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Der SSchflsche Erzähler Pchert nscii ens- Die Zivischenfeftsetzung gift für das Jahr 1921, während die weitere Festsetzung rückwirkend vom 1. Januar 1922 in Kraft tritt und bis zum 31. D^emb« AM tzre DLLgkeit behält. Bautzen, am 25. Febmar 1922. klgzekivell 8»ubm Str. 24-LÜ «.M von RQr^ LLNÜ L-LUI«L^vLr^MQdM>t „Darum lieben Sie den Vetter," gab der Fremde mit einem ganz verfinsterten Gesicht zurück. „Ist es nicht so?" Verwirrt senkte Helmgiard die Blauaugen und eine glühende Röte lief über ihr Gesicht und -als. „Daran habe ich noch nie gedacht," stammelte sie halb erschreckt, doch schnell gewann ihr froher Sinn wieder die Oberhand. „Natürlich habe ich Daldo gern. Ehe er zu uns kam, war es recht eintönig zu Haufe. Jetzt gehe ich öfter mit ihm auf die Jagd oder wir reiten zusammen aus. Es ist sehr hübsch, einen Vetter zu haben" Etwas wie Trotz lag in ihrer Stimme, Der Fremde lächelte wehmütig. „Ohne Aweifel," kam es dann saft ironisch von seinen Lippen. „Sind Sie auch Jäger?" fragte Helmgard, ihres Beglei ters Jagdanzug streifend. „Ja, doch augenblicklich ohne Waffen, mein Fräulein, nur dieser gute Stock ist mein eigen" Wie eigentümlich der Mnrsch war. Helmgard lief fetzt ein Schauer über den Rücken Wenn ddr Mann sie nun mit fÄnem derben Stock, den er in der Hand trug, erschlug? Es war doch unvorsichtig gewesen, mit einem Fremden über die Heide zu gehen. Der schlanke Mann an ihrer Seite mochte Helmgards Gedanken ahnen, denn ein wenig bitter klang feine Stimme, als er sprach: „Es ist keine Waffe für einen, dem man all feine Götter erschlug. Das Schwert allein gehört in Manneshand. Ich führe es nicht mehr." Helmgard erschrak und blickte ängstlich zu ihrem Be gleiter auf. War der Mann wahnsinnig? „Sie sind hier gewiß fremd in der Gegend?" forschte sie. „Ganz fremd," erwidert« er. Ein« Weile war tiefes Schweigen zwischen den beiden, i Des Morgens Hinströmeudes Goll» tanzte über di« rosen roten Glöckchen der Heide. Wie ein verlorenes Glück klang ein fernes Lied. Hier und da stand ein« schlank« Birke im Sonnenglanz mit ihrem weißen Silberschaft und wiegt« ihre grünen Schleier im kühlen Winde und Helmgard dachte: i „Wie ein Märchen ist heute die Heide." Dem Marme aber, der neben ihr schritt, war es, als schritte ein sonniger Traum ihm zur Seite, wenn er auf Helmgards flimmerndes > Köpfchen schaute. Und doch sah er daneben immer einen dunklen Schatten, der mit dem holden Sonnenkinde ging und , das Herz wurde ihm schwer und trüb« seine dunklen Augen, > die von Leiden sprachen — „Jetzt sind wir gleirst da," nahm Helmgard das Gespräch wieder auf, „dort drüben ist der HabichtShäs." Sie schob die Geelilien, die mm voll «Müht waren, fester unter den Rand der Goldkappe und wußte nicht, wie süß und märchenhaft sie mit dem Schmuck über den kleinen Oh ren aussah. Immer finsterer wurde des Fremden Antlitz. Wollte ihn das Leben wieder narren? Die Sonnenjungfer Gin Roman von der roten Erde von Annn Dokhe. Amerckanisch. Copyright 1919 by Anny Wothe-Mahn, Leipzig. (2, ForHetzung.) (Nachdruck verboten.) Sk nahm den Korb wieder auf und schritt leicht an sei- «r Seüe dahin. Er machte auch kleinen Versuch, sie umzustimmen. „Sie wohnen in der Gegend?" fragte er, um das Ge spräch nicht stocken zu lassen. „Ja, kn Rinkerode," gab st« zurück und heimlich dachte k: „Denn er es nicht mal der Mühe wert hält, sich vorzu bellen, werde kch mich hüten, zu verraten, wer ich bin." „Ihre Heide ist traumhaft schön," murmelte der Mann. „Nicht wahr?