Volltext Seite (XML)
ußerst« Beunruhigung le- all der worden, daß sie sich keinesfalls eintreten rechtzeitig für Auf ungen, nötigenfalls H Sorge zu trägen sc im allgemeinen .......inon- chcn sind, ist die Hal- Reichsmretcngesetz und Der fLchftsche Dl gegen das Reichsm Der Verband Sächsischer Hau »bei tig 75000 Mitglieder) der Denhälftm Hausbesitzer-Vereins zu Dresden und dener Haus, und Grundbesitzer-Ven Vororte haben folgende Kundgebung i ttzervevein« (aegemocht ssrat de» Allgemeinen der Verband der vres- N« der einoerkaibtien beschlossen: fteN worden waren — es handeüe sich qorbrtegend um SO- Mark-Scheine, die nach der Tschecho-Slowakei eingeschmug gelt werben sollten —, sind nunmehr vom Schwurgericht in Leipzig verurteilt worden. Ts erhielten der Steindruckrr Karl Behr aus Dresden und der Steindrucker Jakobi aus Kötzschenbroda je 2>X> Jahre, der Gastwirt Fröhlich aus Taucha und der Tischler Schattenwert aus Ahlum je 2 Jahre, der Kaufmann Kosmützky aus Deutsch-Kravarn 214 Jahre und Maschinentischli" Jürgens aus Wolfenbüttel 114 Jahre Gefängnis, währen^ der Schriftsetzer Schulze aus Leipzig und der Kaufmann Hermann Behr aus Treuen im Vogtland zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt wurden. Die Ehefrau des Kosmützky kam mit 200 „st Geldstrafe davon. Aus Sachsen. Der Entwurf eines Schulbe-arfsgefetzes ist dem Landtag zugegangen. Er soll die Lehr-e-rb e s ol- dung durch oen Staat für die Zeit vom 1. April 1922 ab regeln. Im Abschnitt 1 zieht er di« Grenze zwischen den Lei stungen, die dem Staate, und.denen, die den Schulbezirken zufallen. Danach werden Vie Lehrer an öffentlichen allgemei nen Nolts- und Forkblldungssthttlen aus der Staatskasse be soldet. Auf die Maatskasse werden ferner übernommen Am- zugskasten, Tagegelder und Reisekosten, Aufwendungen für Unfallfürsorge. Der vom Staat durch dieses Gesetz übernom mene Mehraufwand ist durch Änderung der Verteilung der Reichseinkommensteuer zu Lasten der Gemeinden auszuglei chen. Alle sonstigen Aufwendungen, die zur Einrichtung und Unterhaltung des Volks- und Fortbildungsschulwesens nötig sind, tragen die Schulbezirke. Bedürftigen Schulbehörden werden Staatszuschüsse gewährt. Die Lehrer werden nach ihren Rechten und Pflickften gemäß der Reichsverfassung den Staatsbeamten gleichgestellt. Wenn es der Entwurf gleich wohl vermeidet, die Lehrer als Staatsbeamte zu bezeichnen, so geschieht das, wie in der Begründung des Gesetzentwurfes ausgeführt wird, weil einzelne Grundsätze des Beanrtenrechts nicht ohne weiteres auf sie-anwendbar sind. AbschnM ^Han delt von den SchuleinrichtuNgen. In der allgemernerf Volks schule sind den Kindern ttn 1. Sichulsahr Ist, im 2. Schuljahr ist, im 3. Schuljahr 20, im 4. Schuljahr 22 und vom 5. Schul jahr ab wöchentlich 28 verbindliche Unterrichtsstunden zu er teilen. Der wahlfreie Unterricht ffoltfür eine DolksschNlklassc nicht mehr als 4 Wochenstunden umfassen. Für jede Schule ist ein Schularzt zu bestellen. Republikanische Biersamilien. Der „Sächsische Zeitungsdienst" schreibt: In seiner „groß angelegten" Antwort auf die Anfrage wegen der Maßregelung des Ministerialdirektors Geh. Rat Dr. Schmitt machte Minister Lipinski wieder einmal stark in. „Enthüllungen", wobei er im besonderen auf die Stellenver