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»i'j >«»" »Ilv !,<,«iUtK «u;sj Piz ousjvysvLtz "1 ^Mcrg eL Lcrtt-» Unabhünqige Zeitunc, für alle Stünde in Stadt und Land. Dichteste Verbreitung tn allen Volksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Btsclivsswerda, Altmarkt 15. — Druc» und Verlag von Fr edrich May G. m. b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 Mffcfiofsw erdcrer Einzige Tageszeitung m Amtsgerichtsdezirk Dtjchosswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält tue amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schulinipektion und des Hauptzollamts -u Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. ' - . DerSSGscheLrzSffer Erfch t«»»g»w«tse: Jeden Lterktan abends sür den tolgend. Tag. Be,«g,pret» ür die Zeti eine, halben Monat» Fiel Ins Hau» halbmonatlich Mk. l.2N, beim Abholen in der Deichäftssieltr wö chentlich Psg. trinielnummer t5 Psg. — Alle Postanstalten, i»wtr unsere Zeitnngsmistrslgei und die Ge>chästsstellr nehmen ederzei Bellellunaen entgegen. PofNch«lil»Nonto: Unu Dresden Str. llSLI. Gemeinde» vecdandegiradasie Vtschorewerda Konto Str. 81. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Deförderungseinrich» tungen — Hal der Bezieher keinen Anspruch au! Lieterunq oder Nachliereruna der Zettnna oder au» Rnchmhlimq de» Bezugopreiie» rlnzetgenprer» (in Goldmarkt: Die 43 mm breite einspaltig« Grundschriftteile M Mg-, örtlich« Aaseigen 20 Pfg» die S0 m» breite Redlamezeile (im Textteitf 7V Psg. Zahlung in Daptermark zum amistchrn Briefkurs vom Zahltag, iedych nicht niedriger zzun Kur« vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tarif. Fm Sammelan,eigen »aribn. Austchlaa. — Erfüllungsort BitchoismerdS Mittwo^b, den 14. April 1926 81. Jahrgang Nr. 86 «N02 Ausland geflüchtet. Zunächst wurde als einzig, " ° ml>.->0? befindlicher Angeklagter der vor kurzem aus Bclk des „Vertrages von Versailles wider- s^ferte Michael Holzmann vorgeführt, gegen d« zelsallorganM-rteMilitarkontrolle durchs Nagten lautet auf Bettug zum RL^n d^ N^uKN Staatsbank,' Urkundenfälschung und Beihilfe zu diZest ^^uftaten. Bald nach Beginn der Sitzung erlitt Jmatz bestimmungen des Vertrages von Versailles vorliegen. Dar. Alister einen Schwää)eanfall. Da nach dem ärztlichen Gvk achten eine absolute Derhmtdlungsunfähigkeft ni-A vorla- wurde in der Verhandlung fortgefahren. Man rechnet vor» Veschluß des Dolkerbundrates nennt man Hufig mit einer viermonatigen Prozeßdouer. das Jnoestigattonsprotokoll. Da im weiteren Verlauf der Dernehnmng des Ange» das Jnoesttgationsprotokoll. rokkoausgaben nickt länger zu verantworten vermag, ver» det: Entgegen Meldungen über eine angebliche Fühluag- dindert ii,dessen nicht, daß innerhalb der französischen und nähme zwischen den Randfiaaten and der Reichsregierung spanischen Militarkreise eine starke Propaganda dafür be- gb» einen Vertrag zur Garantie der Grenzen von Lett- L °Lü »L'Ä 'LLL7 1-^°-». d»b<».