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Betblatt ,« Rmmmer 34 Der Sächsische Erzähler. de« 10 Februar 1VÄ5. Waldverwüftunge« in der Pfalz. Eia Veleidlguimsprozeß. — Deuttche Firmen im Einver ständnis mit den Franzosen? Ein Prozeß, der durch seins wirtschaftliche und politische Bedeutung weit über den Rahmen einer Beleidigungsklage hinausgeht, begann in Berlin im großen Schwurgerichts saal in Moabit. Unter der Anklage, den Vorsitzenden des Lufsichtsrats der Gebrüder Himmels- dach A.-Ä., eine der größten europäischen Holzhandlungen, fortgesetzt beleidigt uno verleugnet zu haben, hatte sich der Herausgeber der Zeitschrift „Der Holzmarkt", Otto Kern- bach, Berlin, zu verantworten. In einer Serie von mehr als 7 0 Artikeln hatte Fernbach die Firma Himmelsbach beschuldigt, die deutschen Waldungen in der Pfalz mit Einverständnis der Franzosen verwüstet zuhaben, so daß der angerichtete Schaden nach Ansicht von Sachverständigen sich in 100 Jahren nicht wiedergutmachen lasse. Der Angeklagte Fern back entwickelte zunächst die Lage, die sich vor und während der Ruhrbesetzung und während des passiven Widerstandes im Westen des Reiches ergeben hatte. Die französische Forstkommlssion in Koblenz habe erkannt, daß den Geschädigten in Frankreich es nichts ; ütze, wenn sie aus Deutschland un geschnittenes Stammholz erhielten, mit dem sie ihre Häuser nicht wieder aufbauen könnten. Dieses deutsche Holz habe nutz los in Frankreich herumgelegen, da man keine Möglichkeit besaß, es zu zerschneiden, und es sei in gewaltigen Mengen einfach verfault. Infolgedessen beschloß die französische Forstkommission, von deutschen Firmen fertig geschnittenes Bau holz zu verlangen. Diese Lieferungen von deutschen Firmen wurden nicht etwa bar bezahlt, sondern die französische Forstkommission wies dafür deutschen Holzfir men in vollkommen unrechtmäßiger und unzulässiger Weise deutsches Waldgebiet zur Ausschlachtung an. Von diesen sogenannten Coupes-Verträgen, ausge sprochenen Geheim vertrügen, erfuhr zuerst die Firma Schenk und durch diese die Firma Himmels- b a ch. Der deutschen Regierung war von diesen Geheimver trägen nicht das mindeste bekannt. Da einige deutsche Holzfirmen doch von den Geheimverträgen Wind bekommen hatten, mußten Schenk und Himmelsbach auch andere in das sehr lohnende Geschäft mit hineinnehmen. Im ganzen meldeten sich elf deutsche Firmen zur Uebernahme der Coupes-Verträge, die in zwei Gruppen aufgeteilt wur den. Eines Tages schloß der Inhaber der Firma Himmels bach mit der Interalliierten Rheinlandkommission in Kob lenz jedoch noch zwei andere Verträge ab, von denen weder sein Sozius Schenk, noch die anderen deutschen Firmen Kenntnis erhielten und in denen ihm von den Franzosen auch der Waldschlag ia der Pfalz zugeflchert wurde. Als diese Verträge mit den Franzosen durch deutsche Firmen getätigt wurden, nahm das Dawes-Gutach ten bereits greifbare Formen an und Herr Himmelsbach war ganz genau darüber unterrichtet, daß mit dem Inkraft treten des Dawesplanes die Verträge mit den Franzosen hinfällig werden müßten. Infolgedessen habe die Firma Himmelsbach bei der Ausnutzung der deutschen Wal dungen in der Pfalz eine Eile an den Tag gelegt, wie man sie niemals in der Forstwirtschaft gesehen habe. Heber 2000 Holzarbeller und eln ungeheurer Fuhrpark seien in die Pfalz geworfen worden« wo eia waldschkag begann, der einen großen Teil der besten Bestände vernichtete. Vie Firma himmelsboch habe la acht Wochen etwa -0 000 Fest meter in den Forsten der Pfalz geschlagen. Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Alsberg wurden dann in der weiteren Verhandlung einige von Fernbach verfaßte Artikel verlesen, in denen er dem Kläger vorwirst, daß dieser unter Hintansetzung vaterländischer Interessen sich bereichert habe. Dann wurde als Zeuge Rechtsanwalt Dr. Wildber - ger (Mainz) vernommen, der ursprünglich als Vertreter Deutschlands vor französischen Kriegsgerichten verteidigt und dann bei den Micum-Verträgen deutsche Industrien bei den Verhandlungen mit der Rheinlandkommission ver treten hat. Der Zeuge erklärte zu Anfang seiner Ausfüh rungen, daß er die Verhandlungen für die deutschen Holz firmen mit der Rheinlandkommission geführt, daß er aber von der Firma Himmelsbach dafür nicht be- zabltwordensei, sondern daß er sein Honorar von der gesamten Holzindustrie erhalten habe. Er schilderte sehr ausführlich, daß die deutschen Holzfirmen unter Zwang bÄ Abschluß der Verträge gestanden hätten, well die Franzosen alle Machtmittel be säßen, um bei widerspenstigen Vertragskontrahenten oie Werke oder das Material zu beschlagnahmen. Dr. Him melsbach habe sich durchaus bemüht, die von den Franzosen verlangten Waldschläge auf Reparationskonto zu schieben und habe anfangs erklärt, daß man die voupos supplömon- taire, die Sonderholzzuscbläge, nicht vornehmen könne — General De ' habe jedoch mit der Faust auf den Tisch geschlagen m: irt, daß, wenn die deutschen Firmen sich weigerten, er ,..vst das notwendige Holz fällen werde. Erst dann Hobe sich Dr. Himmelsbach entschlossen, die eoupes LUppiswevtairs» durchzusühren. Nach einer kurzen Pause wurde dann als nächster Zeuge der Prokurist der Himmelsbachschen Werke, Hoerne vernommen, der einer ganzen Anzahl von Betrieben im besetzten und unbesetzten Gebiet vorsteht. Er bekundete, daß )ie Franzosen während des passiven Widerstandes die Werke völlig ausgeplündert, das Holz beschlagnahmt und zum Teil abtransvortiert hätten. Wir haben, so sagte der Zeuge hinzu, durch die Coupes-Verträge dem Reiche einen Dienst erwiesen, weil wir dadurch die Wälder drei Jahre lang noch erhalten konnten und hofften, daß das Reich in zwischen Mittel und Wege finden werde, um die großen Waldbestände auf dem Verhandlungsweg zu retten. Angeklagter Fernbach: „Sie behaupten, daß Sie die Verträge mit der Rheinlandkommission eingeganaen ind, um die deutschen Wälder zu erhalten und in dem Ver trage heißt es ja auch, daß Skedrei Jahre Zeithat- ten, die Wälder abzuholzen. Wie erklären Sie es da, daß hre Firma in kaum acht Wochen rund SO 000 Festmeter Holz geschlagen hat, also etwa den sechsten Teil der von den Franzosen in )rei Jahren verlangten Menge?" Zeuge: „Wir mußten den Holzschlag eben beginnen, um uns selbst zu sichern, da ja doch die deutsche Regierung ich weigerte, in unsere mit den Franzosen geschlossenen Ver träge einzutreten." Angeklagter Fernbach: „In dem Vertrag zwischen Ihnen und den Franzosen ist zwar die Bemerkung enthal ten, daß für den Sonderholzschlag, der ooupes supMmsntai- res, an das Deutsche Reich eine Entschädigung gezahlt wer den sollte." Zeuge: „Das ist richtig, aber die Höhe der Entschä digung zu bemessen, war ja nicht unsere Sache, sondern die spätere Ausgabe der Unterhändler de« Reiches. (Bewegung im