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von dem Bergin-Verfahren — Verflüssigung der Kohle — Lame gegenüber gewissermaßen, daß die Zeit«, sich geSn- dert daba«. svorführui spielen st. Mete gab. Verfahren gekommen sei, das in einer bei Merseburg in Bau befindlichen großen Anlage ausprobiert werden soll. Die Verhandlungen mit den Amerikanern sind im Gegen satz zu zahlreichen Berichten noch nicht abgeschlossen. werda r nachtszei kann le gewerbes eine Voi mögensst triebsver sten habe aufmerksi Gewerbes Falle nic zu zahlen —* Isahsteu lüanuai loeschric Isind n I.iuschläi I2ie Un Iden M Monat 1926 bi Zeitpur Um Sr hat der gewiesei 8 170 8 zinsen o lige Un Zahlung und die und Vr Izahler k ^Finanz Inicht bi- fein, so r sbezw. 1( gen S lobigu lassen. nicht mehr S«a >rn als ein W Hexe, die ist , , » der milde ihn Weihyachtsmann. Auch sie erkundigt sich sehr eingehend Daß dieses Berchtelaustreiben zumeist vor Weihnachten nach Fleiß und Artigkeit der Kinder, aber sie beschenkt sie geschieht, erscheint sinnreich, denn es bekundet der alten nicht, sondern heimst vielmehr selbst allerlei Gaben ein. An Dame gegenüber gewissermaßen, daß die Zeit«, sich geän- Deutscher Reichstag. . . Berliy, den 14. Dezember. (Drahtb.) Der Reichstag setzte heute öle zweite Lesung des Nachtragshaushaltes fort, und zwar zunächst beim Reichsarbeitsministerium. Der Ausschuß hat u. a. die für die unterstützende Erwerbslosenfürsorge ausgesetzte Summe in Höhe von 60 Millionen Mark auf 100 Millionen erhöht. Zu einmaligen Notstondsarbeiten für langfristige Erwerbslose, Sozial- und Klein rentner sind neu 25 Millionen eingestellt worden. Es entspann sich eine ausgedehnte Erörterung über die Notlage der Erwerbs- ko sen, der S ozi a l - u n d Kl c in r c n tn c r. Alle Parteien Die Spionageaffäre David. Paris, 14. Dezember. (Drahtb.) Havas berichtet aus Metz: Der frühere französische Offizier David, gegen den ein Verfahren wegen Spionage eingeleitet wurde, ist aus Deutschland ausgewiescn und den französischen Behörden übergeben worden. Er wird gegen wärtig in Metz in Haft gehalten. Die Verfolgung der deutschen Minder heit in Polen. Warschau, 15. Dezember. (Drahtb.) Im Sejm hielt am Diens tag bet der Beratung des Budgetprovisoriums der Abg. Wlodasch eine Rede, in der er feststellte, daß die deutsche Minderheit in Polen seit langem nicht solchen Unterdrückungen und Verfolgungen ausge setzt gewesen sei als jetzt. Der Redner wies auf das Banditenun- y^sen in yberschlesien hin, dem die dort wohnenden Deutschen schutz los, preisgegeben seien. Seine Fraktion werde infolge des Verhal tens der Regierung gegen das Provisorium stimmen. Im gleichen Ginne äußerte sich auch der Vertreter der ukrainischen Minderheit. Schließlich wurde das Budgetprovisorium in zweiter und dritter Lesung angenommen und dem Senat überwiesen. langsamen oder schneller zu gestallen, ohne daß dadurch die Kompo» sition unkünstlerisch verzögert würde. Ächt dte Absicht hab«, sein« Piniflerkollegen schon sch« über di« «u. zAheileu seiner Senser Verhandlungen zu insormiaren. Dl« tta- Mmvigketten im Kabinett scheinen also trotz der offtzlell«» Mittet- lang, über die llebereinstimmung im französischen Kabinett bezüglich der Senser Ergebnisse weiter zu bestehen. weit«! gen" Dukch boden die B iinie - Torfb Slufsch Deutschland