Volltext Seite (XML)
den 3. Jnnnar 1818 Dresden-A., 2S. Dezember 1917 «aiserllche Ober-Postdirektion vom Höchstpreise für Gemüse Nachstehend werden sämtliche für das Königreich Sachsen und 1.50 je Zentner, 16.50 je Zentner, 2.50 3.50 1.75 8tLSti8vde Köder« Rsnövle 8vkule kLutLen aioßt 'rs.icL t dtdnrch. fernKrst«- K»mmunalverband Bautzen-Land Königliche Amtshauptmannschast. Ministeriums des Innern der Sachs. Staatszeitung e v sichrer IÄ ! MM- vkr riaS je Pfund, je Pfund, je Pfund, Die in der Bekanntmachung des Kommunalverbandes Bautzen-Land vom 26. Oktober 1916 und 23. Januar 1917 verzeichneten Stellen (Apotheken, Drogerien und Kleinhänd ler usw.) sind mit dem Verkauf des dem Kommunalverband für die Monate Dezember und Januar überwiesenen Süß, stosse beauftragt. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 7- Dezember 1917 (Nr. 284 der Sachs. Staatszeitung vom 7. Dezember 1917) wird ausgehoben. Es werden abgegeben: 1. H.-Packungen an Haushaltungen (Einzelverbraucher). Der Verkaufspreis beträgt 25 . 2. G.-Packungen an Gastwirtschaften, Kaffeehäuser, Kon ditoreien und Bäckereien (Großverbraucher). Der Ber- . kaufspreis der Packung beträgt 185 preis: je Pfund 1. An Einzelverbraucher wird der Süßstoff auf die Stammabschnitte der jetzt gültigen Zuckerkarte abgegeben und zwar können erhalten eine Haushaltung bis zu 5 Per sonen 1 H-Packung, größere Haushaltungen auf je 5 weitere Angehörige je 1 H-Packung mehr. Die Abgabe ist aus der Rückseite der in entsprechender Anzahl vorzulegenden Stammabschnitte der Zuckerkarten mit Tinte oder Tinten stift durch den Buchstaben 8 zu vermerken. 2. Großverbraucher können je nach dem Umfange ihres Geschäftsbetriebes monatlich bis 5 G-Packungen beziehen. Bautzen, am 31. Dezember 1917. je Pfund, je Pfund, L >ze Pfund, H je Pfund, 4stufig. Reifezeugnis berechtigt für den einj.-freiw. Dienst. Aufnahmealter 13. Lebensjahr. Vorbedingung: gute Volks schulbildung. Bei ausreichender Vorbildung Aufnahme in höhere Klassen. Anmeldungen für Ostern bald erwünscht. Auskunft durch Dir. »on der Aa. Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1918 in Kraft. Dresden, am 28. Dezember 1917. Ministerium de, Innern. Das Erlöschen der Pferderäude beim GnisiMec P HMnck i« Spiilwih ist amtlich festgestellt worden. Bautzen, am 30. Dezember 1917. Königliche Amtshauptmannschaft. Futterrüben Grünkohl Kleine runde Karotten Kohlrabi Kohlrabi (Strunk-Kohlrabi) Kohlrüben, gelbe Kohlrüben, weiße Möhren: Gelbe Speisemöhren Rote Speisemöhren und längl. Karotten. - Futtermöhren Rotkohl Spinat (nicht Spinatersatz) Stoppelrüben (Herbstrüben, Wasserrüben, Mairüben) Weißkohl Wirsingkohl Zwiebeln Die Grobhandelshöchstpreise werden im gibt es kein Scherenfernrohr mehr und kein Fernglas. Of en steht der Batterieführer neben seiner Batterie und gibt Anweisungen. Er muß brüllen, um sich verständlich zu ma- chen in dem Höllenlärm; aber die Kanoniere verstehen, was er will. Das jeweils wichtige Ziel wird vom Geschützführer und Richtkanonier selbständig eingerichtet. Schon kommt hinter denTanks eine neue Kavalleriebrigade heran. Sie er leidet das Schicksal der ersten, aber die Tanks kvmmen be drohlich näher. Eine Haubitzbatterie, die bis dahin aus ver deckter Stellung schoß, protzt aus und fährt