setzungen hinwies, in denen die Zugehörigkeit zu einer Bier familie zum Ausdruck gekommen sei. Er wollte damit sagen, daß unter dem alten Regime die Zugehörigkeit zu einer stu dentischen Verbindung die Voraussetzung für die Berufung in ein Staatsamt gewesen sei. Nun muß Herr Lipinski zu sei nem Schmerz erleben, daß sich Angehörige solcher Bierfami lien, die Familienanhänglich'keit auch noch über den Wechsel ihrer politischen Gesinnung heraus ins republikanische Amt gerettet haben. Der Novembersozialist Dr. Lempe, den Herr Lipinski zum Letter der Personalpolittt ins Ministerium berufen hat, ist Leipziger „Arion e". Die erste Berufung, die Dr. Lempe Kraft seiner neuen westgehenden Befugnisse unternahm, war die Berufung des Arionen Dr. de Gue- hcry zum Amtshauptmann von Dresden-N. . . . . .! * i Bautzen, 28. Februar. Der Kreishauptmann v. Nostitz- l Wallwitz hat, wie die „Dautzner Nachrichten" melden, we gen der Angriffe des Ministers Lipinski im Landtage auf die , von ihm früher geführte Personalpolitik als Chef der Perso- , nalabteilunq im Ministerium des Innern gegen sich die Ein- , leitung des Disziplinarverfahrens auf Dienstenttastung bean- - tragt. i Paufa, 1. März. Lin eigenartiger Unfall ereignete sich dieser Tage in einem Eifenbahnzuge. In einem Abteil 4. Klasse saß ein junger Mann, der einen großen Steinkrug mit Schwefelsäure bei sich hatte. Der Krug zersprang und der Inhalt floß auf den Boden des Wagens. Die giftigen Gase hüllten im Nu den ganzen Raum des Abteils ein, so daß ein Weiterbleiben dort mit Lebensgefahr verbunden war. Alles flüchtete durch die Verbtndungstür in das Nebenabteil, aber auch dorthin strömten die Gase. Beherzte Männer hatten inzwischen die Notleine gezogen; in wenigen Augenblicken hielt der Zug und alles stürzt« heraus in die frische Lust, um den eingeatmeten Giftstoff ouszustotzen. Nach kurzem Auf enthalt nahmen die Fahrgäste in anderen Abteilen Platz und der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Limbach bei Nossen, 1. März. Die Nnführung einer Hochzeit»- und Kindtaufen-Knffchsteuer ist hier beschlossen worden. Für di« erste Hochzeitskutsche sind 50 Mark, für jede weitere Kutsche 100 Mark als Steuer vorgesehen, für die erste Kindtausskutsche 25 Mark, jur jede wettere 25 Mark. Der Referent meinte, der Ertrag der Steuer werde gleich Null sein. Man werde die Leute nur verärgern und mehr Derwaltu ngskosten haben, als die Steuer einbringe. Der Bezirksausschuß beschloß, dem Gemeinderat von Simbach nahezulegen, sich die Einführung der Kutschensteuer noch ein mal zu überlegen. Klingenthal, 1. März. Dav Bocken von Markenbrot ein gestellt haben die Bäckermeister der Bäcker-Innung für Min- genthal und Umgegend. Sie müssen bei dem vom Bezirks ausschüsse der Ämtshmlptmannschast Auerbach festgesetzten Brotpreise von 12,20 ,4l für ein l l)00 Gramm-Brot etwa 9 -4l bei jedem Schuß Brote zusetzen. Sie fordern di« Festsetzung des Brotpreises auf 13 .41. Ihr« Forderung begründen die Bäcker in der Haupstäche damit, -aß sie ausschließlich auf böhmische Kohl«, die wesentlich teurer, aber trotzdem minder warst ger als deutsche Kohle ist, angewiesen sind. Mauen i. 1. März. Ein Kraftwagen in Brand. Beim Entleeren des Benzintanks seines Lastkraftwagens verspritzte der