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Hitlers Appell an die Nationen der Weit 17. Mai I9ZZ. Der Führer hat den Deutschen Reichstag zu einer außerordentlichen Reichstagssitzung einberufen lassen. — In Genf tagt seit Jahren die Abrüstungskonferenz. Sie soll die Erde befrieden, sie soll die Völker versöhnen, einigen und zusammenführen. — Ewig wird gesprochen, — nur gehandelt wird nicht, — da die Kluft zwischen den Nationen zu breit ist, da das Mißtrauen zu stark ist, und der Machtwille einzelner den wahren Friedens willen anderer untergräbt. Die deutsche Delegation, vom Führer nach Genf gesandt, hat endlich ein offenes Wort gesprochen. — „Wir wollen den Frieden! Wir sind abgerüstet! Wir haben getan, wozu ihr uns gezwungen! Jetzt löst euer Wort ein, das ihr uns und der ganzen Welt gegeben habt! Gleiches Recht für alle Staaten!! —" Umsonst! — Man will uns in Genf nicht verstehen. Man hört sich an, was wir ewig und immer wieder fordern müssen, aber man glaubt uns nicht, und man tut nichts für den Frieden. Es wird kein Friede sein, ehe man Deutschland nicht anerkennt als ein freies Land der Erde! — Adolf Hitler, der seit dem unglückseligen Ende des Weltkrieges erkannt hat, daß das Versailler Friedens diktat schuld trägt an dem Elend, der Not und der Knechtschaft des deutschen Volkes, ist gewillt, der ganzen Welt eindringlichst zu sagen, woran die Völker kranken, — weshalb soviel Adolf Hitlers Friedensrede an die Welt Arbeitslosigkeit und Unglück über alle Nationen kam, und weshalb nicht wirklicher Friede herrscht, in dem auf gebaut werden kann, was damals zusammengerissen worden ist in den Jahren des Krieges. Die deutsche Delegation ist aus Genf zurückgekehrt, die Delegierten der anderen Mächte wollten sie nicht verstehen. Heute soll die ganze Welt hören, was Deutschlands Kanzler ihr zu sagen hat! Heute muß endlich die Wahrheit ans Licht steigen, — heute muß ein letzter, großer Versuch gemacht werden, allen Nationen zu beweisen, daß Deutschland den Frieden will und — die Freiheit! — Und das Ohr der Welt ist heute auf Berlin gerichtet! Seit den frühen Morgenstunden haben sich die Menschenmengen vor der Kroll-Oper, in der die heutige außerordentliche Reichstagssitzung stattsinden soll, gesammelt. Bald sind alle Straßen schwarz von Menschen. — Um 11 Uhr bilden SA, SS und Schutzpolizei Postenketten um die Kroll-Oper. Trüber Himmel, Regenschauer. Trotzdem werden es immer mehr, die zusammenlaufen, um zu sehen und zu hören. Überall sprechen sie von Genf, — vom Völkerbund, — vom Unrecht. Von allen Gebäuden wehen die schwarz-weiß-roten und die Hakenkreuzfahnen. — Erwartung liegt über der Menge. — rz Uhr. — Die Sender der Welt schalten sich ein. Die Welt will Adolf Hitler hören! Es empfangen die Sender: British Broadcasting, Corporation London, Argentinische Sender Radio Splendid Buenos Aires, Brasilianische Sender Rio de Janeiro, National Broadcasting Company New Jork, Columbia Broadcasting System New Jork, Radio Wien, — und der deutsche Kurz wellensender, der die Rede des Führers der ganzen Welt vermittelt. Millionen und Abermilli- onen hören heute das Wort des deutschen Volkes! iz,iL Uhr. — Reichstagspräsident Gö ring eröffnet die außeror dentliche Reichstagssitzung: „Ich eröffne die dritte Sitzung des Reichstages und Adolf Hiller spricht zur nationalsojialistlschrn Fraktion begrüße die erschienenen Ab geordneten. Sie sind heute in einer ernsten Stunde zu sammengerufen worden. Es gilt einer Schicksalsfrage unserer Nation. Wohl kaum jemals vorher war der Reichstag zu einer solch ernsten Frage, zu solch einer ernsten Stunde einberufen worden! — Die deutsche Reichsregierung wünscht, ihre Absichten und ihre Ziele 84