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vs L« »»chsifch« GvzLht«. Geile «. 13 222 Mk. In Verfolg der Bertchte wurde dem StiftungSauSschuß einstimmig Entlastung erteilt und hierauf Wahlen vorgenommrn. In der an« schließenden Sitzung des WetttnschützenbundS erstattete zunächst Herr Stadtrat Rechtsanwalt vr. Lehmann Bericht über die Geschäftszeit vom 1. Juli 1902 bi» zum 1. Juli 1904. «u» dem Bertchte war zu entnehmen, daß der Bund um 22 Gesellschaften gewachsen ist und nunmehr 180 Gesellschaften in feinen Reihen vereinigt. Ein wichtige» Ereignis im Leben de» Bunde» war die Gründung eine» ErzgrbtrgSgauverbands der frag lichen Schützengesellschaftrn de» Bandes. Der Kassenbericht de» Herrn Heinzr-DreSden zeigte, daß die Kassenverhältnisse des WetttnschützenbundS gute sind. Alsdann erfolgte die Beratung einiger Statutenänderungen, zum Teil veranlaßt durch eine Mintstrrialverordnung, wonach nicht mehr der Rat zu Dresden dir Kontrolle über die Geschäfte des WetttnschützenbundS hat, sondern die König!. Poltzrtdtrektton zu Dresden. Oberste Instanz für den Bund bleibt nach wir vor das Köntgl. Ministerium des Innern. Bet den Wahlen wurde u. a. Herr Bundespräsident Rechtsanwalt Stadt rat vi Lehmann-DreSden wieder gewählt. Da nächste WettinbundeSschteßen soll 1906 in Ver bindung mit den Generalversammlungen des Wetttn schützenbundS und der WettinjubtläumSstiftung der Schützrnverrtne Sachsens in Plauen i. Vogtl. stattfinden. — DaS Schießen nach den ver schiedenen Scheiben nahm gestern früh leinen Anfang. Bis zum kommenden Freitag abend wird täglich von früh bis abends geschossen werden. Für Dienstag ist rin GrsellschaftSwettschteßen ge plant, bet dem drei silberne Ehrenbecher im Werte von 150 Mk. mit entsprechender Widmung verteilt werden. Im ganzen sind 30 Scheiben aufgestellt worden. Die Festschrlben führen die Namen „Heimat", „Wetiin", „Sachsen" und „Chemnitz" und sind reich mit Ehren- und Geldpreisen auS- grstattet. Auf den Festschetben können erschossen werden die Ehrenpreise der Stadt Chemnitz, die ouS der Bundeskasse gestistrten 1000 Mk., die von der prtv. Schribcnschütz-ngesrllschaft zu Chemnitz gestifteten 2000 Mk., die übrigen zahlreichen Ehren gaben und zwei Dritttelle sämtlicher Einlagen der Schützen. Die fünf besten Resultate — auf Pistole nur drei — auf jeder Scheibe für daS MrtstrrschaftSschtrßrn werden mit dem Mristrr- schaftsordrn ausgezeichnet. Zwickau. Von einem Radler überfahren wurde in der Nacht zum Montag der 68 Jahre alte Invalid Karl Körner aus der Zwickauer Straße im Stadtteil Marienthal. Die Ver letzungen, die sich der Unglückliche dadurch zuzog, Warrn leider tödlich. Kurze Zeit nach dem Un fälle verschied Körner an den Folgen des Sturzes. Der rücksichtslose Radfahrer wollte, ohne sich um sein Opier zu kümmern, wettrrsahren, wurde aber von Zeugen des Vorfalls angrhaltrn und festge- nommrn. Nach rtngelrtteter Untersuchung wurde er vorläufig auf freien Fuß gesetzt. — In Rein holdshain wurde durch rin rasendes Auto mobil ein dortiger Einwohner überfahren und so schwer verletzt, daß an seinem Auskommen ge zweifelt wird. — Einen Mordversuch unter« nahm im nahen Lichtenstein der Musterzeichner Plattke gegen die FleischerSehesrau Gerber. Al der Versuch mißlang, erschoß sich Plattke selbst. Da» Motiv der Tat ist