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Der Sächsisch« Erzähler. «eile S. Au» der Amkphauptmannschast Bautzen. »ssische Deserteure ochen, Reservisten Au» Sachfen. Pirna, 12. August. Kriegsbegeisterung überall, bei jung und alt! Ein in einem Niedersedlitzer Werk beschäftigter 5t jähriger Familienvater, ehemaliger Kavallerist, meldete sich bei seinem Regiment in Dresden, wo man seine Einstel lung nrit Rücksicht auf sein Alter verweigerte. Darauf ging er nach Oschatz und meldete sich bei den Ulanen; er will auf jeden Fall mit hinaus, er sei gesund und könne den Dienst noch Ebensogut wie ein Jünger ertragen. Seine vorzüglichen Militärpapiere veranlaßten dm Regimentschef, auf die Bit- -r.Putzka«, 12. August. Herr Lehrer Richter, welcher zur Zeit an der Schule zu Niedervutzkau amtiert, wird am 1. Oktober unfern Ort verlassen, da ihm gestern von der oberen Schulbehörde die Kirchschulstelle mit Kantorat in WebrSdors zugesprochen worden ist. In unserer Gemeinde sieht man Herrn Richter, der sich allge meiner Beliebtheit erfreut, ungern scheiden. Das belgische MSrdervolk. Der Kölnischen Zeitung wird geschrieben: Um den Berichten französischer Blätter über Nieder brennung belgischer Dörfer mit deutschfeindlichen Nebenbe merkungen etwas zu entgegnen, bitte ich um gefällige Auf- nähme folgender Zeilen : Zunächst: ES sind einzelne Dörfer ganz niedergebrannt, in einer Anzahl brennen einzelne Häuser. Aber nun die Gründe: Wenn man mit Abscheu gelesen hat von Verstüm melung usw. unserer braven Leute in Südwest, so wird wohl keinem der Gedanke gekommen sein, daß derartige Dinge auch im zivilisierten Europa Vorkommen könnten. Hier haben wir von feiten der belgischen Bevölkerung, von Männern, Frauen und halbwüchsigen Burschen an unseren Truppen alles das erlebt, was wir sonst nur in Neger- usw. Kämpfe« erlebt habe». Die belgische Zivilbevölkerung schießt aus jedem Haus, aus jedem dichten Busch mit völlig blin- dem Hah auf alles, was deutsch ist. Mr haben schon in den ersten Tagen eine Menge Verwendete und Tote durch die Zivilbevölkerung gehabt. Daran beteiligen sich Frauen eben- so wie Männer. Vorgestern wurden einem Deutschen nachts im Bett die Kehle durchschnitte«, ein anderes Haus hatte die Rote-Kreuz-Fahne aufgesteckt; man legt fünf Mann hinein, am anderen Morgen waren alle fünf erstochen. Gestern morgen findet man in einem Dorfe vor Verviers einen ein zelnen Soldaten mit auf den Rücken gebundenen Händen und auSgestochenen Augen. Von der vorgestern nach Lüttich abgegangenen Autokolonne hält ein Wagen in einem Dorf, eine junge Frau tritt an den Chauffeur heran, hält ihn ganz plötzlich einen Revolver an den Kopf und schießt ihn über den Hausen. Natürlich ist die sofortige Erschießung die Fol ge, aber weder dies noch die Brandlegung der Häuser schreckt das Volk. Von meinen Verwundeten hatten einzelne mir zunächst unerklärliche Schüsse, z. B. Einschuß dicht neben dem After. Ausschuß im Rücken auf dem Kreuzbein. Es stellte sich folgendes heraus: Eine Bagagekolonne, deren Führer der Unteroffizier war, wird nachts von Dorfbewohnern be schossen. Die Begleitmannschaft kriecht unter die Wagen, um zwischen den Rädern durchzufeuern, der Unteroffizier fühlt plötzlich, daß ihn etwas gegen das Gesäß stößt, sofort kracht aber auch der Schuß, der ihn niederlegte. Zwei mei ner Verwundeten haben Schrotschüsse in je einem Auge, eine schwere Handverletzung ist erfolgt dadurch, daß beim Vorbei marsch der Truppe an einer Hecke in der Dämmerung sich plötzlich eine Hand aus der Hecke streckt, den Mann anschietzt aus so naher Entfernung, daß auf der Haut noch alles vol