<^0 Bedingungen für Abd ei Krim uoch weiter zu verschärfen .. . Augenscheinlich will man von dieser Seite aus die Derhand Negierung an solche Verhandlungen nicht denkt. Vielmehr doch scheint es für Deutschland geboten, sich seine Handlungs- ceiheit nach Osten vorzubehalkea Eine Anerkennung der vertragswidrigen Annektion des Vlemellande» durch Litauen ommt selbstverständlich nie in Frage. Aach die Locarno- 1 ertrüge bedeuten keineswegs ein« Anerkennung der An rektion der dentschen Ostgebiete. Im Gegenteil lassen sie die Tköglichkeik einer friedlichen Revision der deutschen Ostgren- :en durchaus offen. chen werden sm,, das Lust, ltt wurde be- datz die »L»s wird in zwei Fällen der Bestechung von Beamten befchuidiat, ebenso dk übrigen Angeklagten der Bestechung und der Bei hilfe. Daraus stat ei« kurz, Mittagspause «m. Beginn des Kittisker-ProzefseS Iwan Sutisker erleidet Schwächeanfälle. Vertin, 12. April. (Wolff-Telegramm.) In der Eröffnungssitzung des Kutisker-Prozefses waren von geklagten zehn zur Stelle. Der Kaufmann Stern Mas die Amerikaner aas „A. 8" machten. Der Anstand de» Luftschiffe» vollkommen veraachtttfsigt. Berlin, IS. April. Rach einem Funktelegramm der achtausaabr des „Lag* au» Reuyork waren über den „Los Angeles" (früher Z. R. S) verbreitet, aus denen man entneh- geladen. _ Aufsicht genomnien <— früheren Di Spritweber, Deutschland und die Garantie feiner Ostgrenre. Berkin, 12. April. Von zuständiger Seite wird gemel det: Entgegen Meldungen über eine angebliche Fühlung ¬ vernachlässigt worden war, «ns-ekährlich kmaei -t man sich in Amerika entf -- Verlcürf der Vernehmung des Ange« klagten Iwan Kutisker die medizinischen Sachverständigen die Derhandlungsfähigkeit des Angeklagten nach einem , er» neuten Schwächeanfall bezweifelten, wurde die Verhandlung abgebrochen und auf Mittwoch vormittag vertagt. „ _ gien ausga» lieferte Michael Holzmann vorgeführt, gegen den noch «ist weiterer Prozeß wegen Bestechung des RegierunasratI Lartels bcvorfteht. Die Anklage gegen die übrigen Angw klagten lautet auf Betrug zum Schaden der Preutzischech Das „Versailles" für Ab- el Krim. Der Rifkrieg scheint seinem Ende zuzugehen. Englischen Meldungen zufolge aus Tanger sind die Feindseligkeiten be reits aus allen Frontal eingestellt worden. Auch wird die Entsendung der französischen und spanischen Delegierten für die in Udjda zusammentretende Konferenz vorbereitet. Daß es letzten Endes aber darauf ankommt, Abd el Krim, dessen vollständige Niederwerfung durch Waffen nicht gelungen ist, zu einem Friedensschlutz zu bewegen, der ihm die letzte Aus sicht nimmt, die Unabhängigkeit des Rifs zu wahren, geht aus den französischen Pressemeldungen mit aller Deutlich keit hervor. Man verlangt die völlige Unterwerfung der Rif- und Deballstämme unter di« Oberherrschaft des franzö sischen Schattensultans. Abd el Krim soll möglichst aus dem Lande entfernt werden, wofür man ihm angemessene per sönliche Entschädigungen zuzusagen bereit ist. Im übrigen werden die Vorbereitungen zu einer Offensive, die km Falle eines Mißerfolgs der Verhandlungen erfolgen soll, im vollen Umfange weiter betrieben. As Kriegsmüdigkeit des französischen Parlaments, dessen Mehrheit die Ueberbela- stung des Staatshaushalts mit den außerordentlichen Ma- rokköausgaben nicht länger zu verantworten vermag, ver- Tagesschau. * Meldungen aus Berlin berichten, daß Deutschland keine Bindungen im Osten eingehen wird und sich eine Re vision der Ostgrenzen ausdrücklich vorbehalte. * Dr. Stresemann befindet sich auch noch auf Urlaub in Locarno. Er empfing am Sonntag den früheren französi scher Finanzminister und Großindustriellen Loucheur. Die Mitglieder der mexikanischen Handelskammern, die sich gegenwärtig auf der Europaveise befinden und in diesen Tagen in Hamburg und Bremen festlich empfangen wurden, sind am Montag abtnd in Berlin «ingetrosfen. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- flihrliches an anderer Stelle. Kabinettssttzung über die deutsch spanischen Kandeisvertragsnerhano- tungen. Berlin, 12. April. (Drahtb.) Wie die Telegraphen- Union erfährt, ist das Reichskabinett am Montag nachmittag zu einer Sitzung zusammen getreten, in der neben kaufen- den Angelegenheiten di« deutsch-spanischen Handelsvertrags- Verhandlungen zur Beratung standen. Im Anschluß an die Kabinettssitzung fand eine Ministerbesprechung statt, in der außenpolitische Fragen erörtert wurden. Reichsautzenmini ster Dr. Stresemann befindet sich noch auf Urlaub. Miliiärlorrirolle trotz Locarno. Der Streit um da» Invefiigakionsprotokoll. Durch das Scheitern der Verhandlungen über den Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund ist «in« sehr ernste politische Schwierigkeit auf dem Gebiete der Militärkontrolle entstanden. In Locarno ist o«reinbart, daß mit dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund die Militärkontrvlle be- endigt sein sollte und daß die im vertrage von Versailles und im sogenannten Lnvestigationsprotokoll des Völker bundes vorgesehene Kontrolle durch den Völkerbund orakttsch nicht durchgeführt werden solle. Voraussetzung dieser ver- einbarung war die Annahme, daß die Tätigkeit der inter alliierten Militärtontrolle m Deutschland vollständig beendigt sein werde, wenn Deutschland in v«n Völkerbund einträte. Praktisch entwickelten sich die Dinge mm so, datz nach dem Abschluß der Locarno-Verträg« neu« Verhandlungen zwischen der Dotschafterkonferenz und der deutschen Regie- rung über noch nicht geklärte Streitsragen zur MilltärLn- trolle stattfanden und dies« Verhandlungen noch nicht be- endigt waren, als über den Eintritt Deutschland» m den Völkerbund in Genf verhandelt wurde. Gleichzeitig wurden aber die Verhandlungen mit der Der Prozeß Kegen Speitweber und Genossen vor Gericht. Berlin, 13. April. Unter starkem Andrang« des Publi kums begann am Montag in Moabit der große Sprits-Pie» bungs- und Bestechungsprozeß. Weber soll nach Anklagß den Reichsfiskus um viels Millionen geschädigt haben. 15Ü Zeugen und Sachverständige sollen vernommen werden. Ferner sind zahlreiche wirtschaftliche und Lanksachverständig» geladen. Für diese Verhandlungen sind sechs Wochen M sicht genommen. Die Anklage richtet sich in der Hauptfach« gegen de» -,eren Kriminalkommissar Peters. Mitangeklagt sind irektor Kantrop, Kaufmann Hermann Weber, genannt pritweber, Kaufmann Heinrich Weber, die Brüder Leopold und Albert Simke, Holzmann und Kriminalossistent Ener. Eine Reihe Sachverständiger ist geladen. Weiter werde« dem Prozeß «ine große Zahl Vertreter des Finanzministe riums und der Monopolverwaltung als Zuhörer beiwohnen. Auch der Zuschauerraum ist dicht befetzt. Die Verteidigung stellt« zu Beginn der Verhandlungen eine Reihe von Ab lehnungsantragen gegen me Sachverständigen wegen Be sorgnis der Befangenheit. Alle Beamte seien an dem Deo fahren interessiert. In der ganzen Voruntersuchung habe sich die Tendenz des Finanzministeriums gezeigt, alle Schuld auf die Kriminalpolizei und den Sündenbock Peters abzuwälzen. Das Ermittlungsverfahren sei, so betonte der Verteidiger weiter, ganz einseitig geführt worden, soweit