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8v. Jahrgang Dienstag, den 10. Februar 1025. Il4 MN-« aa»««k. Diese im vergleich zu den aufgewendelea Millionen, sthr 7. - .' ! eine Berliner Korre^ die Lejchäfte der Depositen' )er und enger seitdem versucht die Sozi aldemokratie mit allen — auch den unschönsten — Mitteln, die Aufmerksamkeit de» haben auf ausdeückNGea ? , ostmiuifier, zu der LmpsthmvU r inoerpäuöai» erklärt. Sofort nach Be- kaaalwerden der Bedenken de, Vörfevkammfisar» g«m M der Depositen, und dike gewährt werd« bei Genehmig stern nicht bekannt. Es war von vorn... antwortlich« für dieses Schreib«» der Reichspostmktist« Dr. Hoefle war, und daß auf seine Bürgschaft hin Dr. Stress mann und Oeser ihr Einverständnis gegeben Haban. Es handelt« sich damals um folgendes: In Deutschland sollten als Grundlage einer neuen Währung die varhande- nen Goldbestände aufgekau.ft «erden. Man glaubt«, daß das durch Großbanken nicht möglich sei, son dern, daß man dazu der kleineren Banken behübe. Der Reichspostminifter Dr. Hoesle empfahl als eine dieser Ban ken die Depositen- und Handelsbank, .weder Dr. Stresimann noch Oeser hatten eine Ahnung von dies« Bank. Und wenn sie ihnen dem Namen nach bekannt aewefen wär«, so würde es immerhin eine Beruhigung gewesen fein, daß de^Reichs- postminister Dr. Hoest« für diese Bank etntrat und ihr sogar ein« S-Mllianm-Amdtt gewährt, — mit de» di» AD»n Tagesschau. * Nach Meldungen aus Berlin soll die Staatsanwalt- chaft dem Untersuchungsausschuß des Reichstags mitgeteilr laben, daß die Erofftmng einer firafgefehllchen Unter- uchung gegen deu früheren Postminlst« Hoefle unmittelbar bevprstehe. * In den Goldonkaussskondal der Reichspost ist auch der Aeutrunwabgeordnet« Dr. Fleischer start verwickelt. Li« Nachricht, daß nach der Räumung der Kölner Zone das englische Hauptauartier nach Wiesbaden verlegt wird, wird setzt von zuständiger Seite bestätigt. Die englische Schuldennote ist am Sonnabend Frank reich überreicht worden. „Matin" verbreitet dos Gerücht, Ministerpräsident Hnrlol und Flnauzmimster Lttckentek hätten die Absicht, sich wegen der weiteren Verhandlungen über die Schuldenfrage demnächst nach London zu begeben. Zu dem mV ' bezeichneten Meldungen finden dte Lei« aus- sührnches an ander« Stelle. gering« Summe wurde nicht einmal bar gezahlt, sondern bei irgendeinem Vankhaufe in Effekten zugunsten des Verkehrs- miaisieriums hinterlegt. Der Gesamtschaden an Unterzoge nem Zinsgewinn und dem offenen Betrug mit deu 1000 Silo dürfte 10 Millionen Goldmark bei weitem übersteigen. Nachdem die Herreck' Wolpe, Klikottka und Herr Alexan der Goldenberg plötzlich Deutschland verlassen hatten, wurde der Geh. Hof- und Finanzrat Richard W « bermit der „Be reinigung" der Bank betraut, die dahin ausklang, daß man das Reichspostministerium mit einem weiteren Kredit von 5 Millionen Goldmark hineinlegte^ Las Ge niale der letzteren Maßnahme besteht darin, daß man es ver stand, den mehrfach genannten Herrn Alfred Mannes mann zu einer Bürgschaft zu verleiten. Damit aber den Entflohenen au^ diesen Maßnahmen nicht etwa Unannehm lichkeiten entstehen oder dieselben gar zu Steuerlei stungen herangezogen würden, hat man sämtliches Ma terial ebenfalls mit nach Holland genommen. Die Korruption im Zentrum. Berlin, 7. Februar. Die Angelegenheit der Depositen- und Handelsbank, der die Minister Dr. Hoesle, Dr. Strese- mann und Oeser am 26. Oktober 1923 ein Empfangsschrei- ben ausstellten, wächst sich zu einem bemerkenswerten Aus schnitt aus dem ungeheuren Hoesle-Skandal aus. Man wird vorläufig annehmen muffen, daß Stxesemann und Oeser sich von ihrem Kollegen Hoesle für dessen Geschäfte mit einer üblen Schieberbank