Saal.) Rechtsanwalt Vogt: „Welche Mengen des ge schlagenen Holzes besitzt die Firma Himmelsbach denn heute noch?" — Zeuge: „Etwa IS 000 bi» 20000 F^tmeter dürsten heute noch am Rhein lagern." Rechtsanwalt Vogt: „Sind von diesem Holz nicht auch größere Bestände sonst - wie verkauft worden?" — Zeuge: „Allerdings". — Angeklagter Fernbach: Weshalb Haben Sie nicht, nachdem doch nun einmal die Coupes-Verträge mit den Franzosen geschlossen worden waren, sich nochmals an die Regierungen in München und Berlin gewandt, bevor Sie mit dem Abholzen der Wälder begonnen haben? — Zeuge: „Weil ja doch die Regierungen un sere Verträge nicht anerkennen wollten." (Bewegung.) Der Angeklagte Fernbach stellte dann fest, daß die Coupes-Verträge für die beteiligten deutschen Firmen recht erhebliche wirtschaftliche Vorteile enthüllen hätten. Auf den Hinweis der Verteidigung, daß nach den Ver handlungen mit den zuständigen Stellen doch mit einem Eintreten der Regierung in die Verträge auf keinen Fall mehr gerechnet werden konnte, erklärte der Zeuge Bemb. daß diese Verhandlungen ja noch nicht abgeschlossen gewesen waren. Sie 'eien später im Reichsernährungsministerimn fortgesetzt worden. Zeuge Bemb: „Ich kann auch bezeugen, daß bei allen sonstigen Verhandlungen zwischen den Interessenten und der Regierung über die Reparationsholzlieferungen Dr. Him melsbach immer das Interesse der Holzwirt schaft wahrgenomm e n hat." Rechtsanwall Bogt: „Weshalb haben denn die Pfälzer Holzindustriellen sich nachher bitter beim Landtag beschwert und Dr. Htm- melsbach ausgeschlossen, wenn angeblich bei den Verhandlungen die Belange des besetzten Gebietes gefördert sein sollen?' Landforstmeister Ge klein bestätigte hierzu, daß der Syndikus Bemb des öfteren mit ihm verhandelt habe, be tonte aber nochmals, daß er, Gerlein, jedesmal sich auf das schwerste gegen diese Verträge ausgesprochen habe. , Der preußische Staat hätte diese Verträge niemals unterstützt. i ! Rechtsanwalt Dr. Alsberg: „Also keines der betret senden Ministerien verbot den Abschluß der Verträge?" —« Ministerialrat Mantel (München): „Wir durften dies» Verträge gar nicht verbieten, denn der passive Widerstand war ja aufgegeben. Wir kannten diese Verträge übeichaupk nicht. Erst im September erfuhren wir von den Herren selbst, daß Geheimoerträge existierten. Vas ist ja der Äar- dinalunterschied, (sehr erregt): wir weuden nur eben da gegen, daß Geheimverträge mit den Franzosen über unser Land abgeschlossen worden sind." Ministerialrat Dr. Kutsch: „Ich möchte noch betonen, die Firma Himmelsbach hat bei uns in Hessen wertvolles Kiefernholz schlagen lassen, dasihrnochgarnichtge- hörte. Die Angestellten der Firma haben sich auch aye Mühe gegeben, die französischen Forstbehörden auf die wert vollen Bestände unserer Forsten aufmerksam zu machen, da- Wurstelpeter. Roman von Friede Birkner. (14. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) In unbestimmter Richtung deutete Konrad irgend wohin, und ein findiger Kopf konnte sich denken, daß er mit der an- gedeutetcn Richtung Deutschland meinte. „Also nun los, Hartmann, dort schasst Tommy schon Ihre Sachen in den Wagen. Kommen Sie her, so — stützen Sic sich nur fest auf mich, — so, halt, nicht nach vorn um- tippen. Herrgott, Mensch, Sie sind ja elend herunter. Das gescheiteste ist, Sic fahren gleich in das Sanatorium im Nuana-Tal und bleiben da die