Finanzbeamt* daran beteilig waren. Auch di« übrigen Verteidiger schlaf- fen sich den Ablehnungsontragen an. Das Gericht lehnte di« Ablehnungsanträge der Vertei digung gegen die Sachverständigen ab. Peter» wird ka acht Fällen der Bestehung, in S Fällen der Unterlassung dar Verfolgung strafbarer Handlungen, in zwei Füllen der Bei hilfe bei der Erschleichung von Vorteilen an» dem Brannt weinmonopol und der Beihilfe bei einem Versicherungsbe trug bezichtigt. Ein Teil dtefer vorwürfe richtet sich auch lungen zuerst nur zu dem Zwecke einleiten, um die Friedens Neigung in den Kreisen der Anhänger Abd el Krims zu stärkerer Auswirkung kommen zu lassen, um danach unter Ausnutzung dieses Stimmungsmoments unter dem Druck der Waffen Abd el Krim vor die äußerste Entscheidung zu stellen. Wie dann die Bedingungen lauten werden, die man den Rifleuten anbieten wird, kann man sich ungefähr vorstellen, wenn man die Stimmen und Aeußerungen überblickt, wie sie schon jetzt die rechtsradikalen Blätter vom Schlage des Avenier aus den Kreisen des Offizierkorps und maßgeblicher Rechtspolitiker veröffentlicht haben. Allerdings scheint Vie Lage Abd el Krims inzwischen auch eine ziemlich bedrohliche geworden zu fein, so daß sein weiterer Widerstand äußerst in Frage gestellt fein wird. arbeiten nicht beendet sind, soll entgegen der Meinung va» Sachverständigen das Luftschiff schon heute an den Anke» mast gebracht werden, damit die Envvorbereitungen für einen Flug getroffen werden können. Rach der Meinung der Sachverständigen gibt der Zustand des Luftschiffes aber immer noch zu ernsten Bedenken Anlaß. Zwar hat man di» Gaszellen, die man in den Zeiten der Ruhe anscheinend Nich» mit der nötigen Sorgfalt behandelte, geflickt, doch werdest Befürchtungen laut, die Reparaturen boten nicht volle G» währ für Sicherheit. Verschiedene Leute der Besatzung sollen ihre Meinung dahin ausgesprochen haben, dah sw kein« große Lust hätten, mit dem Luftschiff unter den äugen» blicklichen Bedingungen zu fliegen. kurz vor Ostern Verhandlungen mit der Botschafterkonferenz, > rriker waren in der letzten Woche sogar in Dop! die sich besontzers auf die Polizeifrage bezogen, zu- schästigt. Obwohl nun anscheinend die Wieder! nächst abgebrochen wurden. Die Tätigkeit der interalliierten ' ' Militärkontrollkommission in Deutschland ist damit noch nicht abgeschlossen. Es wird weiter kontrolliert in der Form, daß seit einigen Wochen Mitglieder der Kom mission sich durch persönliche Kontrollle von der Durchführung der Vereinbarungen überzeugen, die über die Zerstörung und Zerlegung von angeblich für die Muvi- tionsherstellung und Massenherstellung geeigneten Maschi- nen in den m Betracht kommenden Industrien getroffen sind. Man rechnet aber bei der deutschen Regierung damit, daß in einigen Wochen diese Tätigkeit abgeschlossen ist und daß dann auch eine Vereinbarung über die Poli- zeifrage zustande gekommen ist. Keineswegs ist damit aber das politische Problem der Kontrolle erledigt, denn es bleibt dieMtlitärkontrolle durch den Dölker- b un d. Der letzte Beschluß des Dolkerbundrates darüber bedeu tet, daß in dem heeressreien deutschen Gebiet am Rhein ständige Kontrollkommissionen des Völkerbundes eingerichtet werden s den Bestimmungen des spricht und höchstens nach dem Schlußartikel vom Teil 5 des „Vertrages" von Versailles nur dann eine für den Ein-