ler Pulverkörner sitzt. Einem anderen wird in der Dunkel heit durch einen Schrotschuß aus allernächster Nähe der rechte Arm so zerfetzt, daß er hier sofort abgenommen wer den mußte. Im Gemmenjch, eine Stunde zu Fuß von. Aachen entfernt, hat am Mittwoch abend die Bevölkerung in großem Maßstab« eine Automobilsanitätskolonne unge halten, aus allen Häusern beschossen; die Begleitmannschaft (Husaren) war zu schwach, konnte aber doch noch drei der Täter fassen, füsilieren und das Haus, aus dem die meisten Schüsse fielen, einäschern. Das rote Kreuz an Arm und Wagen schützt uns Aerzte gar nicht. In mehreren Gefechten haben wir es erleben müssen, Laß Verwundete, die aus der Feuerlinie.getragen waren, andere, die auf Wagen zum Rö- servelazarett fuhren, einfach von der herbeigeeilten Bevölke rung der nächsten Dörfer abgeschossen und abgeschlachtet wurden. Bei den Arbeiten zur Freilegung eines gesperrten Tunnels kamen auf deutscher Seite eine Anzahl schwerer Verletzungen vor. Die herbeigeeilten Weiber haben nach unseren auf der Böschung liegenden schwer verwundeten Leu ten mit Steinen geworfen, sie ausgelacht. Ein Herr aus Aachen fährt mit Kraftwagen und Militärchauffeur durch einen belgischen Grenzort, Gemmenich; hinter dem Ort hält der Wagen, der Herr steigt aus, geht einige Schritte abseits zur Verrichtung eines Bedürfnisses, es fällt ein Schuß aus einer Hecke, der Mann sinkt tot hintenüber. Das also ist der Kampf des zivilisierte« belgischen Volkes. Da soll einem nicht das Blut in den Adern kochen, einem nicht die Wut die Ueberlegung rauben, und da wundern sich die Belgier, wenn wir gegen Zivilbevölkerung, die auch nur im Verdacht der Täterschaft steht, rücksichtslos vorgehen. Da soll es einem übelgenommen werden, wenn man die Dörfer, in denen un sere Leute solchen Angriffen ausgesetzt sind, vom Erdboden vertilgt?! Ich übernehme für meine Angaben jede Bürg schaft- Wien, 12. August. In Besprechung der deutsche« Siege erklärt das „Frcmdeublatt": Ein mehr als 40jähri- ger Friede hat die stets siegesgewohnten deutschen Waffen nicht zu rosten vermocht. Wie vor 44 Jahren sei heute ein Kaiser Wilhelm der oberste Befehlshaber des deutschen Hre. res und ein Moltke der Gcneralstabschef der Armee. Der neue Sieg der Deutschen bei Luneville sei diesmal schon auf französischem Boden errungen. Beinahe am Jahrestage der Schlacht von Wörth hat die deutsche Armee ihre ersten Lor beeren den Franzosen gegenüber in diesem Kriege errungen. Lsterreich-Ungarn blickt mit Stolz auf die verbündete Ar mee und freut sich von ganzem Herzen ihrer herrlichen Er folge. Wien, 12. August. (W. T. B.) Die Blätter heben neuer dings di« große Bedeutung de- deutschen Sieges bei Mül- Hausen hervor, durch den der Lieblingsgedanke des französi- schen GrneralstabeS, sofort bei Kriegsausbruch mit Deutsch, land zur Hebung des Geistes der französischen Armee in elsässisches Gebiet einzubrechen, gescheitert sei. Die Blätter erklären, dies« Tat stärke die Erwartung, daß die deutsche Offensive rasche, entscheidende Schläge bringen werde. ätsche TageSztg.", herrsche und daß en russischen Fa- e Nachricht dürfte >on vornherein zu l erheben würden^ »ß Rußland nicht Auch die Stunde : Schwarze Meer . Um es wollen > deshalb hoffen »ende Aufklärung r allen (Zeiten die i. Wo Rußland niemals Erfolge chen Nimbus bei kern zu zerstören, jast geblufft hat» t einem «Ählage, selbst bedeuten, glaubt, der sieht hoffen, daß diese lender Schnellig- e wird auch dis rall zerplatzen. ten des freiwilligen Kriegers einzugehen und ihn unter- suchen zu lassen. Er wurde für völlig gesund befunden und zu seiner Freude mit ins