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^/6» //7 -Ss'/'//-7. Die war, begrüßte die anwesenden Fürstlichkeiten. Kaiserin samt den Prinzessinnen wohnte im sechs spännigen Wagen der Parade bei. Der zweite Vorbeimarsch erfolgte in Regimentskolonne. Die Kavallerie defilierte im Galopp. Nach der Kritik führte der Kaiser die Feldzeichen unter dem Jubel der Bevölkerung nach dem König!. Schlöffe zurück. Am Nachmittag folgte Paradetafel, an der u. a. der Großherzog von Oldenburg teilnahm. 10.45 Uhr reiste der Kaiser wieder nach Swinemünde ab. Der Kaiser hielt bei kaltem, doch sonst gün stigen Wetter die Herbstparade des GardekorPS auf dem Tempelhofer Felde ab. General von Löwenfeld kommandierte. Die Truppen waren feldmarschmäßig angetreten, die Hosen in den Stiefeln. Darum fehlten Haarbüsche, die Adler der Kürassierhelme und die historischen Garde mützen. Den Schluß der defilierenden Truppen bildete das Eisenbahn-Regiment samt dem Luft- fchifferbataillon, letzteres unter Major Groß. Der Kaiser, der soeben erst von Swinemünde eingetroffen Der „Zeppelin III" auf der Rückfahrt. Schneller als man es nach den Vorgängen der letzten Tage eigentlich erwarten durste, find die Reparaturarbeiten an -em havarierten Luftschiff auf dem Felde bei Bülzig beendet worden. Und bereits am Mittwoch abend konnte der „Zeppelin Hl" die Rückfahrt nach Friedrichshafen antreten. Da das Luftschiffmit ungleichen Propellern fuhr und überhaupt, was nie vergessen werden darf, ohne Pro befahrten den Flug nach Berlin unternehmen mußte, so war eS verständlich, daß von vornherein erklärt wurde, daß in Nürnberg — wahrscheinlich zur Ergänzung des Wasserballastes — eine Zwischen landung beabsichtigt sei.» Daß sie nicht nötig und daß Nürnberg ohne Aufenthalt passiert worden ist, darf als Beweis dafür gelten, daß man im „Zeppelin Hl" mit den Bordmitteln sehr haus hälterisch umgegangen und im allgemeinen wohl jetzt MchRinew besonderen Erfolg gezeitigt. Mulay HafiL glaubte, daß die Gefangennahme deS Roghi, des marokkanischen Lhronprätendenten, Eindruck auf die Riffkabylen machen würde, weil der Roghi unter ihnen viele Anhänger zählte. Dies trifft aber nicht zu, und der Hauptführer der Riffleute, Chady, hat bereits erklärt, er würde sich weder durch den Guttan noch durch irgendwelche Umstande beeinflussen lassen, in Friedensverhandlungen mit Spanien einzutreten. « s i e n. Dir Berhaudlun-eu zwischen Japan und China zur Beilegung aller japanisch-chinesischen Diffe renzen in der Mandschurei sind nunmehr, wie Reuter-Äureau zu melden weiß, in Peking zum Abschlüsse gelangt. In dem betreffenden Abkom- men sollen sich beide Mächte gegenseitige Zuge- ständnisse gemacht haben; es heißt, seine Unter zeichnung stehe in den nächsten Tagen zu erwarten. Kompagni«, der Regimentsstab mit dem2. Bataillon in einem Zuge ab bier vormittags 7 Uhr. Der Brigadestab und dre Maschinengewehrkompagnie werden in Oederan entladen, der Regimentsstab und das 2. Bataillon fahren bi» Flöha. In einem zweiten Sonderzug folgt da» 1. und 3. Bataillon mittag» 12,3V bis Flöha. i. Großharthau, 8. September. Seit einigen Tagen hat hier ein Königl. Oberförster Wohnung genommen. Herr Oberförster Schulze au» der Gegend von Schwarzenberg hat in dem früheren