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stalt- Sachsen. Ihre MajestSten der König und Königin haben sich am IS. d. nach dem Jagdschloß Rehrfeld be geben und werden Sonntag den 2b. d. nach der kvnigl. Billa in Strehlen zurückkehren. Se. Majestät der König hat denjenigen ' > Stolpen manövrirten, am vergangenen Donnerstage, dem Tage, an welchem Höchstdrrselbe wiederum ge- ruhte im Beisein Sr. König!. Hoheit de« Prinzen Georg, sowie der höchsten und höher» militärischen Chargen de« diesseitigen Armee-Corp» den bez. Hebungen beizuwohnen ein Revuegeschenk verwilligt. Die übliche Parade mußte an jenem Tage de« höchst ungünstigen Wetter« halber unterbleiben. Se. Majestät der König hat dem Cantor und ersten Lehrer Carl Hermann Friedrich Krause in Stadt-Wehlen da- Berdienstkreuz verliehen. Bischofswerda, 19. Sept. Die Generalver sammlung de- GebirgSvereinS für die sächsisch böhmische Schweiz fand vergangenen Sonntag, vom schönsten Wetter begünstigt, allhier statt. Die Stadt prangte im schönsten Flaggenschmuck und nahmen sich auch zwei errichtete Ehrenpforten sehr stattlich au«. Wir behalten un« vor, über die Generalver sammlung, welche sich zu einem ganz gelungenen Feste gestaltete, in nächster Nummer aursührlich zu berichten. *4* Bischofswerda. Lm 1b. September hielt der hiesige Spar- und Borschußverein seine dies jährige Generalversammlung ab und wurde dabei die Rechnung abgelegt. Die VarlehnSeinlagen be trugen im laufenden Jahre 75,627 Mark, die Spar einlagen 36,972 Mark und die Stammantheile 6511 Mark. E» konnte eine Dividende von 84 K au-grworfen werden, wovon 44 - zur Begründung eine» Reservefonds verwendet werden und 4 K den Stammantheilinhabern zu Gute kommen sollten. Diese wurden überdies zur Deckung eine» Deficit» au» früheren Zeiten von 2338 Mark 43 Pfennige je mit 8 Mark in Mitleidenschaft gezogen. Die Mitgliederzahl ist gegenwärtig 185. Au» dem Direclorium hatten au-zuscheidrn die Herren Fleischermeister Marschner, Oberlehrer Pache und Färbereibesitzer Richter, wurden aber durch Stim menmehrheit wiedergewählt. Herrn Director Petritz wurde eine Gehaltsaufbesserung von 200 Mark um so lieber bewilligt, al» sich Herr Cassirer Sparschuh erboten, im Fall der Bewilligung sich eine Kürzung seine» Gehalte» von jährlich 200 Mark gefallen zu lassen, damit die VereinScasie nicht belastet werde. Deshalb wurde ihm ein .Bravo!' dargrbracht. sz Umschau in der Lausitz, 19. September. Zu Wilkwitz wurde vor Kurzem die Arbeiterin ge schiedene Trink» von einem umstürzenden beladenen Wagen erschlagen. Sie hinterläßt eine Tochter. — Den 11. d. feierte der Militärverein zu Weiger«- dorf (pr. Laus.) da» Fest seiner Fahnenweihe. — Am nämlichen Tage hielten die Vorstände und Dirigenten der Lausitzer Gesangvereine, welche dem Bunde avgehören, eine gut besuchte Versammlung in Nevkirch ab, um über verschiedene Angelegenheiten de» Bunde» zu berathen. — Zu Uhhst a. d. Spree (pr. L.) ist ein neuer Gesangverein in'« Leben ge rufen worden und hat den Gutsbesitzer Danneberg zum Vorstand erwählt. — Den IS. d. wurde in Kamenz die die»jährigr Diöcesanversammlung abgr« halten und dabei beschlossen, da» nächste Fest zum Vesten der inneren Mission in der Kirche zu Grr«- ddrf abzuhalten. — Den 14. d. feierte der Gustav- Adolf-Vrrein