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Min «arf «r di de» < dur natt T-l. Ab. Ham, Orar warb 42. ! Ober Ostke Tage er K vern vern wirt unserer ganzen Politik wird die Volkspartei nicht den geringsten Einfluß ausüben; man scheint eben tu diesen Kreisen noch nicht zu der Einsicht gelangt noch mehr von 1870 den »Ideen von 1848' jede Mollen sich hi»zum b. Städtrath Bischofiwerda, am IS. September 1881. ... , Sim — Die Stadt Wien wurde von zwei Calamitäten betroffen: gesteigerte Fleisch- und vierpreise. Erstere haben ihre Ursache in der Rinderpest, welche in mehreren Ortschaften der Umgebung auSgrbrochen und besondere Maßregeln der Regierung hervorrief. Die gesteigerten Bierpreise führten zu einem Strike, der sich in dem gesunkenen Consum geltend machte. Die Genossenschaft der Wirthe sah sich deshalb ver anlaßt, zur Besprechung dieser Angelegenheit eine Versammlung einzuberusen, wobei man energisch gegen die Preissteigerung remonstrirte. Er wurde beschlossen, unter gründlicher Beweisführung in einer Protestschrift den Brauherren zu sagen, daß die Steigerung eine ungerechtfertigte sei und dieselben aufzufordern, den alten Preis wieder einzuführen. — Der Leiter der Prager Statthalterei, Herr von Kraus, hat abermals einen Schritt unternommen, der geeignet ist, den Chauvinismus der Czechen be deutend abzukühlen. Er ordnete nämlich an, daß sämmtlicheGemeinde-A-me,».Böhmen mit den Armee- Vthörven ln deutscher Sprache, als der Commando- Sprache der Armee, zu verkehren haben. Ausnahmen sind nur für jene kleinen Dorfgemeinden zugestanden, bei denen angenommen werden kann, daß kein Ge meinde-Funktionär der deutschen Sprache genügend mächtig sei. Ein italienisches Blatt erfährt aus angeblich guter Quelle, der in außerordentlicher Mission von Seite der preußischen Regierung nach Rom entsendete Herr Schlözer habe dem Cardinal Jacobint bereit» die formelle Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Höfen vorgeschlagen und der Cardinal demselben die volle Zustimmung Leo'» XIII. zu diesem Projekt notifizirl. Infolge dessen dürfte auch bald rin definitiver moäu8 vivsnäi gefunden werden, worauf der Papst da» heilige Collegium zu einem Confistorium einberufen würde, um die im gemeinschaftlichen Uebereinkommen mit der Berliner Regierung für die vacanten Bischofssitze in Deutschland gewählten Titulare zu präconisiren. Man glaubt in Rom allgemein, daß diese« Con- sistorium im November stattfinden und der Papst in demselben neue Cardinäle ernennen werde. Die militärische Situation Frankreich» in Nordafrika hat sich in den letzten Wochen nur wenig geändert, sie ist also noch immer eine bedenkliche. Da» französische Cabtnet beschloß nun allerdings, vom Oktober an die militärischen Operationen sowohl in Algier wie in Tunis mit größter Energie und hinreichenden Kräften zu betreiben, aber bi- dahin können den Franzosen noch manche unangenehme Ueberraschungen von den aufständischen Arabern be reitet werden. Unterdessen dauern die Truppen sendungen nach Afrika fort; am Mittwoch wurden in Toulon abermals zwei Bataillone Infanterie und zwei Batterien nach Tunis eingrschifft. Im Touloner Arsenale.herrscht große Thätigkeit mit Rücksicht auf die großen noch bevorstehenden Transporte. Da» französische Geschwader im Golfe von San Juan erhielt Ordre, sich bereit zu halten, um auf da» erste Signal auszulaufen. — Der Ministerpräsident Ferrh beabsichtigt, kommende Woche stach dem Jur- zu Grevh sich zu begeben, um mit demselben da» Datum der Einberufung der neuen Deputirten- kammer festzustellen. Man