Schauerschen Grundstück, direkt dem Bahnhof ge genüber, das bekanntlich der Staat angekaust hat, Einzug gehalten. Gewiß trägt die Anstellung eines selbständigen Pfarrers, eines Arzte» seit dem 1. Januar diese» Jahres und nun der Ein zug eines König!. Oberförsters zur Hebung und Förderung unserer Gemeinde bei. — Am 1. Sep tember waren 2V Jahre vergangen, daß Herr Kan tor Leon- a r d i das hiesige Kirchen- und Schulamt bekleidet, nachdem er am 24. Juni vor her einer Kirchen- und Schulprobe sich unterzogen hatte vor versammelter Kirchen- und Schulge meinde. 8. Dresden, 3. September. Bom Hansabuudr. Nach Schluß der vorgestrigen Versammlung, in der die Gründung einer Ortsgruppe Dresden deS HansabundeS beschlossen wurde, wurde an den Präsidenten des Deutschen HansabundeS, Geh. Rat Rieser, folgendes Telegramm gesandt: „Die heutige, von 1500 Dresdener Bürgern besuchte Versammlung, welche begeisterungsvoll und ein mütig die Begründung einer Ortsgruppe Dres den des HansabundeS beschlossen hat, sendet ihrem Präsidenten herzliche Grüße in der Hoffnung auf ewiges Blühen, Wachsen und Gedeihen deS gro- . ßen Bundes. Kommerzienrat Collenbusch, vr. Stresemann, M. d. R." 8. Dresden, 3. September. Arbeiterschaft und SchuapSgenuß. Das Dresdener Gewerkschafts kartell hat eine bemerkenswerte Stellung gegen über dem Alkoholgenuß eingenommen. In der letzten Versammlung wurde folgender Beschluß gefaßt: „Das GewerkschastSkartell für Dresden und Umgegend fordert alle Gewerkschaften auf, den auf früheren Gewerkschaftskongressen und Par-', teitagen zur Bekämpfung des Alkoholkonsums an genommenen Resolutionen größere Beachtung als bisher angedeihen zu lassen. Die weitere Be». lastung der MaffenverbrauchSartikel durch die Reichsfinanzreform, durch die namentlich die Schnaps produzierenden Agrarier finanzielle Vor teile erreichen, gebietet jedem GewerkschastSgenos- sen für vollständige Einschränkung deS Schnaps- konsums unablässig weiter zu agitieren.",, Meerane. Die hiesigen Wirte hofften, daß die Brauereien ihnen entgegenkommen würden, wodurch hier eine Bierpreiserhöhung vermieden worden wäre. Da das nicht eingetre ten ist, so nehmen die Wirte vom 1. September an für vier Zehntel Lagerbier 16 H und erhöhen die besseren Biersorten um 5 H für das Glas. — Ein unbekanntes junges Mädchen, -aS sich vym Zuge am Schlachthof hatte überfahren lassen, wurde noch lebend ins hiesige Krankenhaus einge liefert. Die Wäsche ist mit L. ll. gezeichnet. Kurz nach dar Einlieferung starb das junge Mädchen infolge Schädelbruchs. Ein Strick und Bindfaden befanden sich in ihrer Tasche. — „Das Tanzen der Damen mit Hut ist verboten!" Plakate mit dieser oder ähnlicher Aufschrift haben fortan auf Ratsverfügung die Saalbesitzer in ihren Tanzloka len aufzuhängen. Auf diese Weise will man den vielfach vorgekommenen Unglücken mit den langen H ü t n a d e l n vorbeugen. Sachsen. Dresden, 3. September. Se. Majestät der König wohnte gestern nachmittag dem Offiziers- preisschreßm des 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 bei und nahm später an. dem gemein samen Abendessen des Offizierkorps im Kasino des Regiments teil. — Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg ist Donnerstag vormittag 11 Uhr 11 Mn. in