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dem UeberschH der Ausfuhr über die Einfuhr könnten Re parationszahlungen weiterhin erfolgen. In diesem Zusam menhang sollten die britischen Kapitalisten nicht vergessen, daß die Steigerung der deutschen Ausfuhr gleichzeitig eine Steigerung der deutschen Kaufkraft bedeute und daß mit letz terer die Nachfrage nach britischen Waren in Deutschland zu nehmen ivcrdc. Zum Schluß trat Dr. Schacht für eine enge re Zusammenarbeit zwischen dem britischen und dem deut schen Kapital ein. Kefuch eines französischen Ministers in Kerlin. Berlin. 15. Sept. (Drahib.) Der französische Unter- richtsministcr de Manzie traf gestern abend 9 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge, von Kopenhagen kommend, als cr- stgr französischer amtierender Minister in Berlin ein. Zum Empfange hatten sich aus dem Bahnhofe der französische Bot schafter, der französische Generalkonsul und ein Vertreter des Auswärtigen Amtes cingesunden. Wie die Blätter betonen, hat der Aufenthalt de Monzies in Berlin lediglich den Zweck einer kulturellen Annäherung zwischen Deutsch land und Frankreich. Bei der angekündigten Unterredung mit dem preußischen Kultusminister wird de Monzie wahr scheinlich auch die Frage der Einheitsschule anschnei den, über die er bereits in seinem Kopenhagener Vortrag ge sprochen hat. Der Minister wird heut abend Berl-n wieder verlassen. Abschluß der Rerrienbankanteche. 25 Millionen Dollar auf 25 Jahre. Berlin, 14. Sept. Die Deutsche Rentenbank-Kreditan stalt (Landwirtschaftliche Zentralbank) teilt niit: Die Verhandlungen mit der National City Coinp. in Neuyork wegen einer amerikanischen Anleihe für landwirt schaftlichen Realkredit in Deutschland sind Sonnabend, den 12. September, abends, zum Abschluß gekommen. Danach übernimmt die National Citi) Coinp. von der Deutschen Ren- tenbank-Kreditanstnlt Schuldverschreibungen in Höhe von 25 Millionen Dollar, rückzahlbar zu Pari zu einem Jahrcs- zinssatz von 7 Prozent auf 25 Jahre bei einer Tilgung von etwa Prozent jährlich. Zinsen und Amortisation wer den am 15. Mürz und am 15. September füllig, erstmalig am 15. März 1926. Der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt steht das Recht zu, die Anleihe auch zu früherer Rückzahlung im ganzen oder in Teilbeträgen ebenfalls zu Pari, erstmalig zum 15. September 1955, sodann zu jedem späteren Zinstermin zu kündigen. Die Anleihe soll in diesen Tagen zum Kurse von 9.3 Prozent in den Vereinigten Staaten aufgelegt und ihre Zulassung an der Neuyorker Stockcxchange beantragt werden. Die Auszahlung des Gegenwertes der Schuldver schreibungen zu 88 Prozent soll gegen Ende d. M. erfolgen. Für einen wesentlichen Teil der Anleihe besteht Interesse 1« Holland Schweden und der Schweiz, wo die Rentenbank anleihe auch zur Auflage gelangen soll. Die Wahrheit Wer die Lage bei Alhücemas. Ernste Katze bei Tetuan. Madrid, 14. August. (T.