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llnüdortroffon »Is Lrsatt wr Dresden, 3. September. Prognose der Kgl. sächs. Landeswetterwarte für den 4. September: Ruhig, heiter, wärmer, trocken. De, Besuch des Reichstags «nd des Bundesrats in Friedrichshafen. Der Besuch der ReichstagSmjtglieder in Fried richshafen findet nicht, wie verschiedentlich gemel det wird, am 6. September statt, sondern — vor ausgesetzt, daß keine weiteren Unglücksfälle sich er- eignen — wie von vornherein festgesetzt, am 4. September. Alle Dispositionen sind für den 4. September getroffen. Von den ReichStagSmitglie- dern werden 228 an dem Besuch teilnchmen. Mit dem Bundesrat und den sonstigen Ehrengästen rechnet man mit einer Gesamtteilnehmerzahl von etwa 370 Personen. Am 5. September findet mit dem BundeLrat gemeinschaftlich im Jnselhotel in Konstanz ein Festessen statt. Auf die verschiede nen Fraktionen verteilen sich die Besucher wie folgt: Zentrum 68, Konservative 31, Reichspartei 14, Nationalliberale 35, Sozialdemokraten 17, Re formpartei 3, Freisinnige Volkspartei 15, Wirt schaftliche Vereinigung 12, Freisinnige Vereini gung 10, Polen 9, Volkspartei 5, fraktionslose Reichstagsmitglieder 9. HFeO* n« „WnÄsstnbttg'^' välasse» den Hafen erst nm 11 Uhr 43 Minute«, weil zuvor uoch der Anschluß aus Lindau «-gewartet werden muh. Heute empfängt Graf Zeppelin eine Deputation ans München, die ihm den Ehrrnbürgerbrief Überreichen wird. Ueber die Rück fahrt des Luftschiffs ist im einzelnen folgendermaßen zu berichten: Die Abfahrt von Bülzig ist, wie wir schon in unserer gestrigen Auflage meldeten, Mittwoch abend sHII Uhr erfolgt. Um 2»/. Uhr passierte daS Luftschiff Bitterfeld, um 2'/. Uhr Delitzsch, um sich dann Leipzig zuzuwenden. In Leipzig kam „Zeppelin Hl- 4.15 Uhr in -Sicht, Er hatte schwer mit dem starken Güdwest- tvind zu kämpfen Trotzdem näherte es sich seit- lich gegen den Wind gerichtet, dem von Feuerwehr- leuten mit Magnesiumfackeln erleuchteten Rat- hauSturm. Die Feuerwehrleute wurden jetzt an Die Südseite des Turmes geschickt. Mit diesem Augenblick, als man von der Straße aus die Be wegung auf dem Turm bemerkte, brach unten überall ein brausender Jubel aus. Such dort Hatte man also jetzt das Luftschiff bemerkt. In dem Augenblick, als man von den Gondeln des Luftschiffes bemerkte, daß vom Turm aus das Luftschiff gesichtet worden war, wandte eS seinen -Kur» ganz nach Westen und fuhr in der Richtung nach Plagwitz davon. Ueber Plagwitz drehte das 'Luftschiff abermals gegen den Wind und fuhr nun, scheinbar mit wesentlich gesteigerter Ge schwindigkeit, nach Südwesten in der Richtung Zwenkau—Zeitz weiter. Die Fahrt von Leipzig bis Nürnberg ist ver hältnismässig schnell vor sich gegangen. DaS Luftschiff wurde gesichtet 6.15 Uhr In Pegau, 6.55 Uhr in Zeitz, 7.45 Uhr in Gera, 8.15 in Weida, L Uhr in Greiz, kurz nach 9 Uhr in Crimmitschau und Falkenstein, 9L0 Uhr in Plauen, 10LO in -Hof, 11.30 Uhr in Münchberg und 1 Uhr in Bay reuth. Gegen s^4 Uhr wurde das Luftschiff in "Nürnberg gesichtet. Eine Landung in Nürnberg, wie sie ursprüng lich beabsichtigt war, ist nicht erfolgt. Wie auS ^Nürnberg gemeldet wird, schwebte das Luftschiff rnn 4 Uhr über der Stadt. ES fuhr in voller "Fahrt über die Dutzendteiche und -en Landungs platz hinweg, während die Insassen der Gondel Tücher und Hüte schwenkten, den aufjubelnden ' Menschenmassen entgegen. Auf der Burg, auf den freien Plätzen, auf den Dächern und Türmen, Überall jauchzten die Einwohner Nürnbergs dem Luftschiff entgegen, das in schneller, tadelloser Fahrt die Stadt passierte und elegant in.südwest- sicher Richtung auf Schwabach zu entschwand. "Alle vier Propeller