im obern Sprerthale in der Kirche zu Crostau sein Jahre-fest. Die Collrcte brachte 102 Mark ein. Bet den Verhandlungen war über diese und eine Einnahme von 155 Mark 59 Pf. Be schluß zu fassen. — Den 29. September wird rin ähnliche» kirchliche« Fest in Klix abgehalten werden. — Ja der wendischen Pflege sind im vergangenen der ihrlrgatioa von Ohl» und betrat auf dem Ton- greß in Chicago im Juni die Candidatur seiner Landsmann«, de« Finanzminister« Sherman. Al» weder Grant noch »in anderer Caadidat trotz zahl reicher Wahlgänge dir Majorität erringen konnte, ward im 35. Gange Garfield al» da» „äarlc Korso" zur Wahl gestellt und, da ihm alle gegen Graut abgegebenen Stimmen im 36. Wahlgang zu- fielen, am 8. Juni einstimmig al» der republikanische Landidat für die Präsidentenwahl proclamirt und kurz darauf zum Präsidenten erwählt. Präsident Garfield wurde da» Opfer eine» Attentate«, weil er der schlechten Wirthschaft in der Republik ein Ende machen wollte und Guitrau ist der Meuchel mörder, der die Träger der Berderbuiß zu schätzen und zu rächen suchte. s fiuden werde. Ta England ist gegenwärtig da» Jntereflr an de» irischen Angelegenheiten durch die egyptischr Frag« in den Hintergrund gedrängt. Wir komme« weiter unten auf Letztere zurück. Die russische Regierung hat sich entschlossen, der Lösung der Judenfrage, welche in Rußland mehr ak« anderswo zu den .brennenden" Fragen gehört, näher zu treten. Durch «inen kaiserlichen Uka» vom 3. diese« Monat» ist angeordnet worden, daß in allen Gouvernement», in denen die jüdischen Ein wohner einen bedeutenden Theil der Bevölkerung «»»machen, eine Localcommissiou zur Berathung der Judenfrage rinzusetzen sei. Diese Commission soll au» Vertretern aller Gesellschaftsklassen bestehen und Facta sammeln, sowie Vorschläge über die Mittel zu einer eventuellen Abhilfe sammeln. Der Termin zur Einreichung dieser Vorschläge wird auf 2 Monate festgesetzt. Die Militär-Revolte in Egypten ist in ihren Motiven noch immer nicht aufgeklärt und in Frank reich lassen sich die Pessimisten nicht von dem Glauben abbringen, jene sei vom Cabinet zu St. James in Scene gesetzt, um Egypten ganz in Truppen, welche diesen Herbst in der Umgegend von seine Gewalt zu bringen. Daß England die - Theilung seine» Protektorate» mit Frankreich nur mit Ungeduld erträgt, ist in der Thal zweifellos. E» erspäht den Moment, wo e» den unbequemen Theilhaber hinäusdrängen kann und von allen eng lischen Staatsmännern betrachtet Sir Charles Dilke, der leitende Geist de« auswärtigen Amte», die Gegenwart der Franzosen in Egypten mit der größten Ungeduld. Wen« nun neuerdings in Eng land sowohl al« in Frankreich sich offiziöse Stimmen vernehmen lassen, daß beide Länder in vollem Ein vernehmen die schwebende Frage zu lösen hätte, so wird man wohl nicht vergessen haben, daß die egyptische Frage stet» al» eine europäische Angelegen heit behandelt worden ist und daß namentlich Oester reich und Italien nicht daran denken, ihre Ansprüche zur Mitwirkung bei der Ordnung der Dinge am Nil, wohin sie so viele Interessen weisen, irgend , aufzugeben, dasselbe wird zweifelsohne mit Rußland der Fall sein. Die Waldbrände im Norden und Nordwesten von Ontario (Amerika) dauern fort; im Districte Parry-Sound ist Holz im Werthe von 