Feld geschickt. Das ist deutsche Soldatentreue! Chemnitz, 12. August. Verbreitung falscher Gerüchte. Hier wurde ein 18jähriger Handarbeiter festgenommen, der nach seinem eigenen Geständnis, um sich einen Spaß zu machen, falsche beunruhigende Gerüchte verbreitet hatte. Er wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt und sieht wegen sei- neS verwerflichen Gebahrens strengster Bestrafung ent- gegen. Reichenbach i. B., 12. August. Die städtischen Kollegien beschlossen, zur Gewährung von Unterstützungen an die Fa- mitten der Kriegsteilnehmer und andere notleidende Ein- wohner ein Berechnungsgeld von 100000 Mark zur Ver fügung zu stellen. Plaue« i. B., 11. August. Dem Freiwilligen Wohl- fahrtSauSschuß sind bisher etwa 40 000 freiwillige Spen- den zugegangen. — Die Kriegsunterstützungen aus städti schen Mitteln sind vom Rat bis auf weiteres für Frauen auf 60 L und für Kinder bis zu fünf an Zahl auf je 30 H tag- sich festgesetzt worden. Hierzu kommt noch die staatliche Bei hilfe, die in den nächsten Monaten für die Frauen 9 und für jedes Kind 6 monatlich beträgt. „Nordd. Allg. vielfach hervor- r Einberufung n Bevölkerung ereinzubringcn. Nach den aus -richten ist der rbieten aus den Arbeitern, der r noch in weni- rovinz Ostpreu- er Beförderung n werden. Da wird die Nach- n Linnen. rettschaft. l- Ztg " schreibt- S hat die Probe Die Reichsbank nt und kraftvoll »nahmen, die ein. rter den kleinen chkeit individuel- en, werden zur Dagegen kann i Moratoriums »s nicht nachge- ff Kredit gebaut: ichtung für den , Banken, Spar- Friedenszeit ge- diesem Kredit- zu ermöglichen», (pflicht aufrecht- c zählende Zah- kemeinen Mora- en, so dis Zah- entliche Körper- ) die Zahlungs- mit dem gleich- ungen. Selbst- wtwendigeRück- k sich etwa erge- : werden. Aber Ht erscheint un- : einem Teilmo- oar zunächst den : den Gläubiger einen Gesichts- : ergeben, für u organisieren,, ahlungsleistung isation ist durch- Reichsbank und «item Umfangs its bei unserem r kleineren und ber bankfähige verfügen. Für e schon gebracht elches lediglich usland umfaßt, urch eine lokale »erden müssen, k und der Dar- i behufs Schaf- jen Bedarf be- Manne zu gute ts in Hamburg irch Zusammen- cks-, Landwirt- sw. Diese Ak- enzen des mög- eben zu stützen Kriegsfreiwillige. Wie gemeldet wird, haben sich im Reich bisher 1Z4 Mil- lionen Dmrtsche nls Kriegsfreiwillige gemeldet. Auch Greise im weißen Haar eilen unter die Fahnen. In Hamburg hat sich der 72 Jahre alte Trompeter Voigt, der in den Krie gen 1864,1866 und 1870/71 insgesamt 30 Schlachten mitge macht hat, als Kriegsfreiwilliger gemeldet. Er wurde auf feinen Wunsch bei der 1. Ersatzbatterie des 48. Feldartillerie, regiments eingestellt. Krupp fttftet eine Million Pir das Rote Kreuz. Essen, 12. August. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach und seine Gemahlin stifteten für die Zwecke des Roten Kreu zes die Summe von einer Million Mark.— Die Essener Creditanstalt spendete dem Roten Kreuz 25 000 -6. An» der Oberlaufitz. Bischofswerda, 12. August. Städtische* »nd stUlg«»«r»e*. —* Zur Bahnhofsverpflegung der durchreisenden Was- fenpflichtigen werden erfreulicherweise noch immer Liebes- gaben in reichlichem Maße gespendet. Sowohl Geldspenden als auch Lebensmittel aller Art kommen besonders auch aus den Landgemeinden. In stundenlangem, auf opfernden Dienste sind zahlreiche Damen und Herren von hier tätig, den von langer Bahnfahrt durstigen und hun gernden Kriegern Erfrischungen zu reichen, was diese auch mit Dankbarkeit entgegennehmen. Die einmütige und brü- derliche Gesinnung, die bei dieser Liebestätigkeit in die Er scheinung