Kraftwagenführer einer hiesigen Kolonialwaren-Groß- Handlung etwas Benzin, das durch Funken aus einem etwa Meter entfernten Waschkestelfeuer entzündet wurde und das Auto in Brand setze. Beim Löschen zog sich der Kraft wagenführer schwere Verletzungen am ganzen Körper zu. Die Verhütung eines größeren Drandungkücks war der ra i<ben Hilielelltuoa der Aeäcksieuerwedr «umt-bre-bm. Rand des Abgrundes gefü dem ZeuMtts aller Fachkre Zwangswirtschaft ttn Wähl der Wvhmmgslosen zu sein; der gewechselt wird, droht schon kn a heit und Behagen der gesamten Sinn des Reichsmietengesetzes aber jetzigen Systemsl Nachdem die deutschen Einigunghäinter auf ihrer Dres dener Tagung ttn Sommer 1S21 off gegen die unsinnige, die Mieter durch den Ruin ihrer hnungen schädigende Übertreibung des Mieterschutzes Front gemacht haben, noch- dem die SoMlisitzrungskommMon sch Herbst für den Abbau der Zwangswirtschaft votiert hat, nachdem die Deutsche Ar- chttettenschaft sich für den Abbau erklärt hat, w»L»^m die Handelskammern der verschiedenen Deutschen Länder und noch in den letzten Tagen in Sachen, auf der Siedlung?- woche ein Regierungsbaumeister denjAbbau als unerläßlich bezeichnet haben, nachdem die MißWnde der Zwangswirt schaft mit einer staatlichen überteuemng der Miefen (jetzt schon 250 Prozent) mit Korruption u id widerwärtiger Ent fremdung der verschiedenen BevRker mgskreise untere ' der jedermann ersichtlich hervorgebrn' tung derjenigen Parteien, die für da« l „ damit für di« Verewigung der Herrschenden Zustände ge stimmt haben, unerfindlich. Wird das Gesetz durch di« Abstimmung dieser Parteien zuwider der Stimme aller Fachleute Tatsache, so ist der Un tergang des Deutschen Mittelstandes, soweit er im Hausbesitz verkörpert ist, besiegelt. Nichts wird! dann die Verschleude rung des Deutschen Eigentums an das Ausband, die der or ganisierte Hausbesitz vorausgesehen, gegen di« er sich in tief- ter Not und mit äußerster Entsagung gestemmt, msi» vor -er er wieder und wieder gewarnt hä, aufhatten Knnen. Dann werden vielleicht Parteiprogramme erfüllt, aber da deutsche Gut wird auch verloren fern. Aus der Overläufitz. Bischosswerda, 1 März. —* Rechtzeitige Einreichung der Einkammensteuerer- klärungen. Vielfach wird angenommen, daß die Frist zur Abgabe der Steuererklärungen für das Rechnungsjahr 1921 verlängert wird. Dem ist jedoch nicht so, denn durch Erlaß des Reichsministers der Finanzen vom i. Dezember 1321 ist als Zeitraum für die Abgabe der Steuekerklsirnngkn die Zeit vom 15. Februar bis 15. März 1922 fef gesetzt und ausdrück lich verfügt worden, daß mit einer al gemeinen Verlänge rung dieser Frist nicht zu rechnen sei. Dis Finanzämter sind vielmehr wiederholt darauf hingewiesen . s. s" . auch Einzelfristverlängerungsgesuchen gegenüber grundsätz lich ablehnend zu verhallen haben, da «ne Verzögerung der Einkommenftduererklärungen für 1921 darf. Die Steuerpflichtigen haben dah< stellung und Abgabe der Steuererklc ... ... unter Beifügung eingehender ziffernmäßiger Ausführungen (Bilanzen) bis spätestens 15. März 192q Sorge zu trägen und tun gut daran, von etwa beabsichtigen Fristverlänge rungsgesuchen Abstand zu nehmen, da ' ' abgelehnt werden müssen. —* Aufhebung der verschärften Vorschriften für den Slauenvieh-Handel. Das