haben mißbrauchen lassen. Immerhin ist das sehr bedauerlich, weil damals bereits die Depositen- und Handelsbank einen sehr schlechten Ruf hatte, so daß ihr beim Börsen- und Devisenkommissar nicht einmal das Empfehlungsschreiben der dxzii Minister etwas nützen konn te. Die Geschäfte, die die Handels- und Depositenbank machte, waren nicht nur reine Schieberaeschäfte, sondern sie tvareu auch zum grüßten Teil durch die Devisenverordnungen , verboten. Die Kredite, die Dr. Hoefle an das Schwindelunter nehmen gab, wurden mit täglichen Verdiensten von X bis zu 1/2 Million Goldmark weiter verliehen. Die erzielten Zinsgewinne wurden in Devisen angelegt, die im schwarzen Verkehr aufgekauft wurden. Auch in diese Angelegenheit spielte nun aber in schwerster Weise der Mißbrauch parla mentarisch politischer Macht hinein. Im Aufsichtsrat dieser Räuberbande, die ins Ausland geflüchtet ist, war Dr. Fleischer (bis vor kurzem Reichstogsabgeordneter der Z e n- trums Partei), der durch seinen berüchtigten Aufwer- tunasantrag noch vor wenigen Monaten hervorgetreten ist. Dieser Dr. Fleischer hat von dem Aktieninhaber der Depo siten- und Handelsbank „Woh-e" laufend Provisionen be zogen. wie das in Freundeskreisen des Herrn Dr. Hoefle anscheinend ganz üblich war. Dr. Hoefle gab eben nicht nur an gänzlich ungeeignete Stellen aus Postgeldern Kre- dite, sondern er verstand es auch, sein« Freunde, anscheinend la großer Sch«, zu bereichern, indem er ihnen die Vermittlung dieser Kredite zuschob, wo für sie dann Provisionen von den Geldempfängern ein heimsten. Dr. Fleischer hat an demselben Tage, an dem die drei Minister ihre Empfehlungen für dte Depositen- und Handelsbank zurückzogen, am 12. Dezember 1928, noch einen längeren Brief an Reichskanzler Dr. Stresemairn geschrieben, damit dieser den preußischen Handelsminister und den Geheimrat Kellinger zugunsten der Handelsbank beeinflußen sollte. Er ist bezeichnend für die Gesinnung, die das Parlament züchtet, daß Dr. Fleischer Herrn Dr. Stresemann glaubt« antreiven zn können, indem er ibm schrieb: „Wenn diese Aufkäufe (von Gold durch die Handels- und Depositenbank — D. Red.) nur noch zwei Monate fortgesetzt werden können, find Vie in der Lage, über einen Goldbestand zu verfügen, der Ihr« politische Position unangreifbar macht. Ich halte mich für verpflichtet. Ihnen gerade fetzt das nntzutetlen, da von den verschiedensten Sei ten gegen Sie Sturm gelaufen wird." Die Berliner Börsenzeitung teilt weiter mit: Wir unsererseits haben pruiG zu der Annahme, daß Dr. Welscher «ine nicht wenig« verhSnanisvolle Erschei nung als Herr Lange-Hegermaim in der Zelt von Deutsch- land» höchster wirtschaftlich« Kripo gewesen ist. In d« Berliner Börsenzeitung ist während Var Zeit der Kriegs- anleihespekulotion immer wieder darauf hlngewiesen worden, daß Draht^eher an der Arbeit sein müßten, die in engsten Beziehung«» zu dem Lufwertungsausfchuß des Reichstages war»» Bon and«« Seit« wurde in der Presse ««schrie- den, daß di» Regulierung des Kurse» der Kriegsanleche nicht der Finanwninister Dr. Luther, sondern Bernhard Rabino witz vornehme. Bernhard Rabinowitz, der ursprüngliche Gründer der Bank von Beneckendorsf, die später den Namen Deutsch» Merkurbank A.