sechs Wochen." „Ich glaube fast auch, daß das am besten ist." „Da ist jetzt übrigens in der Lungenabteilung ein neuer Arzt, ein Deutscher. Da können Sie sich mit dem die Zeit vertreiben und von Ihrem geliebten Deutschland schwärmen So, liegen Sie bequem? Also los, Ben — und gleich nach dem Sanatorium fahren!" „Vielen Dank, Mr. Buttler, und auf Wiedersehen in sechs Wochen! — Tommy, halt' dich brav und mach' Mr. Buttler keinen Aerger!" „Nix Aerger machen, Master, Tommy sein guter Diener." „Wenn du es sagst, muß cs ja stimmen. Gute Besse rung, Hartmann!" Buttler sah dem schwankenden Wagen nach, bis er an einer Biegung verschwunden war. Dann ging er mit Tommy nach den Logerzelten und fuhr für alle Fälle mit einem heiligen Donnerwetter unter die faul dastehenden Neger, die verblüfft den neuen Herrn ansahen. Elend und zerschlagen kam Konrad in dem Sanatorium an und wurde sofort in ärztliche Behandlung gegeben; denn seine Zähne klapperten ihm in Fieberfrost zusammen. Nach dem er eine anständige Portion Chinin geschluckt hptte und die Wirkung des Giftes sich wohltuend bemerkbar machte, konnte Konrad denn auch schon nach drei Tagen das Bett verlassen und lebte nun seiner Erholung und Gesundheit, was ihn aber, da er seinen allen Humor wiedergesunden hatte, durchaus nicht hinderte, sich angenehm und niedlich zu machen bei Pflegeschwestern und den mehr oder weniger hübs-ben weiblichen Gästen des Sanatorium». Die Oberschwester hatte ihn ganz besonder« in ihr Herz geschlossen, da sie eine Schweizerin war und sich freute, end lich einmal einen Deutsch sprechenden Menschen unter ihren Pfleglingen zu haben. Sic hatte von ihrem Fenster aus be merkt, daß Konrad in einem der Liegeftühle lag, die in dem herrlichen Sanatoriumsgarten unter den Palmen standen, und aus Langeweile mit einem Kissen auf seinen Stiefel spitzen jonglierte. Da sie keinen Dienst hatte, eilte sie zu ihm. „Sie haben wohl arg Langewelle?" „Und wie, Schwester! Die Langeweile ist für mich der Teufel, der mich immer dazu treibt, was ganz Dummes an zustellen. Und nun zergrüble ich mir schon den Schädel, was ich anstellen soll." „Wie alt sind Sie denn?" „Warum?" „Na, es interessiert mich." „Ich bin fünfundzwanzig." „Also eigentlich aus der Lausejungenzeit heraus?" „Wo fetzen Sie dafür die Grenze, Schwester?" „Ich dächte, so mll zwanzig Jahren." „Schwester, lassen Sie mit sich reden, geben Sic noch zehn Jahre zu." Die Schwester mußte hell auflachen. „Glauben Sie denn, daß Sie mit dreißig Jahren ver nünftig werden?" Konrad seufzte tief auf und sah die Schwester scheinhei lig an. „Ich will mir Mühe geben." „Sie sind ein Hanswurst." „Warum nicht auch das? Ich bin in lieblicher Reihen folge bis jetzt Tertianer, Kohlentrimmer, Barkeeper, Volon tär einer Kaffeeplantage und endlich wohlbestallter und be zahlter Plantagenleiter gewesen. Was tut's, wenn noch ein neuer Beruf dazu kommt?" „Für Ihre Jugend haben Sie schon genug durchgemacht.' „Ach, wissen Sie, Schwester, der beste Antrieb für mich, vorwärts zu kommen, war der Trotz; in Berlin nennt man das einen Bock. Und so ein Bock treibt einen immer wieder vorwärts, wenn der Mut und die Kraft sinken wollen." Konrad hatte das letzte ungewöhnlich ernst gesprochen, so daß die Schwester ihn mitleidig über den Kopf streichelte „Armer Junge, hat man Ihnen daheim so wehe ge tan?" „Gar nicht mal so schlimm! Aber Vater hat mir obge