-U.) Die Bedeutung der Lan dung der spanischen Truppen bei Cebodilla in der Bucht von Alhücemas wird stark übertrieben. Die Landung bat an sich keine Schwierigkeit, da sich den Landungstruppen gar kein Feind entgegenstellie und die spanischen Truppen, ohne daran behindert zu werden, sich am Fuße des Risgebirges sammeln konnten. Nur die Vorhut, die etwas tiefer in die Berge vor zudringen versuchte, wurde aus dem Hinterhalt beschossen und verlor etwa 30 Tote. Die Kriegsschiffe an der Wiste und da» Lustgeschmader belegen das ganze Rifnfer mit Bomben. Auch die' Rifhauptstadt Agir, die übrigens schon lange von Abd cl Krim geräumt ist, wurde unter Feuer genommen. Es ist sicher, daß Abd cl Krim gar nicht daran denkt, den Kampf mit den Spaniern an dcr^Küste aufzunehmen, sondern sie gvingen will, ihm in das Innere des Bcrgmassivs zu folgen. Dort und nicht im Schutze der Küstenbatterien wird die Ent scheidung fallen. Soweit cs unter den herrschenden Zensur verhältnissen möglich ist, machen sich die Zeitungen über das Aufbauschcn des Sieges van Alhücemas lustig. Ernst ist die Laac bei Tetuan. Dort tobt bereits seit acht Tagen eine wirkliche Schlacht, auf den -nur 4 Kilometer von der Stadt entfernten Höhen von Bcni-Hosmar. Der Komman dant, Oberst Frances, ist gefallen. Die Gesamtverluste der Spanier sollen sehr bedeutend sein und nur Wundern an Tapferkeit ist cs zu verdanken, wenn Tetuan noch nicht in die Hände Abd el Krims gefallen ist. Madrid ist voll von be unruhigenden Gerüchten. Die überaus strenge Militärzcnsur tut n'-chts, um den Pessimismus zu zerstreuen. Tcr Lachsentonslikt auf dcnr Heidelberger Parteitag. Dresden, 15. Sept. Die Telegraphcn-Union berichtet vom Parteitag der S. P. D. in Heidelberg: Auf der Tages ordnung der heutigen Sitzung steht als erster Punkt der Be richt des Pnrteirörstandcs. Der Referent Johannes Stel ling kam dabei auch auf den Sachscnkonslikt zu sprechen. Er wies unter allgemeiner Heiterkeit auf einen mächtigen Berg non Akten hin, die aus diesem Motive entstanden sind. Die eioemliche Ursache des Konsliktes sei der Streit darüber ge wesen, ob Sozialdemokraten mit bürgerlichen Parteien zu sammen eine Koalitionsregierung bilden sollen oder nicht. Die Möglichkeit solcher Koalitionen darf die Partei nicht durch einen Beschluß ein für allemal abschneiden. Sachsen wäre vollständig der Reaktion prcisgegeben worden, wenn die sächsische Fratlionsmchrheit nicht im Gegensätze zu dem Willen der sächsischen Landcsorganisation mit bürgerlichen Parteien mitgcmncht Hütte. Wenn der Parteivorstand in diesem Falle auch die Fraktionsmehrheit unterstützte, so ist er doch nicht mit allein einverstanden, was die Mitglieder der Fraktionsmehrheit getan haben. Der Konflikt ist nicht einfach dadurch zu lösen, daß man die 23 Mitglieder der Froktionsmchrheit als Disziplinbrecher ausschlicßt. Es geht nur so, daß zunächst in der sächsischen Landtagssraktion Mehrheit und Minderheit wieder zusammenarbeiten und daß dann der sächsische Landtag so bald wie möglich aus gelöst wird. Bei der Aufstellung der Kandidaten zur Neu wahl soll eine formelle Bindung der Organisation möglichst allen Richtungen Rechnung tragen. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß die Vertreter der verschiedenen Richtungen ohne Voreingenommenheit in die Kommission tztnetngHen möchten, die sich mit dem Sachsenkonfllkt« -u beschäftigen haben wird. Neues aus aller Welt. — Stahlhelmiag 1S26 la Hannover. Einer Blättermel dung zufolge findet der nächste Frontsoldatentag (Stahlhelm) für ganz Deutschland am 5. und 6. Juni 1028 in Hannover statt. — Vater und Sohn lebendig verbrannt.. Auf dem Kirchturm des Ortes Capriano bei Brescia, wo ein Turm wächter mit seinem Sohn die Turmuhr reinigte, ließ der Knabe eine brennende Kerze in einen Benzinkübel fallen. Vater und Sohn standen sofort in Flammen und stürzten als Brandfackel die Kirchentreppe hinab. Die halbverkohl ten Leichen wurden am Fuß der Treppe aufgefunden. — Das heutige französische Zugunglück. Das W. T. B. meldet uns telegraphisch ein neues Zugunglück, das sich der Rekordreihe der täglichen französischen Eisenbahnunfälle würdig anschlieht: Der Schnellzug Basel—Boulogne ist gestern auf dem Bahnhof von Boulogne entgleist. Die bei den letzten Wagen fuhren auf den Bahnsteig und rannten einen Weichensteller um. Mehrere Personen wurden ver letzt. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. — Drei Personen im explodierten Auto verbrannt. Sonntag abend hoi sich auf der Landstraße nach Namur ein schrecklicher Ar.ilUnfall ereignet. .Das Auto eines In dustriellen, das mit sechs Personen aus Brüssel unterwegs war, rannte infolge Versagens der Steuerung gegen einen Baum, wobei der Benzinbehälter explodierte. Das Auto stand sofort in Hellen Flammen. Drei Personen, die nicht abspringen konnten, wurden völlig verkohlt aufgefunden. Die drei anderen Personen trugen schwere Brandwunden davon. — 4 Opfer einer Pilzvergiftung. Nach dem Genüsse selbstgesuchter Pilze sind in Necklingen am Montag vier Per sonen, eine Mutter mit ihrem Sohne und ihren beiden Töch tern erkrankt. Die Mädchen sind im Krankenhaus gestorben, am Aufkommen des Sohnes wird gezweifelt. Die Mutter konnte gerettet werden. — Unwetter in Norditalien. In ganz Norditalien herr schen Gewitter mit Hagel und Schnee. Derartige Unwetter werden gemeldet aus Brescia, Parma, wo die Temperatur auf 10 Grad gesunken ist, und aus Mantua und Piscenza, wo die umliegenden Berge mit Neuschnee bedeckt sind. — Acht Detektive hinter einem Prinzen her. Das Oeuv re berichtet heute zur Flucht des ägyptischen Prinzen Seif Ed Din, von dessen abenteuerlichen Flucht wir berichteten, daß acht englische Detektive in Vrunoy angekommen sind und das plötzliche Verlassen des Ortes durch den Prinzen verursacht haben. Zur Auslieferung des Prinzen an England bestehe keine Ursache, selbst nicht, wenn festgestellt werden sollte, daß er wirklich geisteskrank sei. Kein Vertrag schreibe die Aus lieferung von Geisteskranken an England vor. — Eine neuere Wolff-Meldung sagt hierzu: Die türkische Zeitung Jkaain in Konstantinopel meldet in bestimmter Form, daß der ägyptische Prinz als Frau verkleidet mit einem Lloyd- Dampfer aus Triest in Konstantinopel angekommen sei. Die Behörden geben an, nichts davon zu wissen. — Selbstmord mit Dynamit. In Melle bei Nizza geriet der Landwirt Marius Millo, als er vom Notar erfuhr, daß seine jüngst verstorbene Frau, die die Besitzerin der ganzen Landwirtschaft war, ihre Kinder zu Universalerben eingesetzt hatte, in eine solche Wut, daß er in seinem Hause mehrere Dynamitvatronen zur Explosion brachte. Vorher hatte er sich in sein Bett gelegt. Das Haus wurde völlig zerstört. Millo konnte nur als Leiche geborgen werden. — Begnadigung eines spanischen Räuberhaupkmannes. In Madrid ist jetzt nach 23jährigcr Gefängnisstrafe