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«»tliche Beka«nt»ach»»se«. «rotz. «UV Schiffe »lt Gt«r dtcher «ladest«. ,000 To. Als im Jahre 1871 Deutschland die von Ludwig XIV. frech geraubten urdeutschen Länder zurückholte, da fand auch England das ganz in der Ordnung. Warum aber nun aus einmal sowohl in England wie in Amerika das Geschrei mit Elsaß-Lothringen? Unsere Gegner wissen sehr wohl, was sie wollen. Der in vierzig Jahren nicht verklungene Revan cheschrei kommt ebensosehr aus einer in ihrer Eitelkeit ge kränkten wie geschäftsklugen Seele. Denn Lothringen birgt eines der wichtigsten Kohlen- und Erzlager Mitteleuropas. Etwa drei Viertel der jährlichen deutschen Eisenerzausbeute stammen aus dem lothringischen Becken. Das Elsaß aber ist eines der reichsten Kalikänder der Erde. Nach amerikanischen Berechnungen könnt« es auf 500 Jahre hinaus die gesamt« Welt mit Kali versorgen Jedenfalls reizt das etwa 200 Quadratkilometer große Kaligebiet, dessen Lager auf 300 Millionen Tonnen reinen Kalis mit einem Werte von 50 bis England und Elsatz-Lothrlngen. London, 9. Januar. (W. T. B.) Der Arbeitsminister G. H. Robert» sagt« in einer gestern in Ruddersfield abge haltenen Massenversammlung, in der er über die Kriegsziele sprach, u. a.: Man könne nicht in Friedensverhandlungen eintreten, bevor Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückge geben würde. Jur WaM-mwDMS. Eine ernste Mnhnuug Beherzigenswerte Worte richten die „Leipz. Reuest- Nachrichten" in ihrer heutigen Nummer an die Wähler in. Am 11. Januar Rindfleisch, roh, für die Haushalle der Lrotmarkenbezirke 29, 30 und 30», sowie diejenigen der Bezirke 21—28, die am S. Januar nicht bedient werden konnten. Pfundprei» 70 L. Fleischmarken mitbringen. Abgobezeiten: 2 Uhr Markeninhaber der Bezirke 21—28, SVs Uhr Bezirk 29, 4 Uhr Bezirk 30, 5 Uhr Bezirk 30». Zur BekMeidung unnötigen Warten» wird dringend empfohlen, nicht vor der festgesetzten Zeit zu erscheinen. Bischofswerda, am 10. Januar *1918. Der Gtntztrn» Die bei Richter angemeldeten Bezugsscheine 1—200 werden daselbst mit je der Hälfte beliefert. Tklederpvtzkau, Rammenau und Weickersdorf: Alle bei Ballen L Wobst gemeldeten Grund» und Zusatzkarten wer den daselbst mit je 1 Ztr. beliefert. Die 0rtsk,tzlensteke. te die Friedensbedingungen der Entente dar. Man er warte jetzt die Antwort der Mittelmächte. ' Aufklärnnz erbeten. Genf, 9. Januar. (Privattel.) Nach einem Bericht des Harald aus Washington verlangte der Senator Stone im Senatsausschuß eine Aufklärung über das Schicksal der deut schen Kolonien Neue französische Nekrute«. Haag, 9. Januar. (Privattel.) Aus Paris wird gemel det, daß der Mintsterrat beschloß, in Westafrika neue Rekru tierungen vorzunehmen In Erwartung ber deutsche« Offensive. Kopenhagen, 10. Januar. (Privattel. Während der letzten Woche war die englische und französische Presse mit Spannung erfüllt in der Erwartung der angeblich bevorsteh eichen deutschen Riesenoffensive. Der Korrespondent des Daily Telegraph in Frankreich sagt, daß die Deutschen offen bar hinter der Front große Vorbereitungen treffen. Die Engländer und Franzosen verharrten aber auch nicht mit den Händen im Schoß. Kohlenabgabe. Bischofswerda: Kohkenkarten Nr. -651—830 bei Balten k Wobst. Hausbesitzer Fußwege rein Hutten, bei Gliitte streuen. Bischofswerda, am 10. Januar 1918. Der Stadtrat. nett Dampfer „Lomr" (3324 Io.). Auster den 6 Dampfern wurde ein Vollfchtst von mindesten» 1800 lonaen vernichtet. Der Lhef de» Admiralfiab» der Mariae. Wiederum findet der Nome des Kapitänleutnants Stein brinck lobende