1 Million Dollar» verbrannt. Au« Long-Branch schreibt man unterm 19. September: Der letzte Fieberschauer de» Präsidenten Garfield war sehr heftig und dauerte zwanzig Minuten, vr. Bliß erklärte, daß, wenn die Fieber schauer innerhalb 48 Stunden wiederholt auftreten, der Präsident nicht leben bleiben könne. Der Pul lst bi» 143 gestiegen. Die Aerzte betrachten den Zustand Garfields al» äußerst ernst. Der Präsident der amerikanische« Republik, Garfield, welcher am 2. Juli durch Mörderhand verwundet wurde, ist nach einem heute früh «nS zugegangenen Telegramm gestern, als am IS. Sptbr., Abend», verschiede«. Garfield, James Abra ham, wurde am 19. Nov. 1831 in dem kleinen Dorf Orange in der Grafschaft Cuyahoga von deutschen au» Hessen-Darmstadt stammenden Eltern Namen« Garfeld geboren und erhielt infolge der dürftigen Verhältnisse, in denen seine Mutter nach dem frühen Tod ihres Manne» (1833) lebte, nur eine äußerst beschränkte Erziehung. Nachdem er einige Zeit al» Tagelöhner sich ein mühsame» Brod erworben, ward er Kutscher und hierauf Bootsmann auf dem Penn sylvania« und Ohiocanal. 1849 trat er in eine öffentliche Lehranstalt rin und studirte mit solchem Eifer und Erfolg, daß er 1850 al« Lehrer an einer BezirkSschule wirken konnte. 1854—56 besuchte er da« William'» College. 1857 ward er Sprachlehrer «n dem Institut zu Hiram (Ohio) und 1858 Prä sident desselben; gleichzeitig ließ er sich al» Advocat nieder und wurde zum Mitglied de« Senat« von Ohio erwählt. Bei Beginn de» Bürgerkrieg« 1861 warb er al» begeisterter Anhänger der Union da« 42. Regiment der Ohio-Freiwilligen an, zu dessen Oberst er ernannt wurde, und kämpfte mit Glück in Ostkentucky. Am Tag de« Sieg« von Prestonburgh, 11. Jan. 1862, ward er zum Brigadegeneral und nach der Schlacht bei Shiloh (16. April), in welcher er die 20. Brigade befehligt hatte, zum Stabschef de» General« Rosecran« befördert. Wegen tapferer und wichtiger Dienste in der Schlacht von Chtcka- mauga (19. Sept- 1863) erhielt er den Titel und Rang eine« Generalmajor». Im Oktober 1862 wurde er im 19. Bezirk Ohio'» zum Mitglied de» Kongresse» ernannt. 1880 stand er an der Spitze Jahre bs» Ende Juni 1881 für die HeMZ 1616 Mk. 62 Pf. gtsauttnelt worden. --- Den ... Oktober wird durch die landstäodische Prüfungs kommission für englischen Hufbeschlag eine Prüfung in der Lehrschmiede zu Milkel abgehalten werdens Hierzu sind 3 Prämien -von 120, 60 und 60 Mk. ' ausgesetzt worden. — Durch Feuer wurde vernichtet , eine Feime (120 Schock ungedr. Weizen enthaltend) de» Gutsbesitzer« Philipp in Preuschwitz. — Den 12. d. wurde zu Dürrhennersdorf ein große» 1 Schulfest auswärt» (im Eulkrctscham) gefeiert, wohin die Kinder auf geschmückten Wagen durch die Fuhr- werksbesitzer unentgeltlich befördert worden. — Auch in Oberseiferßdorf wurde am 11. d. ein Schulfest § abgehalten. — Für den 1. (Zittauer) Reichstag«- ' L wahlkrei» ist von liberaler Seite Herr Kaufmann « Budde berg Zittau al« Caadidat aufgestellt worden. Für die Vortrefflichkeit de« Institut« der >. Z Friedensrichter sprechen dir günstigen Erfolge, welche die Friedensrichter de» AmtSgertchtSbezirkes Döbeln zu verzeichnen haben. Seit dem 1. Oktober ; 1879, dem Anfang ihrer Wirksamkeit, bi» Ende Juni 1881 wurde» bei ihnen 311 Sühueverhand- M