sächsische Wirtschaftsministerium gibt bekannt, daß, nachdem die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche im Freistaat Sachsen zurückgegangen ist, d's Verordnung vom 16. Juni 1920, nach welcher der Handel mit Klauenvieh im Umherziehen verboten, ist und die ver schärften Vorschriften des 8 45 der Ausführungsverordnung vom 7. April 1912 wieder außer Kraft gesetzt werden. Da gegen bleiben in Wirksamkeit die Vorschriften des genannten 8 45 L) und o) (Beibringung von UrstruiPS- und Ge sundheitszeugnissen für das noch Sachsen eingeführte Klauenvieh und dessen zehntägige polizeiliche Beobachtung). Zur Erleichterung der letzteren werden die Ausnahmebestim mungen der Verordnung vom 10. Januar 1921 wieder in Wirksamkeit gesetzt. —* Die Fleischpreise. Di« Land ifungsstelle kn Dresden teilt mit, daß auf dem Dresdner achtviehnurrkt am 27. Februar ein starker Diehauftrieb l stgestellt wurde. Infolgedessen hoben die Preis« für sämtlich Viehgaftungen «Men Rückgang erfahren. Ebenso wie früher bei steigenden Schlachtviehpreisen die Preise für Fleisch und Wurstwaren im Kleinhandel immer sofort anzogen, müßte erwartet wer-' den, daß di« diesmaligen Preisrückgänge «in« Milderung der Fleisch- und Wurstpreise im Kleüchandel unmittelbar zur Folge haben werden. — Wenn die Hoffnung nicht wär'!... —* Schutz der Weidenkätzchen. Das sächsische Ministe rium des Innern macht in feiner Verordnung bekannt, daß nach dem gellenden Forst- und Feldstrafgesetz mit Geldstrafe bis zu 300 oder mit Haftstrafc bestraft wird, wer aus dem Walde, vom Felde oder aus Gärten Weidenkätzchen entwen det. Gefängnisstrafe bis zu 6 Monaten tritt ein, wenn di« Tat zur entgeltlichen Veräußerung des Entwendeten ver wendet worden ist. Das erwerbsmäßige Feilhalten, Ver kaufen, sowie das sonstige Veräußern von Weidenkätzchen oder Kätzchen tragenden Zweigen der Weide wird unter Geldstrafe bis zu 150 -4t oder Haft bis zu 8 Wochen im Zü- widerhandlungsfalle verboten. Das Verbot bezweckt vor- nehmlich den Schutz der wildwachsenden Weidenkätzchen, «r- treckt sich aber nicht auf die in Handelsgärtnereien zum Schnitt angepflanzten und gezogenen Weiden. Wer der artig gezogene Weidenkätzchen aus Handetsgärtnereien de- zogen hat, feilbietet, und veräußert, muß im Vesttz eines christlichen Ausweises über den Erwerb vom Handelsgärt ner sein. Der Ausweis hat auch di« Zett des Erwerbes an- ruaetw»» „Die beiden eben vorübergego menen Lefunmn des Reichsmietengesetzes haben in der M fischen Hausbesltzarschaft das peinlichst« Befremden und die ußerst« Beunruhigung hervorgerufen. Wenn die Überspan ung der Zwangswirt schaft auf allen Gebieten unser Volk n tiefste Not, ja, an den Rand des Abgrundes geführt hat, s stehen wir heute nach dem Zeugnis aller Fachkreise vor d« n Zusammenbruch der Zwangswirtschaft im Dohnungswesi i. Der Zeitpunkt ist ge kommen, wv die Wohnungsnot auf! irt, eine Angelegsnhei - . " 7 all der Wcchrurngsn ist unvermeidlich, wenn flicht sofort das Schster Zett Gesun-- ölkerung zu zerstören. die Befestigung des Miss aMÜHernd Lövvvv erheben halten und nach «m Lazarett transportierten, von drei bewaffneten Ban- dkten Überfällen und der Geldtasche beraubt. Di« Banditen flüchteten sofort. Benachrichtigte Polizei im Verein mit meh reren