Erwähnung im Admiralstabsbericht. Otto Steinbsinck ist derselbe, der unter schwierigen Verhältnissen am 26. Juli 1917 den englischen Kreuzer „Ariadne" ver senkt« und der schon im März 1916 für seine schneidigen Un ternehmungen in dem von Sperrminen und Wachtschiffen stark verteidigten Gewässern des englischen Kanals mit dem Orden Pvur le Erste ausgezeichnet wurde. Auf einer sei ner damaligen Fahrten hat er allein 22 Fahrzeuge mit 14 000 Brutto-Register-Tonnen, darunter 11 nach Italien und Frankreich bestimmte Kohlenschiffe, versenkt. Daß er auch gegen stark gesicherte Geleitzüg« glänzende Erfolge ju erzie len versteht, hat dex heutige Bericht schlagevd bewiesen. Schmerzlich muß unsere Feinde die Versenkung des Einheits dampfers berühren. Denn aus diese Konstruktion haben sie große Hoffnungen gesetzt. Wegen der Schnelligkeit des Baue» sollten solche Standartschfffe,ein besonders geeignete». Mittel bieten, um die recht wachsenden Verluste auszuglei chen, welche di« niederträchtige U-Boottätigkeit, wie Asquith mrsere Erfolge kürzlich in Birmingham bezeichnete, der feindlichen Schiffahrt schlägt. Nun ruht bereits mindestens der zweite Einhestsdanchfer auf dem Grunde. Der erste Dampfer war „War Elover", die gleich auf ihrer Jungfern reise torpediert wurde. Uber weitere Mißerfolge berichtete die fremde Press«. Der Eindruck befestigt sich, daß diese- Schnellbauten gleich allen übrigen Schiffen erheblich rascher versenkt werden, als sich d«r Ersatz Herstellen läßt. 60 Milliarden Mark geschätzt werden, die französische Be gehrlichkeit auss äußerste. Mit diesen Schätzen nimmt Deutschland auf landwirtschaftlichem Gebiete eine Monopol stellung ein, die allerdings beneidenswert ist. Schon darum kann cs eine elsaß-lothringifche Frage für uns garnicht geben. Wenn das unsere Feinde noch nicht begreifen kön nen, muß es ihnen eben begreiflich gemacht werden. Die nächste ^kntentekonferenz. Lugano, 10. Januar. (Privattel.) Nach der Tribuna wird die nächste Ententekonferenz wahrscheinlich im letzten Drittel des Januar in Paris zusammentreten. Es handelt sich dabei um nichts weiter als um die ordentlichen periodi schen Sitzungen des Obersten Kriegsrates der Ententemächte, dem die Ministerpräsidenten der einzelnen Mächte, sowie andere Minister und als beratende Mitglieder die ständig in Bersaille residierenden militärischen Beiräte angehören. Der kommenden Tagung werden Orlando, Lloyd Georges und Clemenceau beiwohnen. . Eine Antwort wird erwartet. Kopenhagen, 9. Januar. (Privattel.) Politiken melden aus Paris, daß man dort sage, die Rede Lloyd Georges stell- Die amerikanische „Hilfe". ' Berlin, 9. Januar. (W. T. B.) Über die amerikanische Hilfe schreibt die Züricher Morgenzeitung: In Paris und London frappiert ein« Stelle des Berichtes, den General Crowdor an den Kongreß der Vereinigten Staaten richtete und in dem er erklärte: Amerika werde jedes Jahr 700 000 Mann nach Europa-bringen können. Da» ist zu wenig zum leben und zu viel zum sterben. Die Nachricht des amerikani schen Marineamtes, daß «im amerikanisches Patrouillenschiff von einem U-Boot versenkt wurde, findet in der Presse star ken Widerhall. Man befürchtet, daß die deutschen U-Boote auf den Augenblick lauern, wo sich amerikanische Kriegs schiffe auf die See hinauswagen. V in erfolgreicher U - Vaatskkmmandant. Berlin, 9. Januar. (W. T. B. Amtlich.) Tröstlich durchgeführte Angriffe brachten einem unserer erfolgreichen U-Vootskommandanttn Kapitänleutnant Steinbrinck im westaurgang de» Ärmelkanal» einen Erfolg von 27 000 Br.- Reg.