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? AufgabLN. OtrgerwalL Über -7 Aufgel Ln de» Deutschen GewerkschaftsbrrnLes. Dor einer riesigen Zuschauerschaft sprach am Sonntag Mstttsterprästdent a. D. <Äeg«ttvnld in Mannheim. Er führte vor allem aus: Die Entwicklung in unserem deutschen Vater land habe in den letzten Vahren zu einem furchtbaren ejus am menbruch auf fast allen Gebieten, nm sichtbarsten aber auf staccklichem Gebiete, geführt. Diese Katastrophe hätte ver mieden werden können. Wenn wir NN das Problem des Wiederaufbaues hercntircten würden, so ergäben sich zwei Fragen. 1. Welche Mängel des Alten könnten wir gegenwärtig Nicht ändern; 2. was könnte und müßte geändert werden. Nicht ändern könnten.wir nie st r a t e g i s >h schlecht e Log« im Herzen Europas. Auch mit militärischer Macht- eirtfältuttg sei auf Jahre hinaus nichts zu erreichen. 'Auch die Glaubensspaltung wäre nicht zu beseitigen. Aber geän dert könnte und müßte werden das Fundament des Staates, das sei im neuen Staat das Nolk. dessen Hauptbestandteil die Arbeitnehmer dai stellten. Erstes Er fordernis zum Aufbau sei die Einigkeit lm Innern. nicht Klassenkampf: ferner sei nötig die Erhaltung und Festi gung der Einheit des Reiches, weiter die Durch dringung des Stcwtsgedankens mit starken sozialen Gesichts punkten, nicht mit sozialen Gesetzen allein, sondern mit sozia ler Gesinnung. Was uns heute not tue, sei vor allem d-'r große Umdenkungsprozeß. Der Deutsche Ccrrerk- schaftsbund sei dazu berufen, ihn herbei zu führen. Hierauf streifte Steaerwald die brennenden wirkschasklichen Fragen der Gegenwart. Nicht Beseitigung, sondern Eroberun g d ei» Kapitals empfehle er. Di" Vergesellschaftung beun. Verstaatlichung der Produktionsmittel beu-ichnete.er als das grö ßte U n g 1 ü ck. Da die breiten Massen nach kein inne res Verhältnis znm Staat gefunden hätten, müßten neue Formen gefunden werben, aber die Umgestaltung müßte ein« vollständige sein. Die drei großen Fragen der Gegen wart lauteten: 1. Reparationen; 2. Ordnung des Etats; 3. Sicherstellung der Volksernährung. Ausgangspunkt zu unserer Stellung zur Rcparallonsfrcrcie mÄßte sein, dieRevision des Dersailler Vertrages. Zwei Meinungen ständen sich seit langem gegenüber, dis engluch- itcrttsmsch--amerikanische, die eine Gesundung Dcuttchlands und Österreichs im Weltinteresse für notwendig erachte und die französische Meinung, Li« keine Gesundung Deutschlands wolle. Genua werd« zeigen, welche Meinung sich durchsetzen MM«. — Der Redner forderte znm Schluß einen Aus strich zwischen Arbeits.b e re i t schäft und tatsächlicher vrlb«ttsleistung. Auch der Besitz müßte Opfer bringen. W« Reichsbetrieb« müßten auf «ine neue Grundlage gestellt werden. Aus Sachsen. Dresden. 1. März. Anstiftung zum Morde. Ein in Dresden wohnhafter stellungsloser Kaufmann wurde wegen Neues ans aller Welt. . — Der ^rrlvm in der Nacht. In Behrendorf in der Altmark feuerte der Landwirt Stockmann, als «IN Fremder nachts das Hoftor öffnet« und «tf Anruf Un» Atzt« wort ' l, nus seinem Jagdgewehr einbN Schuß ab, attwauf löhnen vernehmbar «und». Dl« Bae^rschWW» ergaben, daß ei» vom Arbeitsnachweise Magdeburg EM Gutsbesitzer tu Bohtendüts zMwieseNer ü«ch«ch»tterw Lk» Dunkelheit an das falsch« OM «»katikN UI» NUN «Ml», sitzer durch einen Schich schwer verletzt worden war. . — Durch die Explosion einer Lohlensäureflasche ist in einer Gastwirtschaft am Holzmarkt zu Jena