sprochen, daß je etwas Rechtes aus mir werde — und hat mir die Tür gewiesen — na — und da bin ich aus und da von und hoffe, meinen alten Herrn noch vom Gegenteil zu überzeugen — Aber nun genug davon — haben Sie nichts zu tun für mich, Schwester? Die Langeweile frißt mich sonst mit Stumpf und Stiel auf." „Da wünsch' ich guten Appetit." „Schwester!" „Also, zu tun wollen Sie etwa» haben? Schön, da kön nen Sic mir einen Weg abnehmen nach der Lungenstotion. Ich denke, das können Sie schon laufen, in zehn Minuten ind Sie drüben." „Famos, Schwester, und was soll ich da?" „Crstensmal, damit Ihnen die Sache auch Spaß macht, ich dort unserer schönsten, aber auch hoffnungslosesten Va lentin Mr». Gladys Wigand ovrstellen und dann «inen Brief für den leitenden Arzt mitnehmen. Sie sagen drüben, daß Sie von Schwester Elise kommen." „Und wie lange darf ich bleiben?" „Zum Diner müssen Sie wieder da, sein, wir müssen noch Fieber messen vor dem Diner." „Gemacht! Als braves Kind bin ich zur Dinerzeit wie der da. Muß ich mich eigentlich erst schön machen, um drü ben Eindruck zu schinden?" „Hier nimmt man es doch außer zum Diner nicht so ge nau. Sie könnten so bleiben, wie Sie sind." Die Schwester gab ihm den Brief und begleitete ihn ein Stück. Ein wenig langsam, aber doch sicher und aufrecht ging Konrad durch den schönen, schattigen Palmenhain dem ent fernt liegenden blendend weißen Gebäude der Lungen station zu. Auch hier die Liegestühle. Doch war das Publikum hier unbedingt besser als in der anderen Abteilung, die eigentlich mehr ein Krankenhaus mit Hotelbetrieb für Euro päer war. Das Lungensanatorium von Honolulu wurde in der Hauptsache von reichen Amerikanerinnen besucht, die teile wirklich leidend, teils aus Koketterie hierher zur Kur kamen. Das ständig gleichmäßige, angenehme Klima hatte die Insel Oahu zu einen Art Modelungenkurort gemacht für die oer- gnügungsmüden Dollarprinzessinnen. Hatten sie gar zu große Sehnsucht nach Stadtluft, so fuhren sie die kurze Strecke bis Honolulu mit der Bahn. Im Schatten einer herrlichen Musa stand ein Arrange ment von Tischen und Sesseln und einem Liegestuhl, auf dem grellbunte Seidenkissen lagen. In der Nähe davon führte ein großer, kräftiger Herr in Hellem Blusenhemd und veißem Beinkleid sorglich und aufmerksam eine kleine, zart« )ame auf und ab. Einen größeren Gegensatz als die zwei Menschen konnte man sich nicht gut denken. Er hatte ein energisches sonnenaebräuntes Gesicht, da» von einem Paar Hellen, stahlblauen Augen beherrscht wurde, die schöngebaute Stirn, die gutgeschnittene Nase und der Energie und Willenskraft andeutende Mund machten diesen Kopf, der schmal und rassig auf den breiten Schultern stand, zu einem interessanten, den man so bald nicht vergaß. Die Dame dagegen hatte ein schönes, doch hyperner- vöses Gesichtchen, die zarte Haut mit einem leichten Puder- kaum bedeckt. Tausend kleine, rostrote Löckchen zitterten um das schmale Gesichtchen. Das kleine, kokette Leberfleck chen machte das Gesicht noch kapriziöser und pariserischer. Das zarte Persönchen steckte in einem dünnen, weichen Seidengewand, das sich in graziösen Falten an di« zarten Glieder schmiegte. Die schmalen Hände, die beim Sprechen lebhaft herumagierten, funkelten von kostbaren Ringen. So lebhaft sie auch plauderte, so bekam sie doch immer nur ruhige, kurze Antworten von ihrem Begleiter. (Fortsetzung folgt.)