-T»anen. Von den 6 zum größten Teil bewaffneten Dämpfern wurden 3 große tiesbeladene au» einem durch Zerstörer, unserem Kreis: „ . . . . Drei Männer streben also am 11. Januar in Bautzen-Kamenz nach der Siegespalme. Wir bedauern, daß, sich zwischen den bürgerlichen Parteien keine Einigung hat erzielen lassen, so daß ein zweiter Wahlgang unvermeidlich blellst, während bei einem geschlossenen Vorstoß aller nichtso zialdemokratischen Wähler ein glatter Sieg dos Bürgertums zweifellos gewesen wäre. In einer besonders peinlichen Lage befinden sich die Nationalliberalen des Wahlkreises. . Ein alte Abmachung mit Len Fortschrittlern verpflichtet sie zur Unterstützung von deren Kandidaten. Die nLtioNallibe- rale Parteileitung des Wahlkreises hat auch in durchaus loy aler Weise diese Vereinbarung erfüllt und zur Wahl Les fortschrittlichen Kandidaten Pudor aufgefordert. Den natto- nalliberalen Wählern freilich wird es sehr schwer werden,, dieser Losung Folge zu leisten, da Herr Pudor in den jetzt: grundlegenden Fragen der KvtegsMe Anschauungen ver tritt, die sich mit der Auffassung und mit den Willenskundge bungen der Nationalliberalen nicht gut zusammenbringen lassen. Das parteiamtliche Organ des nationalliberalen Lan desvereins, die „Sächsische Umschau", hat es deshalb aus drücklich für notwendig gehalten, zu betonen, daß dadurch in keiner Weise die Haltung der nationalliberalen Partei in Sinnspruch. Tapferkeit der Löwensieger, tapfer ist der Welt bezwinger, tapfer, wer sich selbst bezwang. (Herder.) Kib mich frei! Roman von Lourths-Rlahler. 1. Zottirzung, Onkel Karl, Frau Herminens Gatte, war viel zu gut mütig, friedliebend und bequem, um seiner Gattin gegen über seinen Willen zur Geltung zu bringen. Er war zwar mit ihrer Erziehungsmethode gar nicht einverstanden; aber er traute sich doch nicht genug pädagogische Fähigkeiten zu, um einzugreifen. Außerdem blieb ihm bei seinen ausge dehnten Geschäftsverbindungen wenig Zeit, sich um Lisa zu kümmern. Äußerte er jedoch einmal sein Mißfallen an der sklavi schen Unterdrückung jeder Willensregung seiner Nichte, dann sah ihn seine Gattin mit dem erstauntesten, kältefttn und vornehmsten Blick an, den sie aus Lager hatte, und sagte: „Lieber Karl", — „lieber" wurde stark betont. „Ich Wünsche, daß Du mir überläßt, Lisa zu einer wahrhaft vor nehmen und wohlerzogenen jungen Dame zu erziehen. Da von verstehst Du nichts. Da der Himmel uns leider selbst ein Kind versagte, will ich die Tochter Deines Bruders mit all der Sorgfalt erziehen, die ich einer eigenen Tochter widmen wütde. Ich hoffe, Du machst mir mein schweres Amt nicht durch gedankenlose und gefährliche Weichherzigkeiten noch schwerer. Du weißt, ich wurzle noch mit allen Fasern in dem Goden, dem ich entstamme. In meiner Familie der Frei herrn von Schlorndorf, werden alle jungen Damen in dieser wahrhaft vornehmen bescheidenen West« erzogen." Damit wurde Karl Limbach stets zum Schweigen ge bracht. Wenn sein« Gattin die Geboren« von Schlorndorf In» Treffen führte, war er geschlagen. Nicht, weit er diese wohledle Familie so sehr ehrfurchtsvoll zu betrachten pflegte, sondern weil seine Gattin, wenn sie die» Thema anschnitt, überhaupt kein Ende fand und sich so in Selbstberäucherung Pestet, daß er trotz seiner Friedfertigkeit wild wurde. Ehe liche Szenen waren ihm aber verhaßt; deshalb gab er dann meist linier Fersengeld. Solang« seine Frau noch jung und hübsch war, hatte er ihr zuweilen Len Gefallen getan, sich überzeugen zu lassen, wie beneidenswert er sei, eine Geborene von Schlorndorf zur Frau bekommen zu haben. Später wurden ihm diese Ergüsse langweilig, und