründung, die der Kündigung des Überschichten-Abkommens durch die Bergarbeiter mtt auf -en Weg gegeben worden ist. Der bekannte Bergarbeiter- «ihrer Otto Hue schreibt darüber m der sozialistischen Presse „ »es Ruhrreviers, daß sie erfolgt sei aus SölLarttätsgefühl «5^- schärfsten» verurteilt. Gleichzeitig wurde dem Reichs- mtt den englischen Bergarbetterii, die unter Arbeitsmangel Verweser Horlhy einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. LLÄ" w^wSden" LL de°L"L Die E^b-rrafchnag ist di- Einstimmigkeit des B-. d^ck^küEW Ä^aef^tte Vc?tti»Äuna -er Rutschen Fusses, die darauf dealen läßt, daß selbst die eifrigsten An- »V- S°Nd°E-g« V -u- d«. den D.u«ch.n. M-. »«E, beifüg erfolgen soll, der unter"dem Schutze der Entente stehen geschlos- wird. Der Kaiser soll von zwei englischen Stabsoffizieren die Ar- begleitet werden. Wien wird in der Nacht passiert. Di« . Stationen werden zur Zett der Durchfahrt abgesperrt werden. Errichtung eines außerordentlichen Gerichts in Dresden mtt D-° »ch.chisch. A-tz,«Minister über die Vorgänge i« Ungarn. Prag, 1. April. Auf eine Interpellation der deutschen bürgerlichen Parteien Wer die Stellung der Tschechoslowakei Wied«. ZSrlcholswerdaer Hauptblatt und gelesensteZeitungimAmtsgerichts- beztrk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspekttton und des Hauptzollantts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda- Mu . bei AüfteLma ius Hau« moualttch Mb L25, durch Im Falle höher« Gewalt - Krieg oder sanftster irgend welch« teil (Alm. Molle !4j 280 Hst Poft bejwgen vstrttljährlich Mk. -SO mtt Anstrllrwgsgebühr. SiSrung des Betrüb« der Aeitung oder der Brsö»b«n,ag«rinrich. holmgen Nachlaß nach I Postboi«, sowst ZeftMMnutriig« «>d bst tnngcn — hat d« Bezieher keiaen Anspruch ans LIeftnmg oder l Geschäft,stelle des Blatte» uehm« jrderzett Befteünnge« «tgegen. Nachlieferung der Zeitung oder ans Rückzahlung de» Bezugspreises , _ Poftfcheckl-Kmtto: Amt Duetde» Sk». 1S2L.—Gemet»be» verbandsgtrollasse Bffch»f»»erda Konto Nr. 64. -«Aeitung oder der die »gestalt«« Zelle 150 Pst. - Mr bestimmte Tage ob« PU wird kein Gewähr geleistet. — Erfilllungrort Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und; Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten BeUagen: Sonntags -Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag da Buchdruckers Friedrich May in Bischofswerda. - Fernsprecher Nr. 22, «n^steupreto: Vst oder der« Rau» 120 1 - iWeLrz W