Volltext Seite (XML)
der Panther auf «in Fohl,», ja man weiß Beispiel», daß er sogar ausgewachsene Pferde angefallen hat; das gehört aber zu den Seltenheiten und wird auch als solct, in den Ansiedelungen betrachtet und darum nicht gefürchtet. Einen gefährlichen Feind hat in d,n Fcühling«- »nd Sommermonaten das Schwein in dem Bare n.— Dieser, wenn die Eichelmast verrohrt ist und die Waidfrüchte noch nicht wieder gereift find, sucht in dem Schweine Ersatz für daS ihm Fehlend,, und da er ein Kostverächter ist, b. h. ein todtes und angefressenes Schwein liegen läßt, wenn er ein le bendiges haben kann', so richtet er ost bedeutenden Schaden an. Die Benutzung des Viehstande» ist übrigen» im Westen noch eine sehr einfache, da die große Entfernung, in der sich der Farmer von einem guten Markt, befindet, ihn daran hindert, den' Nutzen au« dem Diehe zu ziehen, der sich im entgegenge- setzken Falle »araus ziehen ließe. In den östlichen Staaten, besonder« in der Nähe von großen Städten, ist es freilich etwas Anderes. So wird z. B. bei Cincinnati die Schweine zucht in fast fabelhafter Ausdehnung betrieben, so daß von hier au« das gepökelte Schweinefleisch bis an den Nordpol hinauf und bis über den Aequator hinunter verschickt wird In den westlichen Wäl, dern dagegen ist jede« Versenden mit zu v el. Um ständen verknüpft; da« zu verkaufende Vieh muß durch dichten, unwegsamen Waid geirieben werden, um es zu Markte zu biingen, und dann ist da-, was der Farmer dafür erhält, selten oder nie haar,Geld. Er schafft die Produkte in die Stadt, und der Kaufmann erwart«, daß er dafür Waarc nehme. Um das Vieh zu einem entferntem, aber bessern Markt, meistens nach einer südlichen Stadt zu schaffen, z. B. NeworleanS, Natchez, Lickeburg oder Memphis, findet es nicht selten statt, daß sich mehre Ansiedler vereinigen und ein sogenannte« Flatbvot bauen, ihr Vieh da hinein treiben und mt der Strömung den nächsten Fluß hwab bi« in Len Mississippi gehen. Das Boot verkaufen sie dann zugleich dort mit, Wb sie die Ladung verkaufen. Freilich geschieht es auch, daß sie, mit dem Fahr wasser unbekannt, ihr Boot auf einen in der Fluth verborgenen Baumstamm rennen, — dann ist der Nutzen mehrer Jahre vernichtet, und sie müssen von Neuem beginnen. — In nicht zu langer Zeit wird auch in der Viehzucht der jetzt noch wilden, unbewohnten Ge genden eine wesentliche Veränderung eintreten. DaS Land bevölkert sich immer mehr, und der Markt wird besser; aber die Herden nehme» zu, die Wer den nehmen ab, und es wird und muß auch in den Farmen des jetzt noch wilden Westens die Zeit eintreten, wo das Vnh gefüttert und e'ngespent werden muß. Der Preis des Fleische« ist in den westlichen Staaken sehr verschieden; selbst wenige Meilen macken schon eine große, gar nicht mit der Arbeit de« Trei bens im Verhältniß stehende Aenderung; doch wird V^eh, besonders wenn man es im Walde an Ort und Stelle kaust, außerordentlich billig weqgegeben. An Fleisch verzehrt der Farmer fast nur Schweine fleisch, das er salzt, räuchert, und das den Haupt- bestandiheil seiner Mah'zeiten ausmacht. Selten schlachten sie einen Stier, dessen Fleisch dann ge trocknet wird; cs gehören aber gure Zähne dazu, ihm in diesem Zustande etwas anzuhaben. <— Kälber aber sind unantastbar, denn aus einem Kalbe wird in zwei Jahren ein Ochse oder eine Kuh, und die Erhal tung bis dahin kostet höchstens ein paar Hände voll Salz. Gegen Schasfleisch herrscht ein Vornriheil, und es bleibt deshalb unberührt. Vom Rind sind übri gens noch Talg und Haut sehr gute Handelsartikel. Mit der Milchwirthschaft, der Butler- und Käsebereitunq ist man im Westen noch sehr weit zurück; die Farmer melken zwar ihre Kübe, trinken dir Milch aber grcßtentheiis im Naturzustande und verarbeiten nur eine» sehr kleinen The l zu Butter, gewöhnlich nur soviel, alS sie zum eigenen Beda-se brauch en. Die häuslich« Einrichtung auf solchen Farmen ist auch manchmal so beschränkt, daß gar kein Ge fäß zum Buttern vorhanden ist. Da muß denn w- hl die Glasflascke, in der der Mann seinen Branntwein aus dem Laden bolt, zum Butterfaffe dienen. Will dann die fertige Butler nicht aus dem engen Haise der Flasche heraus, so wird sie ein wenig erwärmt, und da» Kunststück ist vollbracht. Milch macht den Hauptbestaadthril der Mahlzeiten aus, und eine gute Hausfrau thut sich etwas darauf zu gute, den Gast fragen zu können, ob er süße, saure oder Buttermilch wünsche. Käse wird besonder« in Pennsylvanien und Obio viel gemacht und durch die ganze Union verschickt. Er gleicht, wenn er auch in Güte nachsteht, in Form und Gesckmack dem Schwcizerkäse. Krankheiten ist das V eh im Westen von Nord» anrerika sehr wenig unterworfen, woran auch wohl meisienlhcilS die Abhärtung, daS fortwährende Leben in freier Luft und in Wind und Wetter schuld sind. Pferde haben zwar auch dort ihre gewöhnlichen Uebel, damit weiß jedoch der Amerikaner vortrefflich «mzugehen. — <A.