jetzt trieben sie ihn in die Flucht. So war Lisa den Erziehungsprinzipien ihrer Tante auf Gnade und Ungnade überliefert. Sie besah zwar noch ein« Tante,' die energisch genug war, um Frau Hermine nachdrücklich genug den Stand punkt klar zu machen; aber Frau von Rahnsdorf hatte sich vollständig mit ihrer Schwägerin überworfen, und jeder Ver kehr zwischen ihnen hatte aufgehört. Anna von Rahndorf war feit Jahren Witwe; und da sie auch keine Kinder besaß, hätte sie Lisa sehr gern zu sich genommen. Hermine hatte das jedoch zu Hintertreiben ge wußt. Si« nahm Lisa hauptsächlich in ihr Haus, um ihre Schwägerin, di« sie haßte, zu ärgern. Dadurch war die Feindschaft der Schwägerinnen noch verstärkt worden. Zwar hatte Hermine einwilligen müssen, -ah Frau von Rahnsdorf zu Lisas Hochzeit eingeladen wurde, aber diese hatte abgelehnt zu kommen. Während Lisa noch vor d«m Spiegel stand, wurde ein Brief für sie gebracht. Errötend schaute sie auf di« Adresse: „Frau Baronin Elisabeth Stolle«Hechingen." Wie son derbar fremd und doch vertraut ihr dieser neue Name er- schien. „Bon wem ist der Brief, Lisa?" fragte dje Konsulin un- geduldig. „Du muht Dich beeilen, wenn Du ihn noch lesen willst." Lisa öffnete ihn und blickte nach d«r Unterschrift. „Bon Tante Anna", sagte sie erstaunt. Die Konsulin machte «in verkniffene» Gesicht, und in ihren kalten Augen zuckte es bösartig auf. Wie umvillkü» lich streckte sie di« Hand.aus, um ihn Lisa fortzunehmen. In demselben Augenblick wurde sie in einer wichtigen häuslichen Angelegenheit abgerufen. Mit einem unschlüssigen Blick auft den Brief in Lisas Hand rauschte sie hinaus. Die junge Frau s las den Brief nur flüchtig durch und faltet« ihn dann schnell zusammen, uck ihn in einer kleinen Ledertasche zu bergen, die zu ihrer Reisetoilette gehörte. Sie wollte ihn später, auf? der Reife vielleicht, noch einmal aufmerksam- durchlesen, da ihr der Inhalt wichtig erschien. Jetzt konnte sie sich nicht näher damit befassen, da Tante Hermine jeden Augenblick zurückkehren konnte. Diese durfte den Brief um keinen Preis - lesen, weil er durchaus nicht in schmeichelhaften Ausdrücken : von ihr sprach. Die KonsuliN' kehrte wirklich gleich darauf zurück. „Nun, wo hast Du den Brief, Lisa?" fragte sie hastig. Di« junge Frau blickte scheu und beklommen auf. „Ich habe ihn schon fortgelegt, Tante; er war nur für- mich bestimmt." „Nur für Dich bestimmt? Was soll das heißen?" fragte - die Konsulin scharf. Lisa war betteten. „Cs war ein Glüchvunsch zu meiner Hochzeit." Die Konsulin blickte sie mWrauisch an; aber eh« sie noch- etwas erwidern konnte, wurde an die Tür geklopft, und eine: klare Männerstimme rief draußeä: „Bist Du fertig, Lisa?" Ein strahlend«» Leuchten flog über das Gesicht der bräut lichen Frau. Sie eist« zur Tür und öffnete. Ein großer, schlanker Offizier stand aus der Schwelle. Lisa sah zu ihm auf mit strahlender Innigkeit. Er war ein? vornehme, ele gante Erscheinung. Schlanke, sehnige Figur, gebräunter Teint, rassige, festgefügte Züge und klare graue Augen ver einigten ich zu einem sympathischen Ganzen. Der klein«, gestutzte Lippenbart war etwas Heller, als das statisch» verschnittene Haupthaar. Seine Augen fingen den strahlenden Blick Lisas auf;: und einen Moment zog sich sein« Stirn wie im Schmerz zu sammen. > „Du bist da," sagte Lisa mit einem so warmen, jubeln den Ausdruck, daß seine Stirn sich rötete. Er führte ihre kleine schmale Hand ritterlich an die Lip pen. Dann sah er mit einem Lächeln in ihr Gesicht, einem Lächeln, -em si« nicht anmerkte, wie gezwungen es war. (Fortsetzung folgt./