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!N «Uktz«, weine« vor-u- Neues aus aller Welt. Uebcrschwemmungen in der Tschechoslowakei? Aus verschie denen Gegenden der Tschechoslowakei werden in Verbindung mit dem Wettersturz nachhaltige Regengüsse, Sturm, Hochwasser usw. gemeldet. U. a. ist im Trentschiner Komitat der Kischützfluh über die Ufer getreten, und zwar infolge des seit drei Tagen unausge setzt andauernden Regens. Leben und Eigentum der Bewohner des Kischützer Tales sind bedroht. Auf der Strecke Sillein—Oder berg wurde bei Tschadza durch das Hochwasser die Eisenbahn brücke weggerissen. Der Verkehr ist unterbrochen. — Mord in Bad Sulza. Sonntag früh gegen ^3 Uhr fanden, wie aus Apolda berichtet wird, zwei Passanten mit ten auf dem Bürgersteig in Bad Sulza die Leiche eines Mannes. Die Polizei stellte aus den Papieren in dett Klei dern der Leiche fest, daß es sich um den 26jährigen Hand lungsgehilfen Buschmann handelt, der aus Soldau in Ost preußen gebürtig und zuletzt in Apolda beschäftigt war. Der Ermordete hatte einen Kopfschuß erhalten, der aus nächster Nähe abgegeben worden war. In der rechten Hand hielt der Tote einen Schlagring, während die Linke einen , Trommelrevolver umklammerte. Man vermutet, daß dem Verbrechen ein Kampf vorausgegangen ist. Das Notizbuch des Ermordeten lag sonderbarerweise fünf Meter von der Leiche entfernt. Es waren folgende Worte eingetragen: ,>Liebe Eltern, wenn ich nicht zurückkomme, findet ihr mich in der Fremdenlegion." Die erste Untersuchung ergab, daß Setsöutsi/ nutzte kürzlich ein hiesiger,Schäfer " nilW» zu einem hstr wohnenden Maurer «ruf MN^Mit ihm eine Notschlachtung seines Schn nehmen, das sich angeblich eine Verschlingung zugezogen Haven sollte. Am nächsten Tage bemerkte Schäfer- eine ge fährliche Anschwellung seiner beiden Hände und mutzte so fort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Der Tierarzt kon statierte nach Untersuchung des Schweines keine Verschling- una, sondern den altbekannten Rotlyuf. Der Schäfer hatte kleine Verletzungen an seinen Händen und zog sich dadurch eine Vergiftung zu. Tr mußte sich sofort einer Schutz impfung unterziehen. Mügeln, 4. August. Von einem Bulle« angesallen wurde kürzlich hier ein ISjähriger Schweizer. Er trug eine Lrmverletzung und Rückenquetschungen oavon, die seine Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machten. Neumark, 4. August. Aus der «eise tödlich verunglückt ist der in den 60er Jahren stehende August Hertel aus Crimmitschau. Der Mann war versehentlich in einen nach Leipzig abgehenden Zug auf der Stirnseite eines Wagens 4. Klasse aufgestiegen, der aber Seiteneingang hatte. Als er dies bemerkte, wollte er zurückgehen und durch die Set tentüre einsteigen. Dabei setzte sich der Zug schon in Be- wegung. Hertel stürzte ab und kam so unglücklich zu liegen, daß Lr durch das Trittbrett schwere Verletzungen erlitt. Kurz darauf starb Hertel. , Zwickau, 4. August. Auf dem hiesigen Bahnhof ist jetzt wieder die Evangelische Deutsche Bahnhossmission mit 20 Helfern und Helferinnen eröffnet worden. E. v. Hollander führt in dem Nachwort zu seiner Aus- mit der ich, da sie mir ungemein kennzeichnend für den verliebe: groß; 2. (ein unbekanntes Organ): groß; 3. An hänglichkeit: groß; 4. Geschlechtstrieb: klein^ 5. Zerstörungs trieb: klein; 6. Erwerbstrieb: klein; 7. Mechanischer Kunst sinn: klein; 8. Geheimniskrämerei (die das Humoristische be wirkt): groß; 9. Eigenliebe: mittelmäßig; 10. Gefallsucht; groß; 11. Vorsicht: groß; 12. Gutmütigkeit: sehr grob; 13. Ehkfurcht: mittelfähig; 14. Rechtsgefühl: mittelmäßig; 15. Hoffnung: groß; 16. Idealismus: sehr groß; 17. Sinn für das Wunderbare: groß; 18. Allgemeines Auffassungs vermögen: groß; 19. Nachahmungstalent: groß; 20. Wort- und Sprachgefühl: groß; 21. Witz: sehr groß; 22. Bergleichs fähigkeit: groß; 23. Kausalität: groß; 24. Ortssinn: mittel mäßig; 25. Formsinn: mittelmäßig; 26. Farbensinn: klein; 27. Zahlensinn: klein; 28. Gehör: sehr groß. Die Stadt war mir zu Ehren illuminiert!" vr. S. 8. warum Andersen Junggeselle blieb. Alle Biographen H. C. Andersens (gest. 4. 