im Galopp vor der Infanterie auf. Beobachtetes wohlgezieltes Einzelfeuer, und Tank auf Tank steht in Flammen; dazwischen die immer vorgehende Infanterie, Teile der Kavallerie, die gesammelt von neuem versucht, einzuhauen, Maschinengewehre zu Hunderten, dazu die Hausen der Tanks. Ein Zielseld, wie es der Artillerist höchstens im Traume bis dahin gesehen hat. Pferde und Menschen werden anreimmdergerissen, und in den Tanks fortgesetzt Explosionen. Im Dämmer (es ist inzwischen Nachmittag geworden), sieht das Schlachtfeld noch gespenstischer aus. Die Kanoniere sind in Schweiß ge badet, obgleich es kalt ist, aber sie kennen ihre Pflicht. Jeder tut sein Menschenmöglichstes. Einige Tanks haben das Feuer unterlaufen und sind im toten Winkel angelangt. Schon protzt eine Haubitze aus und soll den Berg hinab weit vor die Infanterie, den Tanks entgegen. Leider hat es der Engländer gemerkt, und im Maschinengewehrfeuer wird die Bespannung zusammengeschossen. In voller Ruhe fährt eine neue Protze vor und holt das Geschütz zurück. Die Tanks haben wir am nächsten Morgen, als sie unsere In- fanterielinie zu durchbrechen suchten, erledigt. Die feind liche Infanterie ist inzwischen auf 500 Meter herangekom men. Stellungen auf einer Höhe, einige hundert Meter zu rück, sind bereits erkundet, und zugweise, bis zum letzten Mo ment feuernd, gehen im Schutz der Dunkelheit die Batterien in die neuen Stellungen. Wohl sind beträchtliche Verlust« eingetreten, mancher Mann und brave Gaul hat dran glau ben müssen, aber stolz können wir auf unsere Tagesleistung zurückblicken. Zwei englische Infanteriedivisionen sind de zimiert, achtzehn brennende Tanks liegen vor unseren Li nien und Hunderte von reiterlosM Pferden beweisen, wie gut wir gezielt haben. Für jeden Artilleristen ist der Tag der schönste des Krieges gewesen, und die Infanterie schwört mit Begeisterung auf unsere Schwesterwaffe. Mit Reiter- geist und Schneid haben wir den Engländern gegeigt, daß auch der Stellungsartillerist seine PnoegKchpit nicht ver loren hat, und jeder hofft. daG.W» chmMiW noch öfter» Gelegenheft zum vorgehen gibt. 4.50 3.50 Die Grobhandelshöchstpreise werden im Einvernehmen mit der Reichsstell? für Gemüse und Obst nur für die durch den freien Handel in Verkehr gebrachte Ware festgesetzt. Die Kommunalverbände sind hinsichtlich der von . ihnen dem Markte zugeführten Ware an die Großhandelshöchstprrise nicht gebunden. Die Kleinhandelshöchstpreise müssen jedoch unter allen Umständen eingehallen werden. Die Höchstpreise gelten für sämtliche zum Verkauf ge langenden inländischen Waren, auch für die von außerhalb Sachsens bezogenen. Der plan ülckr die Errichtung einer oberirdisch,, graphentini» an dem Verbindungswege von Ködert noch oberpuhftm liegt bet den Postämtern Oberneukirch und Bischoftwerda vom S. Januar 1918 ab 4 Wochen aus. l- UA«ttiche In den Preisen sind die Zuschläge für da» Einmieten enthalten. E» ist verboten, neben diesen Preisen irgendwelche Beträge für da» Einmielen oder die damit zusammenhän genden Arbeiten zu berechnen. Nach wie vor verboten bleibt der Verkauf von Möhren und Karotten mit Kraut (Verordnung des Ministeriums des Innern vom 1. August 1917 — Sächs. Staatszeitung 2. August 1917 — Nr. 177 —). Die Verordnung des 30..Oktober 1917 (Nr. 253 30. Oktober) erhält folgende Fassung: Nach Anhörung der Kreishauptmannschaften Kommunalverbände wird angeordnet. Für die nachstehend genannten Gemüse gelten im Ge biet der kreishauplmannschasten Bautzen, Ehemnih, Dres den und Leipzig die folgenden Höchstpreise: Großhandels- Kleinhandels preis: je Ztr bracht: Der Erzeugerhöchstpreis beträgt für: I. Futterrüben 2-Grünkohl . > 11 5. Karotten, kleine runde 1! 