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Für da» Erscheinen von hat der Bezieher keinen Anspruch aut Lieserung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen " . keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Tageblatt furMsHosswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast. des Arbeitsgerichts, des Hauptzoll, amts und des Bezirksschulamtr zu Bautzen sowie de» Finanzamts und de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Erscheinungsweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier-! taa». Neenaavrei» kür dl« Äelt «in«» Kolben Mono»«- !?<--! in- > stelle wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer'iv Pfg. (Sonnabend nummer 18 Pfg.) Erfcheinungsweye: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier- Fernsprecher Am, Bischofswerda Nr <44 und <48 L Mar^?i0 L ^olen^b e'L-»/ ^- höherer. Gewall - Krie« oder ."uge-.rgendmelche- Haus hawmonatlich Mark ^lO. belm Abholen^in der^Geschafts. Störung de, Betriebe, der Zeitung oder der B-sörderungseinrich- , — bat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Tagesschau. * Da» Retchskabinekk wird voraussichtlich in seiner Sitzung am Mltkwochnachmitkag zur Abrüstungsfrage Stellung nehmen. Mau mitzl der Sitzung -in« Shnliche Bedeutung bei, wie jener Reichslagsslhung, lu der der Führer zum ersten Male zu den außenpolitischen Fragen Stellung nahm. * Der Führer der deutschen Abordnung in Senf. Botschafter Nadolny, hatte am Dienstag längere Besprechungen mit dem amerikanischen Botschafter Norman Davis, dem italienischen Ver treter Soragan und dem frauzösischen Außenminister Panl-Bon- rour. Die Besprechungen werden am Mittwoch fortgesetzt. Die Aussprache über die Minderheiten- und Iudenfrage wur de im politischen Ausschuß der Völkerbundsversammlung abge- schlossen, und die französische Entschließung angenommen. Die deutsche Abordnung lehnte den entscheidenden, allein gegen Deutsch land gerichteten Teil ab. * Der Staatssekretär im Reichsfinanzmiuisterium. Reinhardt, stellt la einer Ueberslchk die Maßnahmen der Reichsregierung zu sammen, die «ine Entlastung des Hausbesitze» bringen und diesem die Möglichkeit geben sollen, Instandsetzung»-, Umbau- oder Aus- bauarbeiten auszuführen. Diese Maßnahmen sollen da» Signal zur Eröffnung de» wlnkerkampfe» gegen die Arbeitslosigkeit sein. * Ein auf der Fahrt von Neuyork nach Ehicago befindliches Passagierflugzeug explodierte in der Luft und stürzte brennend ab. Alle sieben Insassen fanden den Tod. * In» Laboratorium de« Raketeuforscher» Tiling in Arens forst bei Osnabrück explodierte während ein« Versuches ein« Ra- ketr^ wobei Tiling, seine Sekretärin und sein Monteur schwere Brandwunden erlitten. Die Sekretärin ist inzwischen gestorben, TMng» Instand ist hoffnungslos. Ausführliche« an anderer Stelle. Sie Bedrängung des SeuWmns im Osten. Am Vorabend wichtiger politischer Entscheidungen. Mit der Entstehung der nationalen Staaten an der öst lichen Küste des „Baltischen Meeres" wurde dem Deutsch tum das wirtschaftliche Rückgrat durch radikale Enteignung des deutschen Bodenbesitzes gebrochen. Die Deutschen wur den entrechtet, sie wurden nicht einmal als „Minderheit" behandelt, sondern als ein Element, das nicht auf Gleich heit Anspruch erheben darf. Mit dem Abschluß dieser Haß periode schien die Rolle des baltischen Deutschtums aus gespielt zu fein. Die 700jährige Geschichte schien aus den Annalen wie mit einem Federzug ausgestrichen. Die weitere Entwicklung der