^ gab sie lebhaft zurück. „Es gibt nichts schöneres als di« Heide. Sehen Sie dort am Thymian- kraute den blauen Falter, wie er in der Sonn« schimmert? Da drüben im Wacholdergebüsch klagt der Kiebitz und der Storch schreitet gravitätisch über das Moor. Dort, der Fels block ist ein alles Hünengrab. Unser Schafhirt hat es sich darauf bequem gemacht. Sehen Sie nur, wie wundervoll die welligen Felle der Heidschnucken in der Sonne glänzen und wie der gelbe Ginster leuchtet." Aber der Mann schaute nicht der Heide Pracht, er sah in das strahlend« Gesicht Helmgards, das von der Sonne umleuchtet ihn so eigenartig amnutete, daß er den Blick nicht von ihr wenden konnte. ' „Wir haben noch mehr Hünengräber und Opferstetne in der Heide," plauderte Helmgard. „Wenn es Sie interessiert, gleich da ist einer. Dort soll die groß« Drude Swanahild ihres Priesteramtes gewaltet haben, wenn die Heiden hier zusammenkamen, um Balders Sterbetag zu feiern. Kinder, Blumenkränze im Haar, wanhellen dann um den Opferstein und warfen heilige Kräuter und lichte Blüten in die Flam men und sangen: „Gott der Liebe, weißer Bakier Neige hold dich unfern Grüßen, Blumen, rein wie unsre Herzen, Legen wir dir gern zu Füßen." Anmutig hatte sie die Verse halb singend gesprochen und sah nun lächelnd zu dem Fremden auf. Seine dunklen, melancholischen, halbverschleierten Augen blickten sie unverwandt an. „Die Verse sind aus „Dreizehnlinden," sagte er langsam. „Sie kennen das Buch? Wie mich das freut. Ich lese es wieder und immer wieder, weil der Schauplatz ja unsere schöne, rote Erde ist. Kennen Sie unser herrliches Westtalen land?" „Flüchtig," wich Helmgards Begleiter aus, „aber ich finde es begreiflich, daß Sie den weißen Balder, den Son nengott lieben." „Nicht wahr," lachte Helmgard fröhlich auf. „Zudem «eiche ich alle Tage an ihn erinnert, denn mein Vetter heißt Baldo, der Name stammt sicher auch von dem „Sonnigen" „Sie kennen den Besitzer des Habühtshof«? W-tzvcht umgänglicher Mann? fragt« er. Helmgard lachte. „Harms Örre? Westfalen. Er weiß, hält." . Sie standen vor dem großen Teich hinter dem vir MM , Eichen festumfriedete stattliche Bauernhof lag. Cd« MW Ziehbrunnen ragte malerisch in die blaue Lust. VonbMchlM Giebeln nickten nach altem Brauch in Holz geschnitzte köpfe. Das mit Stroh gedeckte Dach schimmerte «Ke «DW in der Sonne. — Gerade, als Helmgard der Seitentür des Hauses tzD schreiten wollte, öffnete sich dieselbe und eine alte Fran st» bei? westfälischen Bausrntrackt, das eisgraue Haar halb unter MW enganliegenden schwarzen Kapp« verborgen, legte die Hattbi. beschattend über die Augen und sah den, nähertmmpevdM Paar forschend entgegen. „Taufend, dos fit ja di«. Sonnenfungserk" rbH ste AG Haus hinein, „Kinder, die Sonnens»ngfer ist da." Helmgards Begleiter sah aufleuchtend in Helmgards Eftb sicht und er lächelte, als Helmgard tief errötend der Aston MW gegenlief, ohne ihn weiter zn beachten. : „Die Sonnenftrngfer, die Sonnenjungser." kirmten stp paar Flachsköpfe und ein Junge und ein Mädel bängben stch an .Helmgards Kleider und hätten sie umgerissen, womß Großmutter Elke ihnen nicht Einhalt geboten hatte. . . „Hast du uns was mitgebrachtforschten die KlttbM leise. Helmgard nickte ihnen fröhlich zu, di« alte Elbe «Kak schob die Enkel schnell in die Küche hinein. Mißtrauisch