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KlMßeiMI». ZWlAk SttlHNftM. 4. April 192?, vorn». /49 Uhr. x. 4 Gasthof »Jur guten Hoffnung-, Arndorf. >8 fi., ki. Stämme 12/25 cm, 23 bi. dergl. 11/22 cm, 1720 si., ki. Klötze 7/51 cm, 28 ei., bi. dergl. 8/33 cm, 130 fi. Baumpfähle 5/6 cm, 416 fi. Derbstangen 8/13 cm, 15 470 fi. Reisstangen 2/7 cm. Kahlschlag Res. II Abt. 4,10, 11, S6, 97 (Dorentnahmen), 13, 29, 43, 47, 48, 64, 68. 70, 72, 74 (Durchforstungen), 1, 5, 12, 21, ?2, 25, 31, 33, 36, 38, 41, 43, 46, 51, 54, 57, 59, 63, 64, 69/72, 74, 76, 77, 91, 105/107, 109, 110,115, 120 (Einzelh.). Forstrevierverwaltung Fischbach 27. März 1922. Forstrentamt Dresden. Städtische Bekanntmachungen. Donnerstag, den 30. März 1922, in der Zeit von vor mittags 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr, kommen 20 im Holz auf dem Bahnhof (Huste's Niederlage) zur Verausgabung, und zwar die Nr. 19 374—19 388, 19 390—19 393 und 3011. Bischofswerda, am 28. März 1922. Der Rat der Stadt. wegung. Die ganze Ortschaft ist in Aufregung. Die Land leute glauben an Teufelswerk und Hexerei. Zum Studium des Phänomens sind die Professoren Ancona und Mirabello aus Turin eingetroffen; sie stellten an der kleinen Pinelli ein besonders starkes Medium fest. — Ein Schieber vor Gericht. Aus Köln wird berichtet: Das für den Bezirk Weser und Emmerich gebildete Wucher gericht verurteilte den Sattler und Polsterer Martin Klintz aus Berlin bei sofortiger Verhaftung zu 40 000 -st Geldstrafe und zehn Monaten Gefängnis, weil er es unternommen hatte, unter anderem 1940 Thermometer verschiedenster Art und 872 Rollen Aspirin nach Holland auszuführen. Kurz vor der deutsch-holländischen Grenze war der Angeklagte mit den Gegenständen abgefaßt worden. Die Verhandlung ent rollte ein trauriges Kapitel des vaterländischen Schieber- tums. Aus Sachsen. Bärenstein i. Lrzgeb.. 29. März. Raffinierte Schmuggel manöver konnten dieser Tage bei dem Grenzübergang in Weipert entdeckt werden. Täglich sah man einen reichsdeut schen Invaliden, der vormittags von Bärenstein nach Wei pert kam und nachmittags wieder zurückging. Er schleppte sich auf zwei Krücken mühsam fort. Gerade beim Grenzüber gang brach eine der Krücken. Der Mann stürzte, erhob sich aber rasch, warf zur Überraschung der Grenzbeamten, die in der Nähe standen, auch den zweiten Krückstock weg und lief davon, gegen Bärenstein zu. Als die Grenzbeamten die zurückgebliebenen Krücken betrachteten, sahen sie, daß der zer brochene Krückstock innen höhl und mit Zwanzig- und Zehn- kronen-Goldstücken gefüllt war. Der Mann hatte sich als Invalide markiert, um so den gegenwärtigen schwunghaften Goldschmuggel über die tschechisch-slowakische Grenze nach Deutschland ohne Hindernis betreiben zu können. Lderan, 29. März. Schulknabcn als Spitzbuben konnten hier durch die Polizei ermittelt werden. Vor einiger Zeit be merkten hiesige Geschäftsleute, daß ihnen wiederholt auf dem Ladentisch ausliegende Gegenstände abhanden gekommen waren. Der Verdacht des Diebstahls richtete sich gegen Schul knaben. Den Nachforschungen der Polizei gelang es, vier «lf- bis dreizehnjährigen Schulranzen etwa elf Ladendiebstähle nachzuweisen. Außer Nahrungsmitteln fielen den jugend lichen Spitzbuben Taschenmesser, Gummibälle und verschie dene andere Sachen in die Hände. Die Frühverdorbenen schreckten aber auch nicht zurück, vor der Schmiedewerkstatt der Chemischen Bleicherei lagerndes Eisen mit dem Hand wagen abzufahren und an eine» hiesigen Althändler zu ver- kaufen. Der Erlös wurde unter sich verteilt. Lhemnih, 29. März. Hausfrau und Dienstmädchen steh len gemeinsam. Eine hier wohnhafte 41 Jahre alte Kauf