Ereignisse hat aber ge zeigt, daß es nicht möglich ist, mit Gewalt eine Entwick lungsperiode auszustreichen. Denn die Deutschen hatten dem Lande noch etwas anderes gegeben als Gesetze allein, sie hatten nicht nur geherrscht, sondern sie hatten den Völ kern an der Ostsee auch die deutsche Kultur vermit telt. Das Materielle hat man vernichten können, die Kultur aber nicht. Dem deutschen kulturellen Einfluß ist es zu verdanken, daß in den neuen Staaten heute eingesehen wird, daß man einen Irrweg begangen hat. Aus dem Eigenen kann man nicht schöpfen, weil das Eigene nicht reichhaltig genug aus gestattet ist, die Deutschen hat man aber isoliert, Anleihen bei ihnen sind nicht so leicht zu erhalten. So kommt man allmählich zu der Einsicht, daß der heutige Status revisions bedürftig geworden ist. Wie äußert sich der Umschwung? Zunächst in kleinen alltäglichen Begebenheiten. Nach der Errichtung der letti schen und estnllchen Schulen war es selbstverständlich, daß der deutschen Sprache geringere Rechte eingeräumt wurden als den übrigen. Heute aber muß das halbamtliche Blatt der Revaler Regierung — „Postimees" — öffentlich da gegen Stellung nehmen» daß die führenden estnischen Poli tiker und sonstige führende Elemente ihre Kinder — in die deutsche Schule schicken. Sie haben erkannt, daß ihre Kinder in den deutschen Schulen mehr und besser lernen, als in den eigenen, estnischen. Ferner macht das Blatt dagegen Front, daß der deutsche Geist in den estnischen kulturellen Kreisen nicht nur nicht ausgerottet sei, sondern, im Gegenteil, täglich zunehme. Der Stimmungsumschwung ist somit in weiten Kreisen des Volke», insbesondere aber auch unter den füh renden, gut fundiert. Aber noch andere Begebenheiten haben sich zugetragen. Die estnische»-„Freiheitskämpfer", also die Krieger, die in den Jahren ISIS—1920 mit Erbitterung gegen alles Deut sche angekämpft haben, die das Wort „Deutsch" bereits als landesoerräterisch betrachteten, diese Kriegerverbände ha ben sich über die kulturelle und politische Mission der Deut- schen im Osten im Laufe der Jahre eine andere Anschauung gebildet. Sie haben eingesehen, daß ihre gefühlsmäßig« Politik falsch gewesen ist, daß eine erfolgreiche und sichere Führung des Volkes nur dann gewährleistet sein kann, wenn die Deutschen und Esten sich versöhnen und den Deut schen ihre Stellung als Staatsvolk wieder zurückgegeben wird. Nicht eine „Minderheit im Staate", sondern „Staats volk". Die Folge einer solchen Umorientierung war der Schritt dieser Verbände, daß sie ein Volksmemorandum in der Frage der Verfassungsänderung beantragten. Ferner nahmen sie Beziehungen mit den deutschen Verbänden auf, um die Fragen, die infolge der Umorientierung aufgetaucht waren, gemeinsam zu erörtern. Wie es heute scheint, ist eine gemeinsame Brücke von den äußersten nationalen Esten bis zu den äußersten nationalen Deutschen geschlagen wor den. Die nationalen estnischen Kreise haben erklärt, daß sie eingesehen haben, daß die liberalen Ideen, mit denen man das Volk gefüttert habe, ein seniles volksfremdes Import dar st eilen; das Volk sei davon müde ge worden. Es verlange nach Ruhe und nach einer ordent lichen Regierungsform. Zunehmende Spannung Al elm venWn Anima in MM. Berlin, 11. Oktober. (Eigene Meldung.) Die großen außenpolitischen Auseinandersetzungen der kehlen Zeit nähern sich jetzt einem Höhepunkt. Nachdem das französische und englische Kabinett ihre Standpunkte zu den Abrüstungs problemen „feslgelegt" haben, dürfte