-G. ännahm, hat zum größten Teil mit Mit teln der Deutschen Merkurbank (die bekanntlich von der Seehandlung stammen) und mit Wissen der Barmats di» bekannten Transaktionen an der Börse vorgenommen. Die Tatsache, daß Reichstagabgeordneter Lange-Heger» mann Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Merkur bank und eine der vertrautesten Persönlichkeiten der Bar mats war, spielt seltsamerweise bei der Hausseaktion in, Kriegsanleihe eine sehr bedeutende, ja sogar di« entschei dende Roll«: ' LUtitze-Mgermann ist von Dr. Fleischer, dem Vorsitzenden des Aufwertungsausschuises im Reichstag, über die geplanten Aktionen des Aufwertungsausschusses stets auf dem Laufenden gehalten worden und Lange- Hegermann war es, der, vermutlich nicht ohne Wissen vor» Dr. Fleischer, die ihm »machten Mitteilungen an Rabino witz, Barmat, Schaeffer, Lichtenstein weitergegeben hat. Durch die im September eingetretene Baisse in Krieg» anleihe erlitt Rabinowitz oder richtiger die von ihm prüf«» tierte Firma Beneckendorsf L Co. Komm.-Ges., Joachims» thaler Straße 43/44, einen sehr bedeutenden"Verlust. Ee führte diesen Verlust auf die solchen Informationen feiten« des Herrn Lange-Hcegermann zurück und drohte alles miß zudecken, als er aufgefordert wurde, Deckung zu schaffen. Seit jener Zeit schuldet Rahinowitz der Deutsche« Mev» kurbank ungedeckt über 600 000 Soldmark, und es besteht« auch keine Aussicht, diese jemals einzutreiben. Di« FnMw Beneckendorsf L Co. Komm.-Ges. ist za sollit, und «di« Böv- senkarte ist ihr entzogen worden. Die Deutsche Merkurdank hat diesen Dcbetsaldo, den sie selbst mitoerschuldet hat, west sie durch ihren Vorstand all diesen Transaktionen zuge stimmt hat, auf die jetzt bankrotte Amexima G .m. 5. H. abgefchoben.. Die AblenkrmDS»rartSVer der Sozialdemokratie. Seitdem sich herausstellt, daß die Berstrichmg führen sozialdemokratischer Männer mit den BWnats tiefer gewesen ist, als sie es bisher zugegeben habe«, sucht die Sozialdemokratie mit allen — .... .. .. - - -- . .. - . Volkes von diesen Tatsachen abzulenken und ihm zu uggerieren, als ob auch im bürgerlichen Lager mindesten» ebenso anrüchige Dinge geschehen seien, wie bei ihr. All«- dings, das mit der Sozialdemokrütie wesensverwandte und' eng verbündete Zentrum ist ebenfalls stark an der Kor ruption beteiligt, aber die Versuche des „Vorwärts", dte Minister Stresemann und Oeser mit hineinzuziehen, weil fie eine vom Postminister.Hoefle ausgestellte Empfehlung für )ie Depositen- und Handelsbank mit unterzeichnet hetbm, ind durchaus fehlgeschlagen. Die wirkliche Sachlage wird in nachstehender halbamtlicher Veröffentlichung darge stellt: Die Empfehlung für die De""siten- und Handelsbank A.-G. wurde am 26. Oktober 1923 durch den Beichspost- minisler Hoefle ausgestellt, dmvil dle Bank im Inter- esse des Reiches Gold- und Veviienkäufe im Auslande vor nehme,» solle. Der damalige Reichskanzler Stresemann und RNuisler Oeser s Wunsck ihr Li r : dle Depositen- und Handelsbank A.-G. Ist da» Lmpßiß- «ideu am 12. Dez. eivgezogeu worden, so daß mr zwölf Tage im Besitze d« Bank befand. Daß »fiten- und Hchldel^ank durch dle Redds-ofi Sve- werden sollten oder gewährt wurden. mar ehmigung des Empfehlungsschreibens den MAst- Die GsldgefchLste der Reichrstellen. Auch Sredllverlufie de» verkehrsministerlums. In den letzten Tagen sind, wie spondenz mitteilt, über die Geschäfte . . und Handelsbank Aktiengesellschaft aus dem Jahre 1923 Dinge bekannt geworden, die unseres Wissens die zu ständigen Behörden bereits eingehend beschäftigen, und die aller Wahrscheinlichkeit nach noch ein gerichtlich« Nachspiel finden werden. Ts stellt sich immer mehr heraus, daß dte früheren Leiter der Bank Geschäfte eingeleitet und durchge- sührt haben, die sich mit dem Strafgesetz wohl kaum verein baren lassen und besonders gegen die damalige Devisen gesetzgebung arg verstoßen haben. Es stellt sich aber auch herous, daß die aus dem Osten eingewanderten Grün der und Direktoren der Bank, die Herren Wolpe, Kklikotua und Goldenberg mit Zustimmung verschiedener Ausstchrs- ratsmttglteder Geschäfte getätigt haben, die so undurchsich- tigt angelegt waren, daß es selbst