im Dölkerbimdsgericht. ' Mit der Unterzeichnung des Protokolls des ständigen internationalen Gerichtshofes durch Reichsminister Dr. Gtresemann ist Deutschland auch Mitglied des Völkerbunds gerichtes geworden. Wie die „Tägl. Rundschau" bemerkt, hat Deutschland bei der Unterzeichnung nicht jene Klausel Unterzeichnet, die bestimmt, daß unter allen Umständen alle Streitigkeiten vor den ständigen internationalen Gerichts hof gebracht werden. Diese Klausel ist überhaupt nur von einer Anzahl kleinerer Staaten unterzeichnet worden, wäh rend Großmächte sich bisher zur Unterzeichnung nicht be reit fanden. Deutschland hat nunmehr die Pflicht, zu den Kosten des Gerichtshofes beizutragen. Es besteht gleichzei tig aber auch die Möglichkeit, daß deutsche Vertreter in den Haager Gerichtshof entsandt werden. I. ZUdsrt, Ssutrsn, «r. 1V. V«ri>ruk 3078. Berchteltage. Ein alter Brauch zur Weihnachtszeit von Bertha Witt. - Daß unser schönstes christliches Fest, Weihnachten, sei nem eigentlichen Ursprung nach viel älter ist als das Christentum selbst, daß es mit seinen Wurzeln im Heiden tums ruht und nur später christlichen Charakter erhielt, weil die neubekehrten Christen sich das alte Fest ihrer Väter nicht nehmen lassen wollten, ist bekannt. Um die Zeit der Winter sonnenwende hatten die alten Germanen ihr Iulfest gefeiert, das Fest der längsten Nacht, da die Sonne jenen fernsten Punkt ihrer Bahn erreicht hatte, von dem aus sie sich nun anschickte, wiederzukehren. Dieses Ereignis wurde von den Menschen in tage- und wochenlangen Schmausereien und Gelagen festlich begangen, denn zugleich auch hatten sich die Götter auf Reisen begeben und kamen herab, um den Men schen zu erscheinen. Dor allem war es die heilige Göttin Hera, auch Hertha oder Berchta, die dann mit Geschenken umherflog und Besuche abstattete. So glaubte man wenig stens, und deswegen feierte man. Erst in der ersten Januar woche ging das Fest zu Ende, und daran anschließend wurde anfangs in Deutschland auch das Christfest nicht wie jetzt im Dezember, sondern am 6. Januar gefeiert. Wenn wir jetzt noch bestimmte Spuren dafür suchen, daß das alte Jul, und das neue Christfest miteinander ver- wcmdt sei, so liefern uns dafür die Berchtelstage die beste Bestätigung. Dieses volkstümliche Fest, das man in süddeut schen und Schweizer Gegenden wohl heute noch, wenn auch m absterbender Form, antreffen kann und das dort früher «in« so wesentliche Rolle spielte, hatte sich den 6. Januar als -en ihm gebührenden Tag vorbehalten. Jene Berchtel aber, um die sich dann das ganze Wesen des Festes drehte, war niemand anders als die alte Göttin Berchta oder Hera, die noch immer nicht vergessen war, obwohl sie sich anderweitig Won hatte bequemen müssen, zur Frau Holl« herabzusinken, llmr erschien die den Alten so freundliche Gestalt i'" aks die alte gütig«, gabenspendende Göttin, sondern lärmender, gräßlicher Kinderschreck, eine wahre gerade ein umgekehrtes Amt zu versehen hatte al» der milde Weihnachtsmann. Auch sie erkundigt sich sehr eingehend Vorführung -es Musikchronometers in der Berliner Urania. In der Berliner Urania führte Carl Robert Blum das von ihm erfundene Mustkchronometer vor, einen mechanischen Musik- hilssapparat, der aber nicht der Mechanisierung der Musik dienen soll, sondern im Gegenteil ein Hilfsmittel