sich jetzt auch die deut sche Regierung mit den Thesen unserer westlichen Verhand- lungsparlner auseinandersehen. Aller Voraussicht nach wird am Mikkwochnachmittag eine Kabinettssihung slallfinden, in der die Auffassungen der verschiedenen Staa ten besprochen unddiedeutschenGedankengäage eine Formulierung erfahren werden. Die Reichs regierung hat in Abkehr von sonstigen Gepflogenheiten die Weltöffentlichkeit von dieser Tatsache bereits unterrichtet. Die Spannung ist dadurch naturgemäß auf das höchste gestie gen. Man betont auch in Berliner politischen Kreisen, daß die Mittwoch-Erörterungen des Kabinetts unter Umständen eine ähnliche Bedeutung erhalten werden wie jene Reichstagssihung, in der der Führer zum ersten Male zu den brennenden außenpolitischen Fra gen Stellung nahm. Daß man im Ausland die wenigen Stunden bis zur Entscheidung der Reichsregierung zur Ent fesselung eines sogenannten außenpolitischen Drucks auszu nutzen sucht, ist ganz selbstverständlich. Man betrachtet diese Versuche in Berlin jedoch mit großer Gelassenheit. Das „Problem einer deutsch-französischen Verständigung" ist an einer versteckten Stelle in der Rede des französischen Mini sterpräsidenten von Daladier selbst aufgeworfen worden. Auf der anderen Seite erlaubt der englische Hinweis, daß die Abrüstung nicht nur von technischen Gesichtspunkten, sondern von politischen Gesichtspunkten aus beurteilt werden muß, der Reichsregierung eine klareAusein- andersehung und Antwort. Man kann anneh men, daß sie von diesen Möglichkeiten einen ähnlich nachhal tigen Gebrauch, wie in früheren Zeiten außenpolitischer Zu spitzung machen wird. Besprechung Uadolnys mit den Ver tretern Amerikas, Italiens und Frank reichs. wtb. Genf, 10. Oktober. Botschafter Nadolny hatte im Laufe des Tages tangere Besprechungen mit dem amerika- Nischen Botschafter Norman Davis, mit dem italienischen Delegierten Soragna und am Abend mit dem französischen Außenminister Paul-Boncour. Diese Besprechungen haben dazu geführt, daß die beiderseitigen Standpunkte weiter präzisiert wurden und die deutsche Auffassung nochmals zum Ausdruck kam; sie werden morgen fortgesetzt. Die Genfer Unterredungen Uadolnys in englischem Ficht. wtb. London, 11. Oktober. (Drahtb.) Reuter meldet aus Genf, bei der Unterredung zwischen Botschafter Nadolny und Außcnmnistcr Paul-Boncour sei der Ton der Ausfüh rungen des deutschen Delegierten äußerst versöhnlich gewe sen. Er habe Deutschlands dringenden Wunsch nach einer Abrüstungskonvcntion betont, Die Unterredung zwischen Nadolny und Norman Davis scheine bei den Amerikanern Das Hauptorgan dieser nationalen Kreise, „Wöitlus", hat daher die Machtergreifung durch Hitler in Deutschland mit lautem Jubel begrüßt, weil für diese Ideen auch die estnischen Freiheitskämpfer unter ihrem Volk gekämpft haben. Sie fühlten sich daher mit den Deutschen, die sie nicht als eine Minderheit im Lande betrachten, sondern als eine gleichberechtigte Nation, eins. Eine solche Richtung im Kampf der Freiheitskriege!: war der demokratischen Regierung des Landes äußerst un erwünscht. Die Demokraten erblicken im Deutschen immer noch einen Erbfeind. Trotz allem ist aber hervorzuheben, daß die estnische Regierung den deutschen Emi granten nicht gestattet hat, sich in Reval nieder zulassen. Dagegen hat sie aber jetzt kurzer Hand alle Ver bände der estnischen sowie der deutschen nationalsozialisti schen Richtung aufgelöst, das Uniformtragen verboten und über das Land den Ausnahmezustand