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1V04 138 Donnerstag, den 1. Dezember. er sächsische Lrzähler Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend. Amtsblatt dcr Kgl. Amirhauptmannlchaft, da Kgl. Schilins-Mon u. des Sgl. HM-tzollamtes zu Bautzeu, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, »taw-taas, Lomrerstaa» und Eotmabeubs, und trllefi einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belle- wtMch«, vterteljShrlich Mark l.LO Pf. Nummer der ZritungSpreiSliste S5«7. Fernfprechft«»« Mr »» Bestellungen werden bei allen Postanstalten de» deutsche« Reiche», für Bischosswerda und Umgegend bet unsere« ZeitungSbolen, sowie in der Exped. d. Bl. angenomme«. MeunnndkSufstafte« Jahrgaug. SW»«»«, welch« in diesem Blatte dir weiteste Brrbrritung stchrn, werdm bi« Montag, Mittwoch und Freitag früh v Uhr angenommen und kostet dir viergrspaltrn« Eorpuszrile 10 Psg-, unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringftr, Jnseratenbrtrag »0 Pf. - Eürzelne Nummer 10 Pf. Lu-IvÄIgst hat sich die auf den 2. Dezember dss. Jhs. in Bischofswerda anberaumte Versteigerung eines Pianino's. Bischofswerda, am 30. November 1904. Der Gerichtsvollzieher des Körrigl. Amtsgerichts. M»I» t»gs, «>«» 5. 1dv4, »»«Imullttmgls 2 TU»», sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: I Büfett, 1 Kleiderschrank und I Gchreibfekretür gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort: Kgl. Amtsgericht. Bischofswerda, am 30. November 1904. Der Gerichtsvollzieher deS König! Amtsgerichts Die feierliche Eröffnung des außerordentlichen Landtages ist am gestrigen Dienstag nachmittag 1 Uhr im König!. Residenzschlosse in der althergebrachten Weise erfolgt. Ihr war die Verpflichtung der Herren Präsidenten beider Kammern der Stände versammlung, Wirklichen Geheimen Rat vr. Graf v. Könneritz, Exzellenz, und Geheimen Hofrat vr. Mehnert, vormittags 11 Uhr bei Sr. Majestät vorausgegangen. Zum ersten Male seit dem Tode des Kölligs Georg öffneten die prunkvollen Paraderäume des Wettiner Königsschlosscs wieder ihre Pforten zur Auf nahme einer glänzenden Versammlung, über welche allerdings trotz allen Glanzes das Banner der Trauer entfaltet war. In der erstell Stunde wurde es im Schlosse, sowie in dessen Umgehung lebendig und an den Toren der Königsburg, durch welche Wagen auf Wagen rollte, sammelte sich eille schaulustige Menge. Im Vestibül, sowie in der Galerie des Schlosses traten militärische Paradewachen auf und in den langen Gängen paradierten Diener in Galalivree. Die Ver sammlung dcr ankommenden Herren, unter denen sich Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister o. Metzsch, Ur. v. Seydewitz, Dl. Rüger, vr. Otto und Freiherr v. Hausen, Mitglieder des diplomatischen Korps, Herren der Hofgesellschaft, die Präsidien, sowie die Mitglieder der beiden Ställdekammern befanden, erfolgte im Ballsaale dcr 2. Etage des Residenzschlosses. Voll hier wurden die Teilnehmer an der feierlichen Er öffnung des außerordentlichen Landtages durch Hofsouriere in den Thronsaal geleitet und plaziert, und zwar rechts vom Throne die Mitglieder der Ersten, links vom Throne die Mitglieder der Zweiten Ständekammer hinter ihren Prä sidenten. Die übrige Versammlung nahm auf den aufgeschlagenen Podien Platz. Bald nach 1 Uhr erklangen vom Turmzimmer Fanfaren, geblasen von Trompetern des Gardereiter-Re- giments, und verkündeten das Nahen Sr. Maj. des Königs in feierlichem Zuge. Den Vortritt vor dein Monarchen hatten in dein Zuge die Herren Staatsminister, die Herren der 1. und 2. Klasse der Hofrangordnung und die Kammer herren. Se. Majestät der König war umgeben vom König!. Großen Dienste und seinen Leib pagen. Außerdem befand sich, ebenfalls vom Dienste uingeben, Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg im Zuge. Als der König den Saal betrat, empfingen ihn vom Präsi denten der Ersten Kammer Sr. Exzellenz Wirk!. Geh. Rat vr. Graf v. Kön neritz ausgebrachte Hochrufe der Versammlung. Nachdem Se. Maj. der König vor dem Throne Platz genommen und sich die Zugsteilnehmer im Halbkreis um ihn gruppiert hatten, während Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg links neben dein Mo narchen stand, bedeckte der König das Haupt mit dem Helm und hielt folgende Ansprache: Meine Herren Stände! Nur wenige Monate sind vergangen, seitdem Mein nunmehr in Gott ruhender heißgeliebter Baker beim Schluffe des versammelt gewesenett Landtag» an dieser Stelle zu Ihnen gesprochen istöniglichen Danke» für die I von Ihnen in gewohnter Treue geleistete Arbeit versichert hat. Die damals an Sie gerichteten Worte haben zum Scheidegruß werden sollen, sie waren die letzte Kundgebung des geliebten Königs an Sein Volk und an Sein Land. Schmerzerfüllt sehe Ich Sie heute an der nämlichen Stelle versammelt, nachdem nach Gottes unerforschlichem Ratschlüsse dein Lande dieser edle