unbekannt. Sadisdorf t. Erzgeb., 14. August. Hier feierte heute der Kantor sm Herr Schwenke mit seiner Gemahlin da- seltene Fest der diamantenen Hochrot. Dem hochbrtagten Paare wurden von vielen Seiten Ehrungen zu teil. Trotz seine» hohen Alter» verwaltet der Jubilar noch immer, wie seit Jahren, mit geistiger Frische daS Amt eine» SparkassendirrktorS in Schmiedeberg i. Erzg. Er ist der älteste Agent der BrandversichrrungSkasse sächsischer Lehrer und führt al» solcher im hiesigen Bezirke die Geschäfte der Kasse seit ihrer Begründung. Treuen. Am Sonntag abend gegen V.IO Uhr wurde das hiesige SchützenhauS ein Raub der Flammen. Da» Feuer soll durch eine GaS- stimme im Kegrlschub, wo gerade Preiskegeln statt gefunden hatte, entstanden sein, indem die Flamme eine darüber brfindllche Balkenlage in Brand gesetzt haben soll. Noch ehe die notwendig« Hilfe ein treffen konnte, sprang da» Feuer auf da» Schützen hau« über und äscherte da» Gebäude voll ständig ein. Da» unweit davon stehende Schützenzelt, sowie eine nahestehende Scheune blieben erhalten. Besitzerin de» Gebäude» ist die Brauerel Schmidt in Elsterberg, Pächter und Bewirtschafter Hetr Albin Hupfer. Es ist viel Mobiliar ver brannt. Hupfer hatte versichert. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Plauen i. v. Die Ferien am hiesigen Köaigl. Lehrerseminar mußten wegen Wasser mangel» vorläufig bi» Donnerstag verlängert werden! Der Wassermangel wird hier immer größer. Der Stadtrat hat nunmehr, da bet der anhaltenden Trockenheit eine wettere Verminderung de» Wasserzuflusses in die städtischen Leitungen zu befürchten ist, auch die Benutzung von Leitungs wasser zum Wäschebletchen verboten. Der Stadtrat ordnete gegen den unnötigen Wasserverbrauch außerdem scharfe Bestimmungen an. Bet Zu widerhandlungen gegen die Anordnungen wird, ab- gefrhen von der Bestrafung, während der Dauer de» Wassermangels daS Wasser für die betreffenden Grundstücke abgrsperrt. Plauen t. B. (Gewinnung von Futter mitteln.) Infolge der anhaltenden Trockenheit steht einer Bekanntmachung der hiesigen Köntgl. AmtShauptmannschaft zufolge auch für das obere Vogtland schon in nächster Zett rin starker Futter mangel zu erwarten. Falls diesem Mangel nicht würde abgeholfen werden können, müßte sich für zahlreiche Landwirte die Notwendigkeit ergeben, ihren Biehstand zu verringern, und zwar unter wenig günstigen Bedingungen, zu Schleuderpreisen. Auch würden im allgemeinen die aus Hebung der Viehzucht und Vergrößerung der Viehbestände ge richteten Bestrebungen einen Rückschlag erfahren. Mit Rücksicht hierauf glaubt die Köntgl. AmtS- hauptmannschaft den Landwirten des Bezirkes be kannt geben zu sollen, daß nach dem Urteile von einheimischen Sachverständigen zur Gewinnung von Futtermitteln noch im laufenden Jahre folgende Maßnahmen in Betracht kommen dürsten: So fortiges Pflügen und Eggen der abgeerntrtrn Roggenfelder, sofortige Einsaat entweder von einem Gemisch von weißem Senf, JohanniSroggen und Peluschken, oder von einem Gemisch von Zottel wicke und JohanniSroggen. Dieses Trünfuttrr braucht nur eine Entwicklungszeit von etwa 6 Wochen, iS übersteht Fröste bi» zu mehreren Graden und bleibt unter Umständen bi» zum Früh jahre verwendbar. In Plauen i. V. zog sich beim dortigen Rmnen um den Großen Preis von Plauen am 14. August der Rennfahrer