Einwohnern nahm die D- 'olgung auf. Die Verbre cher beschossen die Verfolger u>ll> zogen auch eine Hand granate ah. Der Polizei gelang es schließlich, die drei Ver brecher im benachbarten Schombero festzunehmen Insge samt 110000 „st konnten ihnen sosc rt abgekwmmen werden. Die R«stsümme fand man in den Nachmittagsstunden auf dem Felde zerstreut. — Der Hund als Lebensretter. In dein Lokal des Gchonkwirts Paul Krause in Neukölln kehrten zwei Männer zu später Stunde ein. Zur Bezahlung der Zeche, die 20 „st betrug, reichten sie vor dem Weggehen dem Wirt einen Fünf- »igmarkfchein. Als nun Krause die Laden kaffe öffnete, um Wechselgeld herauszunehmen, zertrümmerten die beiden Väschen die Lanwe des Lokals, um ihn in der Dunkelheit zu bohauben. Eine Pistole, die der überfallene den Tätern ent- gcgenhielt, wurde ihm entwunden. In diesem Augenblick sprang Krauses großer Hund einen der Männer an, und es gelang Krause, das Freie zu gewinnen. Er eilte nach der Kasser-Friedrich-Brücke und holte den dort stehenden Posten der Schutzpolizei zu-Hilfe. Als der Wirt mit dem Beamten zurückkehrir, fänden sie einen der Männer, den Arbeiter Ar tur Schulich aus Rosenthal, bewußtlos und blutüberströmt auf. Allein Anschein nach hatte ihn der Hund so übel zuge- tsihtet. Er wurde ins Neuköllner Krankenhaus cingeliefert. — Dir Fluchtasfäre Peter Grupens verwickelt sich im Laufe dek Untersuchung immer mehr. Während Grripcn bishG immer behauptet hatte, er habe sich während seiner Abwesenheit aus dem Gefängnis in einer Privatwohnung in der Wilhclmstpaßc aufgehalten, tritt er jetzt mit der Be hauptung hervor, daß er das Gesängnisgrundstück gar nicht verlassen, sondern sich vielmehr im Blitzableiterschacht im Holzhvfe verbargen gehalten habe. Ob diese Angaben nnn riiMg sind, läßt sich natürlich noch nicht sagen. Es ist aber »sicht zu verkennen, daß für diese Angaben verschiedene Mo mente sprechen. So war Grapen, alserftich abends stellte, ausgehungert, er hatte auch keine Schuhe an, und die Be schaffen'eit seiner Strümpfe sprechen nicht dafür, daß er den ganzer ^ag ohne Fußbekleidung hernmgelausen sei. Es herrsck« aber wohl kein Zweifel, daß er die Flucht seit länge rer Zell sorgfältig vorbereitet hat. Seine Behauptung, er hal'e damit eine leere Kundgebung für seine Unschuld veran stalt- wollen, ist unglaubwürdig. Übrigens sei ermähnt, daß Grupen sehr viele Znschrijten von Damen ankom men Blumen und Schokolade gehen für Grupen sehr viel, «in, werden ihm indessen nicht ansgeliefert. Die Unter suchung wegen'des Berschwindens der Fran Grupen ist noch nicht soweit vorgeschritten, daß schon ein Termin für die Verhandlungen vor dem Altonaer Schnmrgericht festgesetzt »»erden konnte. — Die yempnnen, so zerronnen. Der verhaftete Wacht meister Ziebker, der bei der Berliner Polizeihauptkasje 850000 „st unterschlagen hatte, wurde am Montag nachmit tag von Leipzig nach Berlin gebracht. Der Unterwacht- meifler, der in vollem Umfange geständig ist, gibt an, im Laufe von zwei Monaten MODOO „st ausgegeben zu haben, do er ständig unterweg war, in Hotels und Pensionen «o^tte und auch fortwährend sich neue Kleidungsstücke zu- liegen mußte. Das Geld rann ihm infolgedessen geradezu lmber den Händen fort. — Eia seltsames Bild Kot sich dieser Tage den