Fürst, Mir Mein teurer Vater ge nommen worden ist. Wenn in dieser schweren Heimsuchung Mir Etwas Trost und Beruhigung gewähren kann, so sind es die Beweise aufrichtiger Treue und Anteilnahme, welche aus diesem Anlasse in allen Kreisen zum Ausdruck gelangt und Mir in so wohltuender Weise entgegengebracht worden sind. Es ist Mir Bedürfnis, für die auch auf diese Weise betätigte Treue der Gesinnungen und der Anhänglichkeit an Mich und an Mein Haus den tiefempfundenen Dank auszusprechen. Ich weiß, daß auch Sie, Meine Herren Stände, die Sie die hohen Tugenden des Verewigten kannten und in langjähriger gemeinsamer Mit arbeit schätzen gelernt haben, mit Mir und dem Volke den schweren Verlust fühlen, der Uns durch den Heimgang des edlen Fürsten bereitet worden ist, und daß Sie Sein Andenken heilig halten werden. Nicht besser aber können Wir Sein An denken ehre», als wenn Wir in Seinem Geiste fortarbeiten und weiter bauen auf dein Grunde, den Er gelegt hat. Und so ist es denn, wie Ich bereits dem Volke und dem Lande gegenüber ausgesprochen habe, auch Mein fester Wille, die Regierung iin Sinne und Geiste des Verewigten fort zuführen. Die echte Gottesfurcht und Duldsamkeit des Heimgegangenen Fürsten, Sein edles und selbst loses Sich Selbst niemals genugtuendes Pflicht gefühl sollen für Mich vorbildlich sein und bleiben allezeit. Ich habe Sie berufen, um nach den Vor schriften des tz 115 Absatz 2 der Verfassungs urkunde über die nach H 22 Absatz 2 dieser Urkunde im Falle eines Regierungswechsels er forderliche anderweite Feststellung der Ztvilliste und über verschiedene damit im Zusammenhangs stehende Fragen mit Meiner Regierung eine Vereinbarung zu treffen. Die zu diesem Ende Ihnen zu unterbreitenden Vorlagen befinden sich bereits in Ihren Händen und sehe Ich Ihrer darauf zu fassenden ver fassungsmäßigen Entschließung entgegen. Mein in Gott ruhender Vater hat Seine letzte an Sie gerichtete Ansprache mit den, Wunsche geschloffen, daß das gemeinsame auf die Förderung des Wohles Seines treuen Sachsen landes gerichtete Streben von des Himmels reichstem Segen begleitet sein inöge. Möge dieser Wunsch sich auch unter Meiner Regierung verwirklichen und möge das teuere Kleinod des gegenseitigen Vertrauens zwischen Fürst und Volk, welches stets den schönsten Schmuck Meiner Vorfahren auf dem Throne gebildet hat, auch ferner unverkümmert erhalten bleiben. Se. Exzellenz Staatsminister v. Metzsch trat sodann an die Stufen des Thrones und erklärte den außerordentlichen Landtag für eröffnet. Danach entblößte der König das Haupt und begab sich in feierlichem Zuge in seine Gemächer zurück. Als der Monarch den Saal verließ, brachte Herr Kammerpräsident Geh. Hofrat vr. Mehnert ein dreimaliges Königshoch aus, das lauten Widerhall fand. Nach etwa zehn Minuten war die Feierlichkeit zu Ende. Sachsen. Se. Majestät der König hat da» Protektorat über den Wetttnschützenbund tm Königreich Sachsen und über die Wettin»Jubiläum»»Stiftung der Schützenvereine Sachsens angenommen. Bischofswerda, 30. Novbr. Bor Kurzem erst konnten wir berichten, daß die Erben des der» storbrnen Herrn Kommerzienrat und Stadtrat Emil Großmann ihre langjährigen Arbeiter mit reichlichen Geldgeschenken bedacht hatten. Heute hören wir, daß die genannten Erben auch der Stadtgrmeinde zum Andenken an den Verstorbenen eine Summe von 2000 Mk. mit der Bestimmung zugrwrndet haben, daß die Zinsen des Kapitals an bedürftige und würdige Pfleglinge des Stadt» krankenhaufeS bet ihrer Entlassung in kleineren Beträgen zur Auszahlung gelangen sollen. 8 Bischofswerda, 30. Nov. Auf einem DtvistonS - UebungSrttt begriffen, rückten heute mittag unter Führung des Herrn Oberst Krug v. Nidda vom Gardereitrr»Regiment 16 Offiziere vom Gardereiter.Regiment au» Dresden, 1. Ulanen» Regiment Nr. 17 tu Oschatz und 3. Infanterie» Regiment Nr. 102 in Zittau mit 11 Offizier»» burschen, 16 berittenen Ordonnanzen und 35 Pferden von Pulsnitz kommend hier rin, wo sie in den Hotel» Soldner Engel, König Albert und Goldne Sonne Quartier bezogen. Am gestrigen Tage, an welchem die Herren in Pul»nltz anlangtrn, hatten sie früh Dresden verlassen und werde« morgen von hier au» wieder in ihre Standorte Dresden, Oschatz und Zittau zurückkrhrrn. 8t. Bischofswerda, 28. November. Heute abend gegen V»? Uhr wurde hierorts am südlichen Himmel rin glänzende» Meteor (Feuerkugel) be» obachtet, da» rin, lange auf einige Sekunden an» haltende, hellstrahlende Bahn zurücklteß. Bischofswerda, 30. November. E» wird aufgrbaut in den großen und kleinen Städten, die Schaufenster schmücken sich nach und nach mit all' den Herrlichkeiten, zu deren Herstellung der Weihnachtsmann Tausend und aber Tausende von fleißigen Händen in Bewegung setzt, welch, da» Entzücken der Jugend erwecken, den«, auch dl, Grtchro aSgewri« freundlich,» Lächeln gönnru. I» allgemein»« rechn,« wlr Weihnacht». Leden «ch