erheblicher Sachschaden angerichtet wordeN. Die Gaststube bot nach dar Explosion ein Bild der Verwüstung. Sämtliche Fenster de» Erdgeschosses wurden zertrümmert, Stuhl« itrtd Döitke wur den weggerissen, Decken und Wände schwer beschädigt. Men sche» sind jedoch nicht zu Schaden gekommen. — Liu unanjMeachttk Scherz. In einer steikMß in Dessau stand ein Jnserqt. dgß in einem näher bezeichneten Hause Kartoffeln verkäuflich seien. Am antxren Morgen stell ten sich frühzeitig über 10V Kartoffrlllebhabet' ein Md stan den Polonaise. Als bekannt wurde, daß in dem Hause Nie mand mit Kartoffeln handelte, daß aber MN Abend ein neu- vermähltes Paar eingezogen war, zog man «ntttüsm »VN dannen. Man unterrichtete die Polizei, di« nach «m llnfua- stifter fahndet. Anstiftung zuch Ma'de seiner Gchwiegebmutter festgeüom» men Er hotte zur Ausführung der Tat einen Schlösser mW Berlin gedungen, der nur scheinbar aus seinen Plan einging,flaute ihn aber gleichzeitig der Kriminalpolizei anzeigte. Dem zur Tat G'diingenen war von dem Schwiegersohn bereits etN Schlüssel zum Garten ausgehöndigt worden, in dem er die Schwieger uutter ermorden sollte, ebenso hatte er mehrer« Tausena Mark Anzahlung erhalten, über den Bemcga'.ulnb schweigt sich der Schwiegersohn, der im übrigen ein Geständ nis abgelegt bat, aus. Vermutlich hat ihn die Gier nach dem großen Vermögen der Schwiegermutter zu dem verbrecheri schen Anschläge verleitet. Frestal, I. März. Ihre« erste» Bürgermeister wird die Stadt temnär'-.st wählen. 02 Bewerbungen waren Slnge- ganaen. In die engere Wahl sind Stadtrat Glöckner-Hcllber- stabt, Dr Wetterlops-Demmin in Pommern und Dr. UiM- llnu in Klingenthal gebracht worben. Eine Abordnung der Stad-ko«! ordneten ruird sich demnächst in die Wohnorte die ser Bc-nerber begeben, uni sich an Ort und Stelle näher über sie zu.unterrichten. Der nroderne Mantel für den täglichen Gebrauch. Reichlich lose Manteiformen werden neben den schlan keren, anliegenderen auch zum Frühling wieder eine große Rolle spielen. Speziell in imprägnierten und leichteren Stossen gibt man dem Mantel gern eine reichliche Weite. Zu dieser Gattung zählt auch Unser praktischer Frühjahrs mantel 10 518, der aus kariertem wasserdichtem Stoff, beson ders an Regentagen gute Dienste leisten wird. Am Halse eingereiht und mit' ausstrahlcnden Fältchen, schließt er mit einem sehr breiten hochstchpiidcn Kragen ab. Den Vordet- l hluß bewirken ciutae Knöpf«. Der lange, ziemlich weite Ärmel ist zur Hälfte dem Vorderteil, zur Hälfte dem Rücken mm schnitten und mit einem breiten geknöpften Aufschlag versehen. Seitlich ciuaeschiiitteiic Taschen erhöhen den prak tischen Wert dieses Mmttels, zu dem der Favorit-Schnitt 19 548 der Internationalen Schnittmanufaktur, Dresvett-N. 8, in 88, 92, 90, 104 Ztm. Oberweite zu 7 erhältlich, ist. Moderne Kleidung für kleine Veranstaltungen. Für kleine Festlichkeiten, Nachmittagtees, Konzerte und Theater bleibt der ebenso praktische, wie durch seine schönen Farben bekannte Lindener Salut das beliebteste Material. Auch unser elegantes Gesellschaftskleid 12l6 ward hieraus hcrgesteilt. Hellgraue Seidenfransen hoben sich vom dunkel grauen Samt äußerst wirkungsvoll ab ljnd gaben dem Gän zen ein besonders elegantes Gepräge. Das im Rücken schlie ßende lose Leibchen hat einen schmalen Oucrausschnitt und ein kurzes angeschnittenes Ärmelchen. Don Ansatz des ge reihten Rockes deckt ein breiter Gürtel, unter dem vorn di« schärpenartigen Besatzteile herabfallen, die in Abständen durch die schräg aufgesetzten Fransen bereichert werden. Hierzu ist der Favorit-Schnitt 1216 der Internationalen Schnittmanufaktur, DresdeN.