nimmt an, daß der Zu sammentritt der Kammer früher, al» ursprünglich Emwürfen des Canzler« die Berechtigung zuerkrunen, so muß doch dringend davor gewarnt werden, auf dieser Bahn, wo jeder Schritt mit äußerster Vorsicht gethan werden muß, hastig, unbesonnen und mit Ueberstärzung vorzugehen. Man täusche sich darüber nicht: die Maßregeln, die man jetzt zur Sicherung und Besserstellung der Arbeiter vorschlägt, wird man, wenn sich da» Experiment al» verfehlt erweist, nicht zurücknehmen können, ohne eine gefährliche Erbitterung zu erzeugen. Schon da» Unfall«VersicheruugSgesetz wurde auch von Denen, die ihm zuzustimmen geneigt warrn, al« ein „Sprung in'« Dunkle" bezeichnet; die volle Tragweite schon diese» Vorschlag« wird Niemand sich klar vorzustellen vermögen. Wird doch jetzt erst da« nothwendige statistische Material ge sammelt. Gleichwohl ist da« Projekt in dieser Be schränkung einigermaßen übersehbar; man kann die Wirkungen und Folgen, die Kosten und die praktische Durchführbarkeit einigermaßen beurtheilen und wird ntcyl Tcsab'k luuseu, -lfttzsjch vor ganz überraschenden Consequenzen zu stehen. Ganz anders aber steht e» mit der Ausdehnung der Versicherung auf Alter und Invalidität. Eine verhältnißmäßig bescheidene, über sehbare, doch immer nur auf außergewöhnliche Fälle beschränkte Maßregel nimmt nun gigantische Umrisse an; Niemand vermag sich auch nur annähernd ein Urtheil zu bilden, zu welchen Consequenzen der Ge danke in dieser Ausdehnung führen wird. E« mag ja sein, daß die Entwickelung der Arbeiterfrage mit der Zeit auch zu solchen umfassenden Veranstaltungen drängt ; aber da« wird eine Entwickelung von langen Jahren, vielleicht von Generationen sein. Jetzt, vielleicht schon in der nächsten Session, ein Gesetz zu erlassen, welche« ohne alle Vorbereitung und Durch arbeitung eine Frage von diesem Umfange zu regeln unternähme, al» handle e» sich um eine geringfügige gesetzgeberische Maßregel, können wir mit der folgen schweren Wichtigkeit de« Gegenstände» nicht verein bar finden. Kommt da» Unfallgesetz in der nächsten Session zu Stande, so halte man inne, bi» man auf diesem beschränkten Gebiet die praktische Probe ge macht, und prüfe zuvor den ersten Schritt auf dieser unbekannten Bahn, ehe man die letzten thut. Die neueren gesetzgeberischen Versuche de« Reichskanzler« auf wirthschaftlichem Gebiet leiden alle daran, daß sie sich nicht selbst Maß zu setzen und schrittweise vyrzugehen verstehen, nicht auf einem beschränkten Gebiet Uebersehbarr« und Erreichbare« aostreben, sondern gleich in'» Ungemeffene schweifen. So ist r« mit der Steuerreform, so scheint e» auch mit der Arbeiter-Versicherung wieder gehen zu sollen. Die süddeutsche Volk»partei macht dies mal ganz gewaltige Anstrengungen, um durch die bevorstehenden Reichstagswahlen da« winzige Häuf lein ihrer Vertreter im deutschen Reichstage zu ver mehren. Bei den noch vielfach in Süddeutschland ist die« auch nicht unmöglich, aber auf den Gang den geringsten Einfluß ausüben; man zu sein, daß die gewaltigen Ereignisse von 1866 und i ' Existenzberechtigung entzogen haben. Im benachbarten Oesterreich tagt« in ver gangener Woche der Congrrß für Gesundheitspflege. Bezir da» 8 an d sideni uiedei HKr Ist vaeaut. Zur Ueberstahm« dersAben gmeigte kräftige, gewannt« !ath»expedition anmelden. maug Rang wurde Song, Diejenigen Eltern, welche ihre Kinder vom 2. October d. I. an in der Herrmann'schen Sleinkinderbewahranstalt ausgenommen zu sehe» wünsch«, wollen selbige bi« zum 29. d. M. beim zuerst unterzeichneten Administrator