mannsehefrau und deren 19jähriges Dienstmädchen wurden verhaftet; sie waren gemeinsam in eine in der Westvorstadt gelegene Villa eingebrochen und hatten Betten, Kleider- und Silbersachen von erheblichem Werte gestohlen. Der Taucher im versunkenen Goldschisf. Eine der bedeutendsten Taucher-Expeditionen, die je ausgerüstet wurden, verläßt jetzt Portsmouth, um die noch nicht gehobenen Goldbarren auf dem Boden des Dampfers „Laurentic" zu retten. Der Dämpfer wurde während des Krieges in Loughswilly torpediert, und Barren im Werte von 4 bis 5 Millionen Pfund Sterling konnten bereits ge rettet werden. Es bleiben aber noch 2 bis 3 Millionen Pfund Sterling in Goldbarren zu heben, und deshalb haben die englische Admiralität und das Schatzsekretariat zusammen das Bergungsschiff „Racer" ausgerüstet. Man nimmt mit Bestimmtheit an, daß auch diese Schätze des Goldschisfes dem Meer abgerungen werden, denn die Methode» der Schatz sucher uirter Wasser sind i» letzter Zeit außerordentlich ver vollkommnet worden. Um de» Tauchern die nötige Lust unter Wasser zuzusühren, verwendet man keine Handpumpen mehr, sondern große Maschinen, die sehr sicher arbeiten. Während seiner Tätigkeit unter Wasser bleibt der Taucher durch ein Telephon, dessen Kabel zugleich seine Rettungsleine ist, mit den Leuten auf dem Schiff in ständiger Verbindung. Die Reinigung des Schiffes von Sand und Schlamm erfolgt durch Unterwasserpumpen, die von dem Schiff in das Wrack heruntergelassen werden und dein Taucher die Arbeit sehr erleichtern. Er braucht überhaupt nicht mehr selbst tätig zu sein, sondern muß nur die Arbeit der Maschinen unter Wasser beaufsichtigen. Wenn keine Pumpen verwendet wer den können, dann bedient sich der Taucher eines Spritzen schlauches, durch den ein mächtiger Wasserstrahl vom Schiff nach dem Wrack geleitet wird, der die Reinigung vornimmt. Der Taucher arbeitet dann ähnlich wie ein Feuerwehrmann, der seine Spritze auf ein brennendes Haus richtet. Man kann auch heute unter Wasser Azetylenslammen verwenden, um Panzerplatten unter Wasser durchzuschneiden, und der Taucher kann sogar bei elektrischem Licht arbeiten. Ge wöhnlich bleibt er eine halbe Stunde unter Wasser. Die Goldbarren werden in Eimern aufgewunden, die voll Löcher sind, damit das Wasser hindurchlaufen kann. Ein modernes 7.— 7.30 Di« Lage des Zeitung-gewerbes ist verzweifelt. Die Herstellungskosten der Zeitungen sind ins Unaemessene gestiegen. Das Papier, dessen Preis im Frieden 20 L das Kilo betrug, kostete im November 1921 «st 3.47 im Dezember 1921 -st 4.20 im Januar 1922 «st " im Februar 1922 „st im März 1922 -4t 8.25 Für April werden Preise genannt, die das öOsache der Friedenspreise» überschreiten. Druckfarbe, Setzmaschinen metall, Walzenmasse, Blei, Oel und Benzin sind teilweise in noch höherem Prozentsatz gestiegen, das Blei auf das 101- fache, die Walzenmasse sogar auf das 177fache des Friedens preises. Die Verleger haben bisher alle weitergehenden Wünsch« zurückgestellt, jetzt ist eine längere Zurückhaltung jedoch un möglich. Die Notlage der gesamten Presse gestattet es nicht mehr, die so lange verfolgte Preispolitik aufrecht zu erhalten. Das deutsche Volk aber hat das größte Interesse da ran, daß eine unabhängige, wirtschaftlich gesunde, jeder Kor ruption unzugängliche Presse bestehen bleibt. ohne die es unmöglich ist, wirkungsvoll nach innen und außen die deutsche Politik zu vertreten und den deutschen Lebensnot wendigkeiten die gebührende Beachtung der Welt zu verschaf fen. Bricht ein großer Teil der Presse zusammen, so ist es auch um die letzten Reste deutscher Weltgeltung geschehen. Der unierzeichnete Verlegerverein hak sich daher nach