-N. 8, in 88, 92, 66, 104 Ztm. Oberweite zum Preise von 7 vorrätig. Favorit-Schnitte erhältlich bei den bekannten Verkaufsstellen^ Als Mothelfer aus der Lokomotive. Bon A. Hertmann, Chemnitz. Sdlmtag mittag um Vs42 Uhr hatten wirs geschasst, DreÄen, mffer vorläufiges Ziel, war nach langwieriger Fahrt im offenen Lastkraftwagen bei schneidender Kälte und nah nnmcherlei Schwierigkeiten, die das Fortkommen ans verschneiter Landstraße stark verzögerten, erreicht. Listen- mäßtges Einträgen der Namen aus dem Büro der Tech nischen Nothilfe, Empfang von Kleidern, Handtüchern und Kochgeschirren war bald geschehen. Mit-Lßvorräten noch zuglMrketzt versorgt, zog die kleine Schar zum Bahnhof . . > wo man unsere Ankunft bereits sehnsüchtig erwartete. Ein primitives Zimmer mit langem Tisch, Holzbänken, Ofen und etlichen Betten, für di« die Federn noch wachsen, das war die Unterkunft, die uns für 12 Mann angewiesen wurde. Die Mängel der Einrichtung schienen uns jedoch belanglos ge genüber den Aufgaben, die unserer harrten und die uns ein Blick Lurch das Fenster sofort wieder vergegenwärtigte. Der Kleiderwechsel war schnell erfolgt. Nach kurzem erfrischen dem Imbiß meldete ich mich im Drillichanzug und Mütze mit meinem Freund, dem die Aufgabe eines Heizers zufiel, beim Vorstand des Heizhauses. Mir wurde die Lokomo tive . > . zugeteilt mit dem Auftrag, im Bahnhof Luft zu schaffen, denn alle Gleise waren voll besetzt. Eine große Stille herrschte in dem sonst so regen Betrieb. Verlassen standen sie da, die Stahlricsen, einer neben dem anderen und nur zum Teil unter Dampf. Der Führung beraubt, fühlten auch sie sich trotz der ihnen innewohnenden gewaltigen Kraft machtlos, gegenüber der drohend sich heraufzichenden Nvt und dem fühlbar werdenden Mangel an Brot, Milch und Kohl«. Ich suchte meine Maschine und finde sie unter den jenigen, die unter Dampf stehen, bald heraus. Mein Heizer, der sonst das Reißzeug und den Fedr-chaster zu führen ge wohnt ist, beschäftigt sich bereits eifrig ^amit, sie gründlich einzuölen, währenddessen ich die einzelnen Glieder prüfe, und mich umsehe, ob alles in Ordnung ist. Unter Lachen und Hureden fließt die Arbeit flott von der Hand; nach dreivier- tel Stunden war die Besichtigung vollzogen und wir klar zum Herausfahven. Dia Toro öffneten sich, ein kurzer Pfiff und langsam schob sich die Lokomotive rückwärts. Es war ein herrliches Gefühl, dieses mächtige Ungetüm fHt in der Hand zu haben. Durch urn'thlige Weichen steuerte sch unter größter Vorsicht bis zum Rangierbahnhosi Leute kamen herbei mit Laternen und Pfeifen und das Geschäft begann. — Ununterbrochen ward Zug für Zug zum Ablauf berg geschleppt, von wo aus die Wagen dann selbst in die bestimmten Gleise liefen. Da hi- Steigung ziemlich stark und die Belastung groß war, mußte kräftig gefeuert werden. Mit kräftigen Schlägen wurden die Kohlenstückc zerkleinert und in den glühenden Schlund der Maschine geworfen. Schweiß trat uns trotz der Kälte auf die Stirn, denn die Ar- bett war hart und ungewohnt und erforderte somit doppelte Anstregung. „Der Laden funktioniert," sagte mein Kom- militon«, und das gab doppelte Kraft, — Der Zeiger der Bahnhofsuhr zeigt 2 Uhr nachts. — Eine kleine Pause, damit Rangierer