heute noch nicht restlos möglich gewesen ist, den Schlei« zu lüften, der besonders über den Geldgeschäften lagert. Bekanntlich war es der. damaligen Leitung der Depo siten- und Handelsbank gelungen, einen Auftrag des Postministerium» zu «halten, in dem diese Bank beauftragt wird, für Reichsstellen Edelmetall anzukau fen. Der Bank ist auch die damals erforderlich« Goldan kaufsbescheinigung erteilt worden. Nachdem diese Geschäft« anfänglich in durchaus legaler Weise abgewickelt worden waren und den behördlichen Stellen Gold für vmnige Pa- piermark zugeführt war, erkannten die Herren, daß durch geschickte Ausnutzung der behördlich gegebenen Kredite un geheuere Zwischenverdienste gemacht werden konnten. Die Depositenbank hat an manchen Tagen mehr als eine halbe Million Goldmark an Zinsen verdient, und es ist interessant, daß selbst namhafte Kreditinstitute Gelder der Depositen- und Handelsbank gern genommen und auch die exorbitant hohen Zinssätze gezahlt haben. D« Ankauf des Goldes wurde in dem Maße oerlangsaint, al» diese Herren Direktoren die Staatsgelder zu Zinsgewinnen gebrauchten. Durch diese Maßnahme sind die goldankaufen den Stellen um mehr als die Hülste de» ihnen zustehenden Metalls geschädigt worden. Richt genug, mit diesen Ver diensten, die etwa 8 Mill, betragen, hat man es auch verstan den, das Derkehrsministerium zu verleiten, ein geschloffene» Tiuantum Gold durch einen Herrn Adolph« Henkes in Holland aufkaufen zu lassen. Diese» verstieß gegen die dameils bestehenden Devisenvorschriften, und dadurch be kam man die Leit« des Verkehrsministeriums in die Hand, so daß fie nicht «ragten, rechtzeitig gegen diesen Betrug auf zutreten. Dem Verkehr-Ministerium wurde am 17. Dezem ber 1923 eine Faktura eingereicht, wo für dies« 1000 Kilo 8,4 Trillionen Mark in Rechnung gestellt waren. Geliefert ist diese, Quantum nicht, sondern man hat durch die prekäre Lag«, in die sich das Ministerium begeben hatte, »«standen, da» Ministerium von der Lieferung ßstst« vnantmn» abzu dringen. La» Ministerium mußt, sich, da es fast «in Jahr auf Lieferung drängte, mit einem sehr mag«« Beratend -'M < 'M - r p Lbizelmlimn« IS Psg. — - inngsavströger» and die Gejck sedäqelt Bestellungen entgegen. «escheinnanswetse: Jeden Wvickaa abend« für den folgend. Lag. PasticheckwKont» r Amt Gmaden «chMgspeem'ür dk^it »om L gebe, bl-15. ^dr: Frtt in» »«kdmeaa^ratzafi« tzkfchafmv, Hm» oierzehntSgtg Md. 1.10, bei» «Kol« in der Geschäftsftetl« Am Falk höh«« Gewalt — Lieg oder sonstiger irgend weicher breite Rrkiamezeile li Störung d« Betriebes dir Zeitung oder der Beförderungseinrich- zum amtlichen Briest.-.. — dmaen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Taris Mr Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Sammelanzeigen tarifm. Aufschlag. — ErfüllungsortBifchosrwrrbö Anzeigenpreis (in Goldmark); Dle 43 mm breite rinipaUm Drundschristzeile 20. Psg-, örtliche Arürlgen 18 Pfä, dir V0 nun (im Tertteil) 80 Psa. Zahlung in Dapterme« skurs vom Zahltag,^doch nicht medrtaer al» " - ' - Rabatt nach Taris. Mr Dischosswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlich«« BelumatmachMgett der Amrshaupt- v Mannschaft, der Schutinfpektton und des Hauplzo Samts zu Bautzen, des Amtsgericht», des Finanzamtes and de» Stadlrat» zu Bischofswerda. . .... . .. .. . ... ... , . ,, D-rSSMM-Liz Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und V Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-Unierhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischosswerda, Altmarkt 16. Druck und Verlag der H Buchdruckerei Friedrich MayG. m.b.H. in Bsschofswecha. Femspr.Nr.2-^ A». 1621. Gemeinde- «da Konto Sie. 84. d« Betriebe» dir Zeitung oder