Paul Käser aus Wehr in Baden einen Schädelbruch und eine schwere Gehirnerschütterung zu; den Großen Preis erhielt Robl-Münchrn. Deutsches Reich. Wie au» WilhelmShöhe vom Montag ge meldet wird, unternahm der Kaiser an diesem Tage früh einen Ausritt, im weiteren Verlaufe des Vormittag» hörte er den Vortrag des Ministers v. Budde in Gegenwart des Chefs de» Z vil- kabinettS v.LucrnuS und besuchte später Professor Knacksuß in Kassel. Am Mittag nahm der Katler die Meldung des zum Flügeladjutanten des Groß herzogs von Baden ernannten Obersten Dürr ent gegen. Zar Frühstückstafel waren geladen Minister v. Budde, Oberst Dürr und Oberleutnant zur See Gcancy. Kaiser Wilhelm wird dem Dessauer Hofe in der zweiten Septemberhäiftr, also nach Beendi gung der diesjährigen Kaisermanövec, einen Besuch abstatten. In Dessau trifft man schon jetzt um fassende Vorbereitungen zu einem würdigen Em pfange des kaiserlichen GastrS. Der Kaiser verlieh dem Erbgroßherzog von Mecklenburg - Strelitz den Schwarzen Adlerorden. Auf ein Huldigungstelegramm, daS dem Kaiser anläßlich der Eröffnung der Handwerksausstellung in Magdeburg gesandt worden war, hat der Kaiser durch Herrn von Lucanu» telegraphisch seinen Dank aussprechen lassen. Berlin, 16. August. Wie da» „Berliner Tageblatt" hört, hat Kaiser Wilhelm dem Zaren anläßlich der Geburt eines Thronfolgers ein in überaus herzlichen Worten gehaltene« Glückwunsch telegramm gesandt, in dem er der jungen Mutter und dem Thronsolger Gotte« Segen wünscht. Der Zar hat darauf sofort in den herzlichsten Danke»- Worten geantwortet. Die „Nordd. Allg. Zeitung" erklärt die Nach richt der „Tägl. Rundsch." nach der ein neuer Gouverneur für Kamerun al» Nachfolger v. Putt- kamer» in Aussicht genommen sei, al» jeder Grund lage entbehrend und fügt hinzu, v. Pultkamer, der erst kürzlich eine längere JnsormationSrrtse im Inneren de» Schutzgebiete» beendigt habe, beab sichtige nach Ablauf seine» HeimatSurlaube» nach Kamerun zurückzukehren. Staat-Minister Hobrecht, ehemals Oberbürgermeister von Berlin, später preußischer Finanzmintstrr, feierte am Sonntag seinen 80. Ge burtstag. Wilhelmshaven, 16. August. Der Dampfer „Schleswig" ist heute nacht mit dem Ablösung»- tranSport aus Südwestafrika, bestehend aus sechs Offizieren und 146 Mann, auf der hiesigen R«de eingrtroffrn. Die Zarückgekehrten, die heute morgen durch einen Werftdampfer an Land gebracht wurden, wurden an der Kammerlchleuse von dem Vertreter des Stationschefs Kapitän zur See Kind begrüßt und marschierten sodann zum SeemannShau», wo sie durch Damen vom Roten Kreuz gespeist wurden. Die Kieler Mannschaften des Expeditionskorps fahren heute nachmittag nach Kiel und die Ange hörigen der deutschen Schutztruppe gehen heute mittag nach Berlin. DaS Linienschiff „Kaiser Friedrich III." geriet im großen Belt auf Grund. Bei dem Ausstoß wurden 30 Platten eingedrückt. An Bord befinden sich Prinz Joachim Albrecht von Preußen und Prinz Leopold von Baiern. Die bairische Staatsbahnverwaltung hat 73 Lokomotiven für 5160000 Mk., ferner 121 Personenwagen für 1862 965 Mk. und 1424 neue Güter-, Post- und Gepäckwagen im Gesamtbetrag von 5 156 700 Mk. bestellt. Die Aufträge si id ausschließlich bairischen Fabriken zugesallen. Fulda, 16. August. Zar Bischofskonferenz sind hier etngetroffen: Kardinal-Fürstbischof