und wir uns stärken können. Es muß Wasser genommen werden, noch einen Blick aus die Lager, ob alles kalt ist, noch einige Tropfen frisches ül, wo cs not tut, und die Arbeit kann fortgesetzt werden. Als der Morgen nahte, war ein schönes Stö< Arbeit gelei^-.t, viele Gleise waren frei für einfahrende Züge, die meine Nothilfe-Kameraden herbei- zuholen hatten. Nachdem die Lokomotive entschlackt, mit Kohlen neu versorgt, der Tender mit Wasser gestillt, ins Heizhaus zurück gefahren mar, winkte mir die erste Ruhe nach Stünden schwerer Arbeit. Wir begaben uns in unseren Unterkunfts raum und legten uns müde auf das harte Lager. Die Ruhs währte jedoch nicht lange, denn schon um 10 Uhr morgens hatte ich mich zu einer Fahrt narb L. berei.t- zuhaltcn. Der Schlaf hatte mich etwas gestärkt. Nach einem Schluck kalten Kaffee (die liebe Mutter fehlte ja hier) begebe ich mich wi-dcr zur Arbeitsstelle. Mir wird die Lokomo tive . . . zugeteilt und als Heizer und Begleiter zwei Stu denten aus itj. ... Es war eine lange Kette von Wagen, zu der ich meine Maschine führte. „Fahrt frei" zeigte der Signalflügel, der Abfahrtspfiff vom Zugführer ertönt, lang sam öffne ich den Regulator, fest legt sich das Stahlroß ins Geschirr, zerrt gewaltig an den Ketten und setzt, seine Kraft messend, den langen Zug in Bewegung. Die Geschwindig keit nimmt mehr und mehr zu. Scharf muß ich die Signals beobachte», soll kein Unglück entstehen. Meine Begleiter wetteif 'rn miteinander in der Arbeit; der eine zerschlägt die Kohlenstücke, zerrt sie vom Hinteren Teil des Tenders nach vorn, der andere wirft Schaufel auf Schaufel in den nimmer mehr sattwerdenden Rcick>en der Maschine. — Dampf muß durch die Pumpen gelassen werden, damit sie nicht einfrieren. — Auch hier klappt alles tadellos und der Erfolg unserer Arbeit erfüllt uns mit stiller Freude. Die Fahrt geht weiter, unterwegs Güter absetzend und ausnehmend. Kohlen- und Wasservörrat gehen zur Neige, so daß wir in U. . , . er neuern müssen. Weiter geht die Fahrt, — die Dunkelheit bricht herein, überall flammen Lichter auf in den kleinen Kasten der Wei chen und hoch oben in den Signalmasten. — Sternenklare Nacht und schneidende Kälte. — Dse Aufmerksamkeit muß verdoppelt werden. An Hand von Karten ersehe ich die Stet-, gung der Strecke und den Stand der Signale. — In ?).... verschwinden die letzten Lichter, die Sig-. nale, Wegweiser an der Strecke sieht man nicht mehr. —. Totenstille herrscht auf den Bahnhöfen, überall das gleiche Schweigen. — Wie Totemvagen stehen in langen Reihen die Güterwaggons. — Die Gleise sind verschneit, nirgend eine Spur zu sehen, — Die Signale dunkel. Der Zug windet sich durch diese Einöde, nirgends entdecke ich einen Lichtschein, der mir ein Zeichen geben könnte. — Nur der Mond wirst seine silbernen Strahlen auf das tote Bild und scheint seinen Kopf über der Menschen Tun und Treiben zu schütteln. — Unheimlich wird mir zumute, — in den Händen Regulator und Bremse späht das Auge hinaus, um einew verdächtigen Gegenstand besser erfaßen zu können. Dex eisige Wind zer reißt mir das Gesicht, die Hände schmerzen, die Augen bren nen, — doch unentwegt vorwärts! Glücklich erreiche ich das Ziel, wir sind in L. . - . Das selbe trostlos« Bild wie zuvor! Der große Bahnhof gleicht einem Friedhof, auch hier die Gleise überall verschneit. Wo sonst Tausende von Lichtstrahlen auf den glänzenden Schie nenflächen sich widerspiegeln, ist heute nirgends