4. Kohlrabi 1< 5 Kohlrabi (Strunkkohlrabi) 1 6. Meerrettich: a) wenn 100 Stangen mindestens 60 Pfd. wiegen, bis 28. 2. 18 vom 1. 3. bis 30. 4. 18 später b) wenn 100 Stangen mindestens 40 Pfd. wiegen, bis 28. 2. 18 , vom 1. 3. bis 30. 4. 18 später <;) für leichtere Ware 7. Möhren: Gelbe Speisemöhren ' Rote Speisemöhren und längl. Karotten 'Futtermöhren 8. Rose Rüben (Rote Beete) 1 9. Rotkohl 10.50 10. Sellerie bis 14. 2, 18 ohne Kraut 40.— später 45.— II. Spinat (nicht Spinatersatz) 35.— 12. Schwarzwurzeln 50.— 13. Stoppelrüben (Herbstrüben, Was ¬ serrüben, Mairüben) 1.50 14. Weißkohl 6.50 15. WirsinMMt 16. WrukeN HKohlrüben, Bodenkohl rabi, Steckrüben) 17. Zwiebeln, löse, bis 31. 1. 18 vom 1. Februar 1918 ab vom 1. März 1918 ab vom vom Die unter 4, 5 und 11 genannten Erzeugerhöchstpreise gel ten siir das Gebiet des Königreichs Sachsen, die übrigen be ruhen auf Anordnung der Reichsstelle für Gemüse und Obst und gelten für das Gebiet des Deutschen Reiches. Die Preise gelten, soweit nicht ausdrücklich ein Termin be stimmt ist, bis auf weiteres. FeldarttLerie beim Vorstoß au der Schelde. Augenblicksttlder au» der Schlacht bei Lambrai. Aus bem Felde wird uns geschrieben: War das eine Freude, als es sicher war: es soll vor gehen, Endlich soll der Engländer den deutschen Angriff ken nen lernen. Für uns Artilleristen, die wir immer an der Westfront standen, doppelt schön, daß wir endlich mal wieder auf unsere Pferde dursten. So gut wie in den Augusttagen 1914 ist ja unser Pferdematerial nicht mehr, aber es wird schon klappen. Ein richtiger feuchter Novembermorgen war der Drei ßigste, als das Trommelfeuer einfetzte. Die Protzen stehen hinten bereit und werden noch während der Artillerievor bereitung dicht an die Batterie herangezogen. Jetzt beginnt unser Jnfanteriesturm, und die Stoßgruppe Her Artillerie' geht mit der vorderen Infanterie los. Nach ^chn Miqujhi geht sie jenseits des vorderen feindlichen Grabens in Stel lung. Die Beobachtung hat alles verfolgen können, und nutt heißt es auch für uns: Stellungswechsel vorwärts Her Eng länder schießt wenig, aber aus den Straßen fähxtmgn doch besser nicht, und so geht es querfeldein. An der WWhäMn Scheldebrücke staut es sich ein wenig. Jede Batterie h« die erste sein wollen, und so gibt es etwas Aufenthalt; abers hin über kommen wir. Die Batterietrupps sindffcho^ vorn' auf den Höhen zur Erkundung, und alles spielt , sich gan- pko-' grammmäßig ab. Den frischen Reitergeist haben wir Artil leristen im jahrelangen Stellungskrieg noch nicht verlernt. Die Meldereiter flitzen umher und orientieren dauernd-über das Vorgehen und die Stellung unserer Infanterie. Aber da ist der Haken. Die Infanterie hat lange Beine und ist schnell nach vorn ausgerissen. Schon ist sie acht Kilometer über die Schelde hinüber. Also: vorwärts, ihr nach! Schwieriges, tiefes