eingehender gemeinsamer Beratung unter dem Zwange der Notwendigkeit entschließen müssen, seinen Mitgliedern zu empfehlen, die Bezugspreise der einzelnen Zeitungen er- heblich zu erhöhen. Sie bleiben dabei in jedem Einzelfall noch weit hinter dem Ausmaß der Erhöhung der Rohstoff preise, der Löhne und Gehälter, den kosten für den Nach richtendienst im In- und Ausland zurück und haben sich nur auf das unbedingt Erforderliche beschränkt. Dies un bedingt Erforderliche wird ihnen kein einsichtiger Leser ver- weigern. Wer selbst für sich gesunde Lebensverhältnisse in Anspruch nimmt, wird sie der deutschen Bresse nicht ver- weigern dürfen. Wir bitten daher die Leser der Zeitungen in unserem ürelsverein, den von ihrer Zeitung erbetenen Zuschlag zu bewilligen und an dem gewohnten Blatte, das ihnen jähre- lang ein treuer Begleiter und Berater gewesen ist, festzu halten. Verein Sächsischer Ieitungsverleger. Bezugnehmend auf die obige Veröffentlichung, teilen wir unseren Lesern mit, daß der Bezugspreis unseres Blattes ab 1. April '-41 11.25 monatlich bei Abholung in der Geschäftsstelle, '-4l 12.— monatlich bei Zustellung ins Haus beträgt. Geschäftsstelle des „Sächsischen Erzählers". Aus der Oberlausitz. Bischofswerda. 29. März. —* Stadlverordnelensihung. Im Anschluß an eine nicht öffentliche gemeinschaftliche Sitzung fand gestern abend eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten statt. Entschuldigt fehlten die Stv. Lehmann und Schober. Am Ratstisch waren die Herren Bürgermeister Dr. Kühn und die Stadträte Bo den, Geyer, Wolf und Wagner. 1. Die erneute Verteuerung der Kohlen und die Steigerung der Arbeitslöhne macht eine weitere Erhöhung der Gas- und Elektrizitätspreise nötig. Der Gaspreis wird auf -4l 4.50, der Preis für elektrisches Licht auf -st 4,50, für Kraft auf -4l 4.— und der Preis für Koks auf -st 45.— festgesetzt. Gas- und Kokspreise gelten ab 1. April, der Elektrizitätspreis dagegen rückwirkend ab 1. März. Nach längerer Aussprache wird die Erhöhung an genommen. Gegen die Rückwirkung stimmt Stv. Richter. — 2. Als Zuschlag zur staatlichen Grund- und Gewerbesteuer will die Stadt 25 Prozent erheben. Stv. Eckardt spricht kßsuss sur «Nsm mscbt jeäe kluge Hausfrau ciurcb Hukkärben alter, verblichener Stoffe vermittels vrsun» Ksuskslt- ksedsn. In allen einsckilägigen Oescbäkten erhältlich. Bergungsschiff führt sogar Einrichtungen für ganze „Zim mer" mit sich, die unter Wasser errichtet werden, können und dem Taucher einen behaglichen Aufenthalt gewähren, „Blumenkleider" voll ganz besonderer Schönheit und Eigenart gehören zu den neuen Modellen, die in diesem Frühjahr Aufsehen erregen dürften. Es sind dies Toiletten, die über und über mit künst lichen Blumen besetzt sind, und überhaupt wird die Verwen dung von Blumen zur Garnierung van Kleidern in der kom menden Mode so beliebt sein, wie cs noch nie war. Die Pariser Industrie hat sich mit Eifer auf die Herstellung künst licher Blumen zu diesen Zwecken aeworfen, und sie bietet in diesen Arbeiten aus Seide oder Leinen geradezu Vollende tes, Bei der Herstellung dieser Blumen sind viele Maler tätig, denen das Festhalten der Blumenschönheit auf der Leinwand nicht mehr genug einbringt und die daher die lieblichen Kinder der Natur nunmehr mit bunten Stoffen und feinen Drähten geschmackvoll nachbilden. Manche dieser von Künstlerhand verfertigten Blumen sind wirkliche Kunst werke, die die Damen mit ebensolchem Stolz tragen wie etwa eine wundervoll geschnittene Kamee oder sonst einen herrlich gearbeiteten Schmuck. Diejenigen Blumen, welche am häufigsten als Garnierung austauchen, sind Rosen, Nar zissen, Chrysanthemen, Apfelblüten, Akazien. Ihre natür liche Farbe wird in asten Feinheiten in den verschiedensten Tönen von Taft nachqeschassen. Die Blumen werden in allen Größen heraestellt, auch in der Form von Sträußen, Girlanden und Kränzen. Eine große, auffallend schöne Blume wird gewöhnlich an der Korsage getragen; sie bildet den Grundton und das Leitmotiv des Blumenschmucks, der über die ganze Toilette verteilt ist. Ihr glaubt euch Ritter vom Geiste? Wie ist die Ironie so bitter: Eure Ritter haben nichts vom Geiste Und eure Geister nichts vom Ritter. Franz Grillparzer. 