ein Licht schein zu -finden. — Außer zwei höheren Beamten sehe ich hier keine Menschenseele. — s Vier Uhr morgens ist. es, als di« Maschine wieder aus geschlackt, frischer Kohlen- und Wasservorrat eingenommen ist. Bei einem Gang durch da» Heizhaus find» Kh dA Lore verschlossen, die gewaltigen Riesen von Lokomotiven still urü) stumm, als hätten sie die Köpfe gesenkt, weil ste Acht begrei fen können, daß sich niemand um ste kümmert. An den sonst so blitzenden Stangen und Gelenken nagt dar Rost als Zei chen der Vernachlässigung. — Und draußen in der Stadt warten die Menschen auf Milch,, Brot und Kohlen. Hunger und Kälte pocht^ bereits an manche Tür, ohne daß sich die Menschen ihrer Pflichten der Rücksichtnahme auf die Nächsten erinnern. In dieser trostlosen Stille und Einöde wird mir so recht bewußt, welch höhere Aufgaben und Ziele es für di« Technische Rothiste noch zu erfüllen gibt, um solche Not künftig zu Ändern und zu verhüten. Vor den Toren des Heizhauses flammt roter Feuer schein; brave Kollegen sind hier bei der Arbeit, um «Inge, frorene Maschinen aufzutauen und fahrbereit zu machen. Freudig und tapfer verrichten sie ihre Arbeit, nicht achtend der furchtbaren Kälte. Zwanzig Stunden sind vorüber. — Als ich in L au» dem Schuppen fahre, stehen wohl an hundert Menschen, an- scheinend ausständiges Eisenbahnpersonal auf der Brücke. Steine fliegen herab und Worte wie „Ihr Lumpen und Streikbrecher" schlagen an mein Ohr. — Im Wetterfahnen drängen sich mir durch diesen Zwischenfall mancherlei Ge danken auf. Törichter Mensch, sage ich mir, in deiner Ver blendung läßt du Frau und Kind hungern und frieren, miß handelst die, die bei Kälte und Sturm, bei Tag und Nacht ihr Bestes bergeben, um letzten Endes doch nur für dich selbst zu sorgen. — Aber das begreifen jene nicht, wollen es jedenfalls nickt begreifen. Hoffentlich kommt" die Zett recht bald, da auch sie eines Besseren belehrt, werden, auch in ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit als Bürger eine« Staates wieder erwacht. Beim Holten in P. . . . drängen sich zwei schlichte Vürgerfrauen durch die aussteigenden Menschen, darunter ein altes Mütterchen, an die Lokomotive mit den Worten: „Hier, habt zum Dank ein paar Zigarren, Ihr armen Kerle. Ihr habt eure Sache gut gemacht." — Endlich «in Dante»- wort, das manches andere vergessen läßt und un» frischen Mut anfeuert. — ' Als ich nach zwei Tagen auf der Heimatsstatiou wtck>er ankomme, bietet sich mir ein schöne» Bild, das mich mit Stolz erfüllt, überall qualmen Lokomotiven, ein Beweis, haß die Technische Nothilfe ihrer Aufgabe gerecht geworden ist und Helfer zahlreich an der Arbeit sind, so daß die schlimmsten Folgen des Streikes noch rechtzeitig vermieden werden können. Das Gerücht, daß der Streik beendet sei, oerbveitet sich wie ein Lauffeuer. Freudig begrüßen mich wir die Nach richt, um den Platz Len«n auch wieder zu überlasten, denen er gehört. — Die Sachen werden gepackt, und da» Ammer, in dem wir fast 8 Tage gewohnt haben, verlassen, nachdem das letzte Stückchen Brot und die letzte Zigarette gemein schaftlich geteilt war. — Mit herzlichen Dankesworten entläßt un» d«r -Mer des Heizhauses. In dem freudigen Bewußtsein, mein« Auf gabe nach Kräften erfüllt und das Leben mit vielen lkrfah- mngen bereichert zu haben, zog ich von danmmum ta^ darauf wieder unter meinen Kommiliton»n h»r GtaaBtkhr- anstalt die altgewohnten Arbeiten zu verrichtet^