Gelände macht schwere Arbeit fist unsere vierfüßigen Kameraden; aber jeder Fahrer weiß, was es gilt, und kennt noch unsere aste Parpse: Ban' an den Afthd. Di« AbteilungsstSbe stnd vor und kvmmen aus den Höhen öst- lich Sonzeaueourt an. 1590 Meter vor uns liegt die Infan terie auf den anderen Höhen, also schnell nach vorne zur ge nauen Orientierung. Aber auch der Engländer hat Augen und setzt mit kräftigem Maschinengewehrstuer auch auf ein- -eine Reiter ein. Was kümmern uns die Mückenstiche „Durch!" ift die Parole Mtd vmwiftft geht er. Born steht es brentzkicht aus. Man steht dicke englische Truppenmassen, die sich zum Gegenstoß sammeln. Es jubelt edes Artillerieherz über die herrlichen Ziele. Aber noch können die Batterien nicht da sein. Das Maschinengewehr- euer wird dichter und dichter und schon setzt der englische An- sriff ein. Da endlich kommen die ersten Geschütze an, Die Batterie ist 10 Kilometer durchgetrabt und die Pferde sind total erschöpft. Der Boden ist tief, aber durch kommen sie. Der Batterieführer steht aus der Höhe und laut tönt sein Kommando: „Offene Feuerstellung!" Gottlob, also endlich einmal wieder! Und jedermann weih, was es heißt, auf 1500 Meter im tollsten Maschinengewehrfeuer abzuprotzen. Aber es geht wie auf dem Exerzierplatz, und schon donnern die ersten Grüße zum Engländer hinüber. „2000 und 1800!" Henn wir müssen uns von hinten heranschleichen, um unsere Infanterie nicht zu gefährden. Der letzte sitzt mitten in den vörgehenden Engländern. Und nun raus, was in den Roh ren ist!, Ach, es ist doch was anderes als im Stollen hocken pnd aus verdeckter Stellung abzuziehen, hier oben auf dem Berge, wo jeder Kanonier sieht, was er trifft. ' Das Schnellfeuer wütet furchtbar m der englischen Infanterie. Auch andere Batterien sind sttzt herangekommen. Aber es ist wohl ein« volle englische Divffjon, die dort über die Höhe hervorbricht. Auch rechts tztH, links scheint sich etwas vorzubereiten. Die Aufklärungs patrouillen spritzen nach allen Seiten und kommen mit bö sen Meldungen wieder: „Überall starke englische Angriffs welle^ im Gelände! Nicht alle kommen zurück, mancher Mastel sit leer. Reitertod — Reiterehre! Die Munition geht zur Neige. Ofiziere sind nach hinten geschickt, Kolon nen zu suchen, und di« Kolonnen kommen ausgepumpt bis aufs letzt«. Offen müssen sie im Flankenfeuer zu den Ge schützen und es geht. Wie durch ein Wunder, kein Mann Verlust. Ein Glück, daß die Munition da ist; denn drüben wird der Engländer dichter und dichter, und schon ist unsere Infanterie, dem enormen Stoß ausweichend, etwas zurück genommen worden und liegt in den Batteriestellungen. Ides Gewehr,muß ran; was die Batterie entbehren kann, liegt mit dem Karabiner in der Insanterielinie und feuert. Die Engländer fallen zu Hunderten. Da links anreitende Kavallerie. Ein« volle Brigade ist es. Aus 1500—1000 Me ter kommen sie heran, dann bricht ihr Schneid im massier ten Jnsanteriefeuer zusammen. Nur Trümmer kehren zu rück. Da rechts wieder neu« dichte englische Kolonnen. Dort halb links englische? Maschinengewehrnest; und dort, was kommt dort von hinten heran? Täuscht das Auge? Nein, Tanks sind es, die zum Eegenstoß ansetzen! Ein, drei, fünf, nein, zwanzig Tank» auf einmal Rasender Zielwechsel. Da