ein vor langer Zeit berühmt gewesener Räubcrhaüptmann Namens Casanova begnadigt worden. Er war der Schrecken der Reisenden in den Bergen Spaniens. Er unterstützte die Armen, beraubte aber mit Vorliebe die Geistlichen. Seine Führung im Gefängnis war so gut, daß man ihn jetzt freigc- lassen hat. — Moderne Robinsonade zu zweien. Die Nach forschungen seitens Frankreich nach den vermißten Saint- Raphael-Flicgern Laporte- Priol und den drei anderen Teilnehmern haben zum Ergebnis geführt, daß man mit Sicherheit den Tod der Beteiligten annehmen muß, denn man fand Schuhe, Tragfläck-en und andere Teile des Appa rates im offenen Meere schwimmend. Bei diesen Nachfor schungen fand man eine treibende Weinflasche, die ein Schreiben enthielt, das aussagt, daß die britischen Leutnants Smith und Brandt, die eine Weltreise im Canoe unternah men, vor Hunger sterbend sich auf einem Riff im Mittellän dischen Meer befinden. In dem Schreiben heißt es, die Un glücklichen seien seit acht Tagen ohne Nahrung. Eine Hilfs aktion ist unterwegs. — hundert Mädchen von Mädchenhändlern verschleppt. Nach einer Mitteilung des Prager Polizeianzeigers sind in den letzten zwei Jahren über hundert Mädchen von Mäd- chenhündlern aus der Tschechen ins Ausland verschleppt worden. Mädchen van 15 bis 20 Jahren stellen das größte Kontingent. Von den Mädchen konnte nur etwa der vierte Teil ousgesorscht werden, während der Rest verschollen blieb. — Jubiläum der Stadt Amsterdam. Die Stadt Amster dam beging am 14. Sept, das Jubiläum ihres 650jährigen Bestehens. Im Lause des Tages finden in ganz Amsterdam, das aus diesem Anlaß reichen Flaggenschmuck angelegt hat, zahlreiche Festveranstaltungen statt. Aus der Oberlausttz. Bischofswerda, 15. September. Herbstesahnen. Die Tage werden kürzer und kürzer und die Nächte länger. Stiller wird das Gezwitscher der Vögel in Wald und Flur. Die meisten Zugvögel haben uns schon verlassen oder rüsten sich zur Reise. Die Blätter der Bäuine und Sträucher färben sich allmäh lich gelb und braun, allen voran die Kastanie, und eine der ersten Pflanzen, die den Beginn des Herbstes ankündigt, ist das Farren- kraut, das schon schwärzlich-braun gefärbt ist. Ueberall in der Natur zeigt sich schon Herbstesahnen, und auch der Wettergott macht schon sein trübes, herbstliches Gesicht. da» wie jene» der Blüten und Blumen seinen Sommer und Hervft hat. In seinem herrlichen Gedicht „Acherontischcs Frösteln' mall er Herbstesabnen: „Schon nascht der Star die erste Vogelbeere, Zum Erntekranz juchheien die Eeigen. Und warte nur, bald nimmt der Herbsl die Schere Und schneidet sich die Blätter von den Iweigcn. Dann ängstet in den Wäldern eine Leere: Durch kahle Aeste wird ein Fluß sich zeigen, Der schläfrig an mein Ufer treib! di« Fähre. Die mich hinüber holt ins kahle Schweigen. Wenn sich im Herbst die Natur zum Wintcrschlafe anschickt, zieht auch in die Keele der Menschen Herbstcsahnen ein. Die frohen Lieder des Frühlings sind verstummt, verrauscht sind die lauten Freuden des Sommers. Stille Wehmut und tiefe Nachdenklichkeit ziehen in die Herzen ein. Langsam geht das Lebe» auch in ihnen schlafen, sich auf den Winter vorbereitend, der bald, auch zu bald, dem Herbst folgt, bis bann der Frühling aufs neue ins Land