arbeiteten tadellos. Um 4.15 Uhr erreichte das Luftschiff Schwa- Hach, um 4.50 Uhr Gunzenhausen. Von hier aus schlug das Luftschiff eine direkte südöstliche Rich tung ein und passierte 5.25 Uhr Gnotzheim, die Stelle der ersten Zwischenlandung auf der Hin fahrt nach Berlin. Nördlingen wurde um 5.50 p flhr erreicht. Das Luftschiff fuhr hier mit bedeu tender Geschwindigkeit, die auf 40 Kilometer in Her Stunde geschätzt wurde. Die Richtung der ' Fahrt ging auf Ulm zu. „Zeppelin M" hat also,, genau die Strecke innegehalten, die er in umge kehrter Richtung auf seiner Hinfahrt passierte. Weiter: wird gemeldet: Ulm, 2. September. „Zeppelin Hl" passierte -um 7'/. Uhr abends die Stadt. Die Glocken des Münsters wurden geläutet. Die Spitze des Tur me» war bengalisch beleuchtet. BiLerach, 2. September. „Zeppelin III" hat nm 8 Uhr 25 Minuten die Stadt passiert. Friedrichshafen, 2. September. Das Luftschiff „Zeppelin III" ist nach einer «nunter- Lrochenen Fahrt von 22sH Stunden um SU Uhr hier eingetroffen und um 9 Uhr 40 Miauten nach glatter Landung in die Halle gebracht worden. FrirdrichShafen, 3. September. Als das Luftschiff „Zeppelin HI" gestern abend etwa -um 4. Telle in die Reichsballonhalle eingelaufen war, brachte Graf Zeppelin ein Hoch auf die wackere Besatzung aus. Beim Verlassen der Gondel« über reichte der Graf dem Oberingenieur Dürr einen große« Lorbeerkranz und jedem einzelne« Mitglied Her Besatzung einen Blumenstrauß. Als sodann ' Graf Zeppelin mit den Mannschaften im Motor- boot nach Friedrichshafen zurückkehrte, hielt er sich vollständig im Hintergründe und ließ seinen Leuten den Bortritt, wodurch es kam, daß das "Publikum den Grafen vergeblich suchte «nd die ihm zugedachten Ovationen der Mannschaft dar- brachte. Heute werden die letzten Vorbereitungen für de« morgige« Besuch des Reichstag» und des Bundesrats getroffen und alle Anlage« der Luft schiffbaugesellschaft zu festlichem Empfang in Stand gesetzt. Die Abfahrt der Pressevertreter findet inorgen vormittag von Friedrichshafen ans bereits um 11 Uhr 15 Minuten auf dem badischen "Dampfer „Stadt Meersburg" statt, auf dem sich «ine Musikkapelle befindet. Die beiden anderen für die Gäste vorgesehene« Dampfer „Friedrichs- Drahtnachrichten und letzte Meldungen. Kiel, 3. September. Wahrend der in Ver bindung mit dem Aktieudirbstahl in der Werft- «uterschlagungssache verhaftete HilfSsekretär Kal- berg wieder freigelassen wnrde, weilt der gleich falls verhaftete Aktuar Candepberg iu Hast, da der Verdacht gege» ihn weiter besteht. Kassel, 3. September. Die Zahl der amt lich gemeldeten TyphuSerkrankunge« betrugen vorgestern 170. Der Landrat warnt die Bevölke- rung vor der Verwendung von Fnldawaffer, da im Flusse gleichfalls Typhusbazillen gefunden wurden. Köln, 3. September. Der Pionierschuppen in Köln-Deutz, in dem gestern abend Feuer aus- brach, ist bis auf die Umfassungsmauern Vernich- tet words«. Mehrere Dachstühle der angrenzen den HLuser wurden von den Klammen ergriffen und teilweise zerstört. Man nimmt an, daß der Brand durch Spielen von Kindern mit Feuerzeug entstanden ist. Köln, 3. Septbr. Wie der Berliner Karre- spondrnt der „Köln. Ztg." erfährt, betrug die Ausbeute der Deutschen Diamanteugesellschaft auf dem Hmterlande der Privzenbucht jetzt im Abbau befindlichen Feldern im Monat August 8000 Karat. München, 3. September. Bei einer Be- steigung der Zugspitze bemerkte der Bergsteiger Lutz aus Untergrainau, wie einer von den drei Herren, die ihn begleiteten, plötzlich abstürzte. Er richtete sich rasch auf, so daß er de» sich Ueber? schlagenden, einen Münchener Mediziner, auffan- gen konnte. Während dieser nur leichte Abschür- fungen