Begleitung des persönlichen Adjutanten Hauptmann v. Elterlem nach Rothenburg a. T. abgereist und trifft am 4. d. M. in Stuttgart ein, um der Einladung Sr. Majestät des Königs von Württemberg zur Teilnahme an der Kaiser parade am 7. d. M. daselbst zu folgen. Am 8. September wird dann Se. Königl. Hoheit der Prinz nach der Schweiz und Oberitalien Weiter reisen und hierbei Ihrer König!. Hoheit der Herzogin-Mutter von Genua in Stresa einen Besuch abstatten. Am 19. September abends trifft Se. Königl. Hoheit wieder in Dresden ein, um am 20. und 21. d. M. am Kaisermanöver des XII. und XlX. Armeekorps teilzunehmen. — Se. Exzellenz der Herr Staatsminister vr. v. Otto ist von seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. * Bischofswerda, 3. September. Die Wahl des Herrn Stadtrat Hagemaun, Crimmitschau, »um Bürgermeister hiesiger Stadt, hat die Be stätigung des Herrn Kreishauptmanns erfahren; «V5//7 Er // - /»«rak/tz/o! über den Zeitpunkt des Antrittes Hier ist em be stimmter Termin noch nicht festgHetzt. * Bischofswerda, 8. September. LaudtagS« wähl.) In den 2 Landtagswahllisten für unser«. Stadt sind 1223 Wahlberechtigte eingetragen, von denen 558 eine Stimme, 273 Mei Stimmt«, 122 drei Stimmen und 270 vier Stimmen haben. Bischofswerda, 3. Septbr. Konzert i» Schützen hau». Anläßlich de« SedantageS fand gestern abend im hiesigen Schützenhaus ein patriotische» Festkonzert statt. Unsere beliebte Gtadtkapelle hatte eS unter Leitung deS Herrn Musikdirektors A. Gierth unternommen, den Abend de» glor reichen Tage« musikalisch würdig zu feiern. Das. Programm versprach eine vorzügliche Unterhal tung. Kompositionen wie Jubelouverture von C. M. von Weber, Intermezzo aus Cavalleria rusti- cana von P. MaSeagni wurden ganz ausgezeichnet zu Gehör gebracht und fanden ehrlich«» leb haften Beifall. Auch besonders gut ausgenommen wurde die Ouvertüre au» Offenbachs Oper „Or pheus in der Unterwelt." Nachdem C. Kreutzers „Lied an der Weser" so schön verklungen war, folgte als- Glanzpunkt deS Abends E. Berni'S Schlachtenpotpourri, das in allen seinen Phasen uns im Geiste in die blutigen Kämpfe von 1870/71 versetzte und jubelnd den Sieg verkündete. Der hierauf folgende Beifall war ein so begeisterter, daß sich Herr Gierth zu einer Zugabe verstehen mußte. Das Resultat de» gestrigen Abends war in allen seinen Teilen ein außer- ordentlich gutes. Leider ließ der Besuch zu wün schen übrig, was die Anwesenden aber doch nicht abhatten ließ, sich nach Schluß deS Konzerts einem fröhlichen Tänzchen zu widmen. * Oberueuktrch, 3. September. Von den 8 Bewerbern, 5 aus Oberneukirch und 3 aus Bischofswerda, welche sich für dm Sparkaffeu- hausmauuSpostm gemeldet hatten, ging Herr Günther au« der engeren Wahl hervor. Bautzeu, 3. September. Seine k. und k. Apostolische Majestät der Kaiser von Oesterreich haben allergnädigst geruht, Herrn Prof. vr. Gräfe, Direktor der Landwirtschaftlichen Lehr anstalt zu Bautzen und Kreissekretär deS Land wirtschaftlichen Kreisvereins für das Königlich Sächs. Mangraftum Oberlausitz, dm Orden der Eisernen Krone dritter Klasse zu verleihen. Bautzeu, 3. September. Das hiesige Regiment mit der dazu gehörigen Maschinengewehr-Abteilung verläßt die Garnison zu dm Manöver« am 8. UM III —I