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Lhm. Das Lis»"»»- und Vskakr»»«!»«», sowie der «vkrsuvl» in den städtischen Waldungen ist verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 368,6, 7 und 8 des Reichsstrafgesetzbuches bis zu 60 Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen geahndet. Bischofswerda, am 2. Mai 1904. Der Stadtrat. »r. Lange. Ferafprechftette Gr »» BestrLungkN werden bei allen Postanstalten de« deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unseren Zeitungsboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Jahr-e»»». Svekerate, welche in dirsem Blatte dir weiteste Verbreitung Men, werde» bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh S Uhr angenommen und kostet die viergespalten» Coqm-zeil« IS Psg., unter „Eingesandt" 20 Ps. Erringst« ZWmbetrlg Sl> Pf. - T^-lne Nummer 10 Ps. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmanns Wilhelm Hermann Augustin in Schmölln wird nach Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben Bischofswerda, den 27. April 1904. K ö n i g l i ch e s A yr t s g e r i ch t. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, MiaaStasS, Dannerstag* und Eounaben-s, und kostest eüischlteßlich der Sonnabend» erscheinenden „belle tristische« Beilage* vierteljährlich Mark 1 bv Ps. Nummer d« ZettungSprrtSltste 6587. Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Haus- und Färbereibesitzers Karl Gottlieb Boigt in Oberneukirch M. S. wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Bischofswerda, den 27. April 1904. K ö n i g l i ch e s A m t s g e r i ch t. — Auf dem die Firma Gebr. Ginzel in Bischofswerda betreffenden Blatt 323 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß der Kaufmann Robert Rudolf Ginzel in Dresden-Striesen als Gesellschafter in das Handelsgeschäft eingetreten ist und daß die hierdurch errichtete offene Handelsgesellschaft am 28. April 1904 begonnen hat. Bischofswerda, am 29. April 1904. K ö n i g l i ch e s A m t s g e r i ch t. er sächlW Zrzähker, Bezirksanzeiger für Bischofswerda, Stolpe« ««d Umgegend. Amtsblatt der Kgl. AmtshmptMMilschast, da Sgl. SchulWeltim u. des Sgl. HauplzollamteS z» Bautzm, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadiums zu Bischosswcrda. Die Fratze der Verstärkung der deutschen Kriegsflotte. Die Frage der Verstärkung der deutschen Kriegsflotte regt alle nationalen Parteien in Deutschland gewaltig auf, zumal fachkundige Be urteiler und auch viele national denkende Männer herausgefunden haben, daß das bestehende Flotten gesetz für eine zeitgemäße Verstärkung der Flotte an einem gewissen Zeitpunkte versagen muß. Die Fortschritte und Wettkämpfe der Nationen auf dem Gebiete der Kriegsmarine sind eben geradezu unberechenbar geworden, und jede Macht, die ihre Schiffe nicht zu wertlosen eisernen Kasten werden lassen will, muß die Fortschritte mitmachen. Regen sich dann noch Bestrebungen, die dem deutschen Reiche eine einflußreichere Nolle auf dem Weltmeere verschaffen möchten, dann wären die Flottenpläne ungeheuer und die verlangten Kosten unheimlich. Aber wir werden in Deutsch land wohl mit der Flottenvermehrung in jeder Hinsicht mit den bestehenden Verhältnissen rechnen müssen und das ist in marinetechnischer und finanzieller Hinsicht von größter Bedeutung. Gegenüber dem noch sehr zweifelhaften Ausgange des russisch-japanischen Krieges und der bald in s Leben tretenden Anwendung von unterseeischen Torpedobooten erscheint es nämlich geradezu als ein Vorteil, einmal ein oder zwei Jahre mit großen raschen Schiffsbauten zu zögern, damit man in zwei oder drei Jahren Schiffe mit den allerneuesten Konstruktionen bauen und die letzten Kriegserfahrungen benutzen kann. Erfreulich ist daher allen Flottenplänen gegenüber die Tatsache, daß außerhalb des Rahmens des Flottenbaugesetzes die Regierung dieses Jahr keine Mehrforderungen für den Bau von Kriegsschiffen aufstellen wird. Nun hält der deutsche Flottenverein und natürlich auch das deutsche Marineministerium allerdings den Bau eines dritten Doppelgeschwaders für Deutschlands Stellung zur See für sehr not wendig, da dadurch im Kriegsfälle nicht nur eine große Verstärkung der Flotte erreicht, sondern auch eine Zersplitterung derselben vermieden wird. Ein solches neues Doppelgeschwader müßte be stehen aus 16 Linienschiffen, 4 großen Kreuzern, 12 keinen Kreuzern und 8 Torpedobootsdivisionen. Bon einem plötzlichen Bau eines solchen kann aber niemals die Rede sein, da der Reichstag dafür nicht die Mittel bewilligen wird. ES ist dies aber auch kein großer Nachteil, da, wie schon erwähnt, jede Uebereilung im Schiffsbau der größte Fehler sein kann, und weil im übrigen schon nach dem Flottengesetz jedes Jahr eine Anzahl Schiffe gebaut werden, die zur Bildung des neuen Doppelgeschwaders wenigstens zum i Teil dienen können. Man muß da so rechnen, daß ein ununterbrochener, aber maßvoller und kluger Schiffsbau in einer Reihe von Jahren die ' wünschenswerte Verstärkung der deutschen Flotte herbeiführen wird. Es ist dies zumal auch für die Anschaffung von Unterseebooten wichtig, die ja nun auch auf dem Programm der deutschen Marine stehen und mit denen man noch sehr , wenig Erfahrungen gemacht hat, aber jedenfalls noch jedes Jahr große Fortschritte machen wird. ! Ferner gelten die Kreuzer, wenn sie künftig nicht j mit vollständigem starken Panzer gebaut werden, in der Seeschlacht selbst für nahezu wertlos, denn - ein einziger gut sitzender Granatschuß bringt die j halbgeschützten Kreuzer zum Sinken. Da wird ' für die Kriegsbrauchbarkeit wohl auch erst noch ' ein neuer Kreuzertypus erbaut werden müssen, damit sie den Schüssen der Linienschiffe einiger maßen Stand halten können. Die jetzt vor handenen Kreuzer sind deshalb noch nicht wertlos geworden, denn sie können den Wach- und Nach richtendienst im Seekriege versehen und den Kaper krieg führen. Politische Wcltschan. Kaiser Wilhelm hat nach der Rückkehr von seiner Mittelmeerreise aus deutschem Boden zu nächst bei seinen erlauchten Verwandten In Karls- ruhe Aufenthalt genommen. Der Kaiser war da selbst in Begleitung der Kaiserin am Nachmittag des 28. April ringetroffen; abends hatte im Residrnzschlosse Familientafel, sowie Marschalltafel stattgrfundrn. Am Freitag hörte der Kaiser u. a. einen Jmmedtatvortrag des ebenfalls in Karlsruhe eingetroffenen Reichskanzlers Trafen Bülow und arbeitete später mit demselben. Um b Uhr nach mittag« besuchte der Kaiser den Professor Thier bach an der Karlsruher Technischen Hochschule. Abends wohnte da« Kaiserpaar nebst den groß herzoglich badischen Herrschaften der Festoorstellung von Saint Sain« „Samson und Dalila" im Hofthrater vom dritten Akte an bet. Der Besuch des Kaiser« in Karl«ruhe weist neben dem Jmmedtatvortrage, welcher da selbst dem Monarchen vom R«tch«kanzlrr gehalten wurde, unverkennbar noch rin andere« politische» Moment auf, nämlich die Rede, mit welcher der Kaiser die Begrüßungsansprache de« Oberbürger meister« Schnrtzlrr erwiderte. Sanz besonders ist in dieser kaiserlichen Kundgebung der Schlußpassu« bemerkenswert, denn der Monarch drückte da die Hoffnung aus, daß die Ereignisse da« deutsche Volk einig finden würden, wenn e« für Deutsch land nötig sein sollte, in den Gang der Welt politik einzugrrifrn. Der Kaiser scheint demnach wettere internationale Verwickelungen infolge de» ostasiatischen Kriege« nicht für unmöglich zu halten, so daß sich die Weltlage in Hinblick auf die kriegerischen Ereignisse in Ostasten denn doch ernster erweisen würde, al« dir« bislang allgemein ange nommen werden konnte. Der Reichstag setzte am Freitag die TenrraldtSkusston über die Börsengesetznovelle fort. Abg. Traf Reventlow (Wirtsch. Verein.) bekämpfte die Vorlage in jeder Beziehung, wöbet er sich wegen einer für die preußische Regierung be leidigenden Redewendung einen OrdnungSrus seilen des Präsidenten Grafen Ballestrem zuzog. Handel-mInister Möller trat den Ausführungen Reventlow- entgegen, woraus Abg. Graf Schwerin- Löwitz (kons.) gleich dem ersten Redner die Vor lage einer sehr scharfen Kritik unterwarf, nur daß er in der Form maßvoller war; ihm erwiderte regierungsseitig Geheimrat Wendrlstodt. Nachdem sich der Sozialdemokrat Bernstein vom national ökonomischen Standpunkte au- über die Börirngesetz- Novelle verbreitet hatte, beantragte der Zentrums abgeordnete Burlage, mehrfache Bedenken gegen die Vorlage äußernd, deren Verweisung an eine Kommission. Wetter sprachen am Freitag noch dir Abgeordneten Tamp (RetchSp.) und Mommsen (fr. Verein.); ersterer versprach sich keinerlei Vorteil von dem neuen Gesetz, letzterer suchte in längerer Rede die schädigenden Wirkungen der bisherigen Börsengesetzgrbung nachzuweisen. Auch am Sonn abend beschäftigte sich der Reichstag noch mit diesem BeratungSstoffe. Im preußischen Abgeordnetenhaus« berät man augenblicklich die wasserwirtschaftlichen Vorlagen zum ersten Male. Am Freitag wurden die Vorlagen über die Verbesserung der Vorflut in der unteren Oder, Havel und Spree, sowie der Gesetzentwurf betr. die Regelung der Borflut- Verhältnisse an der oberen und mittleren Oder er örtert. Erstere Vorlage ging schließlich an die wasserwirtschaftliche Kommission; bet der Verstün de- letzteren Gesetzentwürfe- trat Vertagung et«. In Bremen erfolgte am Sonnabend der Staprllauf de- «einen Kreuzer» „M" im Beisein de- Prinzen Ludwig von Baiern. Letzterer hielt hierbei die Taufrede und taufte da» neue Schiff auf den Namen „München". Der mehrfach angekündigte Rücktritt de» Gouverneur» von Drutsch-Südwrstasrlla, Obersten Leutwetn, gilt in Berliner Kolontalkreisrn