darstellt, Tempo und Rhythmus eines Musikstückes so sein zu differenzieren, wie cs der Absicht des Komponisten entspricht. Es handelt sich also um die Ueberwindung des bisher üblichen Metronoms, an dessen Stelle das künstlerisch empfindliche Blumsche Musikchronometer tritt. Das In strument wird überall dort wertvoll sein, wo es sich um ein völliges Zusammengehen von zwei einander unsichtbaren Musikquellen oder von Musik und Bewegung handelt, vor allen, also beim Film. Der Erfinder führte am Schluffe einen ihm nicht sichtbaren Tanzfilm vor, den er, lediglich durch sein Chronometer geleitet, am Flügel beglei tete. Die dabei erwiesene Uebereinstimmung zwischen Bewegung und Musikrhythmus trat durch diese Vorführung überraschend zu tage und zeigte auch die Möglichkeit der Einwirkung auf Beschleu nigung und Verzögerung des Fklmbandes durch den Begleiter und auch die andere, das Zeitmaß eines Stückes nach Belieben zu vcr- Eirre Nede Chamberlains über die letzte Dölkerbundsratstagung. London, 14. Dezember., Vor der englisch-niederländischen Ge sellschaft sagte Chamberlain in einer Rede über die Genfer Ver handlungen: Wir erreichten alles, was ich erhoffte, als ich London verlleß. Es handelt sich um einen Schritt auf dem richtigen Wege. Ebenso gefährlich ist es, zu viel von uns zu verlangen, wie zu we nig zu erwarten. Ich komme von jeder Tagung des Völkerbunds räte« Mit erhöhtem Vertrauen zu der Bedeutung des Völkerbundes zurück und ebenso mit stärkerem Vertrauen zu der Entwicklung des Völkerbundes, wenn er sich nicht an Aufgaben heranmacht, die über feiste Kräfte gehen. I Mißmut I werbekam Inungsjahi I Haltplan < I Haushalts >8 v. H. de limd zwar Imensteuer, Mungssumr Icm, fand, Mrund de Men zu lei Iführte eim Igcs. Die Ikaß der A I Einkomme I nischen Gi I werden nn ohne jeden Islandes de- IGewerbeka Kammer b nungsjahr zur Hälfte Antrag kar Hälfte des < vollständig nd Gemei werbetreibe neranlagun nicht bezahl Leuragshäl genehmigt, des Einkom Inis bei der lügt. Persö Ides Familie Ideitrages o! ispruches vo I Fällen ist je Einkommens milie oder t Die Kamme Sparsamkeit yaltplanmäß —* Ml Weihnachten »er, mittags den 27. Dez« Rückfahrt be -ngetreten si ächt mehr g —* Lunn tndrt im Sch inserer Kind« Theaterstücken Idi« d« AM w«4u darin einig, daß auch diesen schwer bedrängten Kreisen ge- Holsen werden müsse, soweit und soviel die Mittel des Reiches e« irgendwie zulassen. Abg. Hoch (Soz.) beantragt, den Betrag von 25 Millionen Mark auf «V Millionen zu erhöhen. Abg. Kenzler (Komm.) beantragt eine Erhöhung der für die Weihnachtsunterstützung bereitgestellten Summe auf 40 Millionen Mark. Die Unterstützung soll einheitlich betragen SO ^l mit 10 Ut Frauen- und S -K Kinderzulage und 15 für Empfänger von Waisenrenten. Abg. Hergl (Deutschnat.) beantragt, bei der vom Ausschuß für die Kleinrentner beantragten Weihnachtsuntcrstützung als Min- destsätze festzulegen: 10 für Alleinstehende, 15 -lt für Verheiratete und 7,50 für die Bezieher von Waisenrente. Nach Ablehnung der sozialdemokratischen und kommunistischen Anträge werden die Ausschußairträgc über die Erwerbslosensür- sorge und über die Weihnachtsunterstützung angenommen. Zu dem Zusatzantrape des Abg. hergl (Deutschnat.) erklärt der Abg. v. Guärad (Zt.), die Regierungsparteien könnten die finan zielle Auswirkung