8. 1875) Hal, ten es für unerklärlich, daß dieser gemütvolle Dichter Jung geselle geblieben ist. Die Erklärung ist in d?r Tatsache zu suchen, daß seine erst? tiefe Herzensneigung unerwidert blieb. Mit 25 Jahren machte er eine Futzreise durch Fünen und lernte dabei die Tochter eines begüterten Mannes ken nen. Plötzlich ging eine neue Welt vor ihm auf, er „hatte nur noch ehren Gedanken und das war siel" Er wollte so gar ein Brotstudium ergreifen, aber — „sie liebte einen anderen und heiratet» diesen anderen.* Andersen Hot viel leicht an-sie gedacht, als er sein Werk „Märchen meines Lebens" (Verlag Deutsche Bibliothek, Berlin) benannte. Jedenfalls hat der der Einzigen, für di» er je in Liebe ent-s brannt war, in diesem Werk ein Denkmal gesetzt mit dtm schönen Vierzeiler: - „Zwei braune Augen sah mein Wick, Drin lag meine Well, meine Heimat, mein Glück, Drin flammte der Seist und de« Kindes Frieden, Und nie und nimmer vergeß tch's hienieden!" " Um dieses Mädchens willeK ist Anderfchi Junggeselle- Zwei Episoden aus dem Leben H. L. Andersen«. Als Andersens in seinem 14. Lebensjahr (1819) auf Wunsch seiner Mutter Schneider lberden sollte, fühlte er einen unwiderstehlichen Trieb, seine Vaterstadt Odense zu verlassen und nach Kopenhagen zu reifen. Auf die Frage der Mutter, was er dort wolle, hatte er nur die eine Ant wort: „Ich will berühmt werden!" Daraufhin zog die Mutter eine Wahrsagerin zu Rate, welche prophezeite: „Ihr Sohn wird ein großer Mann werden," und hinzufügte, daß Odense ihm zu Ehren noch einmal illuminieren werde!" Fünfzig Jahre später (1869) ging dies Wort in Erfül-. lung. Andersen wurde als berühmter Dichter auf dem Rat haus seiner Vaterstadt Odense gefeiert. Er schreibt darüber selbst in „Märchen meines Lebens" (Verlag Deutsche Bib liothek in Berlin): „Ich trat ans Fenster. Der Platz war von einer größer, Menschenmenge erfüllt. Alles strahlte. ununterbrochen, über das Gesicht legte sich ein Zuversicht-1 Armen ihrem Manne entgegen. Und sie erstaunte gar nicht, C. ». »-vuui.vrr »» ttches Lächeln, die Augen blickten starr zum Gekreuzigten, daß er in Wirklichkeit vor ihr stand und sie sanft streichelte, wähl der Briefe auch eine Selbstbeschreibung Andersens an. Die Stunden rannen . . . -- r- r.- - ----- - - - —». — Die Gestalt der alten Frau befand sich noch immer in .der gleichen Stellung. Das kleine Lämpchen flackerte hin und her, vom Luftzug des Fensters bewegt. Im Zimmer huschten unruhige Schatten. Das Antlitz der Beterin war von gläserner Blässe bedeckt, die Augen hingen zwingend am Kreuz. „Siehst du, lieber Heiland/ betete die Greisin, „er ist so alt und so gebrechlich. Er kann den schweren Weg nicht . gehen. Wenn ich wenigstens bei ihm sein könnte. Dann wollte ich ihn schon stützen." Und sie sah in Gedanken, wie der alte Mann durch den tiefen Schnee sich mühen müsse. Immer deutlicher entstand das Bild ... Da ging der Zug. Nicht Menschen waren es mehr, cs waren Schemen. Tief die Nacken gebeugt, den Blick zu Böden gesenkt, ohne Hofftiung, ohne Kraft, so wurden sie ge schoben, getrieben vom Tod, dem Tod entgegen. — Als fünfter einer Reihe schritt Pastor Henius. Auto matisch setzte er seine Füße. Sie wurden ihm schwerer und immer schwer. Er hatte das Gefühl, als habe er sich im Sumpf verirrt und