verhängt. So stellt sich die Lage heute dar. Die Lage hat sich in der letzten Zeit weiter zugespitzt. Gesetzliche Maßnahmen, wie z. B. die Volksbefragung in der Präsidcntenfrage, sind beantragt worden. Es dürste, so mit in der Stellung der baltischen Deutschen eine generelle Umwälzung zu erwarten sein, wenn die Entscheidungen fallen. in der Abröstungsfrage. einen günstigen Eindruck gemacht und die Spannung etwas erleichtert zu haben. Im Laufe der Unterredung habe Nor man Davis auf Veranlassung seiner Militärsachverständigen um Einzelheiten bezüglich der deutschen Forderung nach Waffenmustern ersucht. In einer Meldung des Genfer Korrespondenten der Daily Mail heißt es, Norman Davis habe sich Nadolny ge genüber sehr freundlich geäußert. Der deutsche Delegierte mache keine großen Schwierigkeiten wegen der vorgeschlage nen vierjährigen Kontrollperiode, aber er sei nicht bereit, dem Gedanken zuzustimmen, daß er während dieser Zeit keine wirksame Abrüstungsmaßnahme geben solle. Neue Verdächtigungen Poliakoffs. wtb. Berlin, 10. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt: Am 29. September ist bereits eine Veröffentlichung des unter dem Pseudonym „Augur" seit Jahren in der Londoner Presse in deutschfeindlichem Sinne schreibenden Russen Po- liakoff über einen angeblichen deutschen Ein marsch plan durch die Schweiz nach Frank reich dementiert worden. Dieses Dementi verhindert Herrn Poliakoff nicht, seine „Enthüllung" erneut in belgischen und französischen Blättern zu wiederholen Der Gedanke, das abgerüstete Deutschland, das der primitivsten militärischen Sicherheilsmittel entbehrt, denke an eine Offensive gegen das schwer bewaffnete Frankreich, ist so abwegig, daß ein Demeuti eigentlich überflüssig ist. Ange sichts der wiederholten Behauptungen Poliakoffs über einen deutschen Einmarschplan durch die Schweiz nach Frankreich wird jedoch ausdrücklich fcstgestellt, daß sie jeder Grundlage yr n Sic !o!!cn offenbar dem Zweck dienen, Deutsch lands Friedenswillen zu verdächtigen und seinen An spruch auf Gleichberechtigung zu diskreditieren. Daß dts Artikel Poliakoffs im „Petit Parisien", der verbreitetsten Zeitung Frankreichs, die als offiziös gilt, erschienen sind, hat hier starkes Befremden hervorgerufen. Die Abrüstung in Perioden nach dem Maedonald-Man. cnb. Berlin, 11. Oktober. (E. M.) In den zur Zeit in Genf stattfindenden Besprechungen zwischen verschiedenen Delegationen spielt auch die Frage eine Rolle, ob Deutsch land sich mit einer Z w e i t e i l u n g der Geltungsdauer der Abrüstungskonvcntion einverstanden erklären kann. Der Gedanke der Zweiteilung ist zuerst auf französischer Seite ausgesprochen worden, und zwar zunächst mit der klaren Tendenz, daß die erste Periode eine Art Bewährungs frist für Deutschland sein solle. Während dieser ersten Periode sollte der Rüstungsstand Deutschlands kontrol liert und von dem Ergebnis dieser Kontrolle di« Abrü stung der hochgerüsteten Staaten in der zweiten Periode ab hängig gemacht werden. Anscheinend ist in den September verhandlungen in Paris auf Grund englischer Einwirkung dieser für Deutschland natürlich völlig unannehm bare Plan dahin abgewandelt worden, daß in der ersten Periode die Kontrolle sofort allgemein eingefiihrt werde und daß die europäischen Staaten ebenfalls sofort mit der Einführung kurzdienender Heere beginnen, daß jedoch die eigentliche materielle Abrüstung Frankreichs und der an deren hochgerüsteten Länder von dem zufriedenstellenden Er-