des Antrages noch nicht übersehen. Sie würden sich jetzt der Stimme enthalten und ihre Haltung in der 3. Lesung von der Auskunft des Finanzministers abhängig machen. Der An trag Hergt wird bei Stimmenthaltmrg der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten angenommen. Zur Annahme gelangte eine Entschließung, die auch bei Rot standsarbeiten Aufrechterhaltung der Arbciterschutzbestinnnungen, Innehaltung des Achtstundentages und Verbot der Ucberstunden forderte. Das Haus beschäftigte sich dann mit dem Haushall des Reichs wirtschaftsministeriums. Hier verlangten die Demokraten und die Deutsche Volkspartei zugunsten des deutschen Exports 150 000 <41 zu erhalten. Der Antrag verfiel aber der Ablehnung, da auch die anderen Regierungsparteien dagegen waren. Der Haushall des Wirtschastsministeriums wurde erledigt. Angenommen wurde eine Entschließung, die Maßnahmen zur Behebung der allgemein«» Kre ditnot fordert. — Am Mittwoch stehen die Haushalte des Finanz ministeriums und des Auswärtigen Amtes auf der Tagesordnung. I 0smsrit8scksn der AuffchliheL? Das „Berl. Tagebl." meldet aus London: Die bisheri gen vergeblichen Nachforschungen nach dem Verbleib der englischen Schriftstellerin Miß Christi«, die seit einigen Ta- gen, wie bereits gemeldet, spurlos verschwunden ist, und die gleichzeitige Mitteilung der Lady Growe, daß ihre zweite Tochter seit Sonnabend ebenfalls vermißt werde, lassen nunmehr die Befürchtung aufkommen, daß ein neuer Jack the Ribber in London sein Unwesen treibe. — Ein Aulo-Rokling. Ein Auto, das die Weimar- Erfurter Landstraße m rasender Fahrt dahineilte, entwur zelte unweit von dem Dorfe Mönchen-Holzhausen mehrere Straßenbäume und überfuhr dabei die auf der linken Stra ßenseite gehende Frau eines Milchhändlers. Ihr wurde die Schädeldecke zertrümmert, ein Ohr abgerissen und ein Bein abgefahren. Der Kraftwagenführer legte die sterbende Frau in den Straßengraben und suchte dann das Weite. Er ent kam unerkannt. Der Ehemann der unglücklichen Frau, der ein Stück Deges hinter ihr daher kam, fand sie in ihrem Blute liegend. Sie ist inzwischen im Erfurter Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. — Cr wußte nichts von seinem Tode. Als der 65 Jahre alte Kaufmann Gustav H. aus Tempelhof bei Berlin bei der Ortskrankenkasse vorsprach, wurde ihm erklärt, daß er be reits im Oktober vorigen Jahres gestorben sei. Erst mit großer Mühe gelang es ihm, sich unter Vorlage eines Per sonalausweises zu legitimieren und so zu beweisen, daß er sich noch des Lebens erfreue. Ein Unbekannter hotte in der fraglichen Zeit die Todeserklärung abgegeben und das Sterbegeld erhoben, worauf H. in den Listen der Kranken- kasse gestrichen wurde. — Verhaftung einer Lande von Güterwagendieben. Eine Bande von Dieben, deren Spezialität es war, im We sten Berlins auf langsamer fahrende Güterzüge aufzusprin gen und die Wagen zu berauben, ist von der Polizei verhaf tet worden. Der Bande gehören ein ehemaliger Gutsin spektor und ein Arbeiter an, der als berüchtigter Wilderer bekannt ist. Die Ermittlungen werden noch fortgesetzt. — Diebstahl chemischer Rezepte. Nach einer Blätter- Meldung aus München eignete sich ein Kaufmannslehrling der Chemischen Fabrik in Erlau Rezepte und Muster an, die er mit einem Freunde der verschiedenen Firmen zu Preisen von 50 000 