1791—1872. 2000 Ztr. zu 33.70 -st ----- 67 400 1900 Ztr. zu 52.50 -st ----- 99 750 nur «in HUerWM Hebung von Ä au«. — ... raus hin, -aß, sich di« Sachlaa« tnzwisch«n vstua N«Md«rt habe. Da» Reich verlange Völlige Ausschöpfung -er Steuer, andernfalls würden die Zuschüsse aus dem Ausaleichssond» gesperrt. In besonderen Fällen könne jedoch Nachlaß -er Steuer gewährt werden. Der Steuerzuschlag wird gegen die Stimme des Stv. Eckardt angenommen. — S. Die Ve- meindearbeiter erhalten ab' 1. Januar eine Nachzahlung von 30 L pro Stunde bewilligt. Ab 1. April soll der Arbeiter bestand auf das notwendigste verringert werden. — Stv. Paulisch weist auf die ungenügend« Bezahlung der städt. Waldarbeiter hin, die noch mit einem Stundenlodn von «4t 7 entlohnt würden. Stadtvat Wagner bemerkt, daß neue Tarifverhandlungen im Gang« seien und erklärt sich bereit, mit Rücksicht auf die Teuerung den Waldarbeitern eine Vor auszahlung auf die zu erwartenden höheren Löhn« zu l«isten. Nach «irrigen weiteren Anfragen wird die Sitzung geschlossen. —* Der Milchpreis für April. Di« Preiskommission des Milchwirtschaftlichen Landesverbandes Sachsen e. B. hat in ihrer am 24. März in Dresden abgehaltenen Sitzung be schlossen, den nach den üblichen Richtlinien errechneten Milch grundpreis für den Monat April 1922 um 10 Prozent zu erhöhen. Die Preise für 1 Ltr. Vollmilch sind dementsprechend für den Monat April 1922 für den ganzen Freistaat Sachsen wie folgt festgesetzt worden: bei Lieferung sauber gewonne ner, gut gereinigter und gekühlter Vollmilch ab Stall 4,30 -4t; frei Verladestation bezw. Abgangsstation, Molkerei oder Sammelstelle 4,50 -st; bei Lieferung von Milch, die erst in der Sammelstelle gekühlt wird, frei Sammelstelle 4,40 -st; bei von einer Landmolkerei erfolgten Lieferung molkerei mäßig behandelter, in einwandfreier Beschaffenheit und mit vorgeschriebenem Fettgehalt eintreffender Vollmilch frei Ab gangsstation 5,40 -st. Die Kleinverkaufspreise des Milchhan dels ab Laden ergeben sich aus dem Gestehungspreis frei Stadt zuzüglich einer Handelsspanne von 25 Proz. in Städ ten mit weniger als 100 000 Einwohner, von 33*/, Prozent in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern. Die Kleinoer kaufspreise der Landwirte sind in den Städten die gleichen wie die des Milchhandels. Andere lautende Preise oder Preisberechnungen haben nur Gültigkeit, soweit sie öom M.-L.-V. genehmigt und in dessen Namen bekanntgegeben worden sind. — 2e. Der Ausschuß für Volksmission des Landesvereins für Innere Mission wird im Oktober d. I. in Bischofswerda im Einvernehmen mit dem Kirchenvorstand eine Cvange - lisationswoche ab halten, in der Herr Pfarrer Adolf Müller aus Dresden, der vielen in unserer Ge meinde noch von einem Konzertabend des volkskirchlichen Laienbundes her mit seinen Posaunenbläsern wohl bekannt sein dürfte, Vorträge über religiöse Themen halten und noch sonstige Nebenveranstaltungen treffen wird. Erst hatte der Kirchenvorstand an Herrn Bürgermeister a. D. vr. Berg gedacht, der vor kurzer Zeit eine erfolgreiche Mission in Zscho pau gehalten hat, inzwischen aber in eine preußische