Kopp- BrrSlau, Kardinal Fischer-Köln, Erzbischof vr. Nölber-Fcetburg und die Bilchöir Or. Korum- Trter, vr. Dlngelstad-Münster, vr. Witten-Limburo, Da. Thtel-Ermland, Da. Schneider-Paderborn, Da. Kohr-OSnabrück, Da. Rosentreter - Culm, vr. Lt- kowSki-Posen und der Feldpropst der Armee Bollmar. Der Zwischenfall, welcher zwischen dem deutschen Reiche und dem australischen Staaten- bunde durch die widerrechtliche Verhaftung de» deutschen Reich-angehörigen Stellung in Sidney entstanden war, hat nach einer hochosfiziösen Mit teilung der „Nordd. Allg. Zeitung" seine be friedigende Beilegung gefunden. ES hat alles auf einem „Mißverständnisse" beruht, dasselbe ist nun mehr aufgeklärt worden, und dürften jetzt auch die infolge drS Falles Stellung entstandenen ge spannten Beziehungen zwischen dem deutschen General-Konsul v. Burk in Sidney und der australischen Bundesregierung wieder ihren früheren freundschaftlichen Charakter annehmen. Der erwartete umfassende Angriff der deutschen Expeditionstruppen in Südwestairika auf die von ihnen am Watrrberg etngeschlossmen HerrroS ha»? am 11. August früh mit vollem Erfolge begonnen. General von Trotha meldet hierüber aus Hamakari vom 12. August folgende»: Der An griff gegen die Herero» hat am 11. August früh mit vollem Erfolg begonnen. Major Mühlenfrl» warf den Feind nach sehr heftigem Kampf bi» Hamakari zurück und nahm den O:t. Die Ab teilung Heyde verblieb mit starken feindlichen Kräften sich gegenüber in der Nacht vom 12. August 15 Kilometer nordwestlich von Hanakau; die Abteilung Estorfs warf den bet Otjoiongombe sich befindenden Feind westwärts. Die Abteilung Deimling vertrieb die Hereros aus Omuweroume und nahm abends die verschanzte Station Water berg. Diese wird zur starken Militärstatton für Etappenzwecke eingerichtet. Alle Abteilungen ver blieben dem wiederholt noch bet Dunkelheit an greifenden Feind gegenüber in vollster Gefechts bereitschaft. Deimling setzte am frühen Morgen des 12. August seinen Marsch auf Hamakari fort und traf soeben, 9 Uhr vormittag«, ein. Der Feind, der mit außerordentlicher Zähigkeit kämpfte, erlitt trotz sehr gewandter Aufstellung im dichtesten Dornbusch schwere Verluste. Tausende von Vieh sind erbeutet. Zersprengt und im Rückmarsch nach allen Setten begriffen, bewegt sich die Hauptmasse de» Feindes nach Osten, wohin ich ihm den Abzug mit den vereinigten Abteilungen Deimling, MühlrnfelS und v. d. Heyde verlegen werde, wobtt Estorfs von Norden her mitwirkt. Die Abteilungen Fiedler und Bolkmann, welche am gestrigen Kampfe teilnahmrn, verhinderten da» Ausweichen de» Feinde» in nörd licher und nordwestlicher Richtung. Die Truppen kämpften unter größten Anstrengungen und Entbehrungen mit höchster Bravour. Dies seitige Verluste: von der Abteilung Müller: Hauptmann Gaußer, Leutnant Graf Arnim und Leutnant Leplow, sowie 10 Mann tot; schwrrverwundrt Oberleutnant Strreciu» (Schuß in di« linke Schulter), Leutnant Freiherr v. Walter (Schuß durch die ltake Schulter) und 12 Mann; leichtverwundet Major MühlenfelS (Streislchuß am Halse; bleibt bet der Truppe) und 18 Mann; von der Abteilung v. d. Heyde: Oberleutnant Leko« und 10 Mann tot; verwundet: Major OsterhauS und 12 Mann; 2 Mann werden vermißt; von der Abteilung Estorfs: Leutnant Verdeck tot, Leutnant Runkel und Leutnant Seemann, sowie