unter Beibringung de» Impfscheine» anmelden. Bischofswerda, am 16. Sept. 1881. Die Administratoren der Herrmann'schen Stiftungen. Sinz. Meißner. Huste. Politische Weltfchau. Wie in der zweiten Septemberwoche die Danziger Kaisrrbegegnung ein Moment bildete, das sich leuchtend von dem sonst so rasch dahinfließendrn Strome der Tagesereignisse abhob, so waren e» in der vergangenen Woche die Kaiser-Manöver in Holstein, die da» allgemeine Interesse in Anspruch nahmen. Hier bei verdient der äußerst glänzende Empfang, welcher dem Kaiser in Hamburg zu Theil wurde, besonder» hervorgehoben zu werden. Die altberühmte Hanse stadt an der Elbe hatte ihren reichsten Festschmuck angelegt. Den würdigen Abschluß der Kaiser- Manöver und der sie umrankenden Festlichkeiten wird die große Flottenparade in Kiel bilden, von wo au» der Kaiser sich bekanntlich nach Baden- Baden zur Kaiserin bezieht, Vie vorige Mittwoch daselbst eingrtroffen ist. Bon Baden-Baden au» ve» veilen. um den am 20. September dort stattfindenden Hochzeits feierlichkeiten am badischen Hofe beizuwohoen. lieber den Zusammentritt de« neuen Reichstage» ist noch keine Entscheidung getroffen. Wenn officiöse Blätter behaupten, der Reichstag werde noch vor dem preußischen Landtage zur Berathung de« Bud get« zusammenberufen werden, so wissen wir ja von der Danziger Kaiser-Zusammenkunft her, wie wenig Gewicht auf derartige offiziöse Mittheilungen zu leg« ist. Wichtiger scheint un« ein Blick auf die gegenwärtige Wahlbewegung, welche von Tag zu Tag höheren Wogenschlag annimmt. Den Cardiualpunkt bildet hierbei die WirthschaftSpolitik de« Reichskanzler«, die einerseits ebenso heftig be kämpft, wie andererseits warm vertheidigt wird. Unserer Meinung nach ist die Annahme ungerecht, daß der Reichskanzler seine arbeitsfreundlichen Pro jekte nur deshalb in die Welt geschleudert habe, um für die Reichstagswahlen Stimmung in Arbeiter kreisen zu machen. Wir sind überzeugt, daß Fürst Bismarck dtp festen Meinung ist, mit seinen Ver sicherung-Projekten ein arbeiterbeglückende« Werk zu unternehmen und zur Lösung der „socialen Frage" durch Beseitigung von viel Noth und Elend einen großen Beitrag zu liefern ; daß er den ernsten Vor satz hat, da« Reformwerk durchzuführen, sobald er dazu eine Mehrheit im Reichstag gewonnen hat. Wir stimmen auch keineswegs in da« verwerfende Urtheil eia, welche» den Grundgedanken, von dem die Vorschläge de« Reich«canzler« ausgehen, von vornherein für verfehlt und verderblich erklärt. Die vationalliberale Partei hat bekanntlich dem Unfall- VerstcherungSgesrtz gegenüber eine keineswegs ab lehnende Haltung eingenommen, da» Gesetz hätte mit Hilfe dieser Partei zu Stand« kommen können, wenn die Regierung auf die bekannten Vorschläge verzichtet hätte, dir der Partei unannehmbar waren, die aber ... den Kern und da« Wesen de» Gesetzentwurf» durch- herrschenden eigenthümUchenpolitischenAnschauungen au» nicht berührten. Die uationalliberale Partei " "" " """ wird auch in der nächsten Session dem Gesetzentwurf gegenüber, wenn er wieder vorgrlegt wird, eine rund weg ablehnende Haltung gewiß nicht einuehmen; wir glauben nicht, daß da» schroff absprecheude Ur theil, welche» die „entschiedenen Liberalen" über diese Pläne fällen, ihr Ansehen und ihre Popularität im Volke zu befördern geeignet ist. Allein wenn' wir bi» zu einem gewissen Grade den socialpolitischrn von Haufe«, Generallieutenant und Divisions-Kommandeur. Mittwoch, den 28. September d. I., Viokmarkt unä Donnerstag, den 2». September d. I., It r L m m L r t i» kuIsiritL.