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—- 14 rra«»P0rt ei««» dreistöckige« tzmfie» i« Ea« Fra«zi»Io. Phot. A. Bayssie, San Franzisko. „Wieder reisen- Können Sie sich'- I irgendwo wirüich seßhaft zu werden?" yDatz — daß Sie fort wollen, Gräfin " Wieder stieg ihr eine feine Rote in die ! - »i«e »S«st« i» »ozambiq««. (Mit Text') Sie zuckte die Achseln und schwieg. „Sie haben in gewissem Sinne recht, Gräfin; sich irgendwo heimisch fühlen, das Empfinden: hier gehörst du her, hier bist du zu Hause, das wird der einzelne, einsame Mensch, ob Mann oder Frau, nie haben. Das — das geht mir auch so, und ick habe' doch meinen Beruf, der einem die Sache eigentlich erleichtern müßte." „Das meine ich auch, Baron." „Ja, das meinen Sie; eS ist aber nicht so, und jetzt, wenn ich anders handeln. Freilich, diese Bitte, diese letzte Bitte konnte sie ihm wohl erfüllen. „Es ist gut, gehen wir!" sagte sie kurz entschlossen. „Elise, du kannst inzwischen weiterpacken. — Ja, lieber Baron, reisen tue ich, aber wir wollen diesen letzten Tag uns noch zunutze machen. Zufrieden, lieber Freund?" „Nein — nicht ganz. Ich weiß nicht, weshalb Sie absolut reisen wollen!" . „Ich kann doch nicht immer hier blerben." „Ich auch nickt." In diesem Mo ment begegneten sich ihre Augen, in Gräfin Idas Wan gen stieg ein flüch- tiges Erröten. — Dann schritten sie über die gras bewachsene, mit ei niget» Obstbäumen bepflanzte Anhöhe dem Walde zu. Die Sonne leuchtete so klar, und. der Buck schweift über kah le FchM unge- hemmtWWeite. Krähen schritten gravitätisch über die Acker, und auf deiiTelegraphen- krähten hielten «« «i»makckde«rmal für Nürnberg. Mit Text.) Wandervögel ih. Phot. Nicolai Alus, München. re Beratungen, über die Stop- peln, von Baum zu Strauch, wellten die weißen Fäden des Altweibersommers. Sommerhauch täuschte trügerisch, aber das große, stille Welken und Sterben in leuchtender Schöne fing an — es war eben doch ein Herbsttag. Sie griffen rüstig aus. Der Weg, der über die; Felder in den Wald führte, war bald schmal, bald etwas breiter; zeitweise gingen sie Seite an Seite, zeitweise folgte Köster, und die Grä fin ging voraus. Dann bewunderte er ihren leichten und doch energischen Gang, ihre anmutige Gestalt. Sie batten beschlos sen, das Mittagessen in einer kleinen Försterei einzunehmen und zum Abend gegen sieben Uhr wieder zu Hause zu sein. Sie unterhielten sich lebhaft, aber nur über Gleichgültiges; es war, als ob sie hinter diesen oberflächlichen Gesprächen so vieles verbergen wollten, das sie gerne gesagt hätten. Nun standen sie am Waldessaum, und beide schauten noch einmal zurück über das weite, stille Land, über das die Herbstsonne ihr ruhiges Licht ausgoß. „Es war doch schön", sagte Gräfin Ida plötzlich mit einem weichen Klang in der Stimme. „Ja, die ganze gemeinsam verlebte Zeit und auch unsere Promenade heute war sehr, sichr schön," bestätigte er warm, „wenn nur die Gedanken nicht wären." Sie sah ihn überrascht an. „Welche Gedanken?" sie rot wurde, und es ärgerte sie. Was mußte Kö ster davon den ken! Mit einer heftigen Bewe gung wandte sie den Kopf. „Aber das muß ja doch sein, Ba ron!" .... „Rein, eS muß nickt sein, jeden falls nicht mor gen öder über morgen !" sagte er rasch und be- ...... (Mit Text.) . stimmt. „Morgen, mor gen unbedingt!" entgegnete sie und schritt weiter. Er folKke ihr mit gekrauster Stirn, pfiff leise vor sich hin durch die Zähne und hieb mit dem Stock hie und da ein paar Grashalme ab; Nun sprachen sie gar nicht mehr, bis sie in der'Försterei staren. Da saßen sie in dem kleinen, etwas verwilderten Gartens von dem man direkt in den Wald gelangen konnte. Eine hohe Kiefer stand wie ein Riese unter all dem bunten Kleinkram von Blumen und Suppenkräutern. „Sie ,s unser Stolz", erklärte die Förstersfrau, während sie einen Tisch vor die unter dem Baum befindliche Bank schob und mit grobem Linnen bedeckte. „Da hat man seine Freude dran und sieht Winter und Sommer was Grünes." Das einfache, rasch bereitete Essen war gut und schmackhaft, und es war her Gräfin und Köster ganz angenehm, daß die Frau noch ein Weilchen Plauderte, ehe sie dre beiden allein ließ. Wieder sprachen sie allerlei, nur nicht von dem, was ihnen eigentlich auf der Zunge schwebte: vom Abschied. Als die Försterstau abgeräumt hatte, zündeten sie sich Ziga retten an. „Werden Sie längere Zeit in Berlin bleiben — spä- ter, oder gehen Sie in Ihre Heimat?" fragte Köster endlich. „In meine Heimat ? Sie wissen ja, Baron, daß ich keine eigentlsche Heimat mW Habe seit dem Tode der Eltern." „Nun ja) ja, das weiß ich, aber ich meine — ich meine, ob Sie dahin gehen, wo Sie sich Ihr Heim gegründet haben." „Nach Dresden ? Rein. Ich. werde reisen." „Wieder reisen- Können Sie sich's denn aai schwer geworden, sie gehörte nicht zu den Naturen, die sich leicht -Daß . und ohne weiteres losreißen, aber es mußte ja in diesem Fall Wieder stieg ihr eine feine Rote in sein. Als Frau von anständiger Denkungsart konnte sie mcht ihr so gut und machte sie so jugendlich. nach Hauke komn mich sehr, sehr e Es war das k erschrak vor dem Um Gottes Wille Eine innerliche ? „Das geht vi zusammen^ steil« gewöhnt sich aus „Nein, das tt Ich werde das al mals vergessen!" wie sie ihn noch „Vielleicht doi Stimme klang B Über den Tis Zögernd legte ssi „Gräfin Ida, lich, „und sehe ü liebt, vergißt?" Jetzt hob sie gläser sah sie's, t sie fühlte es, hie Liebe entgegenge guten, edlen M< gesucht und nie < M»t einemmal ers hat entgehen und weiß sie, daß sie Wege zu reisen, diesem Moment Köster meinte, ei