davontrug, erlitt der Bergführer durch die Gewalt des Anpralles erhebliche Verletzungen. Vora«Ssichtliche Witter««-. Gounabenv, 4 EepteMber. Anfänglich ziemlich heiter, trocken, kühle Nacht, Tag etwa» wärmer. Später zunehmend bewölkt und Regenschauer doch bleibt e» in den südlicheren und östlichen Teilen an, diesem Tag« noch meist trocken. M«u» mußte den» Retter eisten kunstgerechte« «er- band anlegen «nd ihn zu Tal bringen. Rotterdam, 3. September. Die Ober- Pflegerin der Cholerakranke« in den Baracke« ist plötzlich gestorben. Utrecht, 3. September. Auch in Utrecht ist riu Cholerafall vorgekommrn. Die Frau eines Schiffers aus Rotterdam ist gestern hier gestorben. Der bakteriologische Befund ergab Cholera. PariS, 3. September. Das Hotel de Rouen in der Eonventstraße, ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, in dem sich die Nationaldruckerei zurzeit befindet, soll, wie der „Figaro" meldet, nicht abgerissen, sondern renoviert «nd zur Er- Weiterung des Staatsarchivs benutzt werden. Paris, 3. September. Die Morgeublätter melden: Etwa 30 Camelots d« Roy unter Füh rung von R. de Sorte erschienen gestern auf den Luxembourg-Platz, eine Strohkrone beleidigen der Inschrift tragend, die sie beim Denkmal Scheu- rer-Kästuers uiederlegeu wollten. Als die Polizei erschien, flüchteten die Royalisten. Ihr Führer wurde mit einem Polizeileutaaat, dem er ent- gegengrtreten war, handgemein. Er wurde ver- hastet. Später sammelten sich die Camelots du Roy in großer Zahl vor dem Polizeikommiffariat, um ihre« Genossen zu befreien. Ein heftiger Zu sammenstoß erfolgte zwischen den Camelots «ad einer Gruppe republikanischer Studenten, bei dem Stockschläge auSgeteilt wurden. ES wurde« 30 Verhaftungen vorgenommen, von denen 12 aufrechterhalten worden sind. Kopenhagen, 3. September. Bei de« günstigen Winde wird die Ankunft de» vr. Cook auf der hiesigen Rhede möglicherweise schon heute erwartet. Der Vorstand der Kgl. Geographischen Gesellschaft wird ihm entgrgrnfahren. Die Regie- rung schickt em Torpedoboot aus, «m den Grön landdampfer, an dessen Bord sich Cook befindet, nach Kopenhagen zu geleiten. In der Stadt wird ein festlicher Empfang vorbereitet. Sebastopol,3. September. Da» Marine militärgericht verhandelte gestern in der Ange legenheit des Zusammenstoßes des Unterseebootes „Kambala" am 12. Juni mit dem Panzerschiff „Rostißlaw" im hiesigen Hafen, bei dem der Chef der Unterseebootabteilung Kapitän Bjelikow, 2 Teckoffiziere und 17 Mattosen ertrunken find. DaS Gericht sprach den Kommandeur Sapsai des Panzerschiffes frei und verurteilte den Komman- drur Aquilanow des Unterseeboots zu einer Festungshaft von sechs Monaten und Kirchenbnße. SantiagodeChile,3. September. Der frühere Kanzlist der deutschen Gesandtschaft Beckert, der im Februar d. I. den chilenischen Die ner der Gesandtschaft ermordete und Fener an das Gesandtschaftsgebäude legte, ist zum Tode verurteilt worden. 8» sinä äis seit äadrrsdotso dsi »Uso llausttaovo rütuo- lioüst dskaootso Vrm ilvn Vvngli'stvkvn gMUM-dUMU, äa sis sävodl rum öavlcso, Lratso und Loeliso, als auod rum 8s- strsiollvo äss Lrotss dost« Xaturduttsr vollvsrtix srsvtrvo. Lios ßsraäv- su spriolrvöttlioks LvUsdtüsit srvardso sieb iokolAS ldrsr Aroüso Vorrügs äis dsiäso io Taossoäso von I'awUiso sioxsküdrtso LlarLso: Mello Hili eieveiÄolr. Ldsoso dslisbt als Lrsatr kür Sckwslrduttsr ist äis Lokmslr- marxariov-tlarLs: „Ldreacklplom" Vas mit „Lkivoäiplom" rodsrsitsts Osdtiok ist voo ksiostsm Ovsodwaok uoä dlsidt taxolaox krisod uoä mürdv. vis Vao äso Lsrxd'svdso ooüdsrtrollsovo Harxariov-Lrrsuxoissv sinä io «älso dsssvrso VsdvosmittsI-vseliLstov stets ttisad srkLltliok.