tritt, ist hocherfreulich. Aber noch weitere große Aufgaben werden an die allgemeine Mildtätig keit gestellt. Man vergesse vor allem auch nicht das Rote Kreuz! Und dann gilt es auch, dafür zu sorgen, daß die Frauen und Kinder der ins Feld Gerückten nicht Not leiden. Kein Kind eines Kriegers darf Hunger leiden, während der Vater auf dem Schlachtfelds kämpft für den Schutz des Vaterlandes! Der Staat zahlt wohl an die Angehörigen bedürftiger Waffenpflichtiger Un terstützungen, doch können diese natürlich nicht so ausrei chend bemessen sein, um Not und Sorge hintanzuhalten. Den Gemeindebehörden liegt die Pflicht ob, hier weiter hel fend einzugreifen, und sie hierin tatkräftig zu unterstützen, ist vaterländische Pflicht für Jeden. Es wird zur Stärkung des tapferen Geistes der im Felde Stehenden sicher in hohem Maße beitragen, wenn sie wissen, daß für ihre, -es Ernäh- rers gegenwärtig beraubten Lieben in der Heimat brüder lich gesorgt wird. —* Liebesgaben für die ins Feld ziehenden Krieger. An Geldspenden sind weiter bei uns eingegangen: E. W. 5.—, P. B. 10.—, Ungenannt -K 5.—, M. W. 5.—; zusammen mit den bisherigen Spenden 108.50. Außer dem sind große Mengen Lebensmittel, Zigarren und Ziga retten, sowie Geldspenden direkt am Bahnhof und im Schle sischen Hof abgegeben worden. —* Spenden für das Rote Kreuz sind eingegangen: Priv. Gicsemann 10.—, Kadett W. Eibenstein -F 10.—, Marianne Eibenstein 10.—, Elisabeth Eibenstein 10.—, zusammen mit den bisherigen Spenden 45.—. —* Allgemeine Kirchenkollekte für das Rote Kreuz. Nachdem die evangel. Kirche am Kriegsbuß- und Bettag ihre Glieder zu inbrünstigem Gebet fürunser schwer bedroh- tes Vaterland gesammelt hat, ruft sie nun auch zu Opfern für die Pflege der fürs Vaterland verwundeten Söhne unseres Volkes auf. Mit Genehmigung der in Evangelicis beauf tragten Herren Staatsminister schreibt das evangel.-luth. .Landeskonsistorium in seinem soeben ausgegebenen Verord nungsblatt eine allgemeine Kirchenkollekte für das Rote Kreuz aus, die bereits am kommenden Sonntag in allen evangel.-lutherischen Kirchen des Lan- des eingesammelt werden soll. Diese Anordnung entspricht nur einem Bedürfnis, das alle Besucher der Gottesdienste in dieser Zeit unwillkürlich empfinden und es wird darum ein reicher Ertrag der Kollekte mit Sicherheit zu erwarten sein. Da aber eine vorherige Abkündigung, wie sie sonst üblich ist, am vergangenen Sonntag noch nicht stattfinden konnte, so sei die Oeffentlichkeit hierdurch noch besonders auf diese Kollekte und ihre Bestimmung aufmerksam gemacht. Dis sonst am 10. Sonntag nach Trinitatis stattfindende Landes- kirchenkollekte für die Mission unter Israel und die Evan- gelisationsarbeit im heiligen Lande fällt unter diesen Um ständen vorläufig aus. —* Städtische Gasanstalt Bischofswerda. Zur Wider legung umlaufender Gerüchte sei mitgeteilt, daß die unge störte Versorgung unserer Stadt mit Gas und Koks gesichert ist. Der ständige Kohlenvorrat der Gasanstalt ist so bemes sen, daß ungefähr 3 Monate lang auf jede Kohlenzufnhr verzichtet werden kann, und es ist Vorsorge getroffen, daß die in der Zeit der Mobilmachung angegriffenen Lagerbe- stände sofort nach der demnächstigen Wiedereröffnung -cs Güterverkehrs ergänzt werden. Buntes Allerlei. Soldaten-Humor. Bei einer Kompagnie eines Garde- Jnfanterie-Regiments zu Fuß in Spandau hat ein Witzbold außen an die Stubentür eines Mannschaftszimmers alter Reservisten unmittelbar nach der belgischen Kriegserklärung an Deutschland angeschrieben: »Hier werden noch Kriegs erklärungen entgegengenommen." — Aufschriften von herz erfrischendem Humor zeigen die