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des ivestphälischen Frieden« bekannt ist. Dieser Friede gab den deütschen Prote stanten beinahe gleiche Rechte mit den KarhoUkeu. Frankreich erhielt Elsaß nebst den Viskhümern Metz, Toni, V rdün; und Schwede die Hcrzogthümcr Bremen, Verden, einen Theil von Pommern und Wismar Der schweizerische Du d, und die vereinigten Niederlande, wurden als Republiken anerkannt. Lan ge har sich dieser Friede in seiner Kraft erhalten, jedoch die neuern Zeittn haben Wieder gar vieles verändert Dieser, obzwar sehr kurze Auszug aus der Geschichte des dreißigjährigen Krieges, wird hoffentlich vielen Lesern dieses Jahrbuchs willkommen seyn. Ek giebt wenigstens den Gang jenes verheerenden Krieges, so wie die merkwürdigen Männer desselben, zu erkennen. Die hierzu gehörigen Kupfer sind mit Sorgfalt ausqewävlr, und mit vielem Fleiße des Künstlers dargestellt worden ; sie ent» halren: 1) Die Entstehung des dreißigjährigen Krieges. Die evan gelische Kirche zu Braunau, soll auf Befehl -es Kaisers gesperrt werden. Der Abr zu Braunau, in Gesellschaft von Mönchen, an der Spitze kaiserlicher Sol daten, liefet den Einwohnern den kaiserlichen Befehl vor. Diese haben ihren Geistlichen in der Mitte, und find bereit, denselben und ihre Kirche bis auf den letzten Blutstropfen mit ihren Hauewaffen zu veriheidigen. Kein Mensch wird dabei einen so verheerenden Krieg vou 30 Jahren geahndet haben. — Um wir Vieles mag aber auch der erhabene ^jnn für Glaube und Religion zu jener Zeit stärker, als in unfern Tagen gewesen sein? 2) Gustav Adolph in München, Jede Zeltepsche bringt seine eignen groe ßen Manner hervor, welche wie Hdibzötler unter den andern Menschen hervorleuchten. So verehrte man auch den in der Geschichte unvergeßlichen König voo Schweden Dieser ge krönte Held war im jause seiner Siege in der Hauptstadt Bayerns eiiigelrossn, er hielt daselbst die strengste Mannözuchk; kein Hau« durste zerstört, seinem Einwohner irgend ein Leid zugefügt werden. Er wohnte dem Gottesdienst in der Kirche bei, er unterhielt sich mit den Jesuiten, die ihn aus der Kirche begleiteten, und ließ dann als er Ablchied von ihe «en genommen hatte, Geld unter das Volk uusstreuen. — Also Geld ausstreuen — auch hier haben sich die Zelten mächtig geändert. — Schon voriges Jahr war in diesen' K»' len verkupfern ein indischer Fürst, der Geld ausstreuete. Hier sagt die G-'sstuchte sol^k von dem großen Schivedenkönigk. Man hak in der Vorzeit mehrere Beispiele der Art. Ja, es giebt Chroniken, die sogar melden, daß ehedem die städtischen Schellenkönige Geld ausgestreuet haben sollen Es ist doch Schade, daß diese alte, ehrbare Sitte, so ganz äus ser aller Mode gekommen ist. g) Gustav Adolph im Sarge nach der Schlacht bei jüßen. Der königliche Leichnam ward vom Stblachtselde nach Weißenfels gebracht, und dort cen letz'en Umarmungen seiner tiefgebeugten Königin überliefert Der allgemeine Schmer» verschlingt jedes einzelne Leiden, Bon dem betäubenden Schlage gerührt, stehen hie Anführer der