bis 100 000 anbot, darunter befand sich auch eine Filiale seiner Firma, die seine Festnahme ver anlaßte. — Tödlicher Sturz vom Pferde. Am Montagnachmit- tag stürzte in Berlin-Zehlendorf die Gattin des Berliner Bankiers Lichtenstädter vom Pferde. Die Verunglückte er- litt so schwere Verletzungen, daß sie kurz nach ihrer Auf nahme im Krankenhaus starb. — Zwei Arbeiter jm Sande erstickt. Aus Flensburg wird gemeldet: Bei Arbeiten in einer Sandgrube wurden zwei Arbeiter verschüttet und getötet. Zwei andere Arbei ter, die den Verunglückten zu Hilfe eiüen, wurden ebenfalls verschüttet, konnten sich aber mit knapper Not selbst retten. — 18 Tote und über 30 Verletzte bei einer Explosions katastrophe. Nach einer Meldung aus Nizza explodierte in St. Auban ein Behälter mit 25 000 Kilogramm Chlor. Bisher wurden 19 Tote und mehr als 30 Verletzte gebor gen., Unter den Toten befindet sich auch ein Ingenieur. — Trauriges Ende einer goldenen Hochzeiksfeier. In Brau na gingen nach einer goldenen Hochzeitsfeier die Wagenpferde durch. Das Jubelpaar wurde aus dem Wa gen geschleudert. Der Jubilar, Hofbesitzer Schneeberger, wurde schwer verletzt, die 74jährige Gattin war sofort tot. — Kältewelle in Amerika. Eine neue Kältewelle geht gegenwärtig über die Vereinigten Staaten auf New Bork zu, der bereits sechs Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Sie ist von eisigen Stürmen begleitet. Das gleiche verlautet aus Winnepcg und Umgegend, wo der Schnee in manchen Gegenden 20 Fuß hoch liegt. — Tödlicher Ausgang eines Boxkampfes. Nach einer Meldung aus Hartford im Staate Connecticut ist der fran zösische Leichtgewichtler Cherles Pegulikon, dem bei dem Kampf mit dem amerikanischen Boxer Friedmann der Schä del zertrümmert wurde, gestorben. Friedmann ist verhaftet worden. — Brandstistungsversuch auf dem Linienschiff Schleswig- Holstein. Aus Kiel wird gemeldet: Auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein versuchte ein Unteroffizier, anscheinend in einem Anfall von geistiger Umnachtung, hervorgerufen durch übermäßigen Alkoholgenuß, in der Munitionskammer des Schiffes Feuer anzulegen. Das Feuer konnte mühelos gelöscht werden. Der Täter wurde zur Untersuchung und Beobachtung in das Marinelazarett eingeliefert. — Ein Rieseulunnel in Berlin geplant. Aus Berlin wird gemeldet: Zur Entlastung des kaum noch zu bewälti genden Verkehrs in der Leipziger Straße hat der Berliner Stadtbaurat Hahn ein Projekt entworfen, das die Ver legung der stark verkehrshindernden Straßenbahn unter die Erde vorsieht. Vom Berliner Rathaus bis zur Potsdamer Brücke soll ein viergleisiger Tunnel angelegt werden, dessen beide innere Gleise von der Untergrundbahn und dessen äußere Gleise von der Straßenbahn befahren werden sollen. Die Untergrundbahn ist als Schnellbahn gedacht und soll auf der genannten Strecke keine Haltestelle erhalten, wäh rend für den kurzen Streckenverkehr die unterirdische Stra ßenbahn sorgen soll. Der Nachtausgabe des „Tag" zufolge soll Oberbürgermeister Boeß diesem Entwurf zugestimmt haben. Der Magistrat wird sich vermutlich schon im Ja nuar im Zusammenhang mit den Beschlüssen der Stadtver ordnetenversammlung über neue Arbeiten für die Er werbslosen mit dem Projekt befassen. Gewisse Schwierig keiten durste jedoch die finanzielle Seite der Sache bereiten. — Der