lungea gepflogen. In 219 Fällen 'wurde ein Ver- * gleich erzielt. Nur in 62 Fällen blieb die Verhand« - lung vor dem Friedensrichter ohne Erfolg. Auch hiervon sind aber nur 60 Fälle dem Gericht über geben worden. Vor dem Eintritte der neuen Gerichtsverfassung durfte man von 100 Privat klagsachen nur in etwa 25 Fällen auf einen Ver gleich rechnen. Seit Einführung der Friedensrichter sind circa 80 Procent außergerichtlich erledigt worden. Wie viel Opfer an Zeit und Geld sind den Be theiligten damit erspart geblieben! Wie vielen Zwistigkeiten ist im Interesse eine» ferneren freund nachbarlichen Verkehr« die Spitze abgebrochen worden! Mit dem 15. d. haben die Gericht-ferien für diese» Jahr ihr Ende erreicht und werden nun mehr alle Geschäfte wieder in gewöhnlicher Weise fortgeführt. Die» bezieht sich selbstverständlich nur auf Civilsachen, da in Strafsachen auch während der Ferien unverändert expedirt wurde. Am 16. Sept. Mittag- verstarb in Dresden der königl. sächsische General der Cavallerie a. D- Carl August Maximilian v. Engel. Der Verewigte, welcher in weiteren Kreisen gekannt und geschätzt war, ist 1795 in DreSdrn geboren, wurde 1809 Lieute nant, 1815 Oberlieutrnant, 1822 Rittmeister, 1832 Major, 1845 Oberst, und 1847 Generalmajor. Von 1848—1865 bekleidete er den Rang eine» kgl. General- Adjutanten und Oberstallmeisters. Ende 1865 trat er in den wohlverdienten Ruhestand, folgte aber 1866 dem Rufe de» hochseligen König» Johann, welcher ihn zum Mitglied« der LanteScommiffion ernannte. Noch in demselben. Jahre erfolgte seine - Ernennung zum General der Cavallerie. In den vierziger Jahren war er der Führer der jungen königlichen Prinzen. Da» Begräbniß de» Verblichenen fand am Montag Vormittag 11 Uhr statt und zwar einem Wunsche de» Todten entsprechend, in aller Stille. Am Mittwoch Nachmittag fand in Neustadt bei Stolpen di« Ziehung zur GewerbeauSstcllungS- lotterle statt. Der erste Gewinn fiel auf Nr. 1173, der »weite auf Nr. 5061. * Sonntag, den 25. Septbr, Nachmittag» 5 Uhr, findet in Pirna zu Ehren der dort tagenden säch sischen Lehrerversammlung in der erleuchteten Stadt kirche unter Direktion de» Herrn Cantor Bieber die Auffahrung de» Oratorium: die Schöpfung von Jos. Haydn statt. Diese Mustkaufführung erhält durch die Mitwirkung der al» Sängerin so berühmten Frau Otto-Alv-leben, Königl. Hosopernsängerin und Ehrenmitglied de« Dresdner Hofthrater» eine ganz besondere Anziehung«kraft. Die übrigen Soli sind in den Händen der Herren Concertsänger A. Dierich au« Leipzig und Hofmustkalienhändler Robert Mein hold «u« Dresden. «et der am Donnerstag stattgefundenen Versamm lung der Leipziger Schützengesellschaft wurde da» zur Neuverpachtung gekommene Neue Schützen hau», für welche» 1500 Mark Pacht bezahlt worden waren, an den bisherigen Pachtinhaber, Herrn Netsch für den Preis von jährlich 4500 Mark auf sechs Jahre wieder überlassen. E» hatten sich zahlreiche Bewerber eingrfunven, von welchen noch Höchstgebote von 3600 und 2500 Mk. erfolgten. Wetter ergab sich au« dem Verhandlungen de» Abend«, daß so wohl die königlichen, wie die städtischen Behörden dem für da« Jahr 1884 für Leipzig in Aussicht genommenen achten deutschen Bnndesschjeßen ihrer seits eifrige Förderung und Unterstützung zugesagt haben.