sänke mit jedem ^Schritt tiefer hinein. Eine Müdigkeit legte sich aus ihn, die ihm alles gleichgültig - erscheinen ließ. Da war es ihm plötzlich, als -ginge irgend jemand neben ihm an seiner freien Seite. Dieser schob be hutsam seinen Arm in den seinen und führte ihn abseits. Und als er den Blick aufhob, da war es seine Frau, und sie lächelte ihn gütig an. Sie nahm ihn in die Arme und bettete ihn ganz sanft auf die Erde. Und es war ihm so gut, so gut... Der Nebenmann pom Pfarrer Henius bemerkte plötz lich, daß dieser stolperte. Er wollte hilfreich ihm die Hand cntgegenstrecken, aber der alte Mann versank. Weißer, weicher Schnee schlug über seinem Haupte zusammen. „Leb' wohl, alter Mann! Du hast dein Ziel erreicht und hast einen schönen Tod gehabt! Was harret aber unser- —" Und weiter geisterte der Zug. ' Allmählich hörte es auf zu schneien. Tiefe schaurige Stille herrschte ringsum. Pfarrer Henius träumte . . . Aber plötzlich fühlte er.sich unsanft an den Schultern ge rüttelt, es zog ihn jemand hoch und hieß ihn gehen. Er sah sich mit erstaunten Augen um. Nichts sah er, nichts. Aber da war es ihm wieder, als ob seine Frau neben ihm stünde und ihm zuversichtlich zulächelte. Er nickte ihr freundlich zu und schlug den Weg zur Stadt ein. Es fror ihn, und er taumelte vor Ermattung. Aber seine Frau winkte ihm immer wieder aufmunternd zu, so daß er sich von neuem aufraffte und weiter vorwärts schritt. Dabei flüsterte er: „Du Liebe, Gute, ich komme ja!" - , ÄNijdr*m Zimmer kniete noch immer die alte Frau. Ihre Gestalt schien wie erstarrt. Lebte sie überhaupt? Da ging auf einmal ein Ruck durch ihren Körper. Sie . stand auf und sah den Gekreuzigten an. „Himmlischer Vater, warst du es, der mir all das ge- zeigt hat? Oh, du Grundgütiger, ich danke dir! Wie hast du meinen Glauben belohnt!" Uach sie öffnete die Tür. und ging mit ausgebreiteten i Sie hatte es gewußt, daß es so sein würde. i ... Und sie sprach zu ihm, als wenn sie nur ein Gespräch be- Dichter zu sein scheint, meine Zeilen schließen möchte: 1. Kim endete, das sie während des ganzen Weges miteinander ge führt: „Unser Glaube hat uns geholfen!" Von den anderen Gefangenen hat man nie wieder etwas gehört. H. ^h . Andersen in seinen Briesen. Zum 50. Todestag am 4. August 1925. Von Hans Gafgen. (Nachdruck verboten) Wer einen Dichter recht begreifen will, wer einzudrin gen wünscht in die rätselhaften Urgründe, aus denen das Schaffen, einer lieblichen Blume vergleichbar, beglückend und segenspendend erwächst, der muß, außer nach autobio graphischen Werken, vor allem nach den'Briefen greifen. Hans Christian Andersen, der große dänische Märchener zähler, dessen Hauptwerke in Deutschland so verbreitet sind, daß wir ihn beinahe zu den deutschen Dichtern zählen dür fen, hat uns „Das Märchen meines Lebens" erzählt, eines der köstlichsten Erzeugnisse der Selbstbiographie, das allen Freunden eines in sich gerundeten und nie uninteressanten Leben«ablaufes warm empfohlen sei. Roch tiefer aber viel leicht, als dieses autobiographische Märchen, lassen uns die zahllosen Briefe Andersens einen Einblick tun in die Psyche dieses seltenen Menschen und begnadeten Dichters. Der Ver lag Gustav Kiepenheuer in Potsdam hat sich das Verdienst erworben, aus der Fülle der vorliegenden Briefe, die z. T. so typsich dänisch sind, daß sie nur dem Dänen sich resüos zu erschließen vermögen, durch E. v. Hollander, der sich auch als Uebersetzer betätigte, unter dem Titel „Der Dichter und die Welt" diejenigen auswählen zu lassen, die auch unmittel bar zum deutschen Leser zu sprechen vermögen. Das ganze Leben Andersen, der, als Sohn eines Schuhmachers zur Welt gekommen, später die erlauchtesten Geister seiner