versunkene Bahndamm. Aus Mecklenburg wird gemeldet: Ein Streckenwärter der Reichsbahn sah die ser Tage auf einer Streckenbegehung seines Reviers bei Spohnholz zu seinem Schrecken, daß vor ihm plötzlich der mehrere Meter hohe Bahndamm zu Ende war. Cs war am frühen Morgen um 6 Uhr, und es war stockfinster. Er ver gewisserte sich, so gut es ging, daß offenbar auf eine weite Strecke hin der Bahndamm tatsächlich auf rätselhafte Art verschwunden war. In wenigen Minuten mußte der erste Personenzug Neubrandenburg—Stralsund vorbeikommen. Der Wärter eilte »un nächsten Streckentelephon und berich tete der Station Spohnholz, daß die Strecke unpassierbar fei. Af« h^te man gerade dem Persoaenzug stete Fabrt Schelle oder Kuhglocke umgebunden, zieht sie von Haus zu Haus und benimmt sich sehr wild, mutwillig und ungebär dig. .Kinder oder Speck, derweil geh ich nit weg!" lautete ihr drohender Spruch. Es ist leicht erklärlich, warum inan die einst so freund liche Göttin allmählich in eine so häßliche furchteinflößende Schreckgestalt umgewandelt hat. In ihrer milden Güte konnte man sie, die eine heidnische Erscheinung war, im Christentum nicht dulden, vielmehr mußte man ihr die ihr einst zugewandte Liebe zu entziehen suchen, ja, man mußte ihr einen Beweis geben, wie sehr sich die Herzen all mählich gegen sie gekehrt und wie man sie zu einer allen, abschreckenden Hexe degradiert hatte, der man nicht nur seine Abneigung, sondern auch das Ende ihrer Herrschaft auf drastische Art zu beweisen suchte. Deswegen belustigte man sich in einigen Gegenden unter allgemeiner Teilnahme an einem Berchtelaustreiben, einem sog. Berchtellaufen oder Berchteljagd, die damit endete, daß die verspottete alte Göt tin irgendwo kaltgestelll wurde. In einem Berchteltanz, einem geräuschvollen Masken umzug in den bayrischen Waldtälern, huldigten wohl riesige Scharen von Burschen noch ohne übelwollenden Zweck der alten heidnischen Freundin; aber um so unglimpflicher ver fährt inan mit ihr in anderen Gegenden. Das Berchtelaus treiben fiel zumeist in die Zeit vor Weihnachten. Dann ver sammelte sich in den Dörfern ein Zug junger Männer, be waffnet mit fürchterlichen Lärminstrumenten, Kesseln, Pfan nen, Schellen, Hörnern und was nur irgendeinen abscheu lichen Mission von sich gibt; so zieht der Zug unter wttdem Getöse über Berg und Tal in ein benachbartes Dorf. Ein Mitglied dieser Gesellschaft mutz die alte Hexengöttin, recht abschreckend ausstaffiert, darstellen, um zumeist auf einem Schlitten am Schlüsse des Zuges mitgeführt zu werden. Ge wöhnlich gilt dieser Besuch solchem Dorf, von dem man selbst im Jabr« zuvor auf dieselbe Art beehrt worden war. Mit gewaltigstem Lärmen wird das alte GSttergefpenst in einem jnkel des Dorfe» abgeseht und dort zurückgelassen, und da zweifellos der symbolische Beweis ihrer Absetzung und Mr beendeten Herrschast überhaupt. Neues aus aller Welt. Neues Verfahren zur Verflüssigung der Kohle. Berlin, 14. Dez. (Drahtb.) In dem bei der heutigen Aufsichtsratssitzung der I. G. Farbenindustrie ausgegebe nen Pressebericht der Verwaltung rückt das Unternehmen von dem Bergin-Verfahren — Verflüssigung der Kohle — energisch ab. Die Verwaltung bezeichnet dos Verfahren des Professors Bergin als unwirtschaftlich und teilt mit, daß sie aus anderen Voraussetzungen zu einem eigenen