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Paradebänder Wartburg Wartburg SS Lß Gegenwärt. Aufbewah rungsort Infanterie - Regiment Großherzog von Sachsen (5. Thüringisches) Nr. 94 der Groß herzogin Sophie für den Feldzug 1870—,87) Scywarz-Gold hinzufügte. Dre Fahnen, von denen die ersten beiden schon ,S)7 verliehen worden waren, sind in diesen Farben gesäumt. Diese beiden Fahnen tragen das Monogramm Larl Augusts, bekannt als Großherzog der Goethezeit Weimars, daneben in den Ecken ur sprünglich nur die Jahreszahlen der Feldzüge, die die Bataillone in den napoleonischen Rriegcn mitgemacht hatten. An diese Feldzüge erinnerte noch eine Widmungsinschrift. Erst als 100; die Tucherneue rung fällig wurde, konnten dem II. Bataillon die Jahreszahlen des deutsch-französischen Rriegcs 1S.70/71 in die unteren leeren Rränze gestickt werden, auf der alten Fahne waren sie nämlich nicht mehr da- gewesen, in der Fahne des I. Bataillons dagegen standen schon Jahreszahlen darin. Die Fahne des III. Bataillons war -sei von Großherzog Lari Alexander, der Weimar von neuem zu einem geisti- gen Mittelpunkt machte, gestiftet worden; sie hatte die gleiche Zeich nung wie die alten Fahnen von -S17, also aus der einen Seite das Wappen, auf der anderen Seite die großherzoglichen Namensbuch- staben, wenn auch in anderer Schrift und ohne Jahreszahlen. Die Erneuerung unter Großherzog Wilhelm Ernst, der seit isoi regierte, brachte nur die Veränderungen, daß zunächst des regierenden Groß- Herzogs und des Rönigs von Preußen Namenszüge in die Ecken der Fahnen gesetzt wurden, wo der Platz noch vorhanden war, weiterhin aber, daß in der Fahne des III. Bataillons nicht mehr das Wappen stand, sondern das WE des Großherzogs in der gleichen Schrift wie das LA auf der andern Seite eingcstickt wurde. Seit ;yro ist Sachsen-Wcimar ein Teil des Landes Thüringen. Der wiener Rongrcß hatte im Jahre iS 15 dem bisherigen Herzog von Sachsen-Weimar, Larl August, eine beträchtliche Gcbietsvermeh- rung und den großherzoglichen Titel zuerkannt. Mit diesen Vcr- änderungen verknüpfte sich eine Abänderung des Wappens und eine Neustiftung des alten Hausordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken. Beide Zeichen sind auf den Fahnen vereinigt. Das Rrcu; des Ordens ist auch in den Fahncnspitzcn angebracht. Das neue Wappen, das bis 101s unverändert das Staatswappen blieb, enthält im Mittel schild den allen sächsischen Fürsten und Landen gemeinsamen Schild mit dem Rautenkranz, in der oberen Hälfte den bunten Löwen der Landgrafen von Thüringen, die auf der Wartburg gesessen und Thüringen und Hessen beherrscht hatten; daneben sehen wir den schwarzen Löwen der alten Markgrafen von Meißen, das eigentliche Stammwappen des Hauses wettin, der auch in den königlich säch sischen prinzcnstandarten, Lanzenslaggen und Trompetenfahnen vor- kommt. Die unteren vier Felder enthalten neben der Henne der schon lange wettinischen „Gefürsteten Grafschaft" Henneberg die Wappen zeichen von drei )S)5 neuerworbenen Gebieten, der Herrschaften Ncu- stadt-Arnshaugk, Blankenhain und Tautenburg. Die drei Helme sind mit den Helmkleinoden von Sachsen (Mitte), Thüringen (mit Linden zweigen besteckte Büffelhörner) und Meißen (Mannesrumpf) ge schmückt. Sachsen-Weimar ist der einzige sächsische Staat, der nicht die Farben weiß und Grün als Landesfarben annahm, sondern als die Dreifarbigkeit der Flaggen vor Uber 100 Jahren Mode wurde, die grüne Farbe des Rautenkranzes den alten sächsischen Farben fallen oder tödlich verwundet worden war, wurde seit 1871 ein Silber ring um die Stange gelegt, auf dem die Namen und näheren Umstände eingraviert waren. Für die im Weltkrieg mit der Fahne Gefallenen stiften vielfach die Regimentsvereine von sich aus Ringe. Andere Gelegenheiten, Gedenkringe an den Fahnen anzubringen, boten sich aus Anlaß des 100. Geburtstages Raiscr Wilhelms I.; damals erhielten alle diejenigen Fahnen und Standarten einen Ring, die bei der Raiserproklamation in Versailles zugegen gewesen waren. Auch zur re. Jahresfeier der Raiserproklamation am >8. Januar i8sö, und zur Erinnerung an die Eidesleistung des Rronprinzen ist je ein Silber, ring an die Stange des I. Bataillons des 1. Garde-Regiments zu Fuß geschlagen worden. Bei allen erneuerten Fahnen ist dies eben- falls durch Anlegung eines silbernen Ringes vermerkt worden. Wartburg Wartburg Da- Jahreszahlen Ver- ex Ban- 9 taillon in den Rränzen liehen-n derole wen» die Fahnen unter ihren Überzügen zusammenstanden, war es nicht gut möglich, sie ohne weiteres voneinander zu unterscheiden, wenn es schon bei enthüllten Fahnen nicht immer ganz einfach ist. Deshalb waren die Regimenter und Bataillone außer in Sachsen auf irgendeine weise auf den Fahnenstangen kenntlich gemacht, in Bayern durch eine Inschrift auf dem Metallschuh, mit dem die Fahnenstange am unteren Ende gefaßt ist, sonst durch eine Eintragung der Anfangs buchstaben und Nummern der Regimenter und Bataillone. Älteren Ursprungs sind die Gedenkringe. Manches Mal wurde es nötig, eine zerbrochene Stange durch Umlegen einer starken Metall- bülse wieder gebrauchsfähig zu machen; war die Verletzung der Fahne durch feindliches Feuer entstanden, so wurde das auf der Hülse ver merkt. Auch wenn ein Fahnenträger mit der Fahne in der Hand ge- 7900 ' Bild-Nr. Vord. Rück- seite seite . 202 203 Z. 202 203 >!' 204 205 R 206 207 I. 1814 1815 1807 1809 1903 I M der Erbgroß- 1812 1813 1810 II. 1814 1815 1903 1S17 1870 1871 III. 1903 E IV. 1894 I 6 I LL