Zeit zu seinen Freunden zählen durste, um im Alter einsamer und einsamer zu werden, dieses Dasein voller Glück gnd Er- folg liegt in diesen Briefen beschloßen, die sich lesen wie die Märchen, die Andersen in solch vorbildlicher Weise zu er zählen verstand. Einer der Hauptwesenszüge im Charakter des Dichters war seine nie zu füllende Begier, zu reisen. Fast ganz Europa hat der Nimmermüde durchstreift, überall hat er mit Hellen Augen die Dinge angeschaut, hat bewundernd vor den Erfindungen jener Tage, etwa dem Mikroskop oder dqr Photographie gestanden, ist aber, als echter Dichter, doch stets das große Kind geblieben und fühlte sich verbunden vem Großen, Unnennbaren. Unter den Empfängern der Briefe finden sich berühmte Namen, wie Björnson, Chamisso, Dingelstedt, Klau» Trotzt, aber auch viele längs vergeßene. Stets aber spricht die reiche, nach Harmonie Prangen tragende und immer har monischer «erdende Persönlichkeit Andersens aus seinen Briefen, di« wir getrost den schönste» brutschen Briefsamm lungen beigesellen bür' - i verging, hat sind an W ifld die Ve> et wurden, von pesten vier ganz be viele Quadratkilometer schönen Waldes vernichteten, entstehen Wchdbrände und wie werden sie am besten hütet und bekäpipft? Nach der Statistik tragen in den sten Fällen die Menschen selbst die Schuld, wobei da«? werfen von brennenden Streichhölzern und Ziaare mesn an der Spitze steht. Aber auch die vdn Sande und anderen Waldwanderern angezündeten und ausgelöschten Lagerfeuer spielen neben der eigen Brandstiftung eine erhebliche Rolle. Doch sprechen noch andere Momente mit, und ein« Statistik sähe ungefähr so aus: von 100 Waldbränden entstehen 60 durch unachtsame Menschen, 5 durch Blitzschlag und die restlichen 8 sind unauft geklärt. Man muß immer damit rechnen, daß bei anhalten der großer Hitze der Wald an irgendeiner Stelle sich selbst entzündet, sei es, daß ein Stückchen Glas al» Brennglao wirkt, sei es, daß zusammengebauschtes Laub Feuer in sich entwickelt. Am schnellsten brennen die Nadelhölzer ab, da sie he- onders dürres Reisig besitzen und der Boden, auf dem sie stehen, stets trockener ist als bei den Laubhölzern. Ein Bor beugen ist natürlich immer möglich, aber es nutzt nicht viel, solange die Menschen so unvernünftig sind und sich im Walde benehmen wie in einer Betonfabrik. Die Forftver- waltungen sehen darauf, daß alle vielbegangenen Wege stet» von dürrem Reisig und trockenem Laub gesäubert find, auch wird zum Beispiel dafür gesorgt, daß in der Nähe dbr Bahn niemals Nadelholzbestände stehen, und wo solche vor handen sind, werden rings um sie herum Laubbeftände an- gepflanzt. Im übrigen aber ist die Forstverwaltuna ziem lich machtlos und auf die Gnade der Natur und Achtsam- kett der Waldwanderer angewiesen. Ist aber ein Brand entstanden, dann hat man verschie dene Methoden, das Feuer einzudämmen oder abznlenken. Seiner Herr werden kann man wohl nur selten. Bet ganz großen Bränden werden in der Windrichtung Gräben auf geworfen und ein Teil des Unterholzes mit der ausgehobe nen Erde bedeckt, oder man schlägt Schneisen und zündet Gegenfeuer an. Die Feuerwehr ist selbstredend machtlos, da sie niemals genügend Wasser vorfände. Das Sicherste fit natürlich, der Mensch tut alles, um einen Brand übei zu verhüten, und da laut Statistik 80 Prozent aller brände durch Unachtsamkeit und Brandstiftung entstehen, wäre dem Walde schon sehr geholfen, wenn diese fortfiüen. Dagegen helfen aber nur ausklärende Belehrung und strengste Strafen. Nach dem Gesetz stehen auf f Erregung eines Brandes höchstens ein Jahr während Brandstiftung mit Zuchthaus bedroht ist. Mt Rücksicht darauf, daß jeder Waldbrand Menschenleben in Gefahr bringt und daß