Wagen der Militärzüge, die in diesen Tagen durch Deutschland eilten. Mit Kreide waren sie geschrieben, und wo eine Künstlerhand war, hatte sie auch entsprechende Illustrationen angebracht. Hier eine Blütenlese der Texte: „Eilgut nach Petersburg!" — „Extrazug Berlin—Paris—London." „Soldaten-Menü: Kosakenfett, Französisches Piou-Piou mit Poincarb-Salat, Zarenbombe mit englischem Beefsteak, viel Wutki." — „Nächsten Sonntag Tanzkränzchen in Petersburg." — „Immer feste druff!" — „Insektenpulver in größeren Mengen zu kaufen gesucht." Au« der Awtshaupttnunnschnft Kamen». Kamenz, 12. August. Ein herzerhebendes Vorbild opferwilliger Vaterlandsliebe bietet ein beim l3. Jnfamerie- Regiment Nr. 178 eingetretener Kriegsfreiwilliger. Gr zählt schon 64 Jahre und zwei seiner Söhne, die ebenfalls dem hiesigen Regiment angehören oder zugeteilt wurden, sind bereits mit ins Feld gerückt. „Was soll ich daheim", äußerte der im Unteroffiziersrang stehende alte Soldat, „meine Frau gestorben, meine Söhne in den Krieg gezogen, da will auch ich dem Vaterlande nützen, soviel ich kann. Aus de« Meißner Hochland. !. Fischbach, 12. August. Mit Genehmigung des Kgl. Bezirksschulinspektors sind hier die beiden oberen Kläffen der hiesigen 4klassigen Volksschule die diesjährigen Som merferien bis zum 22. August verlängert worden, damit die Kinder in den landwirtschaftlichen Arbeiten, besonders der Einbringung der Ernte behilflich sein können. O Schmiedefeld, 12. August. Auch unsere Gemeinde hat mit schönem Erfolge eine Sammlung von Lebensmit teln und Geld für die durchfahrenden Soldaten Veranstalter. Es wurden heute nach Bischofswerda abgeliefert: 60 bares Geld, 20 Brote. 50 Pfund Speck, 26 Stückchen Butter, 250 Eier, mehrere Pfund Schinken und Wurst, 4 Pfund Kaffee, 700 Stück Zigarren und Zigaretten, 2 Flaschen Limonade, Rauchtabak, Streichhölzer, Briefpapier, Bleistifte. Herzlichen Dank auch an dieser Stelle den freundlichen Gobern. — Auf Beschluß des hiesigen Kirchenvorstandes findet die angeord nete Kriegsbetstunde jeden Mittwoch, abends 6 Uhr, statt. Bei jeder derselben wird eine Kollekte für das „Rote Kreuz" gesammelt. > > , . ' Das Eintreffen der letzten Siegesnachricht beim Kaiser. Berlin, 12. August. (W. T. B.) Der Kaiser empfing gestern abend 7^4 Uhr den Botschafter Fürst von Lichnowsky und den Gesandten von Below. Als im Schlosse die Nach richt von unserem Siege in Lothringen eingegangen war, befahl der Kaiser sofort, die Nachricht in der Umgebung des Schlosses dem Publikum durch Schutzleute bekannt zu geben. Österreich-Ungarn blickt mit Stolz auf die verbündete Armee. Letzte Depeschen. Unsere Flotte in Aktion. De« Engländer« ein Schnippchen geschlagen. Amtlich wird gemeldet: Bersin, 12. August. Se. Majestät Panzerkreuzer „Goe- ben" und der kleine Kreuzer „Breslau" sind am 5. August mach ihrer Unternehmung an der algerischen Küste in den neutralen italienischen Hafen Messina eingelaufen, und ha- ben dort von deutschen Dampfern ihre Kohlenvorräte er gänzt. Der Hafen wurde von englischen Streitkräften, di« mit unseren Schiffen Fühlung bekommen hatten, bewacht. Trotzdem gelang es diesen, am Abend des 6. August aus Messina auszubrechen und die hohe S«e zu gewinnen. Wei teres läßt sich aus naheliegenden Gründen vorläufig noch nicht mitteilen. 1 Deutsche Unterseeboote an der englische« Küste. Amtlich wird gemeldet: Berlin, 12. August. Deutsche Unterseeboote sind im Laufe der letzten Tage an der Ostküste Englands und Schott lands entlang gefahren bis zu de» Shetlandsinseln. Ueber das Ergebnis dieser Fahrt kann aus naheliegenden Gründen bis jetzt noch nichts mitgeteilt werden.