Eimvoh- ne« van Bern b u r g. Durch die Straßen zoa, gefolgt von einer großen Schar Menschen, ein Mann in einer Mönchskutte mit einem großen Frage,Zeichen ans dem Rücken. Bei der Verhaftung stellte man fest, daß es ein Arbeitsnn- loftkger mar, der als blöde betrachtet und in der Irrenanstalt nntergebracht sein wallte. — Tragödie eines jungen Künstlers. Der tschechische Violinvirtuose Kubat sollte in diesen Tagen im Konscrva- torttimssaale zuMailand ein Konzert geben. Das Kon zert konnte aber nicht stattfinden, weil er einen Selbstmord versuch unternommen hatte. Gelockt von den großen Erfol gen, die einige seiner Fachgenossen in letzter Zeit in Italien gesunden hatten, war Kubat Ende Dezember 1921 nach der Apenninen-Halbinsel gekommen, nm eine Reihe von Konzer ten zu geben. Seine Bemühungen in Bologna und in Flo renz waren aber vergeblich, und so wandte er sich nach Nea pel, wo er auch mit künstlerischem Erfolg auftrat. Inzwi schen waren jedoch seine Geldmittel zu Ende gegangen; seine jung« Frau hatte ihren Schmuck versetzen müssen, nm die Fortsetzung der Konzertreise zu ermöglichen. In Mailand nwütc Kubat noch einmal sein Glück versuchen. Am Nach mittag des Konzerttaqes mußte er aber zu seineni Entsetzen erfahren, daß im ganzen nur sieben Karten verkauft wor den waren. Aus Verzweiflung wollte er seinem Leben ein' l^che bereiten, wurde aber von einem Freunde rechtzeitig ge rettet. Im Zimmer Kubats fand man einen Brief an seine Frau, worin er mitteilte, daß er die Enttäuschungen seiner künstlerischen Laufbahn nicht länger ertragen könne und picht als „Besiegter zu ihr zurückkehren wolle." — Eastans Ende. Am Sonnabend war die Auktion des Caftanfchen Paiwpttkums lieendet, dessen Auflösung wir vor eurigen Tagen meldeten. Die Berliner Presse aller Schattie rungen nahm lebhaftes Interesse an der Versteigerung und au- den jpoltenlangeu Berichten koimtc man entnehmen, wa- Berlin mit Eastans Panoptikum verloren hat. Das parteipolitische Gezänk, das in Berlin alles beherrscht, und den Blick für unsere wahre traurige Lege trübt, machte auch bei Eastans letztem Auftreten nicht halt. Der „Vorwärts" behauptet, daß die Wachsfigur Wilhelms ll. als komisci)e Fi gur nach Amerika gehe, daß Hindenburg, Ludendorfs und Mackensen das Kanonendeutschland verkörpern, der Lokalan- zeiger meldet hämisch, daß für Ebert und Scheidemann als . erstes Angebot 1,50 gerufen wurde. Die Sammlung ist in alle Winde zerstreut worden. Schanbudenbesitzer, Samm- bac, Ausländer, Schieber, Filmgesellschaften, Staatssomm- ümgen und das Polizeipräsidium bildeten das Pnb- sikmn. Das Polizeipräsidium erstand die Verbrecher masken für sein Kriminalmuseum. Es wurden gute Preise erzielt. Insgesamt wurden über zwei Millionen Mark ver- rnmahmt. Als Einzelresultate sind zu nennen: Die Guillo ttn«, unter der Robespierre endete, 20 000 „st, Wachsfigur von WShelm ri. 5000 „st, der Irrgarten 35 000 .st, Wilson vor 580 eine Weste Napoleons 2700 ,4l, Poinrar^, Ebert und Scheidemann j« 1050 „st; Rothschild 4500 ,st. Das sind, oergsichen mit der Guillotine, keine hohen Kurse für Männer, die im Leben doch alle irgendeine Rolle spielen. Mt» de» Gericht-saal. * Ate Fälscher der im vergangenen Jahre in Leipzig DpHittmGfttt V-gtknote^ die alle in Taucda derae-