das bißchen Wald, was wir noch haben, unbedingt erhalten bleiben muß, sollte die Kontrolle in den Wäldern noch verschärft, unter Umständen die Stra fen noch erhöht werden. I kum« «in Streit etttständ. nach 1 Uhr ou« dem Lpkal entfernt, am wohrßhetnttch den Zug nach Apolda zu benutzen. Um 2.10 Uhr hat man in der Nachbarschaft einen Schub gehört. Wer al« Täter in Frage kommt, konnte noch nicht ermittelt werden, Der Ermordete ist al, solider Mensch bekannt. Er war mit der Tochter eines Fabrikanten aus Apolda verlobt. — Die betrogene Sparkasse. In der Aktienfälschungs- Affäre, bei der die Stadtsparkasse von Fürstenwalde um 500000 Mark betrogen worden war, ist nach achtmonate langer Voruntersuchung die Anklage erhoben worden. Sie richtet sich gegen die Kaufleute Rösner alias von Blumen thal und Boeck, Werner Jakobi, Römer, Wehrfritz, Haß, Günther Jakobi, ferner gegen Direktor Köckeritz, die Schau spielerin Margot Stoerck und den Direktor der Sparkasse von Fürstenwalde, Dauber. Gegen die Hauptbekeiligten lautet die Anklage auft Münzverbrechen und vollendeten so wie versuchten Betrug. Sie hatten Aktien verschiedener Industrie-Unternehmungen gefälscht und bei der Stadtspar tasse von Fürstenwalde in Depot gegeben, wofür ein Kredit in Höhe von 500 000 Mark eingeräumt worden war. Auch verschiedene Privatpersonen sind von den Hauptbeschuldig ten um größere Beträge geprellt wotden. — Nicht auf Sand gebaut. In den, Städtchen Alcolea in der spanischen Provinz Guadalajara wurde dieser Tage rin höchst originelles Haus eingeweiht. Ein alter Mann namens Lino Gueno hatte Zelt seines Lebens sich nach einem eigenen Hause gesehnt. Er hatte aber kein Geld, ein Grundstück zu erwerben uiid ein Haus zu bauen. Infolgedessen machte er sich vor über 17 Jay- ren an o e Arbeit und höhlte mit Hammer und Meißel allmählich einen großen Felsen aus Jeden Abend, wenn der Mann von der Arbeit kam, ergriff er sein Handwerkszeug und begab sich in sein Felsgemach. Im Schweiße seines Angesichts schuf er sich ein paar Räume, in denen er nunmehr seinen Lebensabend beschließen will. Das aus dem Felsen geschlagene Haus hat ein Schlaf- und ein Wohnzimmer, einen Keller und einen Balkon. Das originelle Haus wurde jetzt eingeweiht. Nicht nur die Bevölkerung nahm an dem Ereignis freudigen Anteil, sondern auch der Gouverneur der Pro vinz und hohe kirchliche Würdenträger waren bei der Feier zu gegen. Buenos Mitbürger waren so erfreut über den Erfolg ihres fleißigen Kameraden, daß sie eine öffentliche Sammlung veranstal teten, deren Erträgnis dem fleißigen alten Mann ein sorgenfreies Leben sichern soll. > — Du hast Diamanten und perlen . . . Jin Städtischen Pfand haus in Offenbach am Main ist ein großer Schwindel aufge- dcckt worden. In den Monaten Mürz und April dieses Jahres er schien dort achtmal ein-angeblicher Juwelier Siegfried Ppsner aus Leipzig und verpfändete Juwelen und Schmucksachen, wofür ihm 98 000 Mark in bar ausgezählt worden sind. Als man später den Wert der verpfändeten Schmucksachen nachprüfte, ergab sich, daß das Pfandhaus den Wert bedeutend überschätzt hatte. Angeb lich hat der Hanauer Sachverständige nur einen Wert von etwa 40 000 Mark herausgefunden. Obwohl die dreimpnatige Verfall zeit abgelaufen ist, find'bis jetzt die Pfänder noch nicht eingelöst worden, vielmehr hat sich ergeben, daß in Wiesbaden und in Stutt gart der Verpfänder der Juwelen zwei Pfandscheine über zusam men 30 000 Mark wcitcrverkauft, also ein doppeltes Geschäft ge macht hat. Gegen drei Beamte des städtischen Pfandhauses, die ahrlässig gehandelt haben, wird das DisMllinarversahren einge leitet werden. ' Der der Stadt Offenbach entstehen«« Schaden wird etwa 50 000 Mark betragen.