Mis- sionsorganisatiön übergegangen ist; dann an Herrn Pfarrer H i l b e r t - Schellerhau, der gleichfalls eine ganze Anzahl von sehr erfolgreichen Evangelisationen hinter sich hat, sich aber für nächsten Sommer und Winter einmal ganz wieder seiner Gemeinde zu widmen gedenkt. Nun will der Vor sitzende des Missionsausschusses, Herr Pf. Müller, selbst bei uns in die Bresche springen. Z. Zt. hält er in Kötzfchenbroda eine Evangelisationswoche. Wie wir hören, hofft er sein Po- saunenbläser-Ouartett mitzubringen und bei uns mit Wort und Lied missionieren zu können. — Alle kirchlichen Kreise unserer Stadt werden der van unserem Kirchenvorstande ge planten Evangelisationswoche mit Spannung und Freude entgegensehen. Möchten nicht bloß die Posaunenchöre, die wir im Saale und im Freien werden zu hören bekommen, Anklang fjndev, — die Bläser haben erst neulich beim Chri- stussilm in Dresden Glänzendes geleistet —, sondern möchten vor allein auch die Worte des Evangelisten Eingang in un sere Herzen finden! —* Jur städtischen Kohlenbewirlschaskung wird uns von zuständiger Stelle geschrieben: Obwohl bereits wiederholt an dieser Stelle eingehend über die Einrichtung der Kohlenver sorgung und über die Preisgestaltung berichtet worden ist, werden noch fortgesetzt Klagen über die Kohlenwirtschaft laut. Es sei daher nochmals ausgeführt, daß vom Reichskohlenamt für jeden Monat Reichshausbrandbezugsscheine ausgegeben werden. Die Stadt Bischofswerda erhält 20 Scheine L 300 Zentner — 6000 Ztr. pro Monat. Würde diese Kohlemnenge tatsächlich eingehen, bezw. zur Lieferung freigegeben, so wür den wir reichlich mit billiger Kohle versehen sein. Aber — und bierin liegt der Grund unserer Not — es ist jetzt erst die Scheinreihe für Monat Oktober freigegeben — Reihe 6 — und zwar gleichmäßig für das ganze Reich, während seit 1. Mai vorigen Jahres schon 11 Monate vergangen sind. Es ist also bisher nur die Hälfteder uns bewilligten Kohlen menge freigegeben worden. Da die Stadt mit 3000 Ztr. nicht auskommt,' mußte der fehlende Teil auf dem Landwege be schafft werden. Bei Babnbezug stellt sich z. Zt. der Verkaufs- vreis auf 33.70 -st, bei Landbemg auf 52,50 -st. Im Monat März sind bisher eingcganaen 2000 Ztr. Bahnkohle und 1900 Zentner Landkohle. Der Mittclpreis berechnet sich daher wie folgt: 167 150 Nach Abzug von 7 Schwund von 3900 Ztr. — 273 Ztr. verteilt sich obiger Betrag auf 3627 Ztr., daher kostet ein Zentner zur Zeit 46.— -st. Bemerkt sei, daß der Kohlenaus- schuß fortgesetzt bemüht ist, den Verkaufspreis so niedrig als möglich zu halten, der geringe Dahneingang nötigt anderer seits aber alles aufzuwenden, die Einwohnerschaft mit der unbedingt nötigen Kohlenmenge zu versehen. Cs muß doch zugegeben werden, daß infolge dieser Anstrengungen bisher die schwerste Not abgewcndet worden ist. Aus Zeitungs notizen ist ersichtlich, daß anderwärts (Neukirch) ebenfalls der Kohlenbczug auf dem Landwege empfohlen wird, wobei sich der Preis für 1 Ztr. auf 55.— „st stellt. I» Rücksicht auf die demnächst eintretende Kohlensteuer erscheint es dringend geboten, so viel Kohlen als nur möglich noch vorher heran zuschaffen, auch empfiehlt es sich, aus gleichen Gründen Braunkohlen her anzuschaffen, deren Preis sich noch höher stellt. Die immer auftauchendc Behauptung, daß die Kohlen preise übermäßig hoch gehalten würden, um nur das Defizit der früheren Jähre zu decken, sind durchaus mxzutreffend. Die Rechnungen dieser Jahre sind abgeschlossen, das Defizit ist bereits aus anderen Mitteln gedeckt. Ebensowenig ist die ebenfalls immer wieder verbreitete Behauptung, daß in an deren Städten die Kohlen wesentlich billiger feien, zutreffend,