streifte der Blick ihrer großen, grave» MW gen den Fremden. „Was will der Mann. Sonnenkind?" fragte sie unwirsch» „Ich weiß es nicht Großmutter," antwortete HskmgarH, „ich zeigte ihm den Weg zu eurem Hof. Er uM Harms ÄE sprechen." . t „So kommt herein, Herr." Der Fremde mußte sich tief bücken, ols er den Hllt «W nehmend durch die niedrige Tür in die Wohnküche trat. Dieser mächtige Raum, in dem sich fast da« ganze FamH lienleben der westfälischen Dauern abspielt, wurste stl bor Mitte durch das Herdfeuer, das nie verVschte, beherrschst Nehmt Platz, Herr," sagte Elke, auf eiyen Strohsessek deutend, den sie vorher mit ihrer Schürze sauber abgewischt, „Mein Sohn fit augenblicklich aus der Tenne," — sie deutete auf «in« breite, verglaste Tür, die den Wohnraum von dW Tenne, auch Diele genannt, trennte. „Er wird bald Hier sein.^ Dann nötigte Elke Helmgard auf di« sogenannte Rekck bank an der Seite des Herdes, Elkes Ehrenplatz, den sie soM keinem Menschen einräumt«. Di« Kinder unckrängten Hami» garst und bald hielt der Junge eine Dildefiebel und das Mä del ein Arbeitskastchen mit bunten Dollfästen und blarcketz Stickperlen im Arm. Wie schön das war! Fürdreolke üNe kam «in Fläschchen Wein und köstliches, eingemachtes Lstft zum Vorschein. ' (Fortsetzung folgst) Gruppe der Versicherte« i. ' Brrp MK. täglich L > 4. s 5. legung . ALd.. ' brot 6. SL» «tnWlna Pe volle täglich I j^riich Alk. 7. s 8. tksMt Wohmmk MK. 9. Hetzung IN Edtzel I MK. ! 10. I Beleuch- I tung rkch zimmer MK. 11. !«!' l MK. I FS» «tn« Fnmvl« Woh» I Feue» l Velench- mmg s rung s , tnog MK. I MK. I «K. 13. I 14. I «. volle««» «Ans«, -ttFanch ste4Das M». a. IX» 1§0 ! 4^5 1,25 2FO 10,60 8850 flwi 285 schenfrfts« 340 ttznngr ISO 4598 490 780 228 «8 gGWMem, Benvall«, ObergSrtner, Herrschästsgärtner, Wirtschafterinnen, Mamsells, Obermeter. 0,W 1,20 4,25 1^5 2,00 9,65 3800 220 300 120 4140 405 780 228 SKOO -SP ' stlußerhakb der Landwirtschaft? vetriebabeamtc, Werkmeister und andere Angestellte in ebne ichnlich gehobenen oder höheren Stellung, Büro» «gestellte, Handlungsgehilfen, Gehilfen in Apotheken, Wchuew «w Orchestermitglieder, Lehrer und Erzieher, s. männlich d. weiblich. I?oo L 2»0 1,70 8,75 5,00 200 1^0 3,75 2,75 14^0 12^5 8300 4400 388 355 375 375 150 150 6180 5280 640 640 «0 840 s« « 10800 9« Arbeiten Gehilfen, Gesellen, Krankenpfleqepersonal, «lduckich« Gaftwkrtangestclltr, Handlungsleehrlmg, Lehr» llnge in Apotheken. l,oo 1,20 4,00 1^0 2,25 0,65 3500 195 250 130 4075 340 680 280 7M0 Landwirtschaft: SÄbständkg« Betriebsleiter. l,50 2,00 5,00 2,00 3,00 14^0 5300 Weit 330 tznng: 200 6280 610 900 e» 380 12080 «4» - Nchnktoren Verwalter, ObergSrtner, Herrschastsgärtner, Wirtschafterinnen, Mamsells, Lbermeiner. 1,25 1,50 5,50 1,75 3M 13,00 4700 270 400 '190 5560 500 850 SSO 10188 «ntzerhalb der Landwirtschaft: Betriebst, eamtr, Werkmeister und andere Angestellte in einer ähnlichen gehobenen oder höheren Stellung, Büro- umtttcklle, Handlungsgehilfen, Gehilfen kn Apotheken, vwhue» und Orchestermitglieder, Lehrer und Erzieher, a. maunllch, b. weiblich. s) 1,50 b) 1^50 2,00 2,00 6,25 6M 2,25 2,00 4,00 3,75 16,00 15,25 5800 5500 480 425 475 450 235 225 6990 6600 820 720 1060 1000 460 460 18890 12778 lkbekter, Gehilfen, Gesellen, Krankenpflegpersonal, «äwL, Gastwirtsaltgestellte, Handlungslehrlinge, Lehr- llnge kn Apotheken. 1,00 1^5 5,00 1,50 3,00 11,85 4300 270 325 190 5085 495 BP 380 »«8 j