zieht mit warmen, linden Lüften und frischem, zarten Grün. Herbstes- ahnen zieht durch die ganze Welt. Aber mögen auch Herbst uud Winter kommen, mögen sie alle Pracht in der Natur zerstören, hach über ihnen thront ewig die Sonne am Himmel, der neues Leben erzeugen wird, und so ist Herbstesahnen nur ein Uebergang in dem ewigen Werden und Vergehen. —* „Nummer 22 ist beseht!" Dieser Bescheid vom Fernsprechamt wurde immer häufiger und es kam ost vor, daß die Aufgabe dringender Anzeigen auf dem Fernfprech- wege nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnte. Diesem Uebel- stande haben wir durch Einrichtung einer zweiten Fernsprech leitung abgeholfen. Dadurch machte sich aber auch die Aen- derung unserer bisherigen altgewohnten Fernsprechnum mer nötig. Die Rufnummern, unter denen wir künftig zu erreichen sind, lauten 444 und 445. Wir bitten, hierauf zu achten und im Fernsprechoerzeichnis sofort die neuen Num mern einzutragen. —* Kantorei. Die Kantorei ist mit Sangesfreudigkeit wieder an die Arbeit gegangen. Am 21. Oktober beteiligt sie sich an einem Chor- und Orchesterkonzert, in welchem unter Mitwirkung der städtischen Kapelle Werke von Beet hove n zur Ausführung gelangen, darunter die „Chorphan tasie" (Klavierkonzert mit Orchester und gemischtem Chor). In der zweiten Hälfte des Konzertwinters ist die Wiedergabe des großen Chorwerkes der Bruchschen Glocke geplant. Sangesfreudige Damen (Alt) und Herren (Tenöre und Bässe), die dem Verein noch fernstehen und das Werk mitsin gen wollen, werden gebeten, sich bei Herrn Kantor Hillmann anzumelden. — Sonnabend, den 19. Sept., abends 8 Uhr, findet die nächste Vesper statt, worauf hiermit aufmerksam gemacht sei. —* 40jahriges Arbeitsjublläum. Am morgigen 16. Sep tember kann der Packmeister Gustav Kretzschmar aus Niederputzkau auf eine ununterbrochene Tätigkeit bei der Firma Gebr. Eibenstein, Glashüttenwerke, hier, zurückblik- kcn. Möge dem Jubilar, der überdies auch langjähriger Vorsteher des Stichs. Militärvereins von Niederputzkau ist, noch recht viele Jahre rüstiger Schaffenskraft beschieden sein! —* Kriegerverein. In der am Sonnabend im Vereinslokal abgehaltenen und sehr gut besuchten Monatsversammlung hielt nach herzlichen Begrühungsworten der Dereinsvorsitzende zunächst einen Rückblick auf die in den letzte» Monaten stattgefundenen Ver anstaltungen (Wanderversammlungen, Spreewaldpartie, Sommer schießen). Dann folgte die rasche Erledigung der reichhaltigen Tagesordnung: aus ihr sei erwähnt: Mehrere Kameraden wurden als Mitglieder neu in den Verein ausgenommen. Kamerad Vorst. Pilz berichtete über die Bildung der Ortsgruppe Bischofswerda des Vereins der Vaterländischen Verbände. Ein Schreiben des Bundes wegen der Bundessterbekasse wird bekannt gegeben, dem eine erläuternde Aussprache folgt und in der der Beitritt zu dieser Stcrbckassc empfohlen wird. Kameraden, die sich dafür interessie ren, wollen sich an Kamerad Gustav Richter, Bautzner Straße Nr. 46, wenden. Zu der am 16. d. M. iin Schützenhaus stattfindcn- den Besprechung über die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten wer den alle in Betracht kommenden Kameraden cingeladen. Das Hcrbstschleßen des Vereins findet am 27. d. M. In der üblichen Weise statt. Die Ausgestaltung des Stiftungsfestes am 15. Navbr. wird dem Vergnügungsausschuß übertragen. Beschlossen wird, das Frühjahrsvergnügen an einem Sonnabend, und zwar am 27. Februar, abzuhalten. Nach Schluß der Tagesordnung wurde eifrig dem Schießsport gehuldigt. So und in anregender Unterhaltung verlebten alle Kameraden einige frohe Stunden. —* Anerkennungsurkunden für Zuchtbullen. Das Wiri- chaftsministerium hat beschlossen, an folgende Personen je eine Anerkennungsurkunde für die bei der letzten Hauptkö rung vorgestellten Zuchtbullen zu verleihen: Gutsbesitzer Hermann Gnauck, Weickersdorf, Frau Gutsbesitzer verw. Otto Gnauck, Weickersdorf, Rittergutspächter Bernhard Lippert, Göda, Stiftshutspächter Dominikus Buhl, Grubschütz, Pechs Erben, Purschwitz. —* Die Entwicklung der Staatlichen Srastwageuliaiea in Sachfen. Von der Staatlichen Kraftwagenverwaltung werden zur Zeit 58Kraftwaaenlinien betrieben, die insgesamt eine Länge von 984 Klm. aufweisen. Im Lause des Monats August sind folgende Linien eröffnet worden: Olbernhau—Sayda, Olbernhau—Freiberg, Großenhain— Radeburg, Neusalza-Spremberg—Löbau, Zittau—Hörnitz und Stadtverkehr Zittau. Die Zahl der auf den staatlichen Kraftwagenlinien beförderten Personen betrug im Januar 1925 209 936, Februar 1925 197 914, März 2S3 020, April 242 347, Mai 281917, Juni 360 962, Juli 430 539. —* Vorsicht beim Obstgenuß! Diese Warnung muß jetzt zur Zeit der Obsternte immer wieder ausgesprochen wer den. So gut und erfrischend Obst für den Körper ist, so viel Gefahren birgt unvernünftiger Obstgenuß in sich. Man er- ieht das am besten aus den vielfach ruhrariigen Erkran- kungssällen, die während der Obstzeit auftreten. Der Genuß unreifen, ungeschälten und ohne Brot verzehrten Obstes, das dann womöglich noch mit Wasser im Magen getauft wird, kann zu den schwersten Darmerkrankungen, unter umstän den zum Tode führen. Teigiae Birnen mit Bier genossen, können einen qualvollen Tod bedeuten. Master, auf Stein obst getrunken, kann den Darm furchtbar in Mitleidenschaft ziehen. Harte Schalen sollten vor dem Obstgenuß möglichst entfernt werden. Die Warnung, beim Genuß von Pflau men und anderem Obst größte Vorsicht walten zu lassen, ist deshalb immer wieder am Platze. Mß» D« alle» « di« MUstriell«« Landg«m,ind«n gedacht Von den Dichtern hat Detlev von Liliencron, der Sänger des Lebens, in zahlreichen herrlichen Gedichten Herbstesstimmung be sungen. Er singt von der Heide, die brauner dunkelt, von den Blättern, di« durch die Luft zittern, von „Blumen, die den Tod erwarten durch des Frostes Henkersbeil". Werden und Vergehen ist der Menschheit Los, und Liliencron lenkt unser Empfinden von dir sterbenden Alumepxracht hinweg auf da» mmW Schmölln, IS. September, kirchliche». Ain vergangenen Sonnabend fand im Erbgertcht die vom Kirchenvorstand beschlos sen« «irchgemeindeversa in mlung statt. Sie sollte eigent- lich am Sonmag, den 13. September, erfolgen, wurde jedoch mit Rücksicht auf da« für diesen Tag festgesetzte Tröbigauer Schulfest um -inen Tag vorverkegt. Nach dem Gesang „Ach bleib mit deiner Gnade begrüßt« Herr Pfarrer Lic. theol. Dr. Zöller die An